Deutscher Bundestag Aktuelle Maßnahmen und Wirkungen der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Deutschland Ausarbeitung Wissenschaftliche Dienste © 2013 Deutscher Bundestag WD 8 - 3000-065/13 Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 2 Aktuelle Maßnahmen und Wirkungen der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Deutschland Aktenzeichen: WD 8 - 3000-065/13 Abschluss der Arbeit: 20. Januar 2014 Fachbereich: WD 8 Ausarbeitungen und andere Informationsangebote der Wissenschaftlichen Dienste geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Der Deutsche Bundestag behält sich die Rechte der Veröffentlichung und Verbreitung vor. Beides bedarf der Zustimmung der Leitung der Abteilung W, Platz der Republik 1, 11011 Berlin. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung: Das Konzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 4 2. Kursorischer Überblick über die politische und parlamentarische Befassung mit BNE 5 2.1. Thematisierung der BNE 1992-2011 5 2.2. Anträge, Maßnahmen, Konferenzen und Wettbewerbe der vergangenen zwei Jahre auf Bundesebene 11 3. Wirkungen: Erste Ergebnisse 15 4. Ausblick 18 4.1. Ausgewählte Herausforderungen für Deutschland: Ziel Institutionendurchdringung 18 4.2. Anstehende Termine und die Zeit nach der Dekade 21 5. Quellen und Literatur 22 Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 4 1. Einleitung: Das Konzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ Die Besonderheit des (deutschen) Bildungsbegriffes drückt sich in seiner Erfassung als ganzheitlicher Entwicklungsprozess aus. So sieht u.a. die amerikanische Philosophin Martha Nussbaum Bildung als das entscheidende gesellschaftliches Emanzipationsinstrument. Bildung könne nicht allein als Bereitstellung nützlicher Fertigkeiten verstanden werden, sondern als „Ermächtigung der Person durch Wissen, kritisches Denken und Einbildungskraft“ (Nussbaum 2010: 439). Sie soll dazu dienen, informierte, selbständig denkende, emphatiefähige und demokratische Bürgerinnen und Bürger heranzubilden (Nussbaum 2012: 28). Der Begriff der Nachhaltigkeit wird nicht einheitlich verwendet. Ebenso existieren unterschiedliche Ansätze dazu, ob Nachhaltigkeit vorrangig den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen oder aber die Herstellung eines Gleichgewichts unterschiedlicher Belange bedeuten soll. Hinzu kommt ein durchaus inflationärer Umgang mit dem Adjektiv im Sinne von stabil und zukunftsfähig – jedoch nicht an klaren Kriterien ausgerichtet. Am verbreitetesten ist nach wie vor die Nachhaltigkeits-Definition der Brundtland-Kommission der UNO von 1987: "Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält" (Brundtland-Kommission zit. nach BNE-Portal des Bundes , Internetseite: Was ist Nachhaltigkeit). Heute wird oft erweitert, dass es neben der Gerechtigkeit zwischen den Generationen auch um die zwischen Weltregionen, Nationen und Kulturen geht. Eine nachhaltige Entwicklung bringt nach dieser Definition die drei Dimensionen von Ökonomie, Sozialem und Ökologie in eine Balance : „sie schont die Natur; erhöht die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft und sichert sie für die Zukunft; und ist gerecht und trägt dazu bei, dass alle Menschen friedlich zusammen leben“ (BNE-Portal des Bundes, Internetseite: Was ist Nachhaltigkeit). Dieser Aspekt der Balance rückt deshalb in den Mittelpunkt, weil bei dem derzeitigen Lebensstil industrialisierter und wachsender Länder gerade die Ökologie betreffend ein Vielfaches der nachhaltig verfügbaren Ressourcen genutzt wird und die Aufnahmekapazitäten der Erde in einigen Bereichen wie dem CO2-Eintrag bereits weit über Gebühr beanspruchen (s. zu den Umweltraumgrenzen insbesondere Rockström u.a. 2009): Würden alle den Lebensstil haben, der aktuell in Deutschland gelebt wird, würden ganze 2,7 Erden benötigt, damit der Planet sich in dem Maß regenerieren könnte, um morgen die gleichen ökosystemaren Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen wie heute; in dieser Logik „verbrauchen“ die Menschen die Erde also regelrecht und leben derzeit vielfach noch nicht nachhaltig (BUND Berlin, Internetseite: Was ist der ökologische Fußabdruck). Eine Verwirklichung von Nachhaltigkeit ist nun auf zweierlei Weise auf Bildung angewiesen. Zum einen ist sie abhängig von Wissen (Kolleck; de Haan; Fischbach 2012: 135). So trivial diese Feststellung zunächst erscheinen mag, so bedeutsam bleibt jedoch die damit verbundene Aufgabe : nämlich entsprechendes Wissen (in einem weiten Bildungsbegriff in Form von Fähigkeiten, Werten, Bewusstsein sowie Fertigkeiten) als zentrale Ressource zur Etablierung von Nachhaltigkeit bereitzustellen, zu verbreiten, stets zu schaffen und zu erweitern. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 5 Und zum andern ist verwirklichte Nachhaltigkeit angewiesen auf Handeln (in Form von Verhaltensweisen , Lebensstilen und Engagement im Rahmen der Prinzipien von Verantwortung, Teilhabe , Vorsorge und Partnerschaft). Das bedeutet, es gibt die Notwendigkeit zur permanenten Wissens- und Wertevermittlung ebenso wie die Notwendigkeit zum „permanenten Problemlösen […] [und zur] Partizipation“ (Kolleck, de Haan; Fischbach 2012: 136). „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) hebt nun als Konzept genau auf diesen Wissensund Werteerwerb sowie die daraus folgende bürgerliche Aktivität für die Durchsetzbarkeit von Nachhaltigkeit ab: kurz auf die Kultivierung und die Lancierung nachhaltigen Handelns (s. zum notwendigen Bewusstseinswandel für nachhaltige Entwicklung durch Bildung auch Kapitel 36 der Agenda 21). BNE zielt dabei konkret auf den Kompetenzerwerb von Individuen, der es ihnen „ermöglichen [soll], a) sich aktiv an der Analyse und Bewertung von nicht nachhaltigen Entwicklungsprozessen zu beteiligen“, b) sich an den Kriterien der Nachhaltigkeit im eigenen Leben zu orientieren und c) gemeinsam „so zu handeln [und auch globale Entwicklungsprozesse so in Gang zu setzen ], dass heutige und künftige Generationen [sowie andere Weltregionen] die Chance auf die Verwirklichung eines in sozialer, ökologsicher und ökonomischer Hinsicht guten Lebens haben“ (Adomßent u.a. 2012: 75). Zusammenfassend geht es also darum, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene Gestaltungskompetenz im Hinblick auf nachhaltiges Handeln erwerben und anwenden. In diesem Sinne ist BNE eine umfassende Bildungsoffensive. Sie wird von Wissenschaft und Politik als eine inhaltliche und institutionelle Querschnittsaufgabe verstanden, eben das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung und die Vermittlung nachhaltigen Denkens und Handelns in allen Bereichen der Bildung (der formalen, der non- formalen, aber schließlich auch der informellen ) zu verankern und zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen. 2. Kursorischer Überblick über die politische und parlamentarische Befassung mit BNE 2.1. Thematisierung der BNE 1992-2011 Die Bedeutung der Bildung für die Umsetzung des Leitbildes der Nachhaltigkeit wird auf internationaler politischer Bühne schon seit gut zwei Jahrzehnten thematisiert. So stellte bereits im Jahr 1992 die Agenda 21 als globaler Aktionsplan1 und Ergebnis der UN- 1 Rund 180 Staaten haben sich mit der Unterzeichnung der Agenda 21 auf das Leitbild der Nachhaltigkeit verständigt , um ihre Gesamtpolitik daran auszurichten. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 6 Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro in einem eigenen Bildungskapitel , auf die „Neuausrichtung der Bildung auf eine nachhaltige Entwicklung“ ab (Agenda 21: Kapitel 36 A). Das Kapitel beschreibt die Neuverortung von Bildung und Erziehung gar als unerlässliche Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung. Die UNESCO übernahm innerhalb der VN als für Bildung und Wissenschaft zuständige Organisation die Rolle des Task- Managers für das gut 10 Seiten lange Kapitel 36: betrieb Öffentlichkeitsarbeit, begann Lehr- und Lernmaterialien zu entwickeln und leitete Programme vor allem für die Vernetzung von Bildungsaktivitäten ein. In Deutschland wurde das Prinzip Nachhaltigkeit 1994 als Staatsziel in Art. 20a des Grundgesetzes aufgenommen2 – der Bildungsbegriff wurde in diesem Zusammenhang noch nicht erwähnt. Die Umweltbildung hat jedoch bereits in den 90ziger Jahren begonnen , allererste konzeptionelle Arbeiten zur BNE als nationale Umsetzung einer lokalen Agenda 21 zu entwickeln. Der Orientierungsrahmen der Bund-Länder-Kommission von 1998 „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ ist schließlich daraus erwachsen und bildet die erste bildungspolitische Publikation zur BNE von öffentlicher Seite in Deutschland. Er wurde von den Staats- und Senatskanzleien der Länder „zur Kenntnis genommen“. Dieser Orientierungsrahmen beschreibt für Kindertagesstätten, Schulen, die Berufliche Bildung, Hochschulen, die allgemeine Weiterbildung sowie die außerschulische Bildung die Aufgaben einer BNE in den einzelnen Bildungsbereichen, zu vermittelnde Schlüsselqualifikationen und didaktische Prinzipien. Zu den Aufgaben z.B. in der allgemeinen Weiterbildung gehöre demnach eine verstärkte Zusammenarbeit untereinander, weil eine zunehmende Spezialisierung der einzelnen Einrichtungen festgestellt würde (BLK 1998: 58ff). Und um grundsätzlich zu „lernenden Organisationen“ zu kommen, sollten Qualifizierungsmaßnahmen zu Moderationsmethoden , Organisationsentwicklung, den neuen Medien, globalen oder geschlechtsspezifischen Aspekten durchgeführt werden – und das vor allem stärker vor Ort, am Arbeitsplatz der Weiterzubildenden (z.B. bei den Erzieherinnen; BLK 1998: 41ff). Als Schlüsselqualifikationen, die erzielt werden sollten, wurden benannt die Fähigkeit zu ganzheitlichem und vernetztem Denken, eine kommunikative Kompetenz, die Bereitschaft zu lebenslangem lernen, Toleranz und Weltoffenheit. System-und Problemorientierung, Verständigungs- und Wertorientierung, Kooperationsorientierung , Situations-, Handlungs- und Partizipationsorientierung, Selbstorganisation und Ganzheitlichkeit werden als didaktische Prinzipien festgehalten. Um die Umsetzung zu beschleunigen, wurde unter anderem empfohlen, ein Netzwerk bestehender Clearingstellen in enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern, den kommunalen Spitzenverbänden und den Nicht-Regierungsorganisationen sowie Modellregionen mit angemessener Repräsentanz aller Bildungsbereiche einzurichten. Außerdem wurde 2 1996 bekannte sich die EU mit dem Amsterdamer Vertrag zum Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 7 empfohlen zwei nationale Kongresse zum Austausch und zur Evaluation und ein BNE- Innovationsprogramms der BLK durchzuführen (BLK 1998: 70). An den Orientierungsrahmen der BLK schloss sich 1999 der Auftakt des BLK- Modellprogramm 21 (Laufzeit 1999-2004) an, das sich auf die Verbreitung des BNE- Gedankens explizit im Schulbereich der Sekundarstufe I und II bezog. In drei übergreifenden Bereichen (interdisziplinäres Wissen, partizipatives Lernen, innovative Strukturen; BLK 2005: 8) wurde die Implementierung des BNE-Gedankens am Programmschulen gefördert . Das Programm richtete sich damit explizit an direkt mit der Vermittlung von BNE befasste Bildungsinstitutionen und nicht nur die Bildungspolitik der Länder und ihre Bildungsverwaltungen . Außerdem wurden eine bundesweite Koordinierungsstelle geschaffen , die Erstellung und Veröffentlichung von Werkstattmaterialien finanziert und Tagungen durchgeführt (BLK 2005). “Impulse zur Umsetzung des Leitbildes der Nachhaltigkeit generell und insbesondere auch in der Bildung kamen vor allem aus dem Parlament“ (BT-Drs. 14/7971 vom 3.1.2002: 7). Im Jahr 2000 hat der Deutsche Bundestag den „Antrag Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ einvernehmlich (!)3 beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, die Gestaltung der bundesdeutschen Gesamtpolitik an jenem Leitbild auszurichten und diese Zielsetzung mit konkreten Maßnahmen im Bildungsbereich zu verwirklichen (BT-Drs. 14/1353 vom 12.4.2000; bzw. BT-Drs. 14/3319 vom 10.5.2000). Das Parlament bekennt sich in dem Antrag zur BNE noch als einem Ansatz, der sich aus 1. der Umwelt- und 2. der entwicklungspolitischen Bildung zusammensetzt. Die Bundesregierung sollte die Umsetzung des BLK-Orientierungsrahmens, der sehr begrüßt wurde, unterstützen , alle notwendigen Arbeiten als Impulsgeber koordinieren und fortan ein Mal in der Legislatur einen entsprechenden Bericht4 vorlegen, um „regelmäßig Fortschritte von Konzept und Praxis der BNE“ in Deutschland darzulegen. Außerdem wurden die Bedeutung der Entwicklung einer nationalen Nachhaltigkeitsstrategie5, wie eine zügige Umsetzung des BLK-Modellprogramms, als auch Weiterbildungsmaßnahmen für Behörden betont .6 2001 hat die BLK zur BNE den Kongress „Zukunft lernen und gestalten“ veranstaltet. In der Abschlusserklärung wird die Bedeutung der BNE sogar priorisiert und folgendermaßen gefasst: 3 Die anderen Fraktionen haben sich bei kleinen Änderungen dem Antrag anschließen können. 4 Als Weiterentwicklung des 1. Umweltberichts der Bundesregierung von 1997 (BT-Drs. 13/8878 vom 30.10.1997). 5 Diese wurde 2002 auch verabschiedet. 6 Bekräftigung erfahren diese parlamentarischen Aktivitäten noch in der der Großen Anfrage der Fraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE Grünen zur „Bildungs- und Forschungspolitik für eine nachhaltige Entwicklung“ (BT- Drs. 14/6022 vom 9.6.2001) und der Antwort (BT-Drs. 14/6959 vom 25.9.2001) sowie in ihrem ein Jahr später formulierten erneutem Antrag zur „Bildungs- und Forschungspolitik für eine nachhaltige Entwicklung“ (BT-Drs. 14/8651 vom 20.3.2002), der nochmals auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam macht, dass sich Bildungsund Forschungspolitik auf die veränderten Anforderungen einstellen müssten (u.a. auch mit einem geforderten BLK-Programm zur Schuldung von Lehrerinnen und Lehrern für das Thema Nachhaltigkeit; BT-Drs. 14/8651 vom 20.3.2002: 6). Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 8 „Eine nachhaltige Entwicklung auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene wird nur gelingen, wenn die Kommunikation darüber verstärkt wird. Nur wenn über die ungleiche Verteilung von Lebenschancen, den Klimawandel und die Erhaltung der biologischen Vielfalt, über das Konsumverhalten und den Ressourcenverbrauch, über Ursachen von Armut und Gesundheitsrisiken, über Möglichkeiten der demokratischen Mitund Selbstbestimmung und der globalen Gerechtigkeit, über umweltschonende, sozialverträgliche und anwenderfreundliche Techniken kommuniziert wird und diese Themen der nachhaltigen Entwicklung zum Gegenstand von Lehr- und Lernprozessen gemacht werden , wird es einen Wandel im Sinne der Agenda 21 geben. Die Umsetzung der Agenda 21 hat demnach eine klare Prioritätensetzung im Bereich der Erziehung, Bildung und Qualifikation zur Basis. Es sind weniger fehlende technische Entwicklungen und noch unentdeckte Innovationsfelder, die derzeit eine nachhaltige Entwicklung verhindern, als mentale Barrieren, das Fehlen eines Bewusstseins von den Möglichkeiten und Chancen nachhaltiger Entwicklungen und das Interesse an verändertem Verhalten, an zukunftsfähigen Lebensformen und Lebensstilen“ (BLK 2002: 156). Im Jahr 2002 legte die Bundesregierung dann erstmalig ihren „Bericht zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung vor. Neben den BLK-Aktivitäten wurden darin die einzelnen bildungspolitischen Projekte und Maßnahmen der verschiedenen Fachressorts und weiterer Akteure ausgelistet, die auf die Integration von Nachhaltigkeit in den Bildungsbereich zielen. Erwähnt werden z.B. die teilweise Neuordnung von Ausbildungsordnungen, die Machbarkeitsstudie „Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung“ oder Stipendienprogramme zum Studiengang integrierte Umwelttechnik (BT-Drs. 14/8651 vom 20.3.2002). International wurde 2002 der Agenda 21-Prozess sowie die Bedeutung der Bildung eben für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg nochmals deutlich unterstrichen. Unter anderem wurde das im Auftrag der UNESCO entwickelte multimediale Lernprogramm „Teaching and Learning for a Sustainable Future“, das Nachhaltigkeit im Rahmen eines Selbststudiums für Lehrer aufarbeitet, als ein Beispiel für bisherige Aktivitäten vorgestellt . Außerdem wurde ein Aktionsplan verfasst, der sich dafür ausspricht, dass lokale, subnationale und nationale Bildungspläne erstellt und umgesetzt werden, die unter anderen BNE thematisieren sollen. Als jedoch wichtigste Maßnahme wurde eine Dekade zur Bildung für nachhaltige Entwicklung ab 2005 vorgeschlagen. Die Vereinten Nationen haben daraufhin im Dezember 2002 für den Zeitraum von 2005 bis 2014 eine „UN-Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen, um nationale Aktivitäten noch gezielter auszulösen und dann auch zu bündeln. Im Einzelnen sollten erreicht werden: die weltweite Kommunikation des BNE-Konzeptes, die gänzliche Neuausrichtung (zumindest der) formalen Bildungssysteme, die Integration der BNE in nationale Strategie- und Aktionspläne, die grundsätzliche Förderung von Investitionen in Bildung, Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 9 die Identifikation von innovativen Praktiken und ihre Bekanntmachung. Schon 2003 war klar, dass innerhalb der Bundesregierung das BMBF und die Deutsche UNESCO-Kommission die UN-Dekade BNE in Deutschland betreuen sollten. Man verständigte sich, gleich zu Beginn der Dekade ein Nationalkomitee mit 30 Vertretern aus den Bundesministerien, Bundestag, den Ländern, Nichtregierungsorganisationen, Medien, Privatwirtschaft, Wissenschaft sowie mit einzelnen Schülerinnen und Schülern einzusetzen , das zwei Mal jährlich tagen sollte. Dieses sollte neben der inhaltlich ausgestaltenden Arbeit auch Auszeichnungen für Dekade-Kommunen und Dekade-Projekte vornehmen können. Zudem sollte ein Runder Tisch eingerichtet werden (inklusive kontinuierlich tätiger Arbeitsgruppen), für den sich ca. 100 Vertreter des Bundes, der Länder, Kommunen, Bildungseinrichtungen, Nicht-Regierungsorganisationen, Unternehmen, zivilgesellschaftlicher Netzwerke und Einzelpersonen einmal im Jahr treffen, um gemeinsam daran zu arbeiten , die BNE zu stärken. Außerdem wurde eine zügige Verabschiedung eines Nationalen Aktionsplans verabredet. Der Deutsche Bundestag hat dann bereits im Juli 2004 den Nationalen Aktionsplan (NAP) zur UN-BNE-Weltdekade auf den Weg gebracht. Das Anliegen wurde einstimmig von allen Fraktionen verabschiedet (BT-Drs. 15/3472 vom 30.6.2004). Das Nationalkomitee hat den ersten NAP schließlich zusammen mit allen tragenden Institutionen erstellt und 2005 veröffentlicht. Ihn ihm werden vier große Ziele formuliert, die in den darauffolgenden Jahren vordringlich in Deutschland verfolgt werden sollten: 1. die Weiterentwicklung und Bündelung der Aktivitäten sowie der Transfer guter Praxis in die Breite, 2. die Vernetzung und Bündelung der Akteure der BNE, 3. die Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung von BNE, 4. die Verstärkung internationaler Kooperationen (Nationalkomitee; BMBF 2005: 10- 14). Außerdem wurden bereits über 60 bildungspolitische Maßnahmen, die die vier strategischen Ziele konkretisieren, zusammengetragen. Dazu gehörten unter anderem: das Auflegen eines Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltigkeit“ des BMBF, die Gründung einer Good-Practice-Agentur für Berufsbildung, die Förderung des Projektes TheoPrax (mit 60 Partnerschulen) „Schule in Kooperation mit Wirtschaft und Forschung“, der Austausch europäischer Bildungskonzepte über die BpB, die Bildung eines Global Education Network Europe über InWent. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 10 Eine Fortschreibung des Aktionsplans war schon im Vorhinein vorgesehen und sollte insbesondere dann den Maßnahmenkatalog betreffen. 2005 legte die Bundesregierung schließlich ihren 2. „Bericht zur Bildung für nachhaltige Entwicklung“ vor. Darin wird die BNE nicht mehr aus zwei Säulen bestehend verstanden. Sie sei vielmehr „Schnittmenge aus den verschiedensten Bildungsansätzen [wie Umweltund entwicklungspolitische Bildung, aber auch interkulturelles Lernen, Friedenspädagogik , Konsum- und Gesundheitserziehung sowie politische Bildung]“. Außerdem wird in dem Bericht neben dem Erwerb von Kompetenzen auch die Bedeutung von bestimmten Kernthemen für die BNE hervorgehoben: „Konsum, Energie, Mobilität, Ernährung /Landwirtschaft, Wohnen, Globalisierung, Mulitkulturalität, Eine Welt und Urbanisierung “ (BT-Drs. 15/6012 vom 4.10.2005: beides 3). Gleichzeitig fanden die Ergebnisse nach Abschluss des „BLK-Programms 21“ wie innovative Unterrichtsmaterialien, Organisations - und Beteiligungsmodelle, curriculare Bausteine, Fortbildungskonzepte für Lehrende und Multiplikatoren und der Wunsch nach Verankerung dieser Ergebnisse in der Breite, das laufende Transfer-21-Programm sowie weitere Überlegungen zu den Beiträgen von Bund und Ländern zur UN-Dekade Erwähnung in diesem Bericht. Das BLK-Programm „Transfer 21“ (Laufzeit 2004-2008) schloss 2004 direkt an das ausgelaufene BLK-Programm BNE-„21“ an. Damit sollten die im BLK-Programm „21“ unter der Beteiligung von rund 200 Schulen (Sek I und II) erarbeiteten Konzepte, Materialien und Strukturen, nun auf 10% aller allgemein bildenden Schulen von 14 beteiligten Bundesländern (Baden-Württemberg und Sachsen machten nicht mit) expandiert/verbreitet werden . Neu war, dass auch Grund- und Ganztagsschulen sowie die Aus- und Fortbildung von LehrerInnen in das Programm integriert wurden, ebenso standen zahlreiche Kooperationen zwischen Schulen und Partnern der Wirtschaft gerade für den Nachmittagsunterricht an den Ganztagsschulen oder aber mit wissenschaftlichen Einrichtungen bezüglich der Lehrerfortbildung mit Mittelpunkt. Es ging um eine breite Streuung der Materialien (bzw. die Erstellung nun auch für die Primarschulen), die Schaffung eines umfangreichen Internetangebots, um Fortbildungsveranstaltungen, Tagungen und Kampagnen. Es sollten dauerhafte Beratungs- und Unterstützungsstrukturen z. B. über Umweltbildungsbeauftragte , Agenda-Beauftragte etc. aufgebaut und diese sie systematisch weiterqualifiziert werden (BLK; BMBF 2008 sowie Transfer 21, Internetseite: Ergebniskonferenz des Programms Transfer 21). Im April 2009 wurde zum Auftakt der zweiten Hälfte der UN-Dekade die UNESCO- Weltkonferenz in Bonn7 (mit 900 Vertretern aus 150 der 193 UNESCO-Mitgliedstaaten) ausgerichtet. Einstimmig wurde zum Abschluss die Bonner Erklärung zur BNE verabschiedet . Neben der erneuten Bekräftigung der Bedeutung der BNE und ihres notwendigen Vorantreibens wurde darin aber auch die Schlüsselrolle der Zivilgesellschaft und insbesondere ihre Stärkung bei der Anregung von Diskussionen, der öffentlichen Partizipation und der Initiierung von BNE-Aktivitäten betont. Gleiches galt für die Förderung der 7 Die Fraktion DIE LINKE hatte im Vorfeld den Antrag „UN-Dekade Bildung für nachhaltige Enzwicklung konsequent umsetzen“ eingebracht (BT-DRS. 16/12306 vom 18.3.2009), in dem die Ausrichtung der Konferenz begrüßt wird, aber gleichzeitig auf die Notwendigkeit von vorausgehenden grundlegenden Bildungsanstrengungen und - reformen (wie z.B. der Überwindung des gegliederten Schulsystems) verwiesen wird. Anträge weiterer Fraktionen zu diesem Zeitpunkt konnten nicht ausfindig gemacht werden. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 11 Einbeziehung gerade auch von höheren Bildungseinrichtungen und Forschungsnetzwerken , um BNE zu etablieren. Gefordert wurde, dass auch Lehrpläne und Lehrerbildungsprogramme so umorientiert werden sollten, dass BNE nicht nur in die berufsbegleitenden, sondern auch in die berufsvorbereitenden Programme integriert wird (UNESCO 2009). Im dritten „Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ von 2009 findet sich die Bonner Konferenz dann auch als eine der thematischen Schwerpunktbetrachtungen . Daneben standen alle Aktivitäten im Rahmen der UN-Weltdekade in Fokus und bildeten jeglichen Bezugspunkt. So wurden die Ergebnisse des Transfer 21- Programms betrachtet, die Bedeutung der Dekade-Projekte hervorgehoben oder auf die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie als übergreifende Maßnahme abgehoben (BT-Drs. 16/13800 vom 24.7.2009). Ergänzt wurde der Bericht 2011 (BT-Drs. 17/8099 vom 1.12.2011) mit zwei Auflistungen. Erstens dazu, inwiefern der Bund die einzelnen Bundesländer finanziell bei der Umsetzung des BLK-Programms „Transfer 21“ unterstützt hat, und zweitens dazu, in welchen Formen der Bund bei der Umsetzung der Dekade bisher hilfreich war: Insgesamt trug der Bund das Programm mit knapp 3 Mio. Euro mit, wobei gut 360.000 Euro für die Koordinierungsstelle anfielen und Berlin beispielsweise 230.000 Euro erhielt, NRW 525.000 und Hessen 350.000. Die Unterstützung bei der Umsetzung der Dekade seitens der Bundesregierung erfolgte vor allem durch die Bereitstellung der Plattform als auch durch die Förderung der umsetzenden deutschen UNESCO-Kommission. Außerdem finanzierte die Bundesregierung das seit 2010 laufende dreijährige Projektes zur Qualitätssicherung und zum Qualitätsmanagements in der BNE mit knapp 700.000 Euro. (Mit diesem sollten künftig in fünf Modellkommunen ein wissenschaftliches Instrumentarium für ein dauerhaftes Qualitätsmanagement von Bildungsprozessen erarbeitet werden.) Zusätzlich hat die Bundesregierung für eine langfristige Verankerung der BNE ein Forschungsförderprogramm des BMBF mit 500.000 Euro jährlicher Unterstützung aufgelegt, um die Entwicklung einer „sichtbaren, in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wie in der Öffentlichkeit breit rezipierten und untereinander gut vernetzten Forschung zu BNE zu unterstützen“ (2). Und schließlich wurde angeführt, dass die Bunderegierung mit der KMK über ihre Ressorts zusammenarbeite, um den 2007 von der KMK erarbeiteten Orientierungsrahmen für die BNE zu aktualisieren und zu erweitern.8 2.2. Anträge, Maßnahmen, Konferenzen und Wettbewerbe der vergangenen zwei Jahre auf Bundesebene Anlässlich des internationalen BNE-Workshops „Horizont 2015“am 27./28. 2.2012 in Bonn mit 50 Experten und Expertinnen aus fünf Kontinenten, bei dem eine erste Evaluierung der bisherigen Dekade stattfinden und Folgeaktivitäten diskutiert werden sollten, wurden bereits 17 „Bonner Empfehlungen für die BNE nach 2014“ verabschiedet. Dabei wurden alle bisherigen Bemühungen (Resolution 36C/16 der UNESCO Generalkonferenz ; Rio+20-Erklärung, die besonders die Rolle der Bildungseinrichtungen hervorhebt), „BNE über das Ende der Dekade hinaus voranzutreiben“ ausdrücklich unterstützt. Kon- 8 Kapitel 1 und 2 stammen im Wesentlichen aus dem Sachstand der Wissenschaftlichen Dienste zum Thema „Behandlung der BNE im parlamentarischen Raum“ vom September 2013. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 12 kret wurde gar der Generalversammlung empfohlen, dazu so bald wie möglich eine Resolution zu verabschieden: „Die Generalversammlung der VN sollte bei ihrer 69. Sitzung 2014 eine Resolution verabschieden, um (i) die Impulse zu erhalten, die BNE durch die Dekade erfahren hat, und sicherzustellen, dass zwischen dem Ende der Dekade und dem Beginn der Folgeaktivitäten 2015 keine Lücke entsteht; (ii) die UNESCO zur führen den Organisation für Nachfolgeaktivitäten nach der Dekade BNE zu ernennen, um die nationalen und internationalen Strukturen weiter voranzubringen, die zur Unterstützung von BNE eingerichtet wurden.“ Außerdem sollten die nationalen Regierungen unter anderem: „weiterhin gute BNE-Praxisbeispiele ermitteln, intensivieren und fördern“, „weiterhin die Rolle der nationalen UNESCO-Kommissionen bei der Verknüpfung internationaler BNE-Aktivitäten und der nationalen Umsetzung der UN-Dekade BNE fördern“, „die Forschung zur Stärkung der Evidenzbasis für BNE fördern“ (Deutsche UNESCO-Kommission 2012: 25ff). Im März 2012 machten dann ebenfalls auch die Fraktionen des Deutschen Bundestages auf die Notwendigkeit von Folgeaktivitäten zur BNE nach dem Ende der Dekade 2014 aufmerksam. In dem Antrag aller Fraktionen (mit Ausschluss der Fraktion die LINKE.) “Bildung für nachhaltige Entwicklung dauerhaft sichern – Folgeaktivitäten zur UN- Dekade BNE ermöglichen“9 wurde nachfolgender Handlungsbedarf ausgemacht. Neben den Leerstellen einer noch ausstehenden dauerhaften Integration der BNE in die Lehrpläne an Schulen, Hochschulen und in die berufliche Aus- und Weiterbildung , der Anzreizschaffung mit Hilfe von BNE auch private Investitionen in die Bildung zu mobilisieren, einer noch tieferen Verankerung des Bewusstseins für BNE bei der Bevölkerung oder einer beginnenden Implementierung der BNE in die Elementarpädagogik, wurde vor allem auf den notwendigen Fortbestand bisher etablierter Strukturen aufmerksam gemacht: So sollten die bundesweite Koordination der BNE-Aktivitäten über die Koordinierungsstelle, die Plattform sowie die Auszeichnung und Förderung von Dekade-Projekten zur Sichtbarmachung und Weiterentwicklung guter Praxis nach dem Willen des Parlaments auch nach 2014 bestehen bleiben. 9 Eine mündliche Debatte fand im Deutschen Bundestag nicht statt. Die Reden wurden zu Protokoll gegeben. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 13 Ebenso sollte Deutschland künftig seinen Einfluss in der internationalen Zusammenarbeit stärker nutzen, um den Kernanliegen der BNE mehr Nachdruck zu verleihen , gerade im subsaharischen Afrika. So, wurde gefordert, solle dass BNE nicht nur zum Themenfokus in der Entwicklungszusammenarbeit ausgebaut werden solle , sondern auch die anderen Bundesressorts BNE in ihren nationalen Strategien verankern sollten (BT-Drs. 17/9186 vom 27.3.2012: alles 2ff). Der Antrag der Fraktion DIE LINKE. betonte ebenso die Bedeutung der BNE und die Notwendigkeit der Förderung von Folgeaktivitäten, stellte aber auch zunächst ganz besonders auf das Anliegen der allgemeinen Verbreitung von Bildung und gerechten Zugängen zu ihr ab. Ein ganzheitliches Bildungskonzept bedeute, Bildung für alle zu verwirklichen und gleiche Bildungsteilhabe zu sichern. In Deutschland gäbe es bisher noch 7,5 Mio. funktionale Analphabeten, für eine qualitativ gute frühkindliche Bildung fehlten mehr als 200.000 Kitaplätze und 5000 gut ausgebildete ErzieherInnen, ebenso wie 1,5 Mio. Menschen zwischen 20-29 Jahren ohne Berufsabschluss seien und ein allgemeiner Mangel an Studienplätze bestünde als auch die sozialen Hürden beim Zugang zu den Hochschulen noch nicht abgebaut wären. Und Bildung für nachhaltige Entwicklung könne nach ihrer Meinung schließlich nur dann nachhaltig werden, wenn auch die Bildung als solche selbst überhaupt erst nachhaltig sei (BT-Drs. 17/9395 vom 24.4.2012: 1f). 2012 gab das BMBF den Bildungsforschungs-Band 39 „ Bildung für nachhaltige Entwicklung – Beiträge der Bildungsforschung“ mit folgenden Aufsätzen heraus (BMBF 2012): Perspektiven der Forschung im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung Effekte des Transfermodellversuchsprogramms „Transfer-21“ auf Unterrichts- und Schulebene Effekte des Modellversuchprogramms Transfers-21 – Ein Beitrag zur Transferforschung und zu Effekten von BNE Die Verbreitung einer wegweisenden Idee: Der Beitrag der UN-Dekade für die Diffusion von Bildung für nachhaltige Entwicklung Qualitätssicherung in der Bildung für nachhaltige Entwicklung: Netzwerke, Kommunen und Qualitätsentwicklung im Kontext der UN Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung. Im September 2012 haben das BMBF und der Nachhaltigkeitsrat 32 Sieger (von 150 sich bewerbenden Netzwerken) des „Wettbewerbs zur Förderung von lokalen Bildungs- und Kompetenznetzwerken für Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet. Kreative Wege, wie mit Bildung Nachhaltigkeit erreicht werden kann, wie dem Einzelnen Fähigkeiten zu langfristigem Denken und Handeln vermittelt werden können, standen im Fokus. Z.B. folgende 3 Netzwerke, die mit jeweils bis zu 35.000 Euro gefördert werden sollten, wurden prämiert: das ehemalige Eisenwerk Alte Schmiede, das zum Lernort für Erneuerbare Energien umgebaut werden soll, das Netzwerk Stralsund 2052, das die Menschen vor Ort für den lokalen Klimaschutz begeistern will, oder ein Schüler-Unternehmensnetzwerk zum nachhaltigen Wirtschaften in Heidelberg (Rat für Nachhaltige Entwicklung 2012, Internetseite: Langfristiges Denken und Handeln lernen). Am 21.1.2013 legte der „Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung“ einen Beschluss zur BNE vor. Darin wurde nicht nur der Anschluss eines Weltaktionsprogramms zur BNE befürwortet und aktiv die Beteiligung Deutschlands an der konkreten Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 14 inhaltlichen Ausgestaltung eines solchen Programms gefordert. Vielmehr wurde auch auf die Notwendigkeit verwiesen, dass Ministerial-MitarbeiterInnen bei der Weiterbildung mit BNE befasst werden sollten, dass BNE Standard der begleitenden Bildung innerhalb des Bundesfreiwilligendienstes werden sollte, dass lokale Bildungsbündnisse mehr Gewicht erhalten sollten sowie dass es sinnvoll sei, BNE stärker beim nächsten Fortschrittsbericht zur Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie10 zu berücksichtigen (Bundesregierung; Nachhaltigkeitsstrategie 2013: 1f). Die SPD-Fraktion hat in ihrem Antrag vom 5.6.2013 „Für eine nachhaltige Entwicklungsagenda ab 2015 – Milleniumsentwicklungsziele und Nachhaltigkeitsziele gemeinsam gestalten“ darauf verwiesen, dass der Post-Millenium-Development-Goals-Prozess und die Entwicklung von Sustainable Development Gooals aus dem Rio+20-Prozess nicht getrennt voneinander entwickelt werden sollten und gefordert, dass dabei „die BNE in die Post- 2015-Entwickkungagenda mit aufgenommen wird“ (BT-Drs. 17/13762 vom 5.6.2013: 6). Der aktuelle bisher letzte vorliegende vierte „Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ vom Juli 2013 bezog die Aufforderung des Deutschen Bundestages zu Anschlussaktivitäten nach 2014, sowie die des Staatssekretärsausschusses, des UNESCO-Nationalkomitees, der KMK und weiterer Akteure bereits mit ein und bestätigte ihre Bedeutung, denn die „Bundesregierung sieht auch die Vorbildwirkung des Bundes für die Implementierung von BNE“ (BT-Drs. 17/14325 vom 3.7.201311: 4). Konstatiert wurde unter anderem, dass das Konzept von BNE bislang vor allem eher einer Fachöffentlichkeit bekannt sei. Jetzt ginge es vor allem darum, die nationale Abschlusskonferenz abzuwarten, um aus der Evaluation der Dekade für Deutschland dann Folgeschritte zu erarbeiten. Ansonsten bestand der Bericht aus der kompletten im Februar 2013 veröffentlichten KMK-Publikation einer Länderumfrage von 2012 zur Zwischenbilanz der Umsetzung der UN-Dekade in den Bundesländern (BT-Drs. 17/14325: 37-81; KMK 2013 „Zur Situation und zu Perspektiven der Bildung für nachhaltige Entwicklung“). Siehe zu den Inhalten der Länderauswertung Kapitel 3 dieser Arbeit, Punkt 3 unter „Konkreter “. Im November 2013 legte das deutsche UNESCO-BNE-Nationalkomitee ein Positionspapier „Zukunftsstrategie BNE 2015+“ vor, in dem sehr klar die anstehenden Herausforderungen für Deutschland für die Zeit auch nach der Dekade benannt werden. Der Schwerpunkt der künftigen Strategie müsste sein: Vom Projekt zur Struktur. Dafür seien drei Voraussetzungen entscheidend: „Die strategische Relevanz von BNE für eine nachhaltige Entwicklung muss Politik und Öffentlichkeit weiter verdeutlicht werden. 10 In dem Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung zum Thema „Nachhaltigkeit und Parlamente“, den der Bildungsausschuss in Auftrag gegeben hatte, wird die BNE beispielsweise nur an zwei Stellen aufgeführt und auch nur mehr oder minder mit einem hinweisgebenden Charakter zu ihrer Existenz (BT-Drs. 17/14075 vom 11.6.2013: 24 und Literaturverzeichnis). 11 Die Verabschiedung des Berichts im Kabinett erfolgte am 26.6.2013. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 15 Die strukturelle Verankerung von BNE in allen Bildungsbereichen ist weiter zentrale Aufgabe für alle Akteure und bedarf der politischen Unterstützung. Lokale "Bildungslandschaften", die formelle mit informeller Bildung vernetzen und Lerngelegenheiten für BNE bieten, müssen weiter auf- und ausgebaut werden “ (BNE-Portal, Internetseite: Zukunftsstrategie 2015+ des Nationalkomitees der UN-Dekade). Siehe zu den weiteren Herausforderungen, die im Positionspapier benannt werden, Kap. 4.1 dieser Arbeit. Am 25. November 2013 wurde bekannt gegeben, dass der Vorsitzende des deutschen Nationalkomitees der BNE-UN-Dekade Prof. Gerhard de Haan ab 2014 kooptierendes Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung sein wird. Damit wird erstmals ein ausgewiesener BNE-Experte in den weiteren Kreis des Nachhaltigkeitsrates berufen. Er will dabei „Bildung in einer ganzheitlichen Perspektive bewegen und einen Impuls für eine deutsche Umsetzung des geplanten BNE-Weltaktionsprogramms geben“ (Rat für Nachhaltige Entwicklung 2013, Internetseite: Bildungsforscher Gerhard de Haan wird in den Nachhaltigkeitsrat berufen). In dem im Dezember 2013 geschlossenen Koalitionsvertrag der großen Koalition hat die BNE an einer Stelle Eingang gefunden. Dort heißt es auf Seite 118: „Wir verstärken die nationalen Nachhaltigkeitsziele und setzen sie um, wie etwa im öffentlichen Beschaffungswesen . Wir wollen „Bildung zur Nachhaltigen Entwicklung“ in allen Bildungsbereichen stärker verankern.“ 3. Wirkungen: Erste Ergebnisse Von der Deutschen UNESCO-Kommission selbst wird betont, dass das BLK-Modellprogramm von 1999-2004 zur BNE und das folgende Transfer 21-Programm bis 2008, die beginnende bzw. z.T. schon weiter fortgeschrittene Integration der BNE in die Lehrpläne und Bildungsaktivitäten der Bundesländer sowie insgesamt natürlich die Dekade der UN mit den zahlreichen Projektund Kommunenauszeichnungen die deutsche BNE grundsätzlich vorangebracht hätten, „sie haben eine größere Sichtbarkeit für die BNE in Deutschland gebracht“ (de Haan 2012: 1). International wird zuletzt und vorläufig die Verabschiedung der Bonner Erklärung auf der UNESCO- Weltkonferenz 2009 mit 900 Delegierten und 50 (Vize-)Ministern und ihre Unterstützung durch die 193 UNESCO-Mitgliedstaaten als wichtiger Erfolg gewertet. Der Deutsche Bundestag hat 2012 zu den Erfolgen der UN-Dekade in Deutschland gezählt, dass neben den inhaltlichen Zuarbeiten und Empfehlungen von 2007 der KMK und DUK „zur BNE in der Schule“ oder der Erklärung von 2010 der HRK „Hochschulen für nachhaltige Entwicklung“ oder der DUK aus demselben Jahr „zur BNE im Elementarbereich“, „Hunderte von Einrichtungen sich an der Umsetzung der BNE in Deutschland beteiligen“ und „wichtige neue Partner, auch aus der Privatwirtschaft für die Anliegen der BNE gewonnen werden“ konnten, was insbesondere an den „Aktivitäten des Nationalkomitees und des für die Umsetzung der Dekade eingerichteten Runden Tisches“ zu erkennen sei. Hervorgehoben werden vom Gesetzgeber aber gleichfalls insbesondere die „flächenendeckend sichtbare“ gute Praxis der BNE in Deutschland durch die zahlreichen Auszeichnungen als offizielle Dekade-Projekte oder -Kommune (BT-Drs. 17/9186 vom 27.3.2012: 1), die vor allem auf „Ebene der Regionalpresse hohe Medienresonanz“ auslösen Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 16 konnten (5). Nicht zuletzt auch deshalb gelte zusammengenommen die deutsche Umsetzung der Dekade „international als modellhaft“ (2). Letzteres wird auch vom vierten BNE-Bericht der Bundesregierung und der Bundesbildungsministerin Johanna Wanka im Juli 2013 erneut so unterstrichen . Allerdings werde trotz dieses bisherigen Engagements politischer und zivilgesellschaftlicher Akteure auf allen Ebenen der „große Durchbruch der dauerhaften Verankerung der BNE national und international“ als „noch aus“-stehend gesehen (3). Allgemein gefasst sieht der Deutsche Bundestag die besondere Herausforderung für die nahe Zukunft der BNE in Deutschland darin, „von hochwertigen und engagierten Einzelprojekten hin zur strukturellen Verankerung der BNE in Bildungspläne, Curricula und Universitätsleitbilder“ zu kommen, so dass die BNE „im Zentrum der Bildung“ ankommen könne (5). Auch die Bundesregierung macht deutlich, dass „immer noch viel zu tun sei“ und dass „nicht geplant sei, dass das Ende der Dekade auch das Ende der BNE für Deutschland“ sei, sonst bestünde die Gefahr, dass die Erfolge nur temporär blieben (BNE-Portal, Internetseite: BNE über Dekade hinaus verstetigen). Trotz vieler guter Projekte und Initiativen im Bereich der BNE sei gerade neben den Aufgaben der Verstetigung und der breiten Bekanntmachung auch der Forschungsbedarf noch groß. Konkret: Seit 2005 hat die Deutsche UNESCO-Kommission bundesweit bisher rund 1.700 Maßnahmen und 17 Kommunen als Dekade-Projekte anerkannt und für „ihre vorbildliche Arbeit ausgezeichnet“. Sie tragen das BNE-Anliegen in die breite Öffentlichkeit und vermitteln nachhaltiges Denken und Handeln. Von den Projekten widmen sich ca. 60 dem Elementarbereich, 400 dem Schulbereich, 160 der betrieblichen Aus- und Weiterbildung und über 150 Projekte sind hochschulbezogen, über 47% der Projekte fallen in den Bereich der außerschulischen Bildung (BMBF, Internetseite: UN-Dekade). Die Dekade-Projekte sind in ganz Deutschland aktiv: In Schülerfirmen lernen Kinder, ökonomisch sinnvoll, umweltverträglich und sozial gerecht zu handeln. Kindergärten und Schulen bauen Solaranlagen oder engagieren sich für Fairen Handel. Institute bilden Fachleute für nachhaltige Geldanlagen. Junge Aktivisten erklären Interessierten, was nachhaltiger Konsum heißt. Beispielsweise wurde die Kampagne "Elektroschrott ist Gold wert" ausgezeichnet für den Zeitraum 2011/2012 und nochmal 2013/2014: „Dabei zeigt die Verbraucherzentrale NRW, wie man wertvolle Rohstoffe sparen kann und trotzdem nicht auf Hightech-Geräte verzichten muss. In der dazugehörigen Unterrichtseinheit lernen Schüler, welche Rohstoffe in Elektrogeräten stecken, unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden und wie sich Altgeräte umweltfreundlich entsorgen lassen. Themen sind auch die Herkunft der einzelnen Rohstoffe sowie die Umweltschäden, die durch deren Abbau und falsches Recycling entstehen. Auch die oft schlechten Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen werden diskutiert. In Kleingruppen erarbeiten sich die Jugendlichen die einzelnen Lebensphasen eines Elektrogeräts. Im zweiten Teil der Bildungseinheit können die Jugendlichen aus Teilen alter Elektrogeräte selbst Schmuckobjekte herstellen. Sie erhalten durch das kreative Arbeiten einen neuen Zugang zum Thema und erkennen den Wert des vermeintlichen Schrotts. Schließlich erfahren die Schüler, wie sie durch eigenes Handeln die jetzige Situation verbessern und welchen Beitrag sie damit zur Ressourcenschonung leisten können. Ihr neues Wissen können die Schüler dann bei Freunden und in der Fami- Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 17 lie vorstellen. Den Lehrkräften werden fachliche Unterstützung bei der Durchführung weiterer Unterrichtsstunden zu dem Thema angeboten. Ergänzend zur Unterrichtseinheit wurde ein Material entwickelt, das sich bei Ferienspielen einsetzen lässt. Daneben informiert eine Ausstellung mit Anschauungsobjekten über Hintergründe. Sie kann bei der Verbraucherzentrale NRW ausgeliehen werden“ (BNE-Portal, Internetseite: Dekade- Projekte der Woche 2013). An dem Transfer 21-Programm haben mit bundesweit 12% der allgemeinbildenden Schulen (knapp 2600) sogar mehr als angestrebt teilgenommen. Zahlreiche Arbeitsmaterialien (für den Unterricht, zu einzelnen Themenfeldern, für Fachtagungen), Leitfäden, multimediale Angebote, Informationsbroschüren (mit Leitzielen, Kriterien, praktischen Beispielen, Muster für Kooperationsverträge mit den Schulleitungen, Lehrern und weiteren Partnern) wurden erstellt12, Fortbildungskonzepte entwickelt, Expertentagungen durchgeführt, eine Website als Plattform für den Informationsaustausch sowie gut 80 Multiplikatoren innerhalb von zwei Jahren ausgebildet (damit die Beständigkeit über die Laufzeit des Programms gewährleistet ist). Auch zahlreiche Lehrerfortbildungen zur BNE wurden durchgeführt; systematisch wurde die Thematik sogar in Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, NRW, Thüringen und Rheinland-Pfalz integriert. Nur in der Lehrerausbildung an der Hochschule zeigten sich noch erhebliche Widerstände. Die Ausweitung des BNE-Programms auf die Grundschule war sehr erfolgreich - in fünf Bundesländern (u.a. Berlin und Niedersachsen) stellten Grundschulen sogar 50% der am Programm beteiligten Schulen (die Integration von BNE in die Arbeit der Ganztagsschulen gestaltete sich hingegen heterogen). Viele der Länder haben BNE- Qualitätskriterien in die Schulprogrammarbeit zur Profilierung der Schulen mit eingebracht; in Kern- und Kooperationsschulen sind verschiedene Elemente von BNE bereits Bestandteil des Schulprogramms geworden. In landesweiten Rahmenplänen ist BNE nach wie vor vorwiegend über einzelne Themen in unterschiedlichen Fächern verankert ; die explizite Benennung von Gestaltungskompetenz und BNE existieren jedoch nur selten (BLK; BMBF 2008: alles 40, 63, 65, 73). Inwiefern die einzelnen Bundesländer die BNE in die jeweilige Struktur ihres Landes eingebunden haben, ist sehr unterschiedlich. Die Länder verfügen in der Mehrzahl mittlerweile über eigene Aktionspläne. Auffällig ist, dass zum Teil neue Strukturen etabliert wurden wie Koordinierungsstellen (HB), Arbeitskreise (u.a. BY, gänzlich behördenübergreifend in HH), konkrete Ansprechpartner in der Schulverwaltung (u.a. Fachdezernenten in NI) und den Landesinstituten (SL); und es gibt regionale schulstandortbezogene Fachberatungssysteme (Regionalberater in MV). Vielfach wird das Thema in den Ländern auch ressortübergreifend bearbeitet und die meisten Länder beziehen die BNE auch als thematischen Schwerpunkt in die Nachhaltigkeitsstrategie ein (BW). Auch Netzwerke (u.a. NRW) und Runde Tische (u.a. BB, ST) wurden eingerichtet, so dass die Zusammenarbeit 12 Allein für den Bereich der Grundschule liegen folgende Broschüren vor: 1) Informationsflyer zur Grundschulbroschüre (Faltblatt), 2) Zukunft gestalten lernen – (k)ein Thema für die Grundschule? Teil 1, 3) Zukunft gestalten lernen – (k)ein Thema für die Grundschule? Teil 2, 4) Broschüre „Begleitheft zur Grundschulbox“, 5) Handbuch zur Grundschulbox – Zukunft, 6) Grundschulbox – Zukunft, 7) Zukunft gestalten lernen – (M)ein Thema für die Grundschule. Grundschule verändern durch Bildung für nachhaltige Entwicklung. Teil 3, 8) BNE-Projekte in der Praxis, zusammengefasst auf einer DVD (Grundschulbroschüre Teil 4), 9) Didaktik-Leitfaden BNE in der Grundschule (BLK; BMBF 2008: 88). Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 18 mit der Zivilgesellschaft berücksichtigt und eingebaut wurde (KMK 2013: 3, 6-16). Besonders engagiert und vielschichtig wird die strukturelle Implementierung in der KMK- Dokumentation von Berlin (6ff) dargestellt. In allen Ländern hat BNE Eingang in die Lehr- bzw. Bildungspläne gefunden – jedoch sehr unterschiedlich: in der Präambel, im Schulgesetz (u.a. BB, MV), als Leitidee /Leitprinzip/Bildungsziel (u.a. bedingt in BE und HH, künftig in BW und BB, für NRW im künftigen Referenzrahmen Schulqualität), in curricularen Vorgaben (BE, HE, in NI bei jeweils neuen) und/oder auch `nur` bei der Behandlung einzelner Fächer und Themen (u.a. RP, HB, SL, SN) oder hervorgehoben in der fachübergreifenden Behandlung (u.a. BY, ST, SH, TH) (KMK 2013: 3, 17-25). BNE findet überall in der Lehrerfortbildung statt (ob über Fachtagungen, Schulinitiativen oder pädagogische Tage sowie die Einbindung von externen Partnern) (KMK 2013: 43-44). In der Lehrerausbildung sind die Ansätze jedoch noch sehr different. Häufig wird die Einbindung als nicht verbindlich oder als vom individuellen Engagement abhängig geschrieben . Wenn, dann existiert hier eine Bandbreite vom Seminarthema, über die Basiseinführung (z.B. NI), als Didaktik unterschiedlicher Fächer (z.B. HB, BY) oder auch nur in Wahlmodulen (z.B. HE, BE, SL); ähnliches gilt für die zweite Phase der Lehrerausbildung – erwähnenswert sind diesbezüglich aber z.B. ein „BNE-Wahlpflichtmodul“ in SL und ST oder aber eine „BNE-Zusatzqualifikation“ in NI an ausgewählten Standorten (KMK 2013: 4, 36-42). Die finanziellen Rahmenbedingungen sind in den meisten Ländern unverändert geblieben (wobei eine konkrete finanzielle Quantifizierung durch die Einbindung der BNE in zumeist in bestehende Aktivitäten ohnehin schwierig ist), existierende Programme und Projektfinanzierungen werden fortgeschrieben (explizit erwähnen dies HH, HE). Gestärkt wurden vor allem die personellen Rahmenbedingungen (explizit erwähnt das MV). Dazu gehören die Einrichtung fester Arbeitsbereiche in den Ressorts, die Einrichtung von Koordinierungsstellen (u.a. HB, TH), die Einrichtung von Beratungs- und Unterstützungssystemen (z.B. BUSS in BB, NRW, SL), die Etablierung von Fach- oder Regionalberatern oder aber die Bereitstellung von Anrechnungsstunden für Lehrkräfte (z.B. NI) (KMK 2013: 4, 50-55). 4. Ausblick 4.1. Ausgewählte Herausforderungen für Deutschland: Ziel Institutionendurchdringung Das deutsche Nationalkomitee für die BNE-UN-Dekade (und auch sein Vorsitzender de Haan sowie der Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission Hirche) haben die anstehenden Herausforderungen für die unterschiedlichen Bildungsbereiche in Deutschland 2012/2013 immer wieder identifiziert. Ausgewählt werden nachfolgend einige Punkte dargestellt, die ihrer Meinung nach nun aktuell als Anknüpfungspunkte für künftige Weichenstellungen und künftiges Handeln in Deutschland dienen sollten: Übergeordnet ginge es darum, vom Projekt zur Struktur zu kommen. Bisher seien die Vielzahl der Initiativen und Projekte in Deutschland stark von dem Engagement einzelner abhängig, deshalb müssten so viel wie möglich feste Strukturen eingezogen, so oft wie Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 19 möglich konkrete Verantwortliche für BNE ernannt werden. Neben diesen Änderungen formaler Pläne, dem Fassen von Beschlüssen und der Schaffung von Funktionsstellen müsse es dann zusätzlich um die Stärkung und Bildung von Netzwerken, von lokalen nachhaltigen Bildungslandschaften gehen (de Haan 2012: 1, 3). Bei dieser Bündelung sei insbesondere die Rolle der Kommunen zu stärken, sie sollten in der Praxis im Mittelpunkt stehen (Nationalkomitee 2013: 1, 6, 21ff). Es stünde noch die vollständige Integration der BNE in die schulischen (ebenso die den Elementarbereich umfassenden) Bildungs-, Lehr- und Rahmenpläne der Länder aus. Die BNE sollte überall im Pflichtbereich der Rahmen- bzw. Bildungspläne der Länder durch die Kultusministerien verankert werden. Sie sollte als Lern- und Handlungsfeld etabliert werden, das fächerübergreifenden wie fächerverbindenden Unterricht ebenso umfasste wie das fachgebundene Lernen - aufbauend auf der Empfehlung der DUK und KMK zur BNE von 2007 (Hirche 2012). Bisher hätten erst einige Länder bei laufenden Reformen der schulischen Rahmenpläne die BNE aufgegriffen, das müsse Standard werden. Das grün-rot geführte Baden-Württemberg wolle Nachhaltigkeit sogar zur Grundmaxime der Lehrplanrevision für die Zeit nach 2015 machen (de Haan 2012: 1). „Von einem Mainstreaming -Prozess in Bezug auf die Implementierung von BNE kann bisher nicht die Rede sein“ (Nationalkomitee 2013: 11). Es fehlten zum Großteil noch die explizite Bezugnahme auf das Leitbild der BNE in den Ausbildungsordnungen (nicht nur ein singulärer Bezug wie bisher) und die Einfügung der bisher modellhaft entstandenen Bildungsmodule in die Berufsbildungssystematik als Zusatzqualifikationen und die Zertifizierung oder Implementierung in die Ausbildungsordnungen (Hirche 2012). Die Curricula und Rahmenrichtlinien der Lehrerausbildung (1. und 2. Ausbildungsphase) müssten grundlegend von allen Kultusministerien überarbeitet werden, um ähnlich gute Ergebnisse wie schon teilweise bei der Umsetzung der Lehrerfort- und -weiterbildung zu erzielen. Langfristig wäre auch der Fachunterricht überdenkenswert. Es ginge insbesondere um die Integration in die Politische Bildung, in das Lernfeld Wirtschaft und vor allem eine deutlich verbesserte Verknüpfung mit den MINT-Fächern - eventuell hin zu einem Fach Science (Hirche 2012). Auch fächerübergreifender Unterricht und Projekte müssten stärker im Vordergrund stehen, da Nachhaltigkeit trans- und nicht interdisziplinär sei – dass dem fächerübergreifendem Unterricht in den neuen Rahmenplänen der Schulen ein größeres Kontingent überlassen werde, sei ein erster Anfang, muss aber ausgebaut werden (de Haan 2012: 2). Hilfreich wäre eine zur Regel-Machung der Förderung von nachhaltigen Schülerfimen (1. zur Förderung des Lernens von nachhaltigem Wirtschaften und 2., um die grundsätzliche Motivation, Kommunikations- und Lernbereitschaft von vor allem bildungsfernen Jugendlichen zu stärken – denn empirisch hätte gezeigt werden können, dass der Aufbau von Schülerfirmen genau diesen Effekt habe) (Hirche 2012). Fahrradreparaturwerkstätten oder Firmen, die nachhaltige Klassenfahrten für andere organisierten, „sind ein sehr lebensnahes Bildungskonzept. Die Schüler engagieren sich über diese Firmen stärker im Unter- Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 20 richt, weil sie merken, dass sie da, was sie in der Firma lernen, selbst gebrauchen können“ (de Haan 2012: 2). Es ginge um den Ausbau der Nachhaltigkeitswissenschaft an den Hochschulen zum Transfer von Wissen in die Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und Technik. Derzeit böten die Hochschulen rund 15.000 Studiengänge an, doch noch seien nur 2% nachhaltigkeitsbezogene Studienangebote (Nationalkomitee 2013: 17). Ebenso sollten Leitfäden für Hochschulen zu nachhaltigem Verhalten bei Beschaffung, Stoffströmen, interner Weiterbildung Standard werden (Hirche 2012). Die öffentliche Hand sollte ihre Beschaffung und Auftragsvergabe klar an den Kriterien der Nachhaltigkeit orientieren. Dazu müsste die Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen (VOL; bis 2009 Verdingungsverordnung für Leistungen), die die Ausschreibung und Vergabe von Aufträgen der öffentlichen Hand regelt, von der kurzfristigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zur Dauerhaftigkeitsbetrachtung kommen (Hirche 2012). Die außerschulische BNE sollte Leistungen zertifizieren können, die auch für Schulnoten hinzugezogen werden können sollten. Ebenfalls sollten die Bildungsverwaltungen solche Einrichtungen personell und finanziell stützen, damit Schüler sogar einen kostenfreien Zugang erhielten (Hirche 2012). Konzepte und Angebote außerschulischer BNE für Jugendliche, Erwachsene oder Familien sollten gestärkt werden, da sich das Angebot bisher primär an Grundschüler richte (Nationalkomitee 2013: 19). Weiter gearbeitet werden müsse zudem an der Wahrnehmung der Relevanz der BNE in der allgemeinen Öffentlichkeit, aber auch in der breiten Fachöffentlichkeit. „Dass Nachhaltigkeit nicht ohne Bildung für nachhaltige Entwicklung zu haben ist, kommt in der notwendigen Deutlichkeit nicht an, wie nicht zuletzt die Ergebnisse der Rio+20-Konferenz gezeigt haben. Die Thematik ist überdies medial kaum präsent. Das kann u. a. dem Fehlen einer einfachen Sprache bzw. klarer Botschaften geschuldet sein; der Terminus `Bildung für nachhaltige Entwicklung` wird von vielen als zu sperrig, abstrakt sowie `schwer zu vermarkten` empfunden, und die vermeintliche Komplexität des Konzeptes schreckt manchmal akademisch ab“ (Nationalkomitee 2013: 4) Helfen könnte eine stärkere Anbindung an aktuelle Debatten und gesellschaftliche Entwicklungen, aber auch die Erhöhung des politischen Stellenwertes im politischen Raum (z.B. beim Rat für nachhaltige Entwicklung , der Bundesregierung, dem Bundestag, den Länderparlamente, der KMK, der UMK und dem WBGU) (Ebd.: 7) Anreize für Public-Private-Partnerships sollten besser ausgelotet werden (dafür kämen vor allem Unternehmen in Frage, in deren Corporate-Responsibility- und Corporate- Citizenship-Strategien die BNE eine konkrete Rolle spiele) (Nationalkomitee 2013: 8). Die bisher 10 Jahre andauernde Praxis der Auszeichnungen von Dekade-Projekten und - Kommunen in Deutschland sollte in „strukturelle Verankerung von BNE stärkende Formen “ überführt werden (Nationalkomitee 2013: 27): Vom Dekade-Projekt zum Netzwerk, von der Dekade-Kommune zur Bildungslandschaft, von der Dekade-Maßnahme zur Norm. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 21 4.2. Anstehende Termine und die Zeit nach der Dekade Die UN-Dekade BNE läuft noch bis Ende 2014. Die nationale Abschlusskonferenz der deutschen UNESCO-Kommission und des BMBF zur BNE soll vom 29.-30.9.2014 in Bonn stattfinden. Zum Ende der UN-Dekade soll dort ein Resümee über die deutsche Umsetzung gezogen und die Zukunft der BNE in Deutschland diskutiert werden. Es werden 450 TeilnehmerInnen aus Politik und Zivilgesellschaft erwartet. International wird die Dekade dann mit einer UNESCO-Weltkonferenz in Japan in Aichi- Nogoya vom 10.-12.11.2014 abgeschlossen. Dort werden die Weichen für alle BNE- Aktivitäten nach Ende der UN-Dekade gestellt. (Informationen zur Weltkonferenz werden bereits jetzt auf folgender Website gesammelt: http://www.unesco.org/new/en/unescoworld -conference-on-esd-2014/). Ab 2015 soll nach dem Willen des UNESCO-Exekutivrates ein Weltaktionsprogramm für die BNE ausgerufen werden, das inhaltlich dann noch fokussierter als die Dekade sein soll. Der Vorschlag dafür ist bereits jetzt einsehbar und soll nach Möglichkeit – wie bereits in den Bonner Empfehlungen gefordert - der 69. Generalversammlung der Vereinten Nationen im September 2014 zur Entscheidung vorgelegt werden. Das deutsche Nationalkomitee und der Vorsitzende der Deutschen UNESCO-Kommission plädierten bislang hingegen für eine zweite BNE-Dekade. Zum einen sei ein Weltaktionsprogramm zeitlich offen (im Gegensatz zu einer Dekade mit einem klar verbundenen festen Zeitziel) und zum anderen sei das bisheriges Weltaktionsprogramm wie das zum Thema Menschenrechte bislang nicht sonderlich erfolgreich gewesen. Notwendig für die Etablierung der BNE sei zunächst aber eine feste Struktur für eine Grundversorgung mit Bildung in allen Ländern, um dann noch besser darauf aufsetzen zu können. Die Dekade biete dafür die besseren Anknüpfungspunkte (de Haan 2012: 2). Beide verschließen sich aber auch nicht einem Weltaktionsprogramm. Die Bundesregierung unterstützt die Pläne für ein Weltaktionsprogramm BNE weiterhin klar. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 22 5. Quellen und Literatur Adomßent, Maik; Bormann, Inka; Burandt, Simon; Fischbach, Robert; Michelsen, Gerd (2012). Indikatoren für Bildung für nachhaltige Entwicklung (71-90). In: BMBF (Hrsg.). Bildung für nachhaltige Entwicklung – Beiträge der Bildungsforschung. Bonn, Berlin. Agenda 21 Treffpunkt. Agenda 21. Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung im Juni 1992 in Rio de Janeiro. Original Dokument in deutscher Übersetzung. Internetseite. http://www.agenda21-treffpunkt.de/archiv/ag21dok/ [Stand10.12.2013]. Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (2000). Beschlussempfehlung und Bericht zum Antrag Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. BT-Drs. 14/3319 vom 10.5.2000. Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (2004). Beschlussempfehlung und Bericht zum Antrag Aktionsplan zur UN-Weltdekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“. BT-Drs. 15/3472 vom 30.6.2004. Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (2013). Nachhaltigkeit und Parlamente – Bilanz und Perspektiven rio+20. Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag . BT-Drs. 17/14075 vom 11.6.2013. BNE-Portal. Was ist Nachhaltigkeit. Internetseite. http://www.bne-portal.de/was-istbne /grundlagen/nachhaltigkeitsbegriff/ [Stand 10.12.2013]. BNE-Portal. Zukunftsstrategie 2015+ des Nationalkomitees der UN-Dekade. Internetseite. http://www.bne-portal.de/presse/pressemitteilungen/pm/nationalkomitee-der-un-dekadelegt -zukunftsstrategie-2015-vor/ [Stand 17.1.2014]. BNE-Portal. BNE über Dekade hinaus verstetigen. Internetseite. http://www.bne-portal.de/undekade /folgeaktivitaeten/wanka-bne-ueber-dekade-hinaus-verstetigen/ [Stand 17.1.2014]. Bundesministerium für Bildung und Forschung (2012). UN-Dekade. Bildung für nachhaltige Entwicklung. Internetseite. http://www.bmbf.de/de/3840.php [Stand: 16.1.2014]. Bundesregierung (1997). Erster Bericht zur Umweltbildung. Unterrichtung. BT-Drs. 13/8878 vom 30.10.1997. Bundesregierung (2002). Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung . Unterrichtung. BT-Drs. 14/7971 vom 3.1.2002. Bundesregierung (2005). Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung . Unterrichtung. BT-Drs. 15/6012 vom 4.10.2005. Bundesregierung (2009). Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung . Unterrichtung. BT-Drs. 16/13800 vom 24.7.2009. Bundesregierung (2011). Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung . Ergänzender Bericht. Unterrichtung. BT-Drs. 17/8099 vom 1.12.2011. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 23 Bundesregierung (2013). Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung . Unterrichtung. BT-Drs. 17/14325 vom 3.7.2013. Bundesregierung, Nachhaltigkeitsstrategie (2013). Bildung für nachhaltige Entwicklung. Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung. Beschluss vom 21.1.2013. BUNDJugend Berlin. Passt dein Fuß auf diese Erde. Was ist der ökologische Fußabdruck? Internetseite . http://www.footprint-deutschland.de/ [Stand 10.12.2013]. Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) (1998). Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Orientierungsrahmen. Heft 69. Bonn. Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) (2002). Zukunft lernen und gestalten. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. BLK-Kongress am 12./13. Juni 2001 in Osnabrück. Heft 97. Bonn. Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) (2005). Bildung für eine nachhaltige Entwicklung („21“). Abschlussbericht des Programmträgers zum BLK- Programm. Heft 123. Bonn. Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung, BMZ (BLK) (2006). Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung. Ein Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Bonn. Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK); BMBF (Hrsg.) (2008). Programm Transfer 21. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Abschlussbericht des Programmträgers 1.8.2004-31.7.2008. Berlin. de Haan, Gerhard (2012). Bildung für nachhaltige Entwicklung braucht mehr Verbindlichkeit. Interview mit dem Berliner Erziehungswissenschaftler Gerhard de Haan vom 16.5.2012. Rat für nachhaltige Entwicklung, Internetseite. http://www.nachhaltigkeitsrat.de/newsnachhaltigkeit /2012/2012-05-16/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung-braucht-mehrverbindlichkeit -interview-mit-dem-berliner-erziehungswissenschaftler-gerhard-dehaan /?blstr=0 [Stand 9.1.2014]. Deutsche UNESCO-Kommission; KMK (2007). Empfehlung zur "Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Schule“ vom 15.06.2007. O.O. Deutsche UNESCO-Kommission (2012). Bonner Empfehlungen für Bildung für nachhaltige Entwicklung nach 2014 verabschiedet anlässlich des internationalen BNE-Workshops Horizont 2015 am 27. und 28. Februar in Bonn. Bonn. Hirche, Walter (2012). Anhörung der Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität des Deutschen Bundestages. Protokoll Nr. 17/12 vom 7.11.2012. Fraktionen von SPD und Bündnis 90/DIE Grünen (2000). Bildung für eine nachhaltige Entwicklung . Antrag. BT-Drs. 14/1353 vom 12.4.2000. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 24 Fraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE Grünen (2001). Große Anfrage zur Bildungs- und Forschungspolitik für eine nachhaltige Entwicklung. BT-Drs. 14/6022 vom 9.6.2001. Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage zur Bildungs- und Forschungspolitik für eine nachhaltige Entwicklung. BT-Drs. 14/6959 vom 25.9.2001. Fraktionen von SPD und Bündnis 90/DIE Grünen (2002). Bildungs- und Forschungspolitik für eine nachhaltige Entwicklung. Antrag. BT-Drs. 14/8651 vom 20.3.2002. Fraktion DIE LINKE. (2009). UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung konsequent umsetzen . BT-Drs. 16/12306 vom 18.3.2009. Fraktionen von CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/DIE Grünen (2012). Bildung für nachhaltige Entwicklung dauerhaft sichern –Folgeaktivitäten zur UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ermöglichen. Antrag. BT-Drs. 17/9186 vom 27.3.2012. Fraktion DIE LINKE. (2012). Bildung für nachhaltige Entwicklung ermöglichen – Gleiche Bildungsteilhabe sichern. BT-Drs. 17/9395 vom 24.4.2012. Fraktion der SPD (2013). Für eine nachhaltige Entwicklungsagenda ab 2015 - Milleniumsentwicklungsziele und Nachhaltigkeitszeile gemeinsam gestalten. BT-Drs. 17/13762 vom 5.6.2013. Kolleck, Nina; de Haan, Gerhard; Fischbach, Robert (2012). Qualitätssicherung in der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Netzwerke, Kommunen und Qualitätsentwicklung im Kontext der UN Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung. Indikatoren für Bildung für nachhaltige Entwicklung (115-142). In: BMBF (Hrsg.). Bildung für nachhaltige Entwicklung – Beiträge der Bildungsforschung. Bonn, Berlin. Kultusministerkonferenz der Kultusminister der Länder; Deutsche UNESCO-Kommission (2007). Empfehlung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Schule vom 15.6.2007. Bonn. Kultusministerkonferenz der Kultusminister der Länder (2013). Zur Situation und zu Perspektiven der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Bericht der KMK-Konferenz vom 13.12.2012. Bonn. Nationalkomitee der Deutschen UNESCO-Kommission für die Umsetzung der UN-Dekade BNE; BMBF (Hrsg.) (2005). Nationaler Aktionsplan. UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung “ 2005-2014. Berlin. Nationalkomitee der Deutschen UNESCO-Kommission für die Umsetzung der UN-Dekade BNE (2013). Positionspapier „Zukunftsstrategie BNE 2015+“. Berlin, Bonn 2013. http://www.bne-portal.de/un-dekade/folgeaktivitaeten/positionspapier-zukunftsstrategie- 2015/ [Stand 9.1.2014]. Nussbaum, Martha C. (2010). Die Grenzen der Gerechtigkeit. Berlin. Nussbaum, Martha C. (2012). Nicht für den Profit. Warum Demokratie Bildung braucht. Übersetzt von Ilse Utz. Überlingen. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 8 - 3000-065/13 Seite 25 Transfer 21. Ergebniskonferenz des Programms Transfer 21. Internetseite. http://www.transfer- 21.de/index.php?p=367 [Stand 9.1.2014]. Rat für Nachhaltige Entwicklung. Pressemitteilung vom 25.9.2012. Langfristiges Denken und Handeln lernen. Internetseite. http://www.nachhaltigkeitsrat.de/presseinformationen/pressemitteilungen/bildungsnetzw erke-25-09-2012/ [Stand 16.1.2014]. Rat für Nachhaltige Entwicklung. Pressemitteilung vom 25.11.2013. Bildungsforscher Gerhard de Haan wird in den Nachhaltigkeitsrat berufen. Internetseite. http://www.nachhaltigkeitsrat.de/presseinformationen/pressemitteilungen/prof-de-haan- 25-11-2013/ [Stand 17.1.2014]. Rockström, Johan; u.a. (2009). Planetary Boundaries. Exploring the Safe Operating Space for Humanity. Nature Vol. 461 472–475. UNESCO World Conference on Education for Sustainable Development (2009). Bonner Erklärung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. http://www.esd-world-conference- 2009.org/fileadmin/download/ESD2009_BonnDeclarationDE.pdf [Stand 14.1.2014].