© 2019 Deutscher Bundestag WD 9 - 3000 - 053/19 Anzahl der Ärzte verschiedener Fachrichtungen Statistische Angaben zu Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern Sachstand Wissenschaftliche Dienste Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 2 Anzahl der Ärzte verschiedener Fachrichtungen Statistische Angaben zu Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern Aktenzeichen: WD 9 - 3000 - 053/19 Abschluss der Arbeit: 2. Dezember 2019 Fachbereich: WD 9: Gesundheit, Familie, Senioren, Frauen und Jugend Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Deutschland 5 3. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Frankreich 8 4. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Großbritannien 8 5. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Österreich 10 6. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Polen 11 7. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Schweden 12 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 4 1. Einleitung In Deutschland wird seit einigen Jahren – insbesondere in ländlichen Regionen – zunehmend über einen Mangel an (Fach)Ärzten berichtet. So gibt es immer mehr Regionen, in denen Patienten zum Teil weite Anfahrten in Kauf nehmen müssen, um einen (Fach)Arzt zu konsultieren. Diese Entwicklung ist nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern findet auch in anderen europäischen Ländern statt. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die nachstehende Arbeit mit der Frage, wie viele Ärzte in Deutschland und in ausgewählten europäischen Ländern berufstätig und wie viele davon niedergelassen bzw. im stationären Bereich tätig sind. Entsprechende Zahlen werden – sofern vorhanden – auch für ausgewählte Fachrichtungen dargestellt. Die statistische Erfassung erfolgt in Deutschland bezogen auf insgesamt 34 verschiedenen Fachrichtungen mit ihren verschiedenen Teilbereichen1, die in der (Muster-)Weiterbildungsordnung2 für Ärzte der BÄK definiert sind. Auftragsgemäß wird nachfolgend jeweils die Anzahl der Ärzte für die Fachrichtungen Urologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Radiologie, Dermatologie, Gynäkologie , Neurologie, Innere Medizin (Internisten), Orthopädie, Kardiologie, Pneumologie, Nephrologie sowie Allgemeinmedizin angegeben. Nach der (Muster-)Weiterbildungsordnung lautet die Bezeichnung des Fachgebiets der Dermatologie „Haut- und Geschlechtskrankheiten“; die der Gynäkologie lautet „Frauenheilkunde und Geburtshilfe“. Bei der Orthopädie handelt es sich danach nicht um ein eigenes Fachgebiet, sondern vielmehr um ein Teilgebiet aus dem Fachgebiet der Chirurgie. Die Bereiche Kardiologie, Pneumologie sowie Nephrologie sind ebenfalls keine eigenen Fachgebiete, sondern stellen Teilgebiete des Fachgebiets Innere Medizin dar. Bei der Darstellung der jeweiligen statistischen Daten wird dieselbe Tabellenstruktur verwendet, wobei nicht für jedes Land für alle Fachgebiete Daten vorhanden sind. Zudem sind die vorliegenden Zahlen nur eingeschränkt zu vergleichen: So werden in den verschiedenen Ländern die Fachgebiete , für die die jeweiligen Daten statistisch erfasst werden, zum Teil unterschiedlich definiert bzw. liegen nicht immer Informationen darüber vor, ob sich die entsprechenden Definitionen der Fachgebiete decken. Sofern Informationen zu abweichenden Definitionen der Fachgebiete vorliegen , enthält die jeweilige Tabelle hierzu weitere Erläuterungen. Im Hinblick auf eine Vergleichbarkeit der statistischen Angaben ist ebenfalls zu beachten, dass jeweils auf die aktuellsten verfügbaren Daten zurückgegriffen wurde, sich diese aber zum Teil auf unterschiedliche Zeitpunkte beziehen: Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass die absolute Anzahl an Ärzten bestimmter Fachgebiete im Hinblick auf einen möglichen Facharztmangel – insbesondere im internationalen Vergleich – nur bedingt aussagekräftig ist. Von größerer Aussagekraft ist im Vergleich mit anderen Ländern die Anzahl der jeweiligen Fachärzte bezogen auf die Anzahl der Einwohner. Sofern entsprechende Daten vorliegen, werden diese gesondert angegeben . Allerdings lassen sich auch aus diesen Werten nur bedingt Rückschlüsse auf einen bestehenden Mangel oder Überschuss an Medizinern ziehen. Eine entsprechende Einschätzung ist 1 Vergleiche hierzu Tabelle 3 der Ärztestatistik 2018, S. 12. Tabelle 5 der Ärztestatistik gibt darüber hinaus an, wie sich die Anzahl der Ärzte in den 34 Fachgebiete im Vergleich zum Vorjahr entwickelt hat; anders als in Tabelle 3 enthält diese jedoch keine Zahlen für die verschiedenen Teilgebiete der einzelnen Fachgebiete und somit nicht für die Teilgebiete Kardiologie, Pneumologie und Nephrologie sowie Orthopädie. 2 (Muster-)Weiterbildungsordnung 2018 in der Fassung vom 20.09.2019, abrufbar unter https://www.bundesaerztekammer .de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/Weiterbildung/20190920_MWBO-2018.pdf. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 5 grundsätzlich nur bei Kenntnis des konkreten Bedarfs an ärztlicher Versorgung sowie der tatsächlichen Versorgungslage möglich. Diese können sich für die verschiedenen Fachgebiete und für unterschiedliche Regionen unterscheiden. Auch andere Faktoren, wie die Lebenserwartung und der gesundheitliche Zustand der Bevölkerung, können Einfluss auf den Bedarf an Ärzten bestimmter Fachgebiete haben und somit bei der Ermittlung eines ggf. bestehenden Facharztmangels von Bedeutung sein. 2. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Deutschland Statistische Daten zur Anzahl der Ärzte insgesamt sowie für die jeweiligen Bereiche (stationär bzw. ambulant), in dem sie tätig waren, werden in Deutschland von der Bundesärztekammer (BÄK) in der sog. Ärztestatistik3 erfasst. Diese wird jährlich veröffentlicht, wobei die aktuellsten Zahlen den Stand zum 31. Dezember 2018 wiedergeben. Danach gab es in Deutschland insgesamt 515.640 Ärzte, von denen 392.402 berufstätig waren. Dies entspricht einem Anstieg von circa 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.4 Im stationären Bereich arbeiteten insgesamt 201.811 Ärzte und damit mehr als 50 Prozent der berufstätigen Ärzte. Von den insgesamt 157.288 Ärzten, die zum 31. Dezember 2018 ambulant tätig waren, war mit 117.472 Ärzten ein Großteil niedergelassen . Die verbleibenden 33.303 Ärzte und damit circa 8,5 Prozent der berufstätigen Ärzte waren in Behörden/Körperschaften oder sonstigen Bereichen tätig.5 In der Ärztestatistik der BÄK werden darüber hinaus Angaben zu einer Spezialisierung der Ärzte erfasst. Dabei werden neben der Gesamtanzahl der im jeweiligen Fachgebiet tätigen Ärzte auch die Anzahl der niedergelassenen und stationär tätigen Fachärzte erfasst. In Deutschland erhält eine Facharztbezeichnung, wer innerhalb eines Gebietes die vorgeschriebenen Weiterbildungsinhalte und -zeiten abgeleistet und in einer Prüfung die dafür erforderliche Facharztkompetenz nachgewiesen hat. Innerhalb eines Gebietes gibt es eine oder mehrere Facharztbezeichnungen. Bei mehreren Facharztbezeichnungen innerhalb eines Gebietes gibt es eine Basisweiterbildung für alle Facharztbezeichnungen, auf die eine Spezialisierung zum angestrebten Facharzt folgt.6 Die statistischen Daten für die auftragsgemäß betrachteten Fachgebiete können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden (Stand 31. Dezember 2018). Die Werte stammen dabei teilweise aus einer tabellarischen Darstellung durch die Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE), auf der Grundlage der Ärztestatistik. So wurden die Werte für die (Teil-)Fachgebiete Kardiologie, 3 Bundesärztekammer (BÄK) (2019), Ärztestatistik zum 31. Dezember 2018, abrufbar unter https://www.bundesaerztekammer .de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/Statistik2018/Stat18AbbTab.pdf. 4 Eine kurze Auswertung und Einordnung der Ärztestatistik lässt sich abrufen unter Erklärungen/Kommentar zur Ärztestatistik von seitens der BÄK unter https://www.bundesaerztekammer.de/ueber-uns/aerztestatistik/aerztestatistik -2018/, kurze Auswertung der Ärztestatistik aus dem Jahr 2017 ist abrufbar unter https://www.bundesaerztekammer .de/ueber-uns/aerztestatistik/aerztestatistik-2017/ 5 Vergleiche hierzu Tabelle 2 der Ärztestatistik 2018, S. 11. 6 Vergleiche hierzu http://www.gbe-bund.de/gbe10/ergebnisse.prc_fid_anzeige?p_fid=19421&p_fund_typ=- DEF&p_sprachkz=D&p_prot=3&p_uid=gast&p_aid=34427524 (zuletzt aufgerufen am 27. November 2019). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 6 Pneumologie und Nephrologie der Tabelle „Ärztinnen und Ärzte mit Gebiets- und Facharztbezeichnung , BÄK entnommen.7 Fachgebiet Berufstätige Ärzte insgesamt8 Niedergelassene Ärzte Stationär tätige Ärzte9 Urologie 6.075 2.733 2.591 HNO-Heilkunde 6.383 3.754 1.567 Radiologie 8.792 2.166 4.226 Dermatologie 6.057 3.529 1.045 Gynäkologie 18.622 9.361 6.035 Neurologie 7.537 1.489 5.028 Innere Medizin gesamt10 54.982 20.414 24.763 Innere Medizin11 46.246 19.187 18.691 Kardiologie12 3.293 295 2.597 Pneumologie13 1.247 307 711 Nephrologie14 861 170 404 Orthopädie15 16.128 5.885 8.053 Allgemeinmedizin 43.697 30.975 2.369 7 Die Tabelle ist abrufbar unter http://www.gbe-bund.de/gbe10/pkg_isgbe5.prc_isgbe?p_uid=gast&p_aid=0&p_- sprache=D, Suchbegriff „Facharzt“ (zuletzt aufgerufen am 27. November 2019). Durch die Auswahl bestimmter Kriterien – z. B. medizinische Fachgebiete, die Art der Tätigkeit oder die Angabe je 100.000 Einwohner – kann eine individuelle Tabelle gestaltet werden. Abrufbar sind dabei Werte für die Jahre ab 1991, teilweise sogar bereits ab dem Jahr 1979. 8 Neben den niedergelassenen und stationär tätigen Ärzten sind darin auch die übrigen ambulant tätigen Ärzte sowie die in Behörden u.a. sowie in sonstigen Bereichen tätigen Ärzte erfasst. 9 Ein Teil der stationär tätigen Fachärzte ist gleichzeitig in einer Praxis tätig; die konkreten Werte hierfür können der Ärztestatistik, Tabelle 3, S. 14 entnommen werden. 10 Enthält u. a. die Teilfachgebiete „Innere Medizin und Kardiologie“, „Innere Medizin und Pneumologie“ sowie „Innere Medizin und Nephrologie“; vergleiche hierzu die nachfolgenden Zeilen der Tabelle. 11 Als Teilgebiet des Fachgebiets „Innere Medizin“ ohne Kombination mit einem anderen Teilgebiet. 12 Als Teilgebiet des Fachgebiets „Innere Medizin“; der Wert ist im Fachgebiet „Innere Medizin gesamt“ enthalten. 13 Als Teilgebiet des Fachgebiets „Innere Medizin“; der Wert ist im Fachgebiet „Innere Medizin gesamt“ enthalten. 14 Als Teilgebiet des Fachgebiets „Innere Medizin“; der Wert ist im Fachgebiet „Innere Medizin gesamt“ enthalten. 15 Der Wert ergibt sich aus der Addition der Werte für die Teilbereiche „Orthopädie“ und „Orthopädie und Unfallchirurgie “, die beide zum Fachgebiet Chirurgie gehören. Die Tabelle der GBE enthält ebenfalls Werte für das Teilgebiet der Orthopädie. Diese weichen leicht von den angegebenen, selbst ermittelten Werten ab, da sie sich auf den Bereich „Orthopädie und Unfallchirurgie“ beziehen. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 7 In allen 34 Fachgebieten – und damit auch für die hier dargestellten Fachgebiete (nicht für die Teilgebiete) – war zum 31. Dezember 2018 ein Anstieg der Anzahl der berufstätigen Ärzte zu verzeichnen . Der Zuwachs lag dabei zwischen 0,4 und 4,9 Prozent.16 Fachgebiet Berufstätige Ärzte je 100.000 Einwohner (EW) Niedergelassene Ärzte je 100.000 EW Stationär tätige Ärzte je 100.000 EW Urologie 7,32 3,29 3,12 HNO-Heilkunde 7,69 4,52 1,89 Radiologie 10,59 2,61 5,09 Dermatologie 7,30 4,25 1,26 Gynäkologie 22,43 11,28 7,27 Neurologie 9,08 1,79 6,06 Innere Medizin gesamt 66,23 24,59 29,83 Innere Medizin 55,71 23,11 22,51 Kardiologie 3,97 0,36 3,13 Pneumologie 1,50 0,37 0,86 Nephrologie 1,04 0,20 0,49 Orthopädie 19,87 7,36 9,80 Allgemeinmedizin 52,63 37,31 2,85 Die Ärztestatistik gibt darüber hinaus auch Auskunft über die Anzahl der ausländischen Fachärzte , die insgesamt nach Deutschland gekommen sind, die Anzahl der hier berufstätigen sowie der stationär tätigen ausländischen Ärzte.17 Sie enthält außerdem Angaben über die Höhe des Erstzugangs von Ärzten aus der Europäischen Union.18 Auftragsgemäß werden an dieser Stelle die Daten für Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien dargestellt. Land Ärzte insgesamt Erstzugang 2018 Berufstätige Ärzte Stationär tätige Ärzte Polen 2.139 98 1.918 1.424 Rumänien 4.666 178 4.312 3.556 Tschechien 1.142 49 1.013 837 Ungarn 1.817 91 1.623 1.231 16 Vergleiche hierzu Ärztestatistik der BÄK, Tabelle 5, S. 30. 17 Vergleiche hierzu Ärztestatistik der BÄK, Tabelle 10, S. 36ff, Stand 31. Dezember 2018. 18 Vergleiche hierzu Ärztestatistik der BÄK, Tabelle 12, S. 43. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 8 3. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Frankreich Nach Angabe des Conseil national de l’ordre des médecins waren im Januar 2018 insgesamt 198.081 Ärzte in Frankreich aktiv beschäftigt. Davon waren 83.899 Ärzte ausschließlich privat tätig (42,57 Prozent), 82.890 Ärzte angestellt (davon 74,6 Prozent in Krankenhäusern) und 21.045 Ärzte erzielten gemischte Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit und angestellter Beschäftigung .19 Andere Quellen geben an, dass zum 1. Januar 2018 insgesamt circa 226.000 Mediziner in Frankreich berufstätig waren. Davon seien 102.000 Ärzte und somit circa 45 Prozent in der Allgemeinmedizin tätig gewesen.20 Die genaue Aufteilung der Fachärzte auf die verschiedenen Fachrichtungen sah im Jahr 2018 in Frankreich wie folgt aus21: Fachgebiete Ärzte insgesamt Niedergelassene Ärzte Stationär tätige Ärzte Urologie (Chirurgie) 1.311 --- 293 HNO-Heilkunde 3.040 --- 677 Radiologie 8.885 --- 2.069 Dermatologie 3.918 --- 568 Gynäkologie 7.825 --- 2.258 Neurologie 587 --- 1.652 Innere Medizin 2.466 --- 1.958 Kardiologie 7.175 --- 1.969 Pneumologie 3.090 --- 1.681 Nephrologie 1.782 1.047 Orthopädie 3.404 --- Allgemeinmedizin 102.466 18.962 4. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Großbritannien Statistische Daten zur Anzahl der in Großbritannien zugelassenen bzw. tätigen Ärzte werden vom National Health Service (NHS) erfasst. Für die vier Nationen werden die jeweiligen statistischen Daten jeweils separat veröffentlicht. So erfolgt z. B. für England eine monatliche Veröffentlichung 19 Vergleiche hierzu Atlas de la démographie médicale en France – Situation au 1er Janvier 2018, in französischer Sprache abrufbar unter https://www.conseil-national.medecin.fr/sites/default/files/external-package/analyse _etude/hb1htw/cnom_atlas_2018_0.pdf, S. 109. 20 Vergleiche hierzu Démographie des professionnels de santé: Qui sont les médecins en 2018 ? Quelle accessibilité aux médecins généralistes ? Combien d’infirmiers en 2040 ? Un outil de projections d’effectifs de médecins, Dossier de Presse, in französischer Sprache abrufbar unter https://drees.solidarites-sante.gouv.fr/IMG/pdf/dossier _presse_demographie.pdf, S. 4. 21 Vergleiche hierzu auch http://www.data.drees.sante.gouv.fr/TableViewer/tableView.aspx?ReportId=3792 (zuletzt aufgerufen am 27. November 2019). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 9 der Daten im Rahmen der sog. Digital Workforce Statistics22. Die Erfassung erfolgt dabei nach dem Stand der Ausbildung, eine Unterscheidung zwischen ambulanten bzw. niedergelassenen und stationär tätigen Fachärzten erfolgt nicht. Die Erfassung der Allgemeinärzte (General practicioner – GP) erfolgt einmal im Quartal im Rahmen des sog. General Practice Workforce23. In England waren im August 2019 insgesamt 122.797 Ärzte in den Einrichtungen des NHS England Hospital and Community Services beschäftigt; dies entspricht insgesamt 115.469 Vollzeitstellen (full time equivalent – FTE). Zusätzlich waren im Juni 2019 insgesamt 44.570 GPs in Einrichtungen der Erstversorgung (primary care settings) des NHS tätig; dies entspricht 34.114 FTE. Im Vergleich zum Vorjahr war damit ein Anstieg um 2,7 Prozent bzw. bezogen auf FTE um 0,8 Prozent zu verzeichnen. In Schottland waren im Juni 2019 insgesamt 14.718 Ärzte in Einrichtungen des NHS Scotland Hospital and Community Services sowie 4.494 GP tätig. Insgesamt 7.045 Ärzte waren Ende September 2018 in Wales in Einrichtungen des NHS Wales Hospital and Community Services tätig; darüber hinaus gab es zu diesem Zeitpunkt insgesamt 1.694 GPs in Wales. In Nordirland gab es im Juni 2019 insgesamt 4.521 Ärzte, die in Krankenhäusern tätig waren, sowie 1.334 GPs.24 Bezogen auf die Anzahl der Fachärzte liegen lediglich Daten für England vor; eine Unterscheidung nach der Art der Tätigkeit erfolgt nicht. Für die anderen Nationen des Vereinigten Königreiches liegen keine Daten zur Anzahl der Fachärzte vor. Fachgebiete Beschäftigte Ärzte insgesamt in FTE25 Niedergelassene Ärzte Stationär tätige Ärzte Urologie 2.048 --- --- HNO-Heilkunde 1.854 --- --- Radiologie 4.557 --- --- Dermatologie 1.083 --- --- Gynäkologie26 6.226 --- --- Neurologie 1.444 --- --- Innere Medizin 4.651 --- --- Kardiologie 3.155 --- --- Pneumologie 2.713 --- --- 22 Die monatlichen Berichte sind abrufbar unter https://digital.nhs.uk/data-and-information/publications/statistical /nhs-workforce-statistics (zuletzt aufgerufen am 27. November 2019); weitere Informationen zur statistischen Erfassung lassen sich abrufen unter https://files.digital.nhs.uk/E8/75AC8E/NHS%20Workforce%20Statistics %2C%20August%202019%20Bulletin.pdf. 23 Die Quartalsberichte sind abrufbar unter https://digital.nhs.uk/data-and-information/publications/statistical /general-and-personal-medical-services/final-30-june-2019. 24 Die Daten für Schottland, Wales und Nordirland hat das britische Parlament auf Anfrage des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages übermittelt. 25 Stand August 2019 bzw. für die Allgemeinmedizin Juni 2019. 26 Hierzu gehören die Fachgebiete „Community Sexual and Reproductive Health“ sowie „Geburtshilfe und Gynäkologie “. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 10 Nephrologie 1.345 --- --- Orthopädie 6.362 --- --- Allgemeinmedizin --- --- --- 5. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Österreich Auch für Österreich liegen statistische Daten zur Anzahl der Ärzte und Fachärzte vor, die u. a. von der Ärztekammer erhoben werden. Diese werden von der Bundesanstalt Statistik Österreich gesammelt und veröffentlicht. 27 Erfasst werden die Anzahl der insgesamt berufstätigen, der niedergelassenen und der in Krankenanstalten tätigen Ärzte sowie die Anzahl an Fachärzten in den jeweiligen Fachrichtungen. Im Hinblick auf die Fachärzte erfolgt keine Unterscheidung zwischen niedergelassenen und stationär tätigen Ärzten, so dass entsprechende Daten nicht vorliegen. Die aktuellsten verfügbaren Daten zu den übrigen Kategorien bilden den Stand 1. Januar 2019 ab. Insgesamt waren zu diesem Zeitpunkt in Österreich 46.337 Ärzte berufsausübend tätig, darunter 23.246 Fachärzte. Bezogen auf je 100.000 Einwohner gab es insgesamt 523,1 Ärzte bzw. 169,4 Fachärzte. Von den berufstätigen Ärzten waren im Jahr 2018 insgesamt 25.079 Ärzte in Krankenanstalten tätig, niedergelassene Ärzte gab es insgesamt 20.341 (Stand 2017). Fachgebiet Ärzte insgesamt28 Niedergelassene Ärzte Stationär tätige Ärzte Urologie 670 --- --- HNO-Heilkunde 731 --- --- Radiologie 1.602 --- --- Dermatologie 869 --- --- Gynäkologie 1.972 --- --- Neurologie29 858 --- --- Innere Medizin 4.654 --- --- Orthopädie30 1.506 --- --- Kardiologie31 25 --- --- 27 Die Statistiken zur Ärzteschaft in Österreich lassen sich abrufen unter http://www.statistik.at/web_de/statistiken /menschen_und_gesellschaft/gesundheit/gesundheitsversorgung/personal_im_gesundheitswesen/index .html (zuletzt aufgerufen am 27. November 2019). 28 Da sich die Fachrichtungen zum Teil von den in Deutschland angewendeten 34 Fachgebieten unterscheiden, wurden für einzelne Gebiete verschiedene Werte zusammengerechnet. Es ist möglich, dass damit nicht sämtliche Ärzte der Vergleichsgruppe tatsächlich erfasst worden sind; auch Abweichungen sind insofern möglich. 29 Daneben sind 401 Fachärzte in der Fachrichtung „Neurologie und Psychiatrie“ sowie 562 Fachärzte in der Fachrichtung „Psychiatrie und Neurologie“ tätig. 30 Davon sind 1.177 Fachärzte in der Fachrichtung „Orthopädie und orthopädische Chirurgie“ sowie 329 Fachärzte in der Fachrichtung „Orthopädie und Traumatologie“ tätig. 31 Fachrichtung „Innere Medizin und Kardiologie“. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 11 Pneumologie32 507 --- --- Nephrologie33 3 --- --- Allgemeinmedizin 15.006 --- --- 6. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Polen In Polen sind die insgesamt 24 existierenden medizinischen Kammern gesetzlich dazu verpflichtet 34, statistische Daten über die zugelassenen Ärzte vorzuhalten. Ärzte, die bei keiner Kammer registriert sind, dürfen ihren Beruf nicht ausüben. Zum 30. Juni 2019 waren in Polen insgesamt 148.903 Ärzte bei den Kammern registriert, von denen 137.273 berufstätig waren. Mehr als 90 Prozent der Ärzte sind auf einen der insgesamt 83 registrierten medizinischen Zweige spezialisiert . Entsprechende Statistiken zur Anzahl der in den einzelnen Zweigen spezialisierten Fachärzte werden regelmäßig veröffentlicht.35 Die nachfolgenden Daten geben den Stand zum 30. Juni 2019 wieder. Daten zur Anzahl der jeweils niedergelassenen bzw. stationär tätigen Ärzte liegen nicht vor, da viele Ärzte sowohl im privaten als auch öffentlichen Sektor tätig sind. Dies gilt auch für stationär tätige Ärzte, die ihre Beschäftigung im Krankenhaus oftmals mit einer Beschäftigung in privaten Praxen kombinieren. Beschäftigte Ärzte insgesamt36 Niedergelassene Ärzte Stationär tätige Ärzte Urologie 1.333 --- --- HNO-Heilkunde 3.396 --- --- Radiologie 3.691 --- --- Dermatologie 2.594 --- --- Gynäkologie 7.796 --- --- Neurologie 4.386 --- --- Innere Medizin 29.222 --- --- Kardiologie 4.573 --- --- Pneumologie 2.812 --- --- Nephrologie 1.311 --- --- Orthopädie 4.152 --- --- Allgemeinmedizin --- --- --- 32 Fachrichtung „Lungenkrankheiten“. Darüber hinaus sind 23 Fachärzte in der Fachrichtung „Innere Medizin und Pneumologie“ tätig. 33 Fachrichtung „Innere Medizin und Nephrologie“. 34 Art. 5 Nr. 1 Medical Chambers Act of 2nd December 2009. 35 Vergleiche hierzu https://www.nil.org.pl/__data/assets/pdf_file/0017/138041/Zestawienie-nr-04_1.pdf. 36 Stand 30. Juni 2019. Die Gesamtanzahl der beschäftigten Fachärzte enthält neben den Fachärzten die sog. Fachärzte ersten Grades; welchem akademischen Grad in Deutschland die letztere Bezeichnung entspricht, ist nicht bekannt. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 12 7. Statistische Daten zur Anzahl der Fachärzte verschiedener Fachgebiete in Schweden In Schweden werden statistische Daten zur Anzahl der zugelassenen und beschäftigten Ärzte vom National Board of Health and Welfare (Socialstyrelsen) gesammelt und veröffentlicht. Die entsprechenden Daten lassen sich in der sog. Health and Welfare Statistical Database für die Jahre ab 1995 abrufen und nach verschiedenen Kriterien (z. B. verschiedene Gesundheitsberufe, privater und/oder öffentlicher Sektor, absolute Anzahl oder je 100.000 Einwohner) selektieren.37 Danach waren im Jahr 2017 insgesamt 43.225 Ärzte in Schweden tätig, 39.957 der berufstätigen Ärzte waren im Gesundheitssektor beschäftigt. Dies entspricht 428 Ärzten je 100.000 Einwohner. Im Vergleich zum Jahr 2016, in dem insgesamt 42.373 Ärzte – 39.155 von ihnen im Gesundheitssektor – berufstätig waren, ist die Zahl der Ärzte somit um circa 850 angestiegen. Im öffentlichen Gesundheitssektor waren im Jahr 2016 insgesamt 30.260 Ärzte angestellt, im Jahr 2017 traf dies auf insgesamt 30.829 Ärzte zu. In Schweden erfolgt die medizinische Versorgung der Patienten im Bereich der Erstversorgung (primary care) üblicherweise in Behandlungszentren, in denen vier bis sechs Allgemeinärzte tätig sind. Private Praxen, die von einem Arzt geführt werden, gibt es zwar auch, jedoch vergleichsweise selten.38 Die Anzahl der Fachärzte für bestimmte Fachgebiete lässt sich folgender Tabelle39 entnehmen: Fachgebiete Ärzte insgesamt Niedergelassene Ärzte Stationär tätige Ärzte Urologie 350 280 80 HNO-Heilkunde 760 520 240 Radiologie --- --- --- Dermatologie --- --- --- Gynäkologie 1.420 1.050 370 Neurologie 430 390 50 Innere Medizin --- --- --- Orthopädie 1.300 1.040 290 Kardiologie 810 670 110 Pneumologie --- --- --- Nephrologie --- --- --- Allgemeinmedizin40 6.410 3.460 2.950 37 Die Suchmaske ist abrufbar unter https://sdb.socialstyrelsen.se/if_per/resultat.aspx (zuletzt aufgerufen am 27. November 2019). 38 Vergleiche hierzu http://www.euprimarycare.org/column/primary-care-sweden (zuletzt aufgerufen am 27. November 2019). 39 Die Daten mit Stand 2016 wurden vom schwedischen Parlament auf Anfrage des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages übermittelt. 40 Angegeben war ein Wert für die Fachrichtung „Family medicine“; dies wurde hier gleichgesetzt mit dem Fachgebiet „Allgemeinmedizin“; Abweichungen der jeweiligen medizinischen Tätigkeitsfelder sind möglich. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 9 - 3000 - 053/19 Seite 13 Auch in Schweden gibt es einen (zunehmenden) Ärztemangel. Dieser hat zur Folge, dass Patienten teilweise sehr lange auf Termine bei Ärzten – insbesondere bei Fachärzten – warten müssen .41 So werden Berichten zufolge u. a. circa 1.400 Allgemeinärzte (GPs bzw. Family doctors) zur Deckung des Bedarfs an medizinischer Versorgung benötigt.42 *** 41 Vergleiche hierzu z. B. https://newsexpressngr.com/news/59969-Shortage-of-doctors-nurses-hits-Sweden (zuletzt aufgerufen am 27. November 2019). 42 Vergleiche hierzu z. B. https://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=2054&artikel=5470747 (zuletzt aufgerufen am 27. November 2019).