© 2016 Deutscher Bundestag WD 5 - 3000 - 042/16 Biobasierte Kunststoffe aus Kartoffeln Sachstand Wissenschaftliche Dienste Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 2 Biobasierte Kunststoffe aus Kartoffeln Aktenzeichen: WD 5 - 3000 - 042/16 Abschluss der Arbeit: 19. Mai 2016 Fachbereich: WD 5: Wirtschaft und Technologie; Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Tourismus Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Häufigkeit biobasierter Kunststoffe aus Kartoffeln 5 2.1. Hauptanwendungsbereiche für Stärke 5 2.2. Stärkeproduktion in Deutschland von 2010 bis 2014 6 2.3. Stärkeproduktion in Europa von 1998 bis 2010 7 2.4. Exkurs zu gentechnischen Stärkekartoffelzüchtungen 8 3. Sortenauswahl 9 4. Bodenansprüche 10 5. Genutzte Flächen in Deutschland 11 6. Länder mit den besten Voraussetzungen für den Kartoffelanbau (weltweit) 15 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 4 1. Einleitung Nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) bestehen Biokunststoffe1, die auch als biobasierte Kunststoffe oder Biopolymere bezeichnet werden, zu einem wesentlichen Anteil oder ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen.2 Die FNR erläutert, für die Herstellung von Biokunststoffen werde hauptsächlich pflanzliche Biomasse eingesetzt, als Beispiele nennt sie Cellulose und Lignin aus Holz, Zucker aus der Zuckerrübe oder Zuckerrohr, Öle aus Raps, Sonnenblumen und Soja, Proteine aus Ackerbohnen und Lupinen, aber auch Stärke aus Mais, Weizen und Kartoffeln.3 Stärke besteht im Wesentlichen aus den Polymeren Amylose und Amylopektin.4 Amylose eignet sich laut FNR „besonders gut für die Herstellung von kompostierbaren Folien, Amylopektin für die Klebstoffproduktion“5. Nach Angaben der British Plastics Federation (BPF) besitzt Stärke aus unterschiedlichen Quellen unterschiedliche Eigenschaften, die für die Biokunststoffherstellung nützlich sein können. So hat z. B. Kartoffelstärke einen geringeren Proteingehalt, aber höhere Phosphatgehalte, wohingegen Getreidestärke genau die entgegengesetzten Eigenschaften besitzt. Bei biobasierten Kunststoffen, die aus phosphatreicher Stärke hergestellt sind, wurde festgestellt, dass sie biologisch schneller abbaubar sind als Kunststoffe aus phosphatarmer Stärke.6 Für die Herstellung von Biokunststoffen können auch Rückstände aus der Kartoffelverarbeitung verwendet werden.7 Der Sachstand widmet sich u. a. den folgenden Fragen: Wie verbreitet ist das Bioplastik, welches aus Kartoffeln hergestellt wird? Welche Sorten werden genutzt und welcher Boden gebraucht? Gibt es ein Kataster für genutzte Flächen? In welchen Ländern bestehen die besten Voraussetzungen für den Anbau der Kartoffeln (weltweit)? 1 Englisch: bioplastics. 2 Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. Biokunststoffe. Einführung/Definition. http://biowerkstoffe .fnr.de/biokunststoffe/einfuehrung/ 3 Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (2015). Hintergrundinformation zu Biokunststoffen. http://biowerkstoffe .fnr.de/fileadmin/biopolymere/dateien/pdfs/Hintergrundinformation-Bio-KS.pdf 4 Römpp-Online. Unter dem Stichwort „Stärke“. 5 Minol, Klaus; Sinemus, Kristina (2004/2005). Rohstoffe aus Designerpflanzen. In: mensch+umwelt spezial 17. Ausgabe 2004/2005. http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/GSF/pdf/publikationen/mensch_und_umwelt _spezial/Heft17/39_44_Minol_Sinemus.pdf 6 British Plastics Federation (2016). Bio-based plastics: Feedstocks, Production and the UK Market. http://www.bpf.co.uk/plastipedia/polymers/biobased_plastics_feedstocks_production_and_the_uk_market.aspx 7 Grundmann, Veit (2015). Desintegration und anaerobe Verwertung bioabbaubarer Biokunststoffe. Diss. TU Dresden . In: Beiträge zur Abfallwirtschaft/Altlasten. Bd. 96.http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa /documents/18619/Dissertation_Grundmann_20150815_finale_Druckversion_pdfa.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 5 2. Häufigkeit biobasierter Kunststoffe aus Kartoffeln Belastbare Zahlen zur Biokunststoffproduktion nur aus Kartoffeln sind nicht ermittelbar. Nachfolgend werden jedoch Zahlen und Fakten zum Rohstoff Stärke, der für unterschiedliche Produktionsbereiche (Food und Non-Food) verwendet wird, genauer dargestellt. 2.1. Hauptanwendungsbereiche für Stärke Nach Angaben der British Plastics Federation (BPF) wird die Mehrzahl der biobasierten Kunststoffe (ca. 80% der aktuellen biobasierten Kunststoffe) derzeit unter Verwendung von Stärke hergestellt .8 Stärke findet neben der stofflichen Nutzung (Non-Food-Bereich) vor allem in Lebensmitteln , aber auch in Futtermitteln Verwendung. Die wichtigsten Stärkelieferanten in Europa, Amerika und Südafrika sind Mais, Weizen und Kartoffeln, in Asien ist es vorwiegend Tapioka.9 Das folgende Tortendiagramm von Starch Europe zeigt die Hauptanwendungen für Stärke (der Lebensmittelbereich ist grün eingefärbt, die stoffliche Nutzung („Corrugating10 and Paper“ (29%) und „Other Non-food“(5%) ist blau gefärbt): Quelle: Starch Europe 11 8 British Plastics Federation (2016). Bio-based plastics: Feedstocks, Production and the UK Market. http://www.bpf.co.uk/plastipedia/polymers/biobased_plastics_feedstocks_production_and_the_uk_market .aspx; siehe auch Umweltbundesamt (2009). Biologisch abbaubare Kunststoffe. https://www.umweltbundesamt .de/sites/default/files/medien/publikation/long/3834.pdf 9 Vgl. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (2006). Biokunststoff. http://www.fnr-server.de/ftp/pdf/literatur /pdf_224biokunststoff_2006.pdf 10 Deutsch: Wellpappe. 11 Starch Europe. http://www.starch.eu/european-starch-industry/#prettyPhoto[gallery]/4/ Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 6 2.2. Stärkeproduktion in Deutschland von 2010 bis 2014 Die folgende Tabelle des Verbands der deutschen Getreideverarbeiter und Stärkehersteller (VDGS) gibt u. a. einen Überblick über die Produktionsmenge an Stärke aus Kartoffeln, Mais und Weizen in Deutschland für die Jahre 2010 bis 2014. Demnach lag die Produktionsmenge an Stärke aus Kartoffeln im Jahr 2014 bei 38%, gefolgt von Weizen mit 37% und von Mais mit 22%. Für den Non-Food-Bereich wurde 39% der Stärke verwendet (1,92 Mio. Tonnen): Quelle: VDGS.12 12 VDGS. Zahlen & Daten zur deutschen Stärke-Industrie. Deutschland. http://www.staerkeindustrie.de/html/zahlen .html Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 7 2.3. Stärkeproduktion in Europa von 1998 bis 2010 Die nächste Tabelle des VDGS zeigt Daten zur Produktionsmenge an Stärke in Europa für die Jahre 1998, 2001, 2005, 2008 und 2010. In der EU erfolgte im Jahr 2010 die Stärkeproduktion vor allem durch Mais (48%), gefolgt von Weizen (38%). Die Kartoffel trug im Jahr 2010 in der EU nur zu 10% zur Stärkeproduktion bei: Quelle: VDGS..13 13 VDGS. Zahlen & Daten zur deutschen Stärke-Industrie. Europa. http://www.staerkeindustrie.de/html/zahlen _eu.html Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 8 2.4. Exkurs zu gentechnischen Stärkekartoffelzüchtungen Da die Trennung der in der Stärke vorkommenden Bestandteile Amylopektin und Amylose aufwendig ist, wurden vor einigen Jahren gentechnisch veränderte Kartoffelsorten entwickelt. Eine insbesondere für die industrielle Verarbeitung vorgesehene gentechnisch veränderte Stärkekartoffelsorte , die Amflora, deren Stärkeanteil vollständig aus Amylopektin besteht und der das zweite Stärkepolymer, die Amylose, entfernt wurde, um eine bessere stoffliche Nutzung zu ermöglichen , wird in Deutschland und Europa nicht angebaut. Zwar war Amflora am 2. März 2010 zunächst von der EU-Kommission zum Anbau für industrielle Zwecke und zum Verfüttern zugelassen worden, der Europäische Gerichtshof erklärte im Dezember 2013 die Zulassung jedoch für nichtig.14 Auch die gentechnisch veränderten Stärkekartoffeln Modena und Amadea werden in der EU nicht angebaut; BASF stoppte die Zulassungsverfahren und verlagerte die Sparte in die USA.15 Gentechnisch veränderte Kartoffelsorten, die entweder die eine oder die andere Stärkekomponente enthalten und für die industrielle Produktion bzw. Kunststoffproduktion entwickelt wurden (siehe Tabelle), werden in Deutschland nicht angebaut. Quelle: Auszug aus Minol/Sinemus (2004/2005).16 So wird auch eine vor einigen Jahren im Rahmen eines Verbundprojekts der Universitäten Rostock, Berlin, Bielefeld und Tübingen entwickelte gentechnisch veränderte Kartoffel, die 14 Pressemitteilung (2003). Das Gericht erklärt die Beschlüsse der Kommission über die Zulassung des Inverkehrbringens der genetisch veränderten Kartoffelsorte Amflora für nichtig. http://curia.europa.eu/jcms/upload /docs/application/pdf/2013-12/cp130160de.pdf; siehe weiter unter http://curia.europa.eu/juris /document/document.jsf;jsessionid =9ea7d2dc30d5426be6d31e4c4d4eb08fe309a1b4eb74.e34KaxiLc3qMb40Rch0Saxu Ta3f0?text=&docid=147716&pageIndex=0&doclang=de&mode=req&dir=&occ=first&part=1&cid=380791 Siehe hierzu auch BT-Drs. 17/1028 sowie 17/1547. 15 Handelsblatt (2013). BASF lässt die Genkartoffel fallen. In: Handelsblatt-Online vom 29. Januar 2013. http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/europa-projekt-basf-laesst-die-genkartoffel-fallen /7706194.html 16 Minol, Klaus; Sinemus, Kristina (2004/2005). Rohstoffe aus Designerpflanzen. In: mensch+umwelt spezial 17. Ausgabe 2004/2005. http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/GSF/pdf/publikationen/mensch_und_umwelt _spezial/Heft17/39_44_Minol_Sinemus.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 9 Cyanophycin in ihren Knollen bildet, ein Biopolymer, das ebenfalls für verschiedene industrielle Anwendungen im Bereich Biokunststoff genutzt werden kann17, nicht angebaut. Auf den Seiten des Internetportals transgen finden sich unter dem Titel „Bioplastik aus Kartoffeln“18 weitere Informationen zu diesem Projekt. Gentechnisch veränderte Pflanzen werden in Deutschland seit dem Jahr 2012 nicht mehr angebaut und seit dem Jahr 2104 nicht mehr freigesetzt.19 Daher werden auch keine Anbauflächen im GVO-Standortregister des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ausgewiesen.20 3. Sortenauswahl Für den Anbau in Deutschland sind derzeit von den weltweit 5000 Kartoffelsorten ca. 250 Kartoffelsorten zugelassen.21 Vom Bundessortenamt werden sowohl Speisesorten als auch Wirtschaftssorten zugelassen, wobei Letztere einen „möglichst hohen Stärkegehalt und einen hohen bis sehr hohen Stärkeertrag“22 aufweisen sollen, da sie vorwiegend der Herstellung von Stärke und Brennereiprodukten dienen.23 In den einzelnen Bundesländern gibt es regelmäßige Anbauempfehlungen für Kartoffeln, wie die Tabelle der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) für Wirtschaftskartoffeln zeigt: 17 Plant 2030. Fachinformation. Biosicherheit. gv-Kartoffel. Umweltrelevante Auswirkungen der Inhaltsstoff-Veränderungen in Biopolymer-produzierenden Kartoffeln auf das Überdauerungspotential in Saumbiotope. http://www.pflanzenforschung.de/de/plant-2030/fachinformationen/projektdatenbank/umweltrelevante-auswirkungen -der-inhaltsstoff-veraender-252 18 Transgen (2015). Bioplastik aus Kartoffeln. http://dev.transgen.de/forschung/995.nachwachsende-rohstoffe-bioplastik -kartoffeln.html (letzte Aktualisierung: 31. Juli 2015). 19 BVL. Standortregister. http://apps2.bvl.bund.de/stareg_visual_web/localeSwitch.do?language =de&page=/data.do 20 BVL. Das GVO-Standortregister. http://www.bvl.bund.de/DE/06_Gentechnik/01_Aufgaben/02_Zustaendigkeiten EinzelneBereiche/04_Standortregister/gentechnik_standortregister_node.html 21 http://www.unika-ev.de/index.php?option=com_content&view=article&id=86&Itemid=182; siehe hierzu auch https://www.bundessortenamt.de/internet30/fileadmin/Files/PDF/BroschuereBSA.pdf 22 https://www.bundessortenamt.de/internet30/fileadmin/Files/PDF/bsl_kartoffeln_2013.pdf 23 https://www.bundessortenamt.de/internet30/fileadmin/Files/PDF/bsl_kartoffeln_2013.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 10 Quelle: LfL (2014).24 4. Bodenansprüche Die Kartoffel ist anspruchslos und wächst auf fast allen Böden.25 Jedoch reagiert sie „im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen sehr empfindlich und rasch auf Wassermangel. Die höchsten Erträge lassen sich bei relativ kühlen Temperaturen und genügend Wasser mit ausreichend Licht erzielen .“26 In der EU werden Kartoffeln hauptsächlich in den kühlen und gemäßigten Klimazonen angebaut.27 Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ist ein idealer Kartoffelboden „siebfähig, krümelstabil, klutenarm, leicht erwärmbar, steinfrei und verfügt über eine gute Wasserversorgung. Aber auch auf anderen Standorten werden erfolgreich Kartoffeln angebaut , wenn auch hier die Produktion schwerer ist.“28 Nach Angaben des Bundesverband der Deutschen Stärkekartoffelerzeuger e.V. (BVS) ist die Stärkekartoffel „vor allem auf leichteren Standorten mit wenig Anbaualternativen (…) eine wichtige 24 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)/Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der Ländlichen Räume (LEL) (2014). Agrarmärkte 2014. https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten /schriftenreihe/agrarmaerkte-2014_lfl-schriftenreihe-3-2014.pdf 25 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft. Leitlinie zur effizienten und umweltverträglichen Erzeugung von Kartoffeln. http://www.tll.de/ainfo/pdf/ll_kart.pdf 26 Rust, Insa (2006). Aktualisierung der Bodenschätzung unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen. https://ediss.uni-goettingen.de/bitstream/handle/11858/00-1735-0000-0006-AB70-D/rust.pdf?sequence=1 27 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)( Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der Ländlichen Räume (LEL) (2014). Agrarmärkte 2014. https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten /schriftenreihe/agrarmaerkte-2014_lfl-schriftenreihe-3-2014.pdf 28 Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Anbau von Kartoffeln. Sortenwahl. https://www.landwirtschaftskammer .de/landwirtschaft/ackerbau/kartoffeln/anbau-pdf.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 11 Fruchtart und Einkommensquelle für die Landwirte. (…) Stärkekartoffeln bringen mit rund 10 Tonnen pro Hektar einen im Vergleich zu Weizen und Mais etwa doppelt so hohen Stärkeertrag hervor.“29 5. Genutzte Flächen in Deutschland Laut BVS liegen die Kartoffelhauptanbaugebiete nahe der in der nachfolgenden Grafik angegebenen Verarbeitungsstandorte im Nordwesten, Nordosten und im Süden Deutschlands.30 Der Anbau erfolgt überwiegend in strukturschwachen Gebieten der Bundesländer Niedersachsen, Bayern und Brandenburg.31 Quelle: BVS.32 Das Tortendiagramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt einen Überblick über den Anteil, den die einzelnen Bundesländer im Jahr 2015 an der Kartoffelanbaufläche in Deutschland hatten: 29 Bundesverband der Stärkekartoffelerzeuger. Gemeinsam für die Zukunft der Stärkekartoffel. http://www.unikaev .de/unika/BVS/Imageflyer.pdf 30 Bundesverband der Stärkekartoffelerzeuger. Gemeinsam für die Zukunft der Stärkekartoffel. http://www.unikaev .de/unika/BVS/Imageflyer.pdf 31 Emmann, Carsten H.; Oelke, Selina, Theuvsen, Ludwig (2011). Zukunft der Kartoffelstärkeproduktion. http://oega.boku.ac.at/fileadmin/user_upload/Tagung/2011/Band_21_1/11-06_Emmann-Oelke-Theuvsen _OEGA-Jahrbuch_2011.pdf 32 Bundesverband der Stärkekartoffelerzeuger. Gemeinsam für die Zukunft der Stärkekartoffel. http://www.unikaev .de/unika/BVS/Imageflyer.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 12 Quelle: BMEL.33 Die Tabelle der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) weist die Anbauflächen, Erträge und Erntemengen in den einzelnen Bundesländern für die Jahre 2012 und 2013 aus: Quelle: LfL (2014).34 33 http://www.bmel-statistik.de//fileadmin/user_upload/monatsberichte/EQB-1002000-2015.pdf 34 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)( Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der Ländlichen Räume (LEL) (2014). Agrarmärkte 2014. https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten /schriftenreihe/agrarmaerkte-2014_lfl-schriftenreihe-3-2014.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 13 Die Tabelle der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA) zeigt die Größenordnung und die Entwicklung der Anbauflächen von Industrie-, Futter- und Pflanzkartoffeln in Hektar in den einzelnen Bundesländern für die Jahre 2005 bis 2014. Seit dem Jahr 2005 ist ein deutlicher Rückgang der Anbauflächen zu verzeichnen: Quelle: UNIKA.35 Für die Stärkekartoffeln hat sich die Anbaufläche von 1998 bis 2014 beinahe halbiert, wie der folgenden Tabelle von UNIKA entnommen werden kann: 35 Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. http://www.unika-ev.de/unika/Statistiken/Flaeche_Industrie_Futter _Pflanz.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 14 Quelle: UNIKA.36 Die nächste Grafik von UNIKA zeigt die Entwicklung des Stärkekartoffelanbaus von 2005 bis 2015 in den Ländern Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Finnland, Österreich und Deutschland: Quelle: UNIKA.37 36 Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. http://www.unika-ev.de/unika/Statistiken/Staerke.pdf 37 Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (2016). UNIKA. Jahresbericht 2015. http://www.unikaev .de/unika/Berichte/Bericht_UNIKA_2015.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 15 6. Länder mit den besten Voraussetzungen für den Kartoffelanbau (weltweit) Die Tabelle des LfL gibt einen Überblick über die weltweiten Anbauflächen von Kartoffeln, über den Hektarertrag und die Erntemenge in Asien, Europa, Nord-, Zentral- und Südamerika, Afrika, Australien im Jahr 2011/2012: Quelle: LfL (2014).38 Die nachfolgenden Tabellen von UNIKA geben einen Überblick über die Kartoffelerzeugung und die Anbauflächen in den 28 EU-Staaten für die Jahre 2003 bis 2014: 38 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)/Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der Ländlichen Räume (LEL) (2014). Agrarmärkte 2014. Seite 75. https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen /daten/schriftenreihe/agrarmaerkte-2014_lfl-schriftenreihe-3-2014.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 16 Quelle: UNIKA.39 39 UNIKA. http://www.unika-ev.de/unika/Statistiken/Ernte_EU.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 17 Quelle: UNIKA.40 40 UNIKA. http://www.unika-ev.de/unika/Statistiken/Flaechen_EU.pdf Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 042/16 Seite 18 Abschließend sei - zur besseren Visualisierung - auf eine Übersicht mit dem Titel „Kartoffelweltkarte “ hingewiesen, die dem Landkartenblog entnommen wurde: Quelle: Landkartenblog (2016).41 ENDE DER BEARBEITUNG 41 Landkartenblog (2016). Die Kartoffelweltkarte - Mittel- und Osteuropa sind die Kartoffelhochburgen. Das Pommesland USA kennt dagegen kaum die Kartoffel. (24. April 2016). http://landkartenindex .blogspot.de/2016/04/die-kartoffelweltkarte-mittel-und.html