WD 5 - 3000 - 074/20 (06.07.2020) © 2020 Deutscher Bundestag Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit („Friedrich-Loeffler-Institut“ – FLI) erläutert auf seiner Internetseite,1 dass Coronaviren natürlicherweise auch bei Tieren vorkommen. Diese seien allerdings deutlich zu unterscheiden von den Erregern der schweren respiratorischen Erkrankung des Menschen aufgrund des neuen Coronavirus SARS-CoV-2. Das FLI hat bislang keine Hinweise, dass sich die bei uns üblichen Nutztiere mit SARS-CoV-2 infizieren und es weiterverbreiten können: „Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass sich Schweine, Hühner und andere bei uns übliche Nutztiere/lebensmittelliefernde Tiere mit SARS-CoV-2 infizieren können. Daher ist auch eine Untersuchung von Schlachttieren auf SARS-CoV-2 zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll . Das Friedrich-Loeffler-Institut hat Studien zur Empfänglichkeit von Tieren gegenüber SARS-CoV-2 begonnen. Diese Tierversuche sind wichtig, um eine mögliche Gefährdung für Mensch und Tier abschätzen zu können und zu testen, ob sie sich zum Virusreservoir entwickeln könnten. Die ersten Zwischenergebnisse zeigen, dass sich weder Schweine noch Hühner mit SARS-CoV-2 infizieren lassen. Studien in Rindern wurden begonnen.“ Es gebe allerdings verschiedene Nachweise, dass sich Katzen- und Marderartige bei infizierten Menschen ansteckten. Bei Großkatzen (Tigern und Löwen) und auch bei Nerzen und Frettchen seien SARS-CoV-2-Infektionen festgestellt worden. Über SARS-CoV-2 hinaus gibt es dem FLI zufolge bei Haus-, Nutz- und Wildtieren weitere Coronaviren, die für den Menschen keine Gefahr darstellen: 1 https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/coronavirus/; siehe auch: https://www.openagrar.de/servlets /MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00031101/FAQ-SARS-CoV-2_2020-06-26.pdf. Wissenschaftliche Dienste Kurzinformation Coronaviren bei Nutz-, Haus- und Wildtieren Kurzinformation Coronaviren bei Nutz-, Haus- und Wildtieren Fachbereich WD 5 (Wirtschaft und Verkehr, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) Wissenschaftliche Dienste Seite 2 „Ja, es gibt Coronaviren bei verschiedenen Tierarten. Beispielsweise tritt bei Katzen die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) auf. Bei Schweinen wird die epizootische Virusdiarrhoe (engl. porcine epidemic diarrhea; PED) durch ein Coronavirus ausgelöst. Diese Erreger stellen für den Menschen keine Gefahr dar und sind klar von SARS-CoV-2 zu unterscheiden.“ Das U.S.-amerikanische „National Center for Biotechnology Information“ (NCBI) listet allein für Vögel rund 70 Arten an Coronaviren auf.2 Insgesamt soll es mehrere hundert Coronaviren geben, die ganz überwiegend unter Tieren zirkulieren.3 *** 2 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/Taxonomy/Browser/wwwtax.cgi?mode=Tree&id=694014&lvl=3&p=has_linkout &p=blast_url&p=genome_blast&lin=f&keep=1&srchmode=1&unlock. 3 National Institute of Allergy and Infectious Diseases (USA). https://www.niaid.nih.gov/diseases-conditions /coronaviruses: „There are hundreds of coronaviruses, most of which circulate among such animals as pigs, camels, bats and cats. Sometimes those viruses jump to humans—called a spillover event—and can cause disease .“