Deutscher Bundestag Wissenschaftliche Dienste Versteigerung von C02-Emissionszertifikaten in verschiedenen EU-Staaten im Rahmen der zweiten Handelsperiode (2008-2012). Vergleich und Bewertung. - Ausarbeitung - C 2007 Deutscher Bundestag WD 5 - 062/07 Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages Verfasser/in : Versteigerung von C02-Emissionszertifikaten in verschiedenen EU-Staaten im Rahnen der zweiten Handelsperiode (2008-2012). Vergleich und Bewertung. Ausarbeitung WD 5 - 062/07 Abschluss der Arbeit: 12.04.2007 Fachbereich WD 5: Wirtschaft und Technologie; Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Tourismus Telefon: Ausarbeitungen und andere Informationsangebote der Wissenschaftlichen Dienste geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe Oder der Bundestagsverwaltung wieder, Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Die Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste sind dazu bestimmt, Mitglieder des Deutschen Bundestages bei der WahrnehmunÅ des Mandats zu unterstützen. Der Deutsche Bundestag behält sich die Rechte der Veröffentlichung und Verbreitung vor. Diese bedürfen der Zustimmung des Direktors beim Deutschen Bundestag. 1. -3- Einleitung Der Prozess der Genehmigung der Nationalen Allokationspläne (NAP) fiir die zweite Handelsperiode (2008-2012) des europäischen Emissionshandels durch die Europäische Kommission ist noch nicht abgeschlossen, und nach wie vor haben nicht alle Staaten ihr Planwerk eingereicht. Die vorliegende Ausarbeitung vergleicht die verschiedenen in diesem Rahmen verwendeten Modelle der Auktionierung von C02- Emissionszeftifikaten anhand der derzeit vorliegenden Nationalen Allokationspläne. Da nicht alle eingereichten Pläne in englischer Sprache veröffentlicht wurden, musste zusätzlich auf einen vorläufigen Vergleich der NAP von 16 Ländern durch das Fraunhofer Institut vom November 2006 zurückgegriffen werden. Die Kommission hat den Mitgliedstaaten darüber hinaus ausdrücklich offen geltLssen, die Versteigerung eines Teils der auszugebenden Emissionszertifikate auch nachträglich in den Allokationsmechanismus einzufiigen. Aus diesen Gründen wird ein endgültiger, vollständiger Vergleich der Versteigerungsmodelle im Rahmen des Europäischen Emissionshandelssystems erst zu Beginn des Jahres 2008 möglich sein. Die Deutsche Emissionshundelsstelle plant entsprechend, einen umfassenden Vergleich der nationalen Regelungen zu erstellen und zu veröffentlichen. 2. Systematik der Zertifikats vergn be Bei der Ausgestaltung der Allokation der Emissionszertifikate unterliegen die Mitgliedstaaten den Vorgaben der geltenden EU-Richtlinien.' Für die Handelsperiode II (2008- 2012) existiert ein vereinheitlichtes Verfahren, an dem sich die Mitgliedsstaaten bei der Aufstellung ihrer Allokationspläne orientieren müssen. Demnach ist bis zu einer Höhe von 10 % der Gesamtmenge der Verkauf oder die Versteigerung von Zertifikaten mög- Das Grundmodell der Allokation ist das so genannte „Grandfathering". Dabei werden auf Basis historischer Emissionen die Emissionsrechte kostenfrei an die Anlagenbetreiber verteilt. Mindestens 90% der /ærtifikate massen in der 2. Handelsperiode auf diese Weise vergeben werden. Der Zuteilungsmechanismus läuft grundsätzlich nach folgendem Schema ab: I. Die Gesamtmenge der für die Periode zur Verfügung stehenden Zertifikate wird unter Berücksichtigung der Reduktionsverpflichtungen nach dem Kyoto-Protokoll 2. Es wird eine Reserve von mindestens I % der Gesamtmenge gebildet, aus der die im Laufe der Periode neu errichteten Anlagen, die zum Planungs2eitpunkt noch nicht Vgl. Emissionshandelsrichtlinie 2003!S7/EG sowie die „Linking Directive"-Richtlinie 2004/101 'EG.