Deutscher Bundestag Wiederansiedlung ehemals heimischer Tierarten in Deutschland Dokumentation Wissenschaftliche Dienste © 2010 Deutscher Bundestag WD 8 – 3000 – 029/10 Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 8 – 3000 – 029/10 Seite 2 Wiederansiedlung ehemals heimischer Tierarten in Deutschland Aktenzeichen: WD 8 – 3000 – 029/10 Abschluss der Arbeit: 12. März 2010 Fachbereich: WD 8: Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Bildung und Forschung Ausarbeitungen und andere Informationsangebote der Wissenschaftlichen Dienste geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Der Deutsche Bundestag behält sich die Rechte der Veröffentlichung und Verbreitung vor. Beides bedarf der Zustimmung der Leitung der Abteilung W, Platz der Republik 1, 11011 Berlin. Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 8 – 3000 – 029/10 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Thematischer Überblick 5 3. Wiederansiedlung ehemals heimischer Fischarten (Wanderfischprojekte) 5 3.1. Lachs 5 3.2. Stör 5 3.3. Maifisch 5 4. Wiederansiedlung kleiner Säugetiere 5 4.1. Europäischer Nerz 5 4.2. Ziesel 6 5. Wiederansiedlungsprojekte großer Säugetiere 6 5.1. Luchs 6 5.2. Wolf 6 5.3. Wisent 6 6. Wildtiermanagement großer Beutegreifer 6 7. Schadensstatistiken und staatliche Beihilfen 6 Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 8 – 3000 – 029/10 Seite 4 1. Einleitung Unter der Wiederansiedlung versteht man die Wiedereinbringung von Individuen einer Art in ein Gebiet Ihrer ursprünglichen geografischen Verbreitung, in dem die Art aufgrund menschlicher Aktivitäten oder natürlicher Ursachen ausgestorben war. Gründe für das Aussterben einer Art können z.B. die Ausrottung durch die Jagd, Veränderung der Lebensräume oder Krankheitserreger sein. Das Ziel der Wiedereinbringung ist der Aufbau einer lebensfähigen sich selbst erhaltenden Population. Gemäß den Richtlinien der Weltnaturschutzunion (IUCN) (s. Anlage 3) sollen Wiederansiedlungen nur dann durchgeführt werden, wenn sichergestellt ist, dass jene Faktoren, die einst zum Aussterben der Art in dem betroffenen Verbreitungsgebiet führten, inzwischen beseitigt wurden oder zumindest angemessen unter Kontrolle gehalten werden können. Voraussetzung sind störungsfreie, ausreichend große und umweltstabile Lebensräume. Auch die Akzeptanz der Bevölkerung ist für eine erfolgreiche Wiederansiedlung unerlässlich. Alle Maßnahmen sollten sorgfältig geplant und unter wissenschaftlicher Begleitung als kontrolliertes Experiment durchgeführt werden. Langfristig sollten die Aufwendungen zum Erhalt der neu gebildeten Population dann aber zurückgehen. Grundsätzlich sollen nur solche Tiere ausgewildert werden, die in enger genetischer Verwandtschaft zu der ausgestorbenen Population stehen. Dies stellt regelmäßig ein erhebliches Problem dar, wenn große Zeiträume zwischen dem regionalen Aussterben und dem Wiederansiedlungsprojekt liegen. Die Tiere zur Auswilderung können aus Wildfängen vergleichbarer Regionen oder aus Zuchten gewonnen werden. Neben der Neuansiedlung von in Deutschland ehemals heimischen Tieren gibt es auch Auswilderungen zur Stützung von kleinen Populationen, die sonst vom Aussterben bedroht wären und Umsetzungen von durch Biotopzerstörung regional bedrohten Tierarten in einen geeigneteren Lebensraum. Außerdem werden auch Wiederansiedlungen von Tierarten durchgeführt, die nur in einer bestimmten Region Deutschlands ausgestorbenen waren (z.B. die Wiederansiedlung des Weißstorchs in Hessen oder des Bibers im Spessart). Während die Wiederansiedlung von Kleintieren (etwa von Zieseln im Erzgebirge) und von Wanderfischen wie Stör und Lachs breite Akzeptanz findet, bestehen gegen die Ansiedlung von großen Säugetieren wie dem Wisent oder von sog. Beutegreifern wie Bär, Wolf und Luchs erhebliche Vorbehalte. Die Ko-Existenz mit diesen Tieren erfordert ein spezifisches Management, die einen Interessenausgleich zwischen Naturschutzverbänden, Nutztierhaltern, Jagdverbänden und der ansässigen Bevölkerung herstellt. Die Förderung von Sicherungsmaßnahmen in den landwirtschaftlichen Betrieben („Herdenschutz“) ist dabei ebenso erforderlich wie ein finanzieller Ausgleich für aufgetretene Schäden. Exemplarisch für die in Deutschland durchgeführten Projekte werden im Folgenden die weithin akzeptierte Auswilderung ehemals heimischer Wanderfischarten und kleiner Säugetiere und die stark umstrittene Wiederansiedlung großer Säugetiere, darunter zwei sogenannte Beutegreifer, dokumentiert. Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 8 – 3000 – 029/10 Seite 5 2. Thematischer Überblick Anlage 1: Auswilderung und Wiederansiedlung - Hintergrundinformation (WWF Deutschland) Anlage 2: In Deutschland ausgestorbene, wieder angesiedelte oder eingewanderte Arten Hintergrundinformation (WWF Deutschland) Anlage 3: Guidelines For Re-Introductions (IUCN - International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) 3. Wiederansiedlung ehemals heimischer Fischarten (Wanderfischprojekte) 3.1. Lachs Anlage 4: BFS-Infopost Lachsprojekte Rheinland-Pfalz & Hessen 1/2008. Im Internet: http://www.lachsverein.de/pdf/kooperation/bfs_infopost_1_08.pdf [Stand: 11.03.2010] 3.2. Stör Anlage 5: Wiederansiedlung des Europäischen und Atlantischen Störs (Bundesamt für Naturschutz ) Im Internet: http://www.bfn.de/habitatmare/de/spezielle-projekte-wiederansiedlungstoer .php [Stand: 11.03.2010] Anlage 6: HIT-Umweltstiftung fördert Perspektivenstudie zur Wiederansiedlung des Störs im Rhein. Im Internet: http://www.rheinischer-fischereiverband.de/uploads/media/Info-4-2009.pdf [Stand: 11.03.2010] 3.3. Maifisch Anlage 7: Die Wiederansiedlung des Maifischs im Rheinsystem. Im Internet: http://www.lanuv.nrw.de/alosa-alosa/de/index.html [Stand: 11.03.2010] Anlage 8: LIFE-Projekt Maifisch. Im Internet: http://www.lanuv.nrw.de/alosaalosa /includes/docs/download/Zusammenfassung_LIFE_Maifisch.pdf [Stand: 11.03.2010] 4. Wiederansiedlung kleiner Säugetiere 4.1. Europäischer Nerz Anlage 9: Die Wiederansiedlung des Europäischen Nerzes Mustela lutreola in Deutschland. Im Internet: http://www.biologie.uni-osnabrueck.de/Ethologie/projekte/projekt_nerz.htm [Stand: 11.03.2010] Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 8 – 3000 – 029/10 Seite 6 4.2. Ziesel Anlage 10: Wiederansiedelung des Ziesels. Im Internet: http://www.bund.net/index.php?id=737&cHash=&L=&type=98 [Stand: 11.03.2010] 5. Wiederansiedlungsprojekte großer Säugetiere 5.1. Luchs Anlage 11: Das Luchsprojekt Harz – ein Zwischenbericht (2005). Naturschutz im Land Sachsen Anhalt, Jhrg. 142, Heft 2, S. 3-12 Anlage 12: Luchsauswilderung im Harz – Bilanz nach zehn Jahren (Deutschlandradio, Sendung vom 27.07.2009 5.2. Wolf Anlage 13: Mittner, David (2007). Die Wiederansiedlung von Wölfen in Ostdeutschland – Artenschutz im Spannungsfeld verschiedener Interessen. Diplomarbeit Fachhochschule Ludwigsburg. 5.3. Wisent Anlage 14: „Die Rückkehr des Königs – Wisente im Rothaargebirge“ – Kurze Projektbeschreibung Anlage 15: Hucht-Ciorga, Ingrid (2008). Wisente in NRW. Rheinisch-Westfälischer Jäger. Heft 08/2008, S. 7-8 (Online-Version: http://www.waldwissen.net/themen/wald_wild/wildbiologie/wuh_wisent_2008_DE ) [Stand: 11.03.2010] Anlage 16: Wisente in Wittgenstein: sagt Fördergelder zu (Westfälische Rundschau vom 28.01.2009) Anlage 17: Wilder Wisent mit Staatsgeld (FAZ-Sonntagszeitung vom 26.07.2009) Anlage 18: Neuer Ankunftstermin für die Wisente steht jetzt fest: 24. März 2010. Im Internet: http://www.touristik-bad-berleburg.de/wisente-in-bad-berleburg.html [Stand: 11.03.2010] 6. Wildtiermanagement großer Beutegreifer Anlage 19: Große Beutegreifer in unserer Gesellschaft (Fachtagung „Rückkehr der großen Beutegreifer in den Alpenraum“ vom 30. Januar 2010) 7. Schadensstatistiken und staatliche Beihilfen Anlage 20: Ausgleichsfonds Große Beutegreifer (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft) Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 8 – 3000 – 029/10 Seite 7 Anlage 21: Nutztier Schadensstatistik Sachsen - dem Wolfsmanagement gemeldete Schäden. Stand: 20.01.2010 Anlage 22: Staatliche Beihilfen – Freistaat Sachsen: Europäische Kommission genehmigt Entschädigung von Landwirten für durch Raubtiere verursachte Schäden (IP/10/187)