© 2015 Deutscher Bundestag WD 5 - 3000 - 128/14 Auswirkungen der Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) auf Entwicklungs- und Schwellenländer Dokumentation Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitungen und andere Informationsangebote der Wissenschaftlichen Dienste geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Der Deutsche Bundestag behält sich die Rechte der Veröffentlichung und Verbreitung vor. Beides bedarf der Zustimmung der Leitung der Abteilung W, Platz der Republik 1, 11011 Berlin. Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 - 128/14 Seite 2 Schwellenländer Verfasser: Aktenzeichen: WD 5 - 3000 - 128/14 Abschluss der Arbeit: 30. Juni 2014 Fachbereich: WD 5: Wirtschaft und Technologie, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Tourismus Telefon: Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 - 128/14 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Auswirkungen auf Schwellen- und Entwicklungsländer 4 3. Süd- und Osteuropa 7 3.1. EU-Mitgliedsländer 7 3.2. Nicht-EU-Mitgliedsländer 8 4. Mögliche Sonderregelungen für Schwellen- und Entwicklungsländer 8 Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 - 128/14 Seite 4 1. Einleitung Grundlage dieser Dokumentation sind folgende Fragen: 1. Welche Auswirkungen (negative oder positive) kann die geplante Transatlantische Handelsund Investitionspartnerschaft (TTIP) in seiner aktuellen Fassung auf die wirtschaftliche Entwicklung von Entwicklungs- und Schwellenländern haben? 2. Sofern die TTIP negative Auswirkungen auf den Handel und somit auf das Wirtschaftswachstum von Entwicklungs- und Schwellenländern in Afrika, Asien und Lateinamerika hat, ließen sich diese durch Sonderregelungen für diese Länder ausgleichen? 3. Hat die TTIP tatsächlich positive Auswirkungen auf die Wirtschaft ost- und südeuropäischer Länder? 4. Würde die Entwicklung osteuropäischer Länder in keiner Weise gefährdet, wenn wirtschaftlich starke europäische Länder Handel mit den USA betreiben? Eine konkrete Beantwortung dieser Fragen ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, da die Auswirkungen der geplanten TTIP erst dann abgeschätzt werden können, wenn die genaue Ausgestaltung des Abkommens bekannt ist. Gegenwärtig liegt aber noch kein Entwurf oder eine aktuelle Fassung des Abkommens vor. Für diese Dokumentation kann deshalb nur auf Studien Bezug genommen werden, die auf Annahmen beruhen, deren Erfüllung ungewiss ist. 2. Auswirkungen auf Schwellen- und Entwicklungsländer Nach Angaben der Bundesregierung brächte der Abschluss einer transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft zwischen der EU und den USA grundsätzlich sowohl handelsschaffende wie auch handelsumlenkende Effekte mit sich. Von der Handelsumlenkung würden infolge des Abbaus von Zöllen und Handelsbarrieren vor allem die Teilnehmer des Freihandelsabkommens über eine intensivere Handelsverflechtung profitieren, was teilweise zu Lasten der bisherigen Handelspartner gehen könnte. Der handelsschaffende Effekt durch eine erhöhte Handelsintensität , steigende Beschäftigung und Einkommen würde sich dagegen positiv auf den gesamten Welthandel auswirken, so dass etwa in Folge globaler Wertschöpfungsketten auch Länder des „globalen Südens“ indirekt von einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA profitieren könnten. Welcher Effekt letztlich überwiege, sei aber im Vorhinein nicht abzuschätzen .1 Die Bundesregierung hat auch darauf hingewiesen, dass verschiedene Studien die erwarteten Auswirkungen beleuchten und dabei durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Eine Quantifizierung der Gesamtwirkung hänge wesentlich von den dabei verwendeten jeweiligen 1 Vgl. Plenarprotokoll 18/19 des Deutscher Bundestages. Stenografischer Bericht der 19. Sitzung vom 12. März 2014. Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Brigitte Zypries auf die Fragen der Abgeordneten Annette Groth (DIE LINKE) (Drucksache 18/728, Fragen 39 und 40). S. 1504. Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 - 128/14 Seite 5 Modellspezifikationen ab. Während in einigen Studien, vor allem bei Beschränkung auf Zollabbau zwischen den USA und der EU, die Effekte der Handelsumlenkung überwiegen und negative Auswirkungen für Entwicklungsländer prognostiziert werden (z. B. Bertelsmann-Studie), sieht beispielsweise eine Studie des Centre for Economic Policy Research positive Auswirkungen auf die Wirtschafts- und Handelsentwicklung in Schwellenländern infolge stärkerer handelsschaffender Effekte.2 Die zitierte Studie des Centre for Economic Policy Research in London mit dem Titel “Reducing Transatlantic Barriers to Trade and Investment“ wurde im Auftrag der Europäischen Kommission erstellt. Sie kommt zum Schluss, dass die TTIP nicht zu Lasten der restlichen Welt gehen würde, sondern im Gegenteil positive Auswirkungen auf den weltweiten Handel und weltweite Einkommen haben würde.3 Die Europäische Kommission greift diese positive Einschätzung auf und begründet ihre Haltung mit Ergebnissen dieser Studie. So werde durch die Ausweitung des Handels zwischen den beiden Wirtschaftsriesen die Nachfrage nach Rohstoffen, Bauteilen und anderen Vorleistungen zunehmen, die von anderen Ländern hergestellt werden. Über den zusätzlichen Handel zwischen der EU und den USA hinaus werde die Weltwirtschaft dadurch voraussichtlich um weitere 100 Milliarden Euro wachsen. Je umfassender das Abkommen ausfalle, desto größer würden die Vorteile für die übrige Welt sein. Die Harmonisierung der Normen der EU und der USA könne durchaus zur Grundlage weltweiter Normen werden: Der transatlantische Handel habe einen so großen Umfang, dass, gäbe es dafür ein einheitliches Regelwerk, andere Länder ein Interesse daran hätten, es zu übernehmen. Auf diese Weise bräuchten sie Güter nur noch gemäß einem Regelwerk herzustellen und der Welthandel würde dadurch einfacher und billiger.4 Auch die Regierung der USA argumentiert, dass durch mehr Kompatibilität zwischen den Rechtsvorschriften der Vereinigten Staaten und denen der Europäischen Union und durch mehr Transparenz es für Entwicklungsländer einfacher und kostengünstiger werde, ihre Produkte auf beiden Seiten des Atlantiks zu verkaufen. Demnach würden viele der Vorteile, die sich für kleine und mittlere Unternehmen ergeben, auch Entwicklungsländern zu Gute kommen. Es werde also kompatiblere und transparentere Standards und Vorgaben geben, und damit würde ein größerer transatlantischer Markt auch weltweit mehr Exportmöglichkeiten bieten.5 Laut anderen Einschätzungen hätte die Intensivierung der Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA dagegen zu Folge, dass diese Volkswirtschaften weniger Güter und Dienstleistungen aus dem Rest der Welt importieren würden, wovon insbesondere Entwicklungsländer betroffen wären. Dabei seien die Verluste umso stärker ausgeprägt, je stärker diese Drittstaaten in der Ausgangssituation vom Handel mit der EU und den USA abhingen. Weiterhin sei wichtig, in 2 Vgl. BT-Drs. 18/632 vom 20. Februar 2014. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/446 – Die Beschlüsse von Bali, bilaterale Handels- und Investitionsschutzabkommen und die Auswirkungen auf Entwicklungsländer. Antwort auf Frage 30. S. 9. 3 Vgl. Reducing Transatlantic Barriers to Trade and Investment. An Economic Assessment. Final Project Report. Centre for Economic Policy Research. London. März 2013. Seite vii (key findings). 4 Vgl. http://ec.europa.eu/trade/policy/in-focus/ttip/questions-and-answers/index_de.htm (Stand: 30. Juni 2014) 5 Vgl. http://german.germany.usembassy.gov/ttip/ (Stand: 30. Juni 2014) Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 - 128/14 Seite 6 welchem Ausmaß ihnen andere Absatzmärkte offenstehen würden. Zu diesem Ergebnis kommt auch die detaillierte und oft zitierte Studie der Bertelsmann-Stiftung „Die Transatlantische Handels - und Investitionspartnerschaft (THIP) - Wem nutzt ein transatlantisches Freihandelsabkommen ?“.6 Die Bertelsmann-Studie betrachtet zwei Szenarien: - das Zollszenario, bei dem die Handelskosten zwischen den USA und den europäischen Ländern um das Ausmaß der in diesen bilateralen Verhältnissen aktuell angewandten Zölle vermindert werden. Einzelne Ausnahmen für spezielle Güter mögen bestehen bleiben, aber es wird von einer Absenkung auf null oder nahe null im Durchschnitt über alle Güter ausgegangen. Der durchschnittliche Zollsatz im transatlantischen Handel betrage gegenwärtig etwa 3,5 Prozent. Um dieses Ausmaß würden die Handelskosten zwischen der EU und den USA sinken, während die Handelskosten in anderen Länderpaaren unverändert blieben. - das Szenario umfassender Liberalisierung, bei dem die daraus entstehende simulierte Veränderung der Handelsströme mit der ökonometrisch gemessenen Handelsschaffung durch beobachtete Freihandelsabkommen zusammenfällt. Der Abbau der genannten Barrieren setze Ressourcen frei, aus denen direkte Wohlstandsgewinne für die betroffenen Volkswirtschaften resultierten. Das gelte unabhängig davon, wie die nicht tarifären Barrieren letztendlich gesenkt würden: durch die gegenseitige Anerkennung von unterschiedlichen Standards oder durch eine Harmonisierung oder durch die Eliminierung von Maßnahmen, die einen reinen diskriminierenden Charakter hätten .7 Eine als Anlage 1 beigefügte Abbildung der Bertelsmann-Studie zeigt die prognostizierte Veränderung des realen Pro-Kopf-Einkommens in weltweit insgesamt 126 betrachteten Ländern bei eine reinen Zolleliminierung. Länder, die vom transatlantischen Abkommen profitierten, sind in blauer Farbe, und solche, die davon verlören, in beiger Farbe eingezeichnet. Demnach verlören vor allem Länder Westafrikas, die traditionell viel mit Europa handelten, bis zu sieben Prozent. Ostafrika stünde etwas besser da, vor allem wegen der Nähe zu anderen großen Absatzmärkten wie zum Beispiel China oder Australien/Neuseeland. Doch auch hier seien teilweise starke Verluste zu erwarten, zum Beispiel in Uganda oder Tansania. Allerdings gebe es auch Gewinner unter den Drittstaaten wie Brasilien, Kasachstan oder Indonesien, die wichtige Rohstofflieferanten für Europa und die USA seien. Diese Länder stellten Güter wie Erdgas oder Baumwolle her, für die es kaum gute Substitute gebe. Insgesamt zeige sich, dass die relativen Marktzutrittsbarrieren 6 Vgl. Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (THIP) - Wem nutzt ein transatlantisches Freihandelsabkommen ? Teil 1: Makroökonomische Effekte. Gütersloh. 2013. Siehe unter http://www.bertelsmannstiftung .de/cps/rde/xchg/bst/hs.xsl/nachrichten_116768.htm (Stand: 30. Juni 2014). 7 Vgl. Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (THIP) - Wem nutzt ein transatlantisches Freihandelsabkommen ? Teil 1: Makroökonomische Effekte. Gütersloh. 2013. S. 9. Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 - 128/14 Seite 7 für Entwicklungsländer im Durchschnitt höher würden, was gerade ärmere Länder träfe, und diese teilweise in deutlichem Ausmaß.8 Bei einer tiefen Liberalisierung werden deutlich stärkere Handelsschaffungs- und umlenkungseffekte erwartet. Eine als Anlage 2 beigefügte Abbildung der Bertelsmann-Studie zeigt die dafür prognostizierte weltweite Veränderung des realen Pro-Kopf-Einkommens. Benachteiligte Länder verlören zwar tendenziell noch deutlicher, doch könnten durch die stärkere Belebung der transatlantischen Wirtschaft auch die Nachfrageeffekte für Drittstaaten höher ausfallen. Es sei sehr wahrscheinlich, dass viele Länder - vor allem traditionelle Handelspartner der EU und der USA - Standards und Regulierungen übernähmen. Unter Umständen säßen Länder, die mit der EU oder den USA bereits Freihandelsabkommen unterhalten, indirekt bei den Verhandlungen zwischen der EU und den USA mit am Tisch und ihre Belange würden berücksichtigt. Dies gehe nicht in die Berechnungen ein, weshalb negative Effekte übertrieben dargestellt sein könnten.9 Für die traditionellen Handelspartner Europas und der USA würden sich größere Nachteile als im Zollszenario ergeben. Dies gelte insbesondere für Kanada, Mexiko, Japan, Australien, Chile und Norwegen. Diese Länder hätten daher hohe Anreize, den Abbau nicht tarifärer Barrieren zwischen der EU und den USA nachzuvollziehen beziehungsweise die teilweise bestehenden bilateralen Abkommen mit den USA und der EU nachzubessern oder solche zu schließen. Vieles deute darauf hin, dass genau solche Bemühungen nun in Gang kommen würden.10 Zu ähnlichen Einschätzungen kommt eine kompakte Ausarbeitung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem Titel „Welche Folgen hat das geplante Freihandelsabkommen zwischen USA und EU für Entwicklungsländer“, die als Anlage 3 beigefügt ist. 3. Süd- und Osteuropa Bei den erwarteten Auswirkungen auf die Wirtschaft ost- und südeuropäischer Länder ist zwischen EU-Mitgliedsländern und anderen Ländern zu unterscheiden. 3.1. EU-Mitgliedsländer Laut der Bertelsmann-Studie würde die TTIP nicht zu einem Auseinanderdriften der Lebensbedingungen in Europa beitragen, sondern eher das Gegenteil bewirken. Die in Anlage 4 enthaltene Abbildung zeigt die erwartete Veränderung der realen Pro-Kopf-Einkommen im Zollszenario. Demnach würden alle EU-Mitgliedsländer profitieren. Wie stark die Länder im Einzelnen profitierten , hänge von der Handelsstruktur der einzelnen Länder, deren Größe und der geographi- 8 Vgl. Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (THIP) - Wem nutzt ein transatlantisches Freihandelsabkommen ? Teil 1: Makroökonomische Effekte. Gütersloh. 2013. S. 27/28. 9 Vgl. Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (THIP) - Wem nutzt ein transatlantisches Freihandelsabkommen ? Teil 1: Makroökonomische Effekte. Gütersloh. 2013. S. 29. 10 Vgl. Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (THIP) - Wem nutzt ein transatlantisches Freihandelsabkommen ? Teil 1: Makroökonomische Effekte. Gütersloh. 2013. S. 29. Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 - 128/14 Seite 8 schen Lage ab. Wer schon relativ viel exportiere, erhalte relativ höhere Gewinne. Höhere Einkommen in diesen Ländern führten wiederum zu vermehrter Nachfrage nach Gütern aus anderen Ländern in der EU. Wie sich diese Effekte in Europa verteilten, hänge maßgeblich von den innereuropäischen Transportwegen und der geographischen Lage der Länder ab.11 Auch beim ambitionierten Szenario, das neben dem Abbau der Zölle eine Reduktion der nicht tarifären Barrieren beinhalte, würden alle EU-Mitgliedstaaten profitieren, allerdings laut der als Anlage 5 ersichtlichen Abbildung mit anderen Einzelwerten. Die größten Profiteure seien dann durchwegs Länder, die bereits hohe relative Handelsvolumina mit den USA realisierten. Im Hinblick auf Spanien sei dies darauf zurückzuführen, dass Spanien relativ teure europäische Importe durch Importe aus den USA ersetze, was wohlfahrtssteigernd wirke.12 3.2. Nicht-EU-Mitgliedsländer Für die von der Bertelsmann-Studie untersuchten Länder ergibt sich ein differenziertes Bild: Beim Zollszenario würde Moldawien, nicht aber Albanien, Kroatien, Mazedonien und Belarus /Weißrussland profitieren (siehe die Abbildung in Anlage 1). Bei einer tiefen Liberalisierung würde dagegen keines dieser fünf Länder profitieren (siehe die Abbildung in Anlage 2). Der Handel der EU mit den Nachbarstaaten in Osteuropa würde durch ein umfassendes Abkommen um durchschnittlich fünf Prozent zurückgehen. Dies resultiere aus dem Umstand, dass durch die TTIP die existierenden präferenziellen Abkommen teilweise entwertet würden.13 4. Mögliche Sonderregelungen für Schwellen- und Entwicklungsländer In den gängigen Studien und Veröffentlichungen gibt es keine Hinweise auf oder Vorschläge für mögliche Sonderregelungen, die negative Auswirkungen auf den Handel und somit auf das Wirtschaftswachstum von Entwicklungs- und Schwellenländern in Afrika, Asien und Lateinamerika für diese Länder ausgleichen könnten. Als geeignet zur Berücksichtigung der Interessen dieser Länder werden stattdessen meist die Verhandlungen der Welthandelsorganisation über eine weitgehende Liberalisierung des Welthandels, die sogenannte Doha-Runde, genannt. Es wird als eher unrealistisch eingeschätzt, dass die EU und die USA ihren Binnenmarkt als Ausgleich für die Benachteiligung von Drittländern für Produkte von Schwellen- und Entwicklungsländer öffnen. Eine Alternative könnte darin bestehen, dass die Regionen, die von diesem Abkommen Nachteile erwarten, sich als Gegengewicht stärker in regionalen Bündnissen wie dem südamerikanischen Mercosur oder der ASEAN integrieren.14 11 Vgl. Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (THIP) - Wem nutzt ein transatlantisches Freihandelsabkommen ? Teil 1: Makroökonomische Effekte. Gütersloh. 2013. S. 22. 12 Vgl. Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (THIP) - Wem nutzt ein transatlantisches Freihandelsabkommen ? Teil 1: Makroökonomische Effekte. Gütersloh. 2013. S. 24. 13 Vgl. Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (THIP) - Wem nutzt ein transatlantisches Freihandelsabkommen ? Teil 1: Makroökonomische Effekte. Gütersloh. 2013. S. 42. 14 Vgl. http://www.dw.de/freihandel-zwischen-eu-und-usa-geht-zu-lasten-der-entwicklungsl%C3%A4nder/a- 17529185 (Stand: 30. Juni 2014) Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 - 128/14 Seite 9