WD 8 - 3000 - 020/21 (3. März 2021) © 2021 Deutscher Bundestag Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Im Zuge der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung aus dem Juni 2020 spielt auch die Förderung internationaler Kooperationen, die letztlich auf den Import von sogenanntem grünem Wasserstoff abzielen, eine Rolle. Dabei sollen zunächst die Potentiale möglicher Lieferländer zur Produktion verschiedener Energieträger identifiziert werden. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf die Länder mit einer aktiven deutschen Entwicklungszusammenarbeit gelegt werden. In diesem Zusammenhang hat sich beispielsweise der Afrikabeauftragte des BMZ, Günter Nooke, für eine Kooperation mit Afrika und insbesondere einem Wasserkraftprojekt im Kongo ausgesprochen (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Februar 2021, S. 16). Die derzeitigen Förderprogramme der Bundesregierung zielen insbesondere auf Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die mittelfristig Erzeugungsmöglichkeiten von grünem Wasserstoff und entsprechender Folgeprodukte (wie synthetischer Kraftstoffe) in industriellem Maßstab erproben sollen. Weitere Formen der (Außen-)Wirtschaftsförderung in Form von Subventionen, die an bereits etablierte industrielle Prozesse anknüpft, sind bislang noch nicht vorgesehen, könnten aber im Zuge künftiger Entwicklungen ggf. etabliert werden. Die derzeitige Forschungs- und Entwicklungsförderung mit Bezug zur Herstellung von Wasserstoff und synthetischen Folgeprodukten im Ausland erfolgt derzeit insbesondere durch folgende Programme: Im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung (Bekanntmachung vom 1. Oktober 2018) werden unter dem Stichwort „Technologieoffensive Wasserstoff“ auch Verbundprojekte gefördert, die Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Bereichen der Erzeugung , des Transports sowie der Speicherung und Nutzung von Wasserstoff umfassen. Ein Themenfeld betrifft hierbei Herstellungsverfahren für synthetische Kraftstoffe, die auf grünem Wasserstoff basieren und für den Verkehr, insbesondere im Bereich des Schwerlast-, Luftund Seeverkehrs genutzt werden können. Dabei soll ein strategischer Schwerpunkt auf der Beschleunigung des Technologie- und Innovationstransfers in die Praxis und auf den Export von innovativen Energietechnologien als Beitrag zum globalen Klimaschutz gelegt werden. Wissenschaftliche Dienste Kurzinformation Forschungsförderung und internationale Kooperation im Bereich grüner Wasserstoff/Power to X Kurzinformation Forschungsförderung und internationale Kooperation im Bereich grüner Wasserstoff/Power to X Fachbereich WD 8 (Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Bildung und Forschung) Wissenschaftliche Dienste Seite 2 Bevorzugt gefördert werden sollen daher unter anderem Projekte mit „einem deutlichen Anwendungsbezug ggf. im Ausland“ (vgl. hierzu den aktuellen Förderaufruf der Technologieoffensive Wasserstoff (energieforschung.de)). Hierzu können noch bis 30. April 2021 Projektskizzen eingereicht werden. Der Einzelplan 09 des Bundeshaushaltes 2021 (BMWi) enthält im Kapitel 0904 den Haushaltstitel 896 02-649 (Wasserstoffstrategie Außenwirtschaft - Internationale Kooperation Wasserstoff). Im Haushalt 2021 sind hierfür 390 Mio. Euro vorgesehen. Ein erstes Projekt, das aus diesem Programm bis Ende 2022 mit 8,23 Mio. Euro gefördert wird, betrifft die Herstellung von klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen aus Windstrom im Süden Chiles (https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/12/20201202-ptx-projektharu -oni-altmaier-uebergibt-ersten-foerderbescheid-fuer-internationales-projekt-fuer-gruenenwasserstoff .html). ***