© 2016 Deutscher Bundestag WD 8 - 3000 - 004/16 FuE-Mittel in KMU und staatliche Projektförderung Sachstand Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitungen und andere Informationsangebote der Wissenschaftlichen Dienste geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Der Deutsche Bundestag behält sich die Rechte der Veröffentlichung und Verbreitung vor. Beides bedarf der Zustimmung der Leitung der Abteilung W, Platz der Republik 1, 11011 Berlin. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 2 FuE-Mittel in KMU und staatliche Projektförderung Aktenzeichen: WD 8 - 3000 - 004/16 Abschluss der Arbeit: 13.01.2016 Fachbereich: WD 8: Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Bildung und Forschung Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Wissenschaftsstatistik des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft 4 2. Wirksamkeitsstudie von FuE-Projekten des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) 5 3. Acatech-BDI-Studie „Innovationsindikator 2015“ 11 4. DIHK-Innovationsreport 2015/2016 13 5. Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) 16 6. Anlagen 1-3 18 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 4 1. Wissenschaftsstatistik des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft als Gemeinschaftsinitiative von Unternehmen und Stiftungen1 erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) regelmäßig eine sogenannte Wissenschaftsstatistik2, in der er Daten der forschenden Unternehmen in Deutschland erhebt. In den ungeraden Jahren werden im Rahmen einer Vollerhebung alle forschenden Unternehmen befragt, in den geraden Jahren wird dagegen eine Stichprobe erhoben (Kurzerhebung). Ziel der Wissenschaftsstatistik ist es, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) der Wirtschaft in Deutschland zu untersuchen. Die jüngste Vollerhebung der Wissenschaftsstatistik wurde im Jahr 2013 erhoben und ist mit seinem statistischen Teil der Auswertung unter dem Titel „a:rәn'di: Zahlenwerk 2015. Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft 2013: Alle Tabellen und Daten in einem Zahlenwerk zusammengefasst “ im September 2015 erschienen3. Der analytische Teil der Erhebung 2013 zu Forschung und Entwicklung in Deutschland ist unter dem Titel "a:rәndi: Analysen 2015 – Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft 2013: Datenreport mit Analysen und Grafiken " im November 2015 erschienen4. Die Ergebnisse der Kurzerhebung von 2014 wurden am 3.12.2015 der Öffentlichkeit vorgestellt5, allerdings noch ohne detailliertes Zahlenmaterial. Insofern sind die Daten der Vollerhebung der Wissenschaftsstatistik im Jahr 2013 die jüngsten Daten, auf die zurückgegriffen werden kann. Die Daten der Wissenschaftsstatistik werden üblicherweise durch das BMBF in aufbereiteter Form veröffentlicht, der jüngste „Bundesbericht Forschung und Innovation 2014“ des BMBF greift jedoch auf Daten aus dem Jahr 2011 zurück. Im sogenannten Zahlenwerk der Wissenschaftsstatistik6 finden sich in der Tabelle 2.2: FuE-Aufwendungen in der Wirtschaft 2008 bis 2015 unter II auch Angaben der FuE-Ausgaben der Unternehmen sortiert nach Beschäftigtengrößenklassen (Anlage 1). In der Tabelle 3.1.1.: Finanzierung der internen FuE-Aufwendungen in der Wirtschaft 2013 wird nach Herkunft der Mittel (Wirtschaftssektor , Staat, sonstige Inländer) unterschieden, unter I nach Wirtschaftsgliederungen, unter II gegliedert nach Forschungsintensitäten und unter III noch einmal sortiert nach Beschäftigtengrößenklassen der Unternehmen. In der Tabelle 3.1.2: Auslandsfinanzierung der internen FuE-Aufwendungen in der Wirtschaft 2013 wird die Herkunft der Mittel der Wirtschaftsgliede- 1 Vgl. http://www.stifterverband.org/ (zuletzt aufgerufen am 12.1.2016) 2 Vgl. http://www.stifterverband.org/wissenschaftsstatistik (zuletzt aufgerufen am 12.1.2016) 3 Abrufbar unter folgendem link: http://www.stifterverband.org/arendi-zahlenwerk_2015 (zuletzt aufgerufen am 12.1.2016) 4 Abrufbar unter folgendem link: http://www.stifterverband.org/arendi-analysen_2015 (zuletzt aufgerufen am 12.1.2016) 5 So die Pressemitteilung des Stifterverbands: http://www.stifterverband.org/2015_12_03_forschung_und_entwicklung (zuletzt aufgerufen am 12.1.2016) 6 http://www.stifterverband.org/arendi-zahlenwerk_2015 (zuletzt aufgerufen am 12.1.2016) Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 5 rungen (I) differenziert nach verbundenen Unternehmen, anderen Unternehmen, EU-Förderprogrammen , sonstigen internationalen Organisationen und sonstigem Ausland. Auch hier wird dann noch einmal unter II nach Forschungsintensitäten und unter III nach Beschäftigtengrößenklassen der Unternehmen unterschieden. Die Tabellen Tabelle 3.1.3: Finanzierung der gesamten FuE-Aufwendungen in der Wirtschaft 2013 nach Herkunft der Mittel sowie die Tabelle 3.1.4: Auslandsfinanzierung der gesamten FuE-Aufwendungen in der Wirtschaft 2013 sind genauso aufgebaut. (Anlage 2) Die Tabelle 3.2.2: Interne FuE-Aufwendungen in der Wirtschaft 2013: Kreuztabelle von Wirtschaftsgliederung bzw. Forschungsintensitäten mit Beschäftigtengrößenklassen erlaubt Schlussfolgerungen auch über die FuE-Aktivitäten kleiner und mittlerer Unternehmen. (Anlage 3) Das sogenannte Zahlenwerk der Wissenschaftsstatistik lässt jedoch keine Rückschlüsse darauf zu, welcher Anteil der FuE-Ausgaben von kleinen und mittleren Unternehmen bis 249 Beschäftigte bereits durch staatliche Projektförderung aufgebracht wurde. 2. Wirksamkeitsstudie von FuE-Projekten des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) Eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) beauftragten Studie zur „Wirksamkeit der geförderten FuE-Projekte des zentralen Innovationsprogramms Mittelstand“7 (Stand 2014) untersucht die im Jahr 2011 abgeschlossenen Förderprojekte der Programme ZIM-SOLOund ZIM-KOOP: „Mit dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie marktorientierte technologische Forschungs- und Entwicklungsprojekte der innovativen mittelständischen Wirtschaft in Deutschland. Mit dem Programm soll die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen nachhaltig unterstützt werden. Dabei fördert ZIM-KOOP gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte von zwei oder mehreren Unternehmen oder die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen. ZIM-SOLO richtet sich an einzelbetriebliche FuE-Projekte von Unternehmen, die diese Vorhaben mit eigenem Personal im Betrieb durchführen.“ Gefördert wurden durch das Programm Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten, Kleine Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten, Mittlere Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten und Große Mittelständler mit 250 und mehr, jedoch weniger als 1.000 Beschäftigten. Die Ergebnisse der Wirksamkeitsstudie sind auf den Seiten 3-7 zusammengefasst: 7 Heiner Depner, Natalia Gorynia-Pfeffer, Tim Vollborth und Matthias Wallisch (2014): Wirksamkeit der geförderten FuE-Projekte des zentralen Innovationsprogramms Mittelstand. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Abrufbar unter folgendem link: http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen ,did=584246.html (zuletzt aufgerufen am 12.1.2016) Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 6 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 7 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 8 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 9 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 10 Quelle: Heiner Depner, Natalia Gorynia-Pfeffer, Tim Vollborth und Matthias Wallisch (2014): Wirksamkeit der geförderten FuE-Projekte des zentralen Innovationsprogramms Mittelstand. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, S. 3-7. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 11 3. Acatech-BDI-Studie „Innovationsindikator 2015“ Die vom Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V. in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für System-und Innovationsforschung (ISI) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) seit zehn Jahren herausgegebene Studie „Innovationsindikator“ hat in ihrer jüngsten Ausgabe 20158, die auf Daten aus dem Jahr 2014 beruht, den Schwerpunkt Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU): „Das Fokusthema des diesjährigen Innovationsindikators beschäftigt sich mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) im Innovationsprozess und ihren besonderen Eigenschaften und Bedürfnissen. Das Thema wird aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. So gibt es einerseits eine Diskussion über forschungsintensive KMU und ihre Innovationsmuster und andererseits eine Erörterung der Besonderheiten von Unternehmen ohne oder mit nur wenig eigener formaler Forschung und Entwicklung, die aber dennoch innovativ tätig sind. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf mittelständischen Hidden Champions. Dies sind Unternehmen mit hoher Exportorientierung, einer starken weltweiten Marktposition und einer dynamischen Entwicklung , die einer breiten Öffentlichkeit im Allgemeinen wenig bekannt sind. Ergänzend gibt es einen Vergleich der Leistungsfähigkeit von KMU in Deutschland und Japan sowie eine Erörterung der stärkeren internationalen Position deutscher KMU.“9 Bei den zusammenfassenden Handlungsempfehlungen heißt es: „Bei der Förderung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft besteht ebenfalls Handlungsbedarf. Dies betrifft insbesondere KMU. Zwar existieren hier durchaus erfolgreiche Förderprogramme. Allerdings sind die Antragsprozesse häufig anspruchsvoll, sodass KMU abgeschreckt werden. Die bürokratischen Hürden müssen hier abgebaut werden. Die Innovationspolitik sollte außerdem gerade auch die Phase des Übergangs von öffentlich geförderter Forschung zur kommerziellen Verwertung von Forschungsergebnissen mit geeigneten Rahmenbedingungen beispielsweise für Start-ups und zur Mobilisierung privaten Kapitals fördern.“10 Die Studie „Innovationsindikator 2015“ verweist auch auf den Zusammenhang von Patentanmeldungen und FuE-Ausgaben: „In Deutschland wurden in den Jahren 2010 bis 2012 rund 24 Prozent der transnationalen Patente von KMU angemeldet. Zum Vergleich: Der KMU-Anteil an den FuE-Ausgaben der Wirtschaft lag bei 16 Prozent. Im internationalen Vergleich ist der Beitrag von KMU zum Patentgeschehen gering: Nur Japan weist einen niedrigeren Anteilswert auf (9 Prozent ). Südkorea und Frankreich kommen auf ähnliche KMU-Anteile. In den USA hingegen betrug der Anteil der KMU an allen transnationalen Patentanmeldungen des Landes 31 Prozent. Zu den Ländern, in denen KMU einen hohen Anteil Patente anmelden, zählen Norwegen, Australien, Indonesien , Israel und Portugal. Der Wert liegt dort deutlich über 50 Prozent.“11 8 Der acatech_BDI_Innovationsindikator 2015 ist abrufbar unter folgendem link: http://www.innovationsindikator .de/fileadmin/2015/PDF/Innovationsindikator_2015_Web.pdf (zuletzt aufgerufen am 12.1.2016) 9 Ebd. S. 13. 10 Ebd. S. 10. 11 Ebd. S. 35. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 12 Quelle: acatech_BDI_Innovationsindikator 2015, S. 49. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 13 4. DIHK-Innovationsreport 2015/2016 Der im Dezember 2015 erschienene Innovationsreport des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK)12, der auf einer Umfrage unter mehr als 1000 Mitgliedsunternehmen im Herbst 2015 basiert, konstatiert bereits in der Überschrift das zusammenfassende Ergebnis: „Mittelstand fällt zurück“. In dieser Umfrage sind auch die Erfahrungen und Zufriedenheit mit staatlichen und europäischen Förderprogrammen zusammengefasst: 12 Abrufbar unter folgendem link: http://www.dihk.de/presse/meldungen/2015-12-28-innovationsreport (zuletzt aufgerufen am 12.1.2016) Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 14 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 15 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 16 Quelle: DIHK-Innovationsreport 2015/2016, S. 21-24. 5. Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) aus dem Jahr 2007 „Der Einfluss von Patenten auf Gründungen in technologieorientierten Branchen - eine theoretische und empirische Analyse“13 widmet sich in einem kleinen Kapitel (4.2.1.6 ) dem Zusammenhang zwischen Patenten und öffentlicher Förderung: „Eine Kooperation mit öffentlichen Forschungseinrichtungen insbesondere unter Inanspruchnahme öffentlicher Förderung vermag die FuE-Aufwendungen zu senken und gleichzeitig die Forschungsqualität zu steigern. Die Wahrscheinlichkeit patentverwertbarer Ergebnisse sollte also durch Kooperation und Förderpartizipation steigen. Tatsächlich liegt die Patentierungsneigung von Gründungen, die sich an geförderten FuE-Projekten beteiligen, mit 42,2 % fast dreimal so hoch wie unter denjenigen, die keine öffentlichen Förderungen in Anspruch nehmen (15,6 %). Ähnliche Unterschiede ergeben sich in Hinblick auf die Patentierungsneigung zwischen den jungen Unternehmen, die im Bereich FuE mit öffentlichen Forschungseinrichtungen kooperieren, und denjenigen, die keine solchen kooperativen FuE-Projekte eingehen (38,4 % vs . 14,7 %). Die Beteiligung an staatlich geförderten FuE-Projekten geht typischer Weise mit einer Kooperation mit öffentlichen Forschungseinrichtungen einher: Rund 80 % der befragten Unternehmen, die an solchen Projekten teilnehmen bzw. teilgenommen haben, geben an, in FuE mit öffentlichen Forschungseinrichtungen zu kooperieren. 13 Annette Icks, Olga Suprinovič und Reinhard Clemens (2007): Der Einfluss von Patenten auf Gründungen in technologieorientierten Branchen - eine theoretische und empirische Analyse. Hrsg. vom Institut für Mittelstandsforschung (IfM), IfM-Materialien Nr. 147 , abrufbar unter folgendem link: http://www.ifm-bonn.org/uploads /tx_ifmstudies/IfM-Materialien-176_2007.pdf (zuletzt aufgerufen am 12.1.2016) Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 17 Die kooperative Tätigkeit in FuE scheint, ebenso wie die Beteiligung an geförderten FuE-Projekten , für junge Unternehmen, deren Gründer nicht unmittelbar aus dem Hochschulbereich kommt, von herausgehobener Bedeutung zu sein. Die Patentierungswahrscheinlichkeit steigt für diese Gründungen von 14,6 % auf 40,0 %, wenn sie mit öffentlichen Forschungseinrichtungen kooperieren , oder von 15,2 % auf 45,6 %, wenn sie an staatlich geförderten FuEProjekten beteiligt (gewesen ) sind. Auch wenn für Gründungen aus dem Forschungsbereich eine ähnliche Tendenz zu konstatieren ist, so sind hier doch wesentlich geringere Unterschiede festzustellen. Der Anteil nichtkooperierender Patentnutzer beträgt 22,2 %, während der Anteil kooperierender Patentnutzer bei 28,8 % liegt. In Hinblick auf die Teilnahme an geförderten FuE-Projekten zeigt sich, dass von Gründungen aus dem Hochschulbereich, die sich an solchen Projekten beteiligen, gut ein Drittel Patente nutzt, wohingegen der Patentnutzeranteil bei den nicht teilnehmenden Gründungen bei 17,9 % liegt. Insofern erweist sich die FuE-Kooperation und die Beteiligung an staatlich geförderten FuE-Projekten als relativ bedeutsamer für die Patentierungsneigung der Nicht-Hochschulausgründungen . Daher kann insbesondere diese Gruppe durch eine entsprechende Forschungsförderpolitik in ihrer Patentierungsneigung indirekt gestärkt werden. Tabelle 13: Anteil patentaktiver Unternehmen nach Beteiligung an staatlich geförderten FuE-Projekten und FuE-Kooperationen mit öffentlichen Forschungseinrichtungen (in %) Die Beteiligung an öffentlicher Forschungsförderung korreliert stark mit dem beruflichen Hintergrund des Gründers. Knapp 60 % der Forscher-Gründer beteiligen sich an öffentlich geförderten FuE-Projekten. Unter den anderen Gründern nutzen diese lediglich 14 %. Der Grund für diese Diskrepanz dürfte nicht zuletzt in der EU-Forschungsförderung liegen, spielt sie doch einerseits für die drittmittelfinanzierte Forschung an öffentlichen und gemeinnützigen Institutionen eine bedeutsame Rolle, so dass viele der späteren Gründer mit dem aufwändigen Antragsverfahren vertraut sind. Andererseits erfordert diese Forschung regelmäßig die Einbeziehung privatwirtschaftlicher Forschungs- und Anwendungspartner in die geförderten Konsortien. Aufgrund der persönlichen Nähe zum Wissenschaftsbetrieb sind die diesem entstammenden Gründer daher auch aus Sicht ihrer ehemaligen Arbeitgeber vertraute und umworbene Partner. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 8 - 3000 - 004/16 Seite 18 Da sich die Forschungsförderung auf die große Gruppe der hochschulfernen Gründer relativ stärker auswirkt als auf die ohnehin patentaktiveren Forschungsgründer, könnte eine verstärkte Einbeziehung der Hochschulfernen in die Forschungsförderung oder eine verstärkte Kooperationsförderpolitik indirekt positiven Einfluss auf deren Patentierungsneigung nehmen.“14 6. Anlagen 1-3 Ende der Bearbeitung 14 Ebd. S. 45-47.