WD 8 - 3000 - 014/17 (23.03.2017) © 2017 Deutscher Bundestag Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Wirtschaftsdünger gibt es aus verschiedener Herkunft und in unterschiedlichen Formen. Je nach Tierart, Stallreinigungsart und Konsistenz ergeben sich in Abhängigkeit z.B. vom Anteil des Trockensubstrats (TS) dickflüssige, flüssige oder dünnflüssige Gülle. Je nach Betrieb spielen auch Faktoren wie Kotanteil, Harnanteil, Einstreuanteil, Futterreste oder Wasser eine Rolle. Bei festerer Konsistenz spricht man in der Regel nicht mehr von Gülle, sondern Mist. Für die Weiterverarbeitung ist es oft hilfreich, Gewichtsangaben in Volumenangaben umzurechnen. Dafür ist die Kenntnis der Dichte notwendig. In der Praxis reicht oft die einfache Annahme, dass für Rohgülle eine mit Wasser vergleichbare Dichte1 angenommen wird. „Flüssige Substrate wie Gülle werden näherungsweise in landwirtschaftlichen Biogasanlagen meist mit einer Dichte von 1 kg/l bewertet.“2 Im Online – Rechner3 können die Landwirte in Abhängigkeit vom Entstehungsprozess insbesondere die Zusammensetzung der betrieblichen Abfallmengen und deren Nährstoffgehalte bestimmen . Ergänzend hilft das Standardwerk „Faustzahlen für die Landwirtschaft“4. Einige Angaben in der Literatur verwenden bei landwirtschaftlichen Gülleprodukten eine Umrechnung von 1m3 in 1.040 kg oder vereinfachen auf 1 m3 = 1000 kg.5 1 MFPA Leipzig (2013). Projektabschlussbericht „Länderfinanzierungsprogramm Wasser, Boden, Abfall“ http://www.laenderfinanzierungsprogramm.de/cms/WaBoAb_prod/WaBoAb/Vorhaben/LAWA/Vorhaben _des_Bund-_Laender-Arbeitskreises_Umgang_mit_wassergefaehrdenden_Stoffen/US_1.12/Selbstdichtungsverhalten _US1-12.pdf 2 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (2005). „Masse- und Trockensubstanzbilanz in landwirtschaftlichen Biogasanlagen“, Seite 3, http://www.tll.de/ainfo/pdf/biog1205.pdf 3 Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) „Wirtschaftsdünger – Rechner“ http://daten.ktbl.de/wdrechnerdemo/home.action 4 Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) und YARA GmbH & Co. KG (2009) „Faustzahlen für die Landwirtschaft“, 14. Auflage 5 Hoffmann, Hubert (1991) „Gülle ist ein wertvoller Wirtschaftsdünger“ Wissenschaftliche Dienste Kurzinformation Raumgewicht und Rauminhalt von Wirtschaftsdüngerarten Kurzinformation Raumgewicht und Rauminhalt von Wirtschaftsdüngerarten Fachbereich WD 8 (Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Bildung und Forschung) Wissenschaftliche Dienste Seite 2 Unterschiede werden auch im Alter gemacht: „…dass Frischmist eine durchschnittliche Dichte von 0,55 t/m³ aufweist, während Rottemist mit 0,75 t/m³ dichter lagert.“6 Es gibt auch allgemeine Angaben z.B. bei Empfehlungen zur Lagerung: „Das Raumgewicht für Stallmist beträgt je nach Einstreumenge und Rottegrad zwischen 500 und 1000 kg /m³.“7 In regionalen Merkblättern finden sich weitere Dichteangaben bzw. Annahmen. Die folgende Tabelle zeigt ein Beispiel für Festmist.8 Eine weitere Tabelle zeigt Raumgewichte bzw. Umrechnungsfaktoren einiger Stallmistarten.9 *** 6 LUFA Sachsen-Anhalt (2000) „Wirtschaftsdünger, effektiv und umweltschonend lagern und einsetzen“ Seite 7 https://llg.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LLFG/Dokumente/widue_Gesamt .pdf 7 Ebenda, Seite 36 8 Biberach, Wasserwirtschaftsamt (2008) „Merkblatt Gülle-Festmist-Jauche-Silagesickersaft-Gärreste Gewässerschutz “ http://www.biberach.de/fileadmin/Dateien/Landratsamt/Wasserwirtschaftsamt/Merkblaetter/Merkblatt- Guelle-Festmist-JGS-Anlagen-August_2008_1_.pdf 9 Landwirtschaftskammer Salzburg (2009). „Wirtschaftsdünger“, Seite 59 http://www.infothek-biomasse .ch/images//205_2009_LK_Hofduenger_naehrstoffe_AUT.pdf