© 2020 Deutscher Bundestag WD 8 - 3000 - 069/20 Produktentwicklungspartnerschaften Product Development Partnerships (PDPs) Sachstand Wissenschaftliche Dienste Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 2 Produktentwicklungspartnerschaften Product Development Partnerships (PDPs) Aktenzeichen: WD 8 - 3000 - 069/20 Abschluss der Arbeit: 15. Oktober 2020 Fachbereich: WD 8: Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Bildung und Forschung Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Finanzierung 5 3. Förderung durch das BMBF 8 3.1. Erste Förderphase (2011-2015) 8 3.2. Zweite Förderphase (2016-2021) 8 4. Informationen zu einzelnen PDPs 9 4.1. Aeras 10 4.2. DNDi 11 4.3. DVI 12 4.4. EVI 13 4.5. FIND 14 4.6. IAVI 15 4.7. IVCC 16 4.8. MMV 17 4.9. PATH 18 4.10. MVI PATH 19 4.11. TB Alliance 20 4.12. TBVI 21 5. Forschungsergebnisse 22 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 4 1. Einleitung Mehr als eine Milliarde Menschen litt nach Angaben der WHO1 im Jahr 2019 an einer der sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases/NTD). Hierzu zählen u.a. die Afrikanische Schlafkrankheit, Chagas, Leishmaniose und das Dengue-Fieber.2 Zu den sogenannten armutsbegünstigten Krankheiten gehören Infektionen, die in den Industrieländern heilbar oder zumindest beherrschbar sind, wie z.B. die „großen Drei“ (HIV/AIDS, Tuberkulose, Malaria), Durchfallerkrankungen und bakteriell hervorgerufene Lungenentzündungen.3 Diesen Krankheiten gemeinsam ist ein hoher Bedarf für neue, effiziente und nebenwirkungsarme Medikamente und Impfstoffe, die unter den besonderen Bedingungen in Entwicklungsländern einsetzbar sind. Aufgrund der Armut der Betroffenen und wegen des fehlenden wirtschaftlichen Anreizes für die forschende Pharmaindustrie bedarf es alternativer Ansätze zur Förderung von Forschung und Entwicklung. Das BMBF setzt mit seinem Förderkonzept „Globale Gesundheit im Mittelpunkt der Forschung“4 u.a. auf die Beteiligung an internationalen Initiativen zur Entwicklung von Impfstoffen, Medikamenten und Diagnostika – den sogenannten Produktentwicklungsgemeinschaften (product development partnerships, PDPs).5 PDPs sind Non-Profit-Organisationen, in denen verschiedene Akteure wie akademische Institute, öffentliche Forschungseinrichtungen, Pharmafirmen und NGOs zur Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten bzw. Diagnostika für die bessere Behandlung vernachlässigter und armutsassoziierter Krankheiten zusammenarbeiten.6 Eine eindeutige PDP-Definition oder Organisationsliste gibt es u.a. aufgrund unterschiedlicher Geschäftsmodelle nicht. „Einige stärken vorrangig die Kooperation akademischer Forschungseinrichtungen (z.B. EVI, TBVI), andere unterstützen vor allem Industriepartner (z.B. MVI PATH, MMV). Einige, vor allem US-amerikanische, verfügen über eigene FuE-Kapazitäten und können Teilaufgaben selbst erledigen (z.B. Aeras, IAVI), andere konzentrieren sich auf das Projektmanagement und die Absicherung der Finanzierung und beauftragen Dritte mit der Realisierung vielfältiger FuE-Arbeiten (z.B. DNDi, TB Alliance).“7 1 WHO (2020). Neglected tropical diseases: treating more than one billion people for the fifth consecutive year. https://www.who.int/neglected_diseases/news/treating-more-than-one-billion-people-fifth-consecutive-year/en/ (letzter Zugriff: 15.10.2020). 2 WHO (2020). Neglected tropical diseases. https://www.who.int/neglected_diseases/diseases/en/ (letzter Zugriff: 15.10.2020). 3 BMBF. Armutsbegünstigte Krankheiten. https://www.bmbf.de/de/armutsassoziierte-krankheiten-275.html (letzter Zugriff: 15.10.2020). 4 Abrufbar unter: https://www.bmbf.de/files/Anlage%20Globale_Gesundheit.pdf (letzter Zugriff: 15.10.2020). 5 Ebenda. 6 Bericht der Bundesregierung zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2017 bis 2018. Bundestagsdrucksache 19/15360, S. 44. 7 Gerlinger, K. (2017). Medizinische Innovationen für Afrika – Forschung und Produktentwicklung zur Bekämpfung vernachlässigter Krankheiten. In: Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag . Band 44. Nomos. S. 247. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 5 Die Zahl der PDPs hat Beobachtern zufolge seit der Jahrtausendwende stark zugenommen.8 PDPs verfolgen unterschiedlich definierte Ziele. Diese können sich auf eine spezielle Krankheit beziehen (z.B. TB Alliance für Tuberkulose), auf einen Produkttyp (z.B. FIND für Diagnostika) oder auch auf eine Gruppe von Krankheiten (z.B. DNDi für verschiedene vernachlässigte Krankheiten). Beobachter beschreiben ein „wenig übersichtliches Konglomerat verschiedenster PDPs“.9 2. Finanzierung Finanziert werden PDPs überwiegend von privaten Stiftungen und durch öffentliche Fördermittel . Aufgrund ihres Non-Profit-Status sind PDPs in den meisten Industrieländern steuerlich begünstigt . PDPs müssen nicht auf einen Return on Investment achten und können so ihre Aktivitäten explizit auf Bedürfnisse in Entwicklungs- und Schwellenländern ausrichten. Dies ermöglicht eine Verschiebung vom profitorientierten zum bedarfsgesteuerten Produktentwicklungsmodell.10 Dem G-Finder Report11 2019 zufolge erhielten PDPs im Jahr 2018 insgesamt 553 Millionen Dollar für die Forschung und Entwicklung im Bereich vernachlässigter Krankheiten.12 Die drei am meisten geförderten PDPs – PATH, IAVI und TB Alliance – bezogen gemeinsam mit 250 Millionen Dollar fast die Hälfte der Gesamtförderung. Mit Blick auf die jeweiligen Krankheiten erfuhr die Bekämpfung der „Großen Drei“ (HIV/Aids, Malaria, Tuberkulose) mit zusammen 394 Millionen Dollar die intensivste Finanzierung.13 8 Jahn, A.; Razum, O.; Voss, M. (2020). Internationale Organisationen mit gesundheitspolitischer Bedeutung. In: Razum, O.; Kolip, P. (Hrsg.). Handbuch Gesundheitswissenschaften. 7. Auflage 2020. S. 1080; Gerlinger, K. (2017). aaO, S. 245, 247. 9 Jahn, A.; Razum, O.; Voss, M. (2020). Ebenda. S. 1081. 10 Gerlinger, K. (2017). aaO, S. 245 ff. 11 Das G-FINDER Projekt sammelt Daten zu Investitionen in die Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln u.a. für vernachlässigte Krankheiten, https://www.policycuresresearch.org/g-finder (letzter Zugriff 20.10.2020). 12 Chapman, N. (2020). Neglected Disease Research and Development: Uneven Progress. Policy Cures Research. S. 115. Abrufbar unter: https://s3-ap-southeast-2.amazonaws.com/policy-cures-website-assets/app/uplads/2020/01/30100951/G-Finder- 2019-report.pdf (letzter Zugriff: 15.10.2020). 13 Ebenda. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 6 Quelle: Chapman, N. (2020). Neglected Disease Research and Development: Uneven Progress. Policy Cures Research. S. 116. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 7 Der größte Teil der Finanzierung erfolgte dem G-Finder Report 2019 zufolge durch Regierungen. Das BMBF rangierte im Ranking des G-Finder Reports auf dem 6. Platz der Top-Förderer. Quelle: Chapman, N. (2020). Ebenda. S. 117. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 8 3. Förderung durch das BMBF 3.1. Erste Förderphase (2011-2015) Die vom BMBF geförderten PDPs der ersten Förderphase (2011-2015) waren: Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi): Medikamentenentwicklung gegen die Schlafkrankheit, Leishmaniose, die Chagas-Krankheit und Wurmerkrankungen, Foundation for Innovative New Diagnostics (FIND): Entwicklung einer Diagnoseplattform für Schlafkrankheit, Chagas, Leishmaniose und Malaria sowie für Ebola-Fieber, European Vaccine Initiative (EVI): Entwicklung eines Malaria-Impfstoffes für Schwangere, Dengue Vaccine Initiative (DVI): Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Dengue-Virus.14 3.2. Zweite Förderphase (2016-2021) In der gegenwärtigen Förderphase (2016-2021) fördert das BMBF sechs PDPs zu den Krankheiten Malaria, Tuberkulose, Leishmaniose, afrikanische Schlafkrankheit und HIV sowie zur Diagnostik von parasitären Krankheiten.15 Die KfW hat im Auftrag des BMBF Verträge mit folgenden PDPs geschlossen: Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi), International Partnership for Microbicides (IPM): Entwicklung neuer HIV-Präventionsprogramme insbesondere für Frauen in Entwicklungsländern, Medicines for Malaria Venture (MMV): Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung neuer und erschwinglicher Medikamente zur Behandlung von Malaria, PATH Malaria Vaccine Initiative (PATH MVI): Entwicklung von Impfstoffen, Medikamenten , Diagnostik und medizinischen Geräten sowie Innovationen zur Verbesserung von Gesundheitssystemen ; in der Impfstoffforschung gründete PATH die Malaria Vaccine Initiative (MVI), Global Alliance for TB Drug Development (TB Alliance): Erforschung und Entwicklung besserer, schneller wirksamer und erschwinglicher Medikamente gegen Tuberkulose, 14 BMBF (2015). „Globale Gesundheit im Mittelpunkt der Forschung – Förderkonzept: Vernachlässigte und armutsbegünstigte Krankheiten“. https://www.bmbf.de/files/Anlage%20Globale_Gesundheit.pdf (letzter Zugriff: 15.10.2020). 15 Bundestagsdrucksache 19/15360, siehe Fn. 6, S. 44. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 9 Foundation for Innovative New Diagnostics (FIND).16 Für die PDP-Förderung seien nach Information der Bundesregierung seit 2011 insgesamt ca. 80,6 Mio. Euro geflossen bzw. eingeplant.17 Nach Einschätzung der Bundesregierung sei vor allem DNDi ein hoher Stellenwert bei der Bekämpfung von vernachlässigten Krankheiten beizumessen .18 4. Informationen zu einzelnen PDPs Einen Überblick über PDPs bietet der Internetauftritt der PDP Funders Group.19 Relevante Förderer haben sich 2004 zusammengeschlossen, um ihre Aktivitäten sowohl zur Förderung als auch zur Bewertung von PDP-Engagement abzustimmen. Auch das BMBF zählt zu ihren Mitgliedern.20 Nähere Informationen zu den sechs aktuell durch das BMBF geförderten PDPs finden sich auf einem auf den Seiten des BMBF abrufbaren Informationsblatt der KfW.21 Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hat 2017 die Studie „Medizinische Innovationen für Afrika – Forschung und Produktentwicklung zur Bekämpfung vernachlässigter Krankheiten“22 herausgegeben. Anhang 3 der Studie stellt alle PDPs vor, die mit deutschen FuE-Akteuren kooperieren und/oder durch das BMBF unterstützt werden. Diese Informationen werden im Folgenden zusammengestellt. 16 BMBF. Produktentwicklungspartnerschaften – Product Development Partnerships (PDP). https://www.gesundheitsforschung -bmbf.de/de/produktentwicklungspartnerschaften-product-development-partnerships-pdp- 8293.php (letzter Zugriff: 15.10.2020); BMBF. Gesundheitsforschung in internationaler Kooperation. https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/gesundheitsforschung-in-internationaler-kooperation.php (letzter Zugriff: 15.10.2020). 17 Antwort auf Kleine Anfrage. Forschung und Entwicklung zu armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten . Bundestagsdrucksache 19/8705, S. 8. 18 Ebenda, S. 18. 19 https://www.pdpfundersgroup.org/new-page-1 (letzter Zugriff: 14.10.2020). 20 Gerlinger, K. (2017). aaO, S. 251. 21 https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/files/Gesundheitsforschung_PDP.pdf (letzter Zugriff: 20.10.2020). 22 Gerlinger, K. (2017). aaO, S. 370 ff. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 10 4.1. Aeras Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 370. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 11 4.2. DNDi Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 371. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 12 4.3. DVI Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 372. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 13 4.4. EVI Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 373. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 14 4.5. FIND Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 374. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 15 4.6. IAVI Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 375. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 16 4.7. IVCC Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 376. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 17 4.8. MMV Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 377. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 18 4.9. PATH Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 378. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 19 4.10. MVI PATH Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 379. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 20 4.11. TB Alliance Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 380 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 21 4.12. TBVI Quelle: Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 381. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 069/20 Seite 22 5. Forschungsergebnisse Nach Einschätzung der TAB-Studie23 hätten PDPs einen Anteil daran, dass es in den unterschiedlichen Aktivitätsfeldern zu vernachlässigten und armutsassoziierten Krankheiten nicht nur einzelne Substanzkandidaten gebe, sondern auch größere Produktpipelines mit mehreren Kandidaten in unterschiedlichen FuE-Stadien entstanden seien. Marktzulassungen seien bislang vor allem für sogenannte „low hanging fruits“ (Neukombinationen bereits zugelassener Wirkstoffe, pädiatrische Formulierungen, Verbesserungen von Produkteigenschaften) erreicht worden. Vollständig neu entwickelte Substanzen befänden sich teilweise in Zulassungsnähe. Aktuelle Forschungserfolge von PDPs sind beispielsweise: IPM entwickelte einen Dapivirin-Vaginal-Ring, der bis 2030 über eine halbe Millionen neue HIV- Infektionen in 13 Ländern in Subsahara-Afrika verhindern solle. Der Silikonring setzt kontinuierlich und direkt am Ort der möglichen Infektion durch vaginalen Geschlechtsverkehr über 28 Tage den Wirkstoff Dapivirin frei, der die Fähigkeit des HI-Virus blockiert, sich in gesunden Zellen zu replizieren. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat in Kooperation mit der WHO Ende Juli 2020 eine positive Stellungnahme zum 28-Tage Dapivirin-Ring abgegeben.24 Der von TB Alliance entwickelte neue Wirkstoff Pretomanid hat 2019 von der amerikanischen Arzneimittelbhörde FDA die Zulassung zur Behandlung von extrem resistenter Tuberkulose erhalten .25 Die EMA hat 2018 ein positives wissenschaftliches Gutachten zu Fexinidazol erstellt, der ersten rein oralen Behandlung, die sich in beiden Stadien der Schlafkrankheit als wirksam erwiesen hat. Diese Genehmigung ist das Ergebnis klinischer Studien unter der Leitung der PDP DNDi.26 Die TAB-Studie weist zudem darauf hin, dass bislang keine einheitlichen Konzepte existierten, wie Erfolge der PDP definiert und ihre Leistungen verglichen und bewertet werden könnten. Auch die Frage der Kosteneffizienz werde regelmäßig kontrovers diskutiert und sei aufgrund der erheblichen Unterschiede zwischen einzelnen Projekten wohl nicht abschließend zu klären.27 *** 23 Gerlinger, K. (2017). Ebenda. S. 248. 24 BMBF (2020). Ein Meilenstein zum Schutz vor HIV. https://www.bmbf.de/de/ein-meilenstein-fuer-frauen-zumschutz -vor-hiv-12455.html (letzter Zugriff: 15.10.2020); Schmitt, P.-P. (2020). Ein Ring, sie alle zu schützen. In: FAZ vom 1.8.2020, S. 8. 25 BMBF (2019). Pressemitteilung 087/2019. https://www.bmbf.de/de/wichtiger-schritt-im-kampf-gegen-die-toedlichste -infektionskrankheit-der-Welt-9407.html (letzter Zugriff: 15.10.2020). 26 BMBF (2018). Durchbruch bei der Behandlung der tödlichen Schlafkrankheit. https://www.bmbf.de/de/durchbruch-bei-der-behandlung-der-toedlichen-schlafkrankheit-7527.html (letzter Zugriff : 15.10.2020). 27 Gerlinger, K. (2017). aaO, S. 248.