© 2018 Deutscher Bundestag WD 5 - 3000 - 135/18 Kosten der Rückkehr des Wolfes Sachstand Wissenschaftliche Dienste Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 2 Kosten der Rückkehr des Wolfes Aktenzeichen: WD 5 - 3000 - 135/18 Abschluss der Arbeit: 12. November 2018 Fachbereich: WD 5: Wirtschaft und Verkehr, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Institutionelle Förderung von Einrichtungen durch den Bund 4 3. Aufwendungen der Länder 5 3.1. Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf 5 3.1.1. Wolfsverursachte Nutztierschäden 5 3.1.2. Präventions- und Ausgleichszahlungen für wolfsverursachte Schadensfälle 5 3.2. Länderangaben 7 3.2.1. Brandenburg 7 3.2.2. Sachsen 8 3.2.3. Sachsen-Anhalt 9 3.2.4. Niedersachsen 10 3.2.5. Mecklenburg-Vorpommern 13 3.2.6. Schleswig-Holstein 14 4. Anlagen 14 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 4 1. Einleitung Gegenstand des vorliegenden Sachstandes ist die Frage nach der Höhe der mit der Rückkehr des Wolfes verbundenen Aufwendungen von Bund und Ländern in den Jahren 2014 bis 2017. Hierbei stand auf Seiten des Bundes die institutionelle Förderung von Einrichtungen wie z.B. dem Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum im Vordergrund und auf Seiten der Länder Entschädigungszahlungen für Risse sowie Unterstützungszahlungen für Schutzmaßnahmen wie Zäune und Herdenhunde. Darüber hinaus sollte ein Überblick über die Anzahl der Nutztierrisse in den Jahren 2014 bis 2017 gegeben werden. 2. Institutionelle Förderung von Einrichtungen durch den Bund Nach Aussage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) erfolgt seitens des Bundes keine institutionelle Förderung von Einrichtungen wie dem Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum, dem Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf.1 Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf wurde bisher aus dem Titel des BMU „Forschung, Untersuchungen und Ähnliches“ finanziert. Zukünftig wird dies aus dem Titel „Behördenspezifische fachbezogene Verwaltungsausgaben (ohne IT)“ erfolgen.2 Das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt führt zu der Finanzierung des genetischen Wolfsmonitorings aus:3 „Die genetischen Untersuchungen werden durch die verantwortlichen Länderstellen finanziert . Die Vergütung läuft auf Probenbasis. Die Kosten pro Probe sind von Art, Dauer und Methodik der beauftragten Untersuchung abhängig und belaufen sich normalerweise auf 100 - 200 € pro Analyse. Die Untersuchung von nichtinvasiv gesammeltem Probenmaterial wie Kot, Urin oder Rissproben ist aufwändig und teurer, als dies bei Standardapplikationen im klinisch-diagnostischen Bereich üblich ist. Senckenberg erwirtschaftet aus den Probenanalysen keinerlei Gewinne. Alle durch den genetischen Analyseservice erzielten Einnahmen dienen der Finanzierung der hierfür benötigten MitarbeiterInnen sowie von Verbrauchsmaterialien und der Laborinstandhaltung.“ 1 Email des Referates Kabinett und Parlament des BMU vom 5.10.2018. 2 Telefonat mit dem zuständigen Referat im BMF am 12.11.2018. 3 http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=18950 (zuletzt aufgerufen am 12.11.2018). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 5 3. Aufwendungen der Länder 3.1. Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) veröffentlicht als zentrale Stelle seit Dezember 2016 - basierend auf den Daten von 2015 - jährlich eine Zusammenstellung der wolfsverursachten Schäden, Präventions- und Ausgleichszahlungen in Deutschland nach den Angaben der Bundesländer.4 Die bisherigen Zusammenstellungen für die Jahre 2015 und 2016 sind als Anlagen 1 und 2 beigefügt. Gesamtzahlen für das Jahr 2017 liegen nach Aussage des übergeordneten BMU derzeit noch nicht vor.5 3.1.1. Wolfsverursachte Nutztierschäden In der Zusammenstellung „Wolfsverursachte Schäden, Präventions- und Ausgleichszahlungen in Deutschland 2016“ der DBBW wird in Abbildung 1 (Anlage 2, S. 4) ein Überblick über die wolfsverursachten Nutztierschäden - unterteilt in Anzahl Übergriffe und Anzahl Tiere getötet/verletzt - in Deutschland von 2000 bis 2016 gegeben. In Tabelle 2 (Anlage 2, S. 5) sind die wolfsverursachten Nutztierrisse sowie die Anzahl der Übergriffe für das Jahr 2016 aufgeteilt nach Tierarten und Bundesländern dargestellt. In der Zusammenstellung von 2015 ist die Entwicklung der wolfsverursachten Nutztierschäden – ebenfalls unterteilt in Anzahl der Übergriffe und Anzahl der geschädigten Nutztiere - bundeslandspezifisch für die Jahre 2002 bis 2015 dargestellt (Anlage 1, S. 3, Abb. 2 und Abb. 3). Exakte Zahlenwerte konnten anhand der Grafik jedoch nicht spezifiziert werden. Auf Anfrage hat das BMU die als Anlage 3 beigefügte Tabelle mit der Anzahl der betroffenen Tiere sowie der Anzahl der Übergriffe in den Jahren 2014 bis 2016 zur Verfügung gestellt. Es findet in der Darstellung keine Unterteilung in getötete, verletzte oder verschollene Tiere statt. Das BMU weist darauf hin, dass bei den Nutztierrissen zu bedenken sei, dass eine große Zahl der Ereignisse sich in nicht oder nicht ordnungsgemäß geschützten Herden zugetragen hätte.6 3.1.2. Präventions- und Ausgleichszahlungen für wolfsverursachte Schadensfälle Eine Zusammenstellung der 2015 in den Bundesländern geleisteten Präventions- und Ausgleichszahlungen für wolfsverursachte Schadensfälle findet sich in Anlage 1 auf Seite 6 (Abb. 7), eine entsprechende Zusammenstellung für 2016 in Anlage 2 auf Seite 8 (Abb.4). Auch hier konnten genaue Zahlenwerte anhand der Grafik nicht spezifiziert werden. 4 Siehe auch https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur-download/berichte-zu-praevention-und-nutztierschaeden (zuletzt aufgerufen am 30.10.2018). 5 Email des Referates Kabinett und Parlament des BMU vom 30.10.2018. 6 Email des Referates Kabinett und Parlament des BMU vom 30.10.2018. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 6 Eine Übersicht über die Höhe der in 2015 bzw. in 2016 geleisteten Präventionszahlungen in den einzelnen Bundesländern findet sich in Anlage 1 (S. 11, Tabelle 4 (Stand: Mai 2016)) bzw. in Anlage 2 (S. 14, Tabelle 6 (Stand: Mai 2017)). Die Präventionszahlungen werden sowohl für 2015 wie auch für 2016 für jedes Bundesland absolut identisch ausgewiesen. Auf Nachfrage stellte das BMU folgende Daten zur Verfügung:7 Bundesland Ausgleichszahlungen (in€) Präventionszahlungen (in €) 2015 2016 2015 2016 Bayern 1.492,50 322,00 - - Brandenburg 13.625,20 45.057,96 136.586,11 211.154,00 Mecklenburg- Vorpommern 10.849,02 4.857,47 45.972,52 61.632,54 Niedersachsen 23.861,04 22.807,08 338.502,54 311.579,00 Nordrhein- Westfalen - 838,40 - - Rheinland- Pfalz 266,53 1.787,50 - - Sachsen 14.300,97 38.334,82 311.260,90 338.000,00 Sachsen-Anhalt 6.619,55 18.876,86 115.265,98 93.119,00 Schleswig- Holstein 36.117,86 2.258,19 96.220,37 64.141,77 Thüringen 650,13 - 2.046,49 21.335,99 Summe 107.782,80 135.140,28 1.045.854,91 1.100.962,30 Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Zahlen des BMU Zu Abweichungen einzelner Zahlen gegenüber den Länderangaben wird auf Kapitel 3.2. verwiesen . 7 Email des Referates Kabinett und Parlament des BMU vom 30.10.2018. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 7 Die Entwicklung der Ausgleichszahlungen zwischen 2002 und 2016 in Deutschland ist in Anlage 2 (S. 15, Abb. 5) dargestellt. In der Zusammenstellung für 2015 wurde die Entwicklung der Ausgleichszahlungen zusätzlich nach Bundesländern unterteilt dargestellt (Anlage 1, S.12, Abb. 8). Darüber hinaus findet sich in beiden Zusammenstellungen eine Übersicht über die Finanzierung von Schutzmaßnahmen, die fördernden Institutionen, die zugrunde liegende Rechtsnorm und die Herkunft der Finanzmittel in den einzelnen Bundesländern (siehe Anlage 1, S. 7, Tabelle 1 (Stand: Mai 2016) sowie Anlage 2, S. 9, Tabelle 3 (Stand: Mai 2017)). 3.2. Länderangaben Im Weiteren wird ergänzend auf die Bundesländer mit der höchsten Wolfspopulation eingegangen . Dies sind Brandenburg (22 Rudel sowie 3 Paare), Sachsen (14 Rudel sowie 4 Paare), Sachsen -Anhalt (11 Rudel), Niedersachsen (10 Rudel, 4 Paare, 2 Einzeltiere) und Mecklenburg-Vorpommern (3 Rudel).8 Hierbei wurde festgestellt, dass die vorliegenden länderspezifischen Daten an einigen Stellen von denen des Bundes abweichen (z.B. Angaben zu Ausgleichs- und Präventionszahlungen in Mecklenburg -Vorpommern und Niedersachsen, Anzahl der Nutztierrisse in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen ). Zur weiteren Information sind darüber hinaus Zahlen für Schleswig-Holstein, die für das Jahr 2016 vorliegen, beigefügt. 3.2.1. Brandenburg Das brandenburgische Landesamt für Umwelt führt zu Nutztierschäden im Land Brandenburg wie folgt aus:9 „Seit der Etablierung von territorialen Wölfen in Brandenburg sind landesweit 479 Schadensfälle an Nutztieren registriert worden, bei denen ein Wolf als Verursacher ermittelt oder zumindest als Verursacher nicht ausgeschlossen werden konnte. In den Anfangsjahren der Wolfsverbreitung in Brandenburg (2007 bis 2015) sind jährlich bei im Durchschnitt 17 Vorfällen rund 64 Nutztiere zu Schaden gekommen. Im Jahr 2016 sind bei 90 Vorfällen 247 Nutztiere und im Jahr 2017 bei 115 Vorfällen 394 Nutztiere geschädigt worden. Im gleichen Zeitraum stieg der Wolfsbestand von 1 bestätigten Vorkommen im Jahr 2006/07 auf 31 bestätigte Vorkommen im Jahr 2017/18. Pro Jahr schwankt die Zahl der getöteten Nutztiere zwischen 3 und 14 Nutztieren pro bestätigtem Wolfsvorkommen. 8 Siehe Anlage 2, Tabelle 1 (Stand: 1.11.2017), S. 3. 9 https://lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.407130.de (zuletzt aufgerufen am 31.10.2018). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 8 Im Jahr 2015 wurde erstmals an einem Kadaver eines Robustpferdefohlens Verletzungen gefunden , bei denen der Wolf als Verursacher nicht auszuschließen ist. Ein zweiter Fall mit einem getöteten Fohlen ereignete sich im März 2017, ein dritter Fall im April 2018. In den Jahren 2016 und 2017 ist es jeweils zu einem Übergriff auf Alpakas gekommen. …. Insgesamt wurden bisher über alle Jahre 823 Fälle mit Verdacht auf Wolfsübergriffe begutachtet , von denen allerdings nur 58 Prozent der Kategorie „Wolf/ Wolf nicht auszuschließen“ zuzuordnen waren.“ Entsprechende Grafiken und Tabellen zu Nutztierschäden, Entschädigungs- und Präventionszahlungen in Brandenburg sind für die Jahre 2007 bzw. 2008 bis 2018 als Anlage 4 und 5 beigefügt. 3.2.2. Sachsen Die folgende Abbildung zeigt die Haus- und Nutztierschäden in Sachsen in den Jahren 2002 bis 2016:10 10 Siehe https://www.wolf-sachsen.de/de/wolfsmanagement-in-sn/nutztierschaeden-alt/schadensstatistik (zuletzt aufgerufen am 15.10.2018). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 9 Ferner führt das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen zu den Jahren 2017 und 2018 aus:11 „2018 gab es bisher 96 Meldungen von getöteten/verletzten/vermissten Nutztieren im Freistaat Sachsen. In 50 Fällen wurde der Wolf als Verursacher festgestellt bzw. konnte nicht ausgeschlossen werden. Dabei wurden 126 Tiere getötet, 17 Tiere verletzt und 9 Tiere sind vermisst. … 2017 gab es 106 Meldungen von getöteten/verletzten/vermissten Nutztieren im Freistaat Sachsen. In 66 Fällen wurde der Wolf als Verursacher festgestellt bzw. konnte nicht ausgeschlossen werden. Dabei wurden 202 Tiere getötet, 28 Tiere verletzt und 17 Tiere sind vermisst .“ 3.2.3. Sachsen-Anhalt In der Antwort der Landesregierung von Sachsen-Anhalt auf die Große Anfrage zum Thema „Wiederansiedlung des Wolfes - Konflikte und Koexistenz von Mensch und großem Beutegreifer in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft“ vom 9.11.2017 (Anlage 6) finden sich auf den Seiten 16 ff ausführliche Darstellungen zu den für das Thema Wolf zur Verfügung gestellten finanziellen 11 Siehe https://www.wolf-sachsen.de/de/wolfsmanagement-in-sn/nutztierschaeden-alt/schadensstatistik (zuletzt aufgerufen am 15.10.2018). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 10 Mitteln aus dem Landeshaushalt im Zeitraum von 2008 bis 2017. Dies betrifft auch Schadensausgleichmaßnahmen und Maßnahmen zum präventiven Herdenschutz. Übergriffe auf Nutztiere, bei denen der Wolf als Verursacher bestätigt oder nicht ausgeschlossen werden konnte, gab es in den Jahren 2014 bis 2018 wie folgt in Sachsen-Anhalt (Stand: 30.10.2018):12 Jahr Schafe Ziegen Rinder Gatterwild Sonst. Gesamt Anzahl Übergriffe 2014 56 0 1 9 0 66 9 2015 68 0 3 6 1 (Fohlen verletzt) 78 23 2016 108 2 18 25 0 153 44 2017 132 0 44 16 1 (Pferd) 193 72 2018* 85 6 19 31 141 42 * vorläufige Zahlen Quelle: Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Die Angaben stimmen allerdings nicht vollständig mit den Angaben des BMU (Anlage 3) überein. 3.2.4. Niedersachsen Nach Auskunft des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wurden Präventionszahlungen erst ab dem Jahr 2015 ausgezahlt, da die "Richtlinie Wolf"13 2014 erstellt wurde und somit 2015 erstmals Fördergelder ausbezahlt wurden.14 12 Siehe https://lau.sachsen-anhalt.de/naturschutz/das-wolfskompetenzzentrum-wzi/nutztierrisse/rissstatistik-st/ (zuletzt aufgerufen am 30.10.2018). 13 http://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/themen/natur_landschaft/foerdermoeglichkeiten/richtlinie _wolf/richtlinie-wolf-129504.html (zuletzt aufgerufen am 16.10.2018). 14 Email des NLWKN vom 17.10.2018. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 11 Die in den Jahren 2015 bis 2017 ausgezahlten Präventions- und Ausgleichszahlungen gestalteten sich in Niedersachsen wie folgt:15 Jahr Ausgezahlte Präventionsleistungen (in €) Ausgezahlte Billigkeitsleistungen (Ausgleichszahlungen) (in €) 2015 338.502,54 21.238,54 2016 232.438,16 22.807,08 2017 487.501,68 39.745,48 Quelle: NLWKN Diese Angaben stimmen allerdings nicht vollständig mit der auf den Angaben des BMU beruhenden Tabelle (Seite 6) überein. Das unter dem Link: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/nutztierrisse/ (zuletzt aufgerufen am 16.10.2018) dargestellte Diagramm mit dem Titel „Durch den Wolf verursachte Nutztierrisse in Niedersachsen“ ist nach Auskunft des NLWKN für die Jahre 2017 und 2018 derzeit nicht auf dem aktuellen Stand.16 Die folgenden Tabellen sind eigene Darstellungen (Stand: 24.10.2018) auf Basis der Daten des NLWKN.17 Hierbei wurden alle Tierschäden berücksichtigt, bei denen vermerkt wurde, dass der Wolf als Verursacher eindeutig erwiesen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen sei. Daten mit dem Hinweis „Wolf nicht nachweisbar“ blieben unberücksichtigt. Die Angaben stimmen allerdings nicht vollständig mit den Angaben des BMU (Anlage 3) überein. 15 Email des NLWKN vom 17.10.2018. 16 Email des NLWKN vom 16.10.2018. 17 Siehe http://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/wolfsbuero/nutztierschaeden/nutztierschaeden- 137066.html (zuletzt aufgerufen am 16.10.2018). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 12 Wolfsverursachte Nutztierrisse in Niedersachsen in den Jahren 2014 – 2017: Getötete Tiere: Jahr Gatterwild Gatterwild/Kalb/ Dammwild Schaf/Lamm/ Ziege Rind/ Kalb Summe 2014 5 4 66 5 80 2015 19 14 128 4 165 2016 28 3 135 13 179 2017 19 2 374 30 425 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Daten des NLWKN (Stand: 24.10.2018) Verletzte Tiere: Jahr Gatterwild Gatterwild/Kalb/ Dammwild Schaf/Lamm/ Ziege Rind/ Kalb Summe 2014 - - 24 - 24 2015 3 2 51 3 59 2016 2 - 34 2 38 2017 - - 93 7 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Daten des NLWKN (Stand: 24.10.2018) Verschollene Tiere: Jahr Gatterwild Gatterwild/Kalb/ Dammwild Schaf/Lamm/ Ziege Rind/ Kalb Summe 2014 - 2 2 0 4 2015 - 1 9 - 10 2016 - - 18 - 18 2017 - - 26 - 26 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Daten des NLWKN (Stand: 24.10.2018) Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 13 3.2.5. Mecklenburg-Vorpommern Eine Übersicht der Übergriffe in Mecklenburg-Vorpommern durch Wölfe, bzw. bei denen der Wolf als Verursacher nicht auszuschließen ist, findet sich unter dem Link: http://www.wolf-mv.de/pages/haustierschaeden.html (zuletzt aufgerufen am 15.10.2018). Die Darstellung ist derzeit (Stand: 16.10.2018) nach Aussage des zuständigen Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern nicht auf dem aktuellen Stand und wird überarbeitet. Die aktuellen Daten lauten wie folgt (die geänderten Zahlen sind rot markiert):18 Jahr Anzahl Vorfälle Getötete Tiere Verletzte Tiere Gezahlte Kompensation (in Euro) 2007 6 21 3 3.241,00 2008 4 29 12 7.483,15 2009 1 11 8 3.325,79 2010 0 0 0 0,00 2011 2 20 4 10.675,55 2012 2 15 4 2.193,18 2013 2 7 2 568,79 2014 9 36 10 5.960,69 2015 13 36 16 11.040,34 2016 14 48 24 4.857,47 Gesamt 53 223 83 49.345,96 Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Zahlen des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern 18 Telefonat mit dem zuständigen Referat im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern vom 16.10.2018. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 14 Diese Angaben stimmen allerdings nicht vollständig mit der auf den Angaben des BMU beruhenden Tabelle (Seite 6) überein. Das Landesamt führt ergänzend hierzu aus:19 „Für den benannten Zeitraum von 2008 bis 2018 (Stand 31.08.2018) wurden für Mecklenburg -Vorpommern 85 Rissvorfälle erfasst, bei denen ein Wolf als Verursacher festgestellt oder nicht ausgeschlossen werden konnte. Die in diesem Zusammenhang vom Land ausgeglichene Schadenssumme beläuft sich in der Summe auf etwa 65 Tausend Euro. Präventionsmaßnahmen wurden seit 2013 (Veröffentlichung der FöRi Wolf) mit etwa 424 Tausend Euro gefördert.“ 3.2.6. Schleswig-Holstein Für Schleswig-Holstein liegen Angaben zu Nutztierrissen durch den Wolf und damit verbundene Entschädigungs- und Präventionszahlungen für das Jahr 2016 vor (Anlage 7). 4. Anlagen Anlage 1 Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (2016): Wolfsverursachte Schäden, Präventions- und Ausgleichszahlungen in Deutschland 2015. https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur-download/berichte-zu-praeventionund -nutztierschaeden (zuletzt aufgerufen am 8.10.2018). Anlage 2 Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (2017): Wolfsverursachte Schäden, Präventions- und Ausgleichszahlungen in Deutschland 2016. https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur-download/berichte-zu-praeventionund -nutztierschaeden (zuletzt aufgerufen am 8.10.2018). Anlage 3 Übersicht über die Entwicklung der Nutztierrisse von 2014 bis 2016. Email des Referates Kabinett und Parlament des BMU vom 30.10.2018. Anlage 4 Nutztierschäden Land Brandenburg und Beihilfen des LfU zur Entschädigung von gerissenen Nutztieren. 19 Email des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern vom 17.10.2018. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 135/18 Seite 15 https://lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.407130.de (zuletzt aufgerufen am 31.10.2018). Anlage 5 Statistik der Präventionsförderung Wolf im Land Brandenburg. https://lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.401256.de (zuletzt aufgerufen am 31.10.2018). Anlage 6 Antwort der Landesregierung von Sachsen-Anhalt auf die Große Anfrage zum Thema „Wiederansiedlung des Wolfes - Konflikte und Koexistenz von Mensch und großem Beutegreifer in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft“. Landtag von Sachsen-Anhalt. Drs. 7/2077 vom 9.11.2017. https://www.landtag.sachsen-anhalt.de/fileadmin/files /drs/wp7/drs/d2077cag.pdf (zuletzt aufgerufen am 8.10.2018). Anlage 7 Antwort der Landesregierung Schleswig-Holstein auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Oliver Kumbartzky (FDP) zum Thema „Nutztierrisse durch den Wolf im Jahr 2016“. Schleswig-Holsteinischer Landtag . Drs. 18/5015 vom 17.1.2017. http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/drucks/5000/drucksache-18- 5015.pdf (zuletzt aufgerufen am 15.10.2018). ***