© 2020 Deutscher Bundestag WD 5 - 3000 - 028/20 Entwicklung von Modal Split, Handel und Gastronomie sowie Aussagen zur Lebensqualität in ausgewählten Städten Sachstand Wissenschaftliche Dienste Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 2 Entwicklung von Modal Split, Handel und Gastronomie sowie Aussagen zur Lebensqualität in ausgewählten Städten Aktenzeichen: WD 5 - 3000 - 028/20 Abschluss der Arbeit: 27. April 2020 Fachbereich: WD 5: Wirtschaft und Verkehr, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Lebensqualität-Ranking 2019 4 2.1. Lebensqualität-Ranking nach Mercer 4 2.2. Lebensqualität nach NUMBEO 6 2.2.1. Kopenhagen 7 2.2.2. Zürich 7 2.2.3. Wien 8 2.2.4. Birmingham 8 2.2.5. New York 9 2.2.6. San Francisco 9 2.3. Sonstiges 10 3. Modal Split 10 3.1. Kopenhagen 10 3.2. Zürich 11 3.3. Wien 12 3.4. Birmingham 13 3.5. New York 14 3.6. San Francisco 15 3.7. Sonstiges 16 4. Handel und Gastronomie 19 4.1. Kopenhagen 21 4.2. Zürich 21 4.3. Wien 21 4.4. Birmingham 22 4.5. New York 22 4.6. San Francisco 24 5. Zusammenfassung 25 6. Anlagen 25 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 4 1. Einleitung Diese Arbeit stellt nach Absprache mit dem auftraggebenden Büro für die ausgewählten Städte Kopenhagen, Zürich, Wien, Birmingham, New York und San Francisco Aussagen zur Lebensqualität sowie zu der Entwicklung des Modal Split, des Handels und der Gastronomie dar, sofern Daten hierzu eruiert werden konnten. Die Frage nach einem gegebenenfalls vorhandenen kausalen Zusammenhang der Entwicklungen in den einzelnen Bereichen ist nicht Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Die Fragestellung ist komplex, da die gewünschten Informationen speziell und teilweise nicht unmittelbar recherchierbar sind. Die Ausführungen dieses Sachstands basieren daher neben eigenen Recherchen auf Anfragen bei den jeweiligen Ländern sowie auf Anfragen bei den jeweils zuständigen Behörden, die für die statistische Datenerhebung zuständig sind. Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation blieben hierbei jedoch eine Vielzahl von Anfragen unbeantwortet. 2. Lebensqualität-Ranking 2019 Es gibt eine Vielzahl von Veröffentlichungen zur Lebensqualität. Diese sind in der Regel jedoch länderspezifisch. Untersuchungen zur Lebensqualität in Städten, die einen Vergleich der ausgewählten Städte erlauben, sind dagegen eher selten und wurden u.a. von Mercer in der Form eines Rankingverfahrens und von Numbeo zur Einschätzung der allgemeinen Lebensqualität durchgeführt , die im Folgenden beispielhaft betrachtet werden. Bei der Bewertung werden hierbei unterschiedliche Faktoren zugrunde gelegt. Diese orientieren sich in der Regel jedoch nicht - beziehungsweise nur eingeschränkt - an der verkehrlichen Situation in den Städten. 2.1. Lebensqualität-Ranking nach Mercer Mercer, eine Tochtergesellschaft von Marsh & McLennan Companies1, bietet Beratung und technologieorientierte Lösungen an, die Unternehmen dabei helfen sollen, die Bedürfnisse einer sich wandelnden Belegschaft in Bezug auf Gesundheit, Wohlstand und Karriere zu erfüllen.2 In diesem Zusammenhang bewertet Mercer u.a. die lokalen Lebensbedingungen in mehr als 450 untersuchten Städten weltweit. Die Lebensbedingungen werden anhand von 39 Faktoren, unterteilt in die folgenden zehn Kategorien, analysiert:3 politisches und soziales Umfeld (politische Stabilität, Kriminalität, Strafverfolgung, etc.), wirtschaftliches Umfeld (Devisenbestimmungen, Bankdienstleistungen), sozio-kulturelles Umfeld (Verfügbarkeit von Medien und Zensur, Einschränkungen der persönlichen Freiheit), 1 Marsh & McLennan Companies stellen Dienstleistungen in den Bereichen Risiko, Strategie und Personal zur Verfügung. 2 Mercer beschäftigt mehr als 23.000 Mitarbeiter in 44 Ländern und ist in über 130 Ländern tätig. Siehe auch: https://www.mercer.de/newsroom/47-prozent-der-arbeitnehmer-wuenschen-sich-mehr-flexibilitaet.html (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). 3 https://www.mercer.com/newsroom/2019-quality-of-living-survey.html (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 5 medizinische und gesundheitliche Aspekte (medizinische Versorgung und Dienstleistungen , Infektionskrankheiten, Abwasser, Abfallentsorgung, Luftverschmutzung), Schulen und Bildung (Standards und Verfügbarkeit internationaler Schulen), öffentliche Dienstleistungen und Transport (Elektrizität, Wasser, öffentliche Verkehrsmittel , Verkehrsstaus usw.), Erholung (Restaurants, Theater, Kinos, Sport und Freizeit), Konsumgüter (Verfügbarkeit von Lebensmitteln/Tagesbedarf, Autos), Wohnen (Mietwohnungen, Haushaltsgeräte, Möbel, Wartungsdienste) sowie natürliche Umwelt (Klima, Erfassung von Naturkatastrophen). Die zehn bestplatzierten Städte im Jahr 2019 sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Hierunter finden sich auch Wien (Platz 1), Zürich (Platz 2) und Kopenhagen (Platz 8). Lebensqualität-Ranking nach Städten 2019: Platz Stadt Land 1 Wien Österreich 2 Zürich Schweiz 3 Vancouver Kanada 3 München Deutschland 3 Auckland Neuseeland 6 Düsseldorf Deutschland 7 Frankfurt Deutschland 8 Kopenhagen Dänemark 9 Genf Schweiz 10 Basel Schweiz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Angaben von Mercer.4 4 https://mobilityexchange.mercer.com/Insights/quality-of-living-rankings (zuletzt aufgerufen am 4.3.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 6 In der weiteren Platzierung finden sich San Francisco auf Platz 34, New York auf Platz 44 und Birmingham auf Platz 49.5 2.2. Lebensqualität nach NUMBEO Numbeo ist eine globale Datenbank mit von Benutzern bereitgestellten Daten und bietet Informationen über die Lebensbedingungen in Städten und Ländern, einschließlich Lebenshaltungskosten , Wohnungsindikatoren, Gesundheitsversorgung, Verkehr, Kriminalität und Umweltverschmutzung .6 Der Lebensqualität-Index nach Numbeo versteht sich als eine Einschätzung der allgemeinen Lebensqualität in der Stadt. Zur Ermittlung wird hierbei eine empirische Formel verwendet, die folgende Komponenten berücksichtigt:7 Kaufkraft-Index, Umweltverschmutzungs-Index, Verhältnis Wohnraumkosten zu Einkommen, Lebenshaltungskosten-Index, Sicherheits-Index, Gesundheitsversorgungs-Index, Pendelzeit-Index sowie Klima-Index. Der aktuelle vollständige von NUMBEO erstellte Lebensqualitäts-Index findet sich unter: https://www.numbeo.com/quality-of-life/rankings_current.jsp (zuletzt aufgerufen am 25.3.2020). Im Folgenden werden die Lebensqualität-Indexe der ausgewählten Städte aufgeführt. Hierbei ist zu beachten, dass diese tagesaktuell und damit gewissen Schwankungen unterworfen sind. 5 https://mobilityexchange.mercer.com/Insights/quality-of-living-rankings unter „Show/hide full ranking“ (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). 6 https://www.numbeo.com/cost-of-living/ (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). 7 https://de.numbeo.com/lebensqualit%C3%A4t/erl%C3%A4uterung-der-indices (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 7 2.2.1. Kopenhagen Kaufkraft-Index 93,25 Moderat Sicherheits-Index 75,06 Hoch Gesundheitsversorgungs-Index 78,59 Hoch Klima-Index 83,74 Sehr hoch Lebenshaltungskosten-Index 80,61 Moderat Verhältnis Immobilienpreise zu Einkommen 8,74 Moderat Pendelzeit-Index 28,64 Niedrig Umweltverschmutzungs-Index 20,89 Niedrig Lebensqualität-Index: 189,13 Sehr hoch Quelle: Eigene Darstellung nach Angaben von NUMBEO (https://de.numbeo.com/lebensqualit %C3%A4t/stadt/Kopenhagen, zuletzt aufgerufen am 24.3.2020). 2.2.2. Zürich Kaufkraft-Index 130,41 Sehr hoch Sicherheits-Index 82,94 Sehr hoch Gesundheitsversorgungs-Index 73,54 Hoch Klima-Index 81,48 Sehr hoch Lebenshaltungskosten-Index 121,35 Sehr hoch Verhältnis Immobilienpreise zu Einkommen 8,29 Moderat Pendelzeit-Index 33,92 Niedrig Umweltverschmutzungs-Index 17,19 Sehr niedrig Lebensqualität-Index: 201,36 Sehr hoch Quelle: Eigene Darstellung nach Angaben von NUMBEO (https://de.numbeo.com/lebensqualit %C3%A4t/stadt/Z%C3%BCrich, zuletzt aufgerufen am 24.3.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 8 2.2.3. Wien Kaufkraft-Index 84,37 Moderat Sicherheits-Index 76,24 Hoch Gesundheitsversorgungs-Index 78,96 Hoch Klima-Index 81,77 Sehr hoch Lebenshaltungskosten-Index 61,83 Niedrig Verhältnis Immobilienpreise zu Einkommen 13,87 Hoch Pendelzeit-Index 26,50 Niedrig Umweltverschmutzungs-Index 18,59 Sehr niedrig Lebensqualität-Index: 185,00 Sehr hoch Quelle: Eigene Darstellung nach Angaben von NUMBEO (https://de.numbeo.com/lebensqualit %C3%A4t/stadt/Wien, zuletzt aufgerufen am 24.3.2020). 2.2.4. Birmingham Kaufkraft-Index 81,89 Moderat Sicherheits-Index 42,25 Moderat Gesundheitsversorgungs-Index 73,75 Hoch Klima-Index 87,66 Sehr hoch Lebenshaltungskosten-Index 59,90 Niedrig Verhältnis Immobilienpreise zu Einkommen 7,22 Niedrig Pendelzeit-Index 32,17 Niedrig Umweltverschmutzungs-Index 47,87 Moderat Lebensqualität-Index: 151,40 Sehr hoch Quelle: Eigene Darstellung nach Angaben von NUMBEO (https://de.numbeo.com/lebensqualit %C3%A4t/stadt/Birmingham, zuletzt aufgerufen am 24.3.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 9 2.2.5. New York Kaufkraft-Index 100,00 Hoch Sicherheits-Index 54,92 Moderat Gesundheitsversorgungs-Index 64,93 Hoch Klima-Index 79,66 Hoch Lebenshaltungskosten-Index 100,00 Hoch Verhältnis Immobilienpreise zu Einkommen 10,55 Moderat Pendelzeit-Index 43,07 Moderat Umweltverschmutzungs-Index 54,36 Moderat Lebensqualität-Index: 141,66 Hoch Quelle: Eigene Darstellung nach Angaben von NUMBEO (https://de.numbeo.com/lebensqualit %C3%A4t/stadt/New-York, zuletzt aufgerufen am 24.3.2020). 2.2.6. San Francisco Kaufkraft-Index 138,85 Sehr hoch Sicherheits-Index 46,56 Moderat Gesundheitsversorgungs-Index 67,26 Hoch Klima-Index 97,26 Sehr hoch Lebenshaltungskosten-Index 88,68 Moderat Verhältnis Immobilienpreise zu Einkommen 7,53 Moderat Pendelzeit-Index 51,86 Hoch Umweltverschmutzungs-Index 42,49 Moderat Lebensqualität-Index: 167,48 Sehr hoch Quelle: Eigene Darstellung nach Angaben von NUMBEO (https://de.numbeo.com/lebensqualit %C3%A4t/stadt/San-Francisco, zuletzt aufgerufen am 24.3.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 10 2.3. Sonstiges Ein Ländervergleich der Vereinten Nationen für das Jahr 2018 kam zu dem Ergebnis, dass die Menschen weltweit in Norwegen die höchste Lebensqualität genießen. Damit belegte Norwegen erneut den ersten Platz des „Indexes der menschlichen Entwicklung“. Das Ranking wurde herausgegeben vom UN-Entwicklungsprogramm UNDP.8 Die Schweiz lag auf Platz zwei des Indexes, gefolgt von Irland. Deutschland teilte sich mit Hongkong Platz vier.9 Auch der OECD-Better Life Index kommt zu dem Ergebnis, dass Norwegen im Vergleich mit anderen Ländern des Better Life Index nach vielen Messgrößen der Lebensqualität sehr gut abschneidet . Norwegen führe den Vergleich im Themenbereich Sicherheit an und seine Werte lägen in den Themenbereichen subjektives Wohlbefinden, Umwelt, Zivilengagement, Wohnen, soziale Beziehungen, Gesundheit, Beschäftigung und Bildung über dem Durchschnitt. Die Rankings basieren auf frei zugänglichen, ausgewählten Daten.10 3. Modal Split 3.1. Kopenhagen In der Veröffentlichung der Stadt Kopenhagen „Copenhagen City of Cyclists. Facts & Figures 2017“ sind unter dem Link: http://www.cycling-embassy.dk/wp-content/uploads/2017/07/Velo-city_handout.pdf (zuletzt aufgerufen am 30.3.2020) verschiedene Modal Split – Darstellungen, wie z.B. zu allen Fahrten in Kopenhagen, Fahrten zur Arbeit oder zum Studium in Kopenhagen, aufgeführt. Darüber hinaus findet sich auf Seite 4 eine Zeitreihe zur Entwicklung des Auto- und Fahrradverkehrs durch das Stadtzentrum in den Jahren 1970 bis 2016. Zur weiteren Information wird auf die Studie „Verbreitung radikaler Systeminnovationen. Fallbeispiel Fahrradstadt Kopenhagen“ des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit von Juni 2019 unter dem Link: https://www.borderstep.de/wp-content/uploads/2019/06/Fahrradstadt-Kopenhagen-Go20- 06-2019-1.pdf (zuletzt aufgerufen am 30.3.2020) 8 Siehe hierzu: Human Development. Report 2019. http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdr2019.pdf (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). 9 Am besten lebt es sich in Norwegen. Stand: 9.12.2019. https://www.tagesschau.de/ausland/lebensqualitaet-un-laenderindex-101.html (zuletzt aufgerufen am 25.3.2020). 10 http://www.oecdbetterlifeindex.org/de/countries/norway-de/ (zuletzt aufgerufen am 25.3.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 11 sowie auf den Link: Fahrradstadt Kopenhagen https://www.diamantrad.com/blog/fahrradstadt-kopenhagen/ (zuletzt aufgerufen am 30.3.2020) hingewiesen. 3.2. Zürich In der Schweiz wird alle fünf Jahre die Erhebung „Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV)“ durchgeführt, die dazu dient, die Mobilität der Bevölkerung in der Schweiz statistisch zu erfassen . Es werden jeweils rund 60.000 zufällig ausgewählte Personen telefonisch zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Es wird ausgeführt:11 „Der MZMV liefert unter anderem Antworten auf folgende Fragen: Welche Distanzen legen die Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz täglich zurück? Welche Verkehrsmittel verwenden sie dabei? Aus welchen Gründen ist die Bevölkerung unterwegs? Die Resultate der Erhebung ermöglichen unter anderem gezielte und faktenbasierte Entscheide in den Bereichen Verkehrspolitik und Raumplanung.“ Der aktuelle Bericht des schweizerischen Statistischen Bundesamtes „Verkehrsverhalten der Bevölkerung . Ergebnisse des Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2015“ findet sich unter dem Link: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/personenverkehr/verkehrsverhalten /tabellen-2015/hauptbericht.assetdetail.1840477.html (zuletzt aufgerufen am 30.3.2020). Er enthält u.a. für die Stadt Zürich statistische Angaben zu folgenden Aspekten: Anteile an der Tagesdistanz pro Person nach Wohnkanton; Strecken im Inland (S. 28); Kenngrössen der Mobilität der Einwohner/innen der zehn bevölkerungsreichsten Agglomerationen , 2015 (S. 59); Bedeutung der Verkehrsmittel in den zehn bevölkerungsreichsten Agglomerationen, 2015 (nach Wohnort- und nach Territorialprinzip) (S. 61); Bedeutung der Verkehrszwecke in den zehn bevölkerungsreichsten Agglomerationen, 2015 (nach Wohnort- und nach Territorialprinzip) (S. 62) sowie Hauptverkehrsmittel zum Flughafen bei Flugreisen, 2015; Anteile an der Anzahl Fahrten zum Startflughafen der Reise (S. 67). 11 https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/erhebungen/mzmv.html (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 12 Der Modal Split nach Hauptverkehrsmitteln in Zürich für das Jahr 2010 gestaltete sich wie folgt: Quelle: https://www.stadt-zuerich.ch/content/dam/stzh/prd/Deutsch/Statistik/Publikationsdatenbank /jahrbuch/2017/pdf/JB_2017_gesamt.pdf, S. 273 (zuletzt aufgerufen am 20.4.2020). 3.3. Wien Auf den Internetseiten der Stadt Wien ist die prozentuale Entwicklung der Wahl der Verkehrsmittel in den Jahren 1993 bis 2019 wie folgt abgebildet:12 12 https://www.wien.gv.at/verkehr/oeffentlich/oeffisbilanz.html (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 13 Nach Aussage der Stadt Wien blieb der Anteil der öffentlichen Verkehrsmittel am Gesamtverkehrsaufkommen (Modal Split) auch im Jahr 2019 mit 38 % stabil. Im internationalen Vergleich bewertet die Stadt Wien dies als sehr hoch. Gleichzeitig mache der Fußabdruck der Wiener Linien nur rund ein Prozent des ökologischen Fußabdrucks der Stadt aus. Der Pkw-Verkehr in Wien sei 2019 um vier Prozent zum Vorjahr gesunken.13 3.4. Birmingham Der Deloitte City Mobility Index14 zu Birmingham findet sich unter dem Link: https://www2.deloitte.com/content/dam/insights/us/articles/4331_Deloitte-City-Mobility- Index/Birmingham_GlobalCityMobility_WEB.pdf (zuletzt aufgerufen am 30.3.2020). Hier findet sich auch eine Abbildung des Modal Splits. 13 https://www.wien.gv.at/verkehr/oeffentlich/oeffisbilanz.html (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). 14 https://www2.deloitte.com/us/en/insights/focus/future-of-mobility/deloitte-urban-mobility-index-for-cities .html (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 14 3.5. New York Der Mobility Report New York City15, der jährlich von dem New York City Departement of Transportation (DOT) veröffentlicht wird, gibt Auskunft darüber, wie die Menschen sich in New York City bewegen. 2019 wurde erstmalig ein jährlicher Rückgang der U-Bahn-Fahrgastzahlen seit 2010 festgestellt. Darüber hinaus wurden eine positive Auswirkung der Zweiten Avenue U-Bahn sowie ein anhaltendes Bevölkerungs-, Beschäftigungs- und Tourismuswachstum in der Stadt wahrgenommen. Es wird weiter ausgeführt, dass trotz dieses Wachstums z.B. der Fahrzeugverkehr in den Central Business District (CBD) und die U-Bahn-Fahrgastzahlen zurückgehen. Lange Zeit habe man den Rückgang des Straßenverkehrs als sinnvoll erachtet, da die U-Bahn-Fahrgastzahlen gewachsen seien und den Autoverkehr absorbiert hätten. Die Daten zeigten aber nun, dass die U-Bahn zu einigen der verkehrsreichsten Tageszeiten an ihre Kapazitätsgrenze stoßen könne. Das Verkehrsministerium untersuche weiterhin die Trends im Central Business District (CBD) durch einen Vergleich der Taxi-GPS-Geschwindigkeiten im CBD zu denen im Midtown Core. Die Geschwindigkeit in beiden Gebieten sei weiterhin rückläufig, wenn auch in geringerem Maße als in den vergangenen Jahren.16 Schlüsselindikatoren für den Verkehrssektor seien: die stadtweite Busgeschwindigkeit, die auf 7,58 mph zurückgegangen sei, den niedrigsten Wert, der im letzten Jahrzehnt aufgezeichnet worden sei, die jährliche Fahrgastzahl in den Bussen und U-Bahnen der Metropolitan Transportation Authority (MTA), die mit über 2,5 Milliarden Fahrgästen pro Jahr in 2017 immer noch sehr hoch sei sowie die Anzahl der Mietfahrzeugzulassungen, die weiter zugenommen habe. Es sei ein Anstieg von 22,7% zwischen 2016 und 2017 verzeichnet worden. In diesem Jahr umfasse der Bericht auch andere Verkehrsdaten wie z.B. Klassifizierung, Reisekosten und Tageszeiten. Aufgrund der verwendeten videobasierten Technologie habe eine Fahrzeugklassifizierung an 51 Standorten in Manhattan, Inner Queens und der Innenstadt von Brooklyn durchgeführt werden können. Hierdurch sei es möglich gewesen, die Gesamtfahrzeuganzahl an jedem Standort, aber auch z.B. die Anzahl der Lastwagen, Busse und anderer spezifischer Klassen konkretisieren zu können. Taxis und Mietwagen hätten einen großen Teil zum Verkehr in Lower und Midtown Manhattan beigetragen. Privatfahrzeuge hingegen hätten nur einen geringen Anteil dargestellt. Eine vergleichende Analyse zu City Bike- und Taxifahrten habe gezeigt, dass die Anzahl der Taxifahrten in den geografisch weiter entfernten Gebieten von Manhattan weitaus größer sei als die 15 Mobility Report New York City. August 2019. https://www1.nyc.gov/html/dot/downloads/pdf/mobility-reportsinglepage -2019.pdf (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). 16 https://www1.nyc.gov/html/dot/downloads/pdf/mobility-report-singlepage-2019.pdf, S. 7 (zuletzt aufgerufen am 23.3.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 15 der City Bike-Fahrten, während in den ausgewählten Gebieten von Queens und Brooklyn das Gegenteil der Fall gewesen sei. In der stadtweiten DOT-Mobilitätserhebung 2018 wurden darüber hinaus Verhaltensweisen und Meinungen zur Mobilität in der Stadt abgefragt, um Informationen darüber zu erlangen, wohin die Menschen aus welchem Grund gehen würden. Diese kam zu dem Ergebnis, dass New York eine Stadt der Spaziergänger und Nutzer von nachhaltigem Transport, wie z.B. Fahrrad, Bus oder U-Bahn, bleibe. Besonders hervorgehoben wurde in der stadtweiten Mobilitätsumfrage 2018, dass17 44,9 % der New Yorkerinnen und New Yorker mindestens einmal pro Woche eine Lieferung nach Hause erhielten; 64,1 % der gemeldeten Fahrten mit nachhaltigen Verkehrsmitteln durchgeführt wurden; 96 % der New Yorkerinnen und New Yorker zu Fuß von ihrer Wohnung zu einem öffentlichen Personennahverkehrsmittel (Transit) und 94% zu Fuß von diesem zurück (First Mile/Last Mile Trips) gehen. Weitere statistische Angaben finden sich unter: https://www1.nyc.gov/html/dot/downloads/pdf/mobility-report-singlepage-2019.pdf, S. 10 ff (zuletzt aufgerufen am 31.3.2020). 3.6. San Francisco Nach Angaben der San Francisco Municipal Transportation Agency setzt sich der geschätzte Anteil der Verkehrsträger in San Francisco wie folgt zusammen:18 17 https://www1.nyc.gov/html/dot/downloads/pdf/mobility-report-singlepage-2019.pdf, S. 8 (zuletzt aufgerufen am 23.3.2020). 18 Durch Klicken der rechten Maustaste kann man sich die Graphik in Tabellenform anzeigen lassen. https://sfgov.org/scorecards/transportation/non-private-auto-mode-share (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 16 Geschätzter Anteil der Verkehrsträger in San Francisco Jahr Zu Fuß Transit Fahrrad TNC19 Andere Alleinfahrten Fahrgemein - schaften 2013 22 % 24 % 3 % 0 % 1 % 28 % 22 % 2014 24 % 26 % 2 % 1 % 1 % 30 % 16 % 2015 23 % 25 % 2 % 1 % 1 % 27 % 21 % 2016 25 % 24 % 2 % 2 % 1 % 30 % 16 % 2017 25 % 26 % 2 % 4 % 1 % 28 % 15 % 2019 22 % 22 % 2 % 5 % 1 % 31 % 17 % Weitere statistische Informationen finden sich in dem San Francisco Mobility Trends Report 2018, der von der San Francisco Municipal Transportation Agency veröffentlicht wird, unter dem Link: https://www.sfmta.com/sites/default/files/reports-and-documents/2019/01/sfmta_mobility _trends_report_2018.pdf (zuletzt aufgerufen am 31.3.2020). 3.7. Sonstiges In einer Umfrage im Juli 2019 auf Zukunft Mobilität20 zu der Frage: “Welche europäischen Städte fallen Ihnen ein, in denen die Ergebnisse einer mehrjährigen guten Verkehrsplanung und Verkehrspolitik beobachtet/begutachtet werden können?” wurden insgesamt 124 unterschiedliche Städte benannt. Die zehn meistgenannten Städte, darunter Kopenhagen (Platz 1), Wien (Platz 3) und Zürich (Platz 10), waren:21 19 TNC – Transportation Network Companies, wie z.B. Uber und Lyft. 20 https://www.zukunft-mobilitaet.net/ (zuletzt aufgerufen am 22.4.2020). 21 https://www.zukunft-mobilitaet.net/170323/analyse/verkehrswende-gute-beispiele-europa-verkehrspolitik-verkehrsplanung / (zuletzt aufgerufen am 27.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 17 Stadt Anzahl Nennungen Kopenhagen 355 Amsterdam 238 Wien 146 Utrecht 137 Paris 63 Groningen 57 Oslo 55 London 51 Barcelona 49 Zürich 49 Zu dem Ergebnis wird ausgeführt:22 „Kopenhagen scheint bei der Wahrnehmung von verkehrspolitischen best practice-Beispielen eine herausragende Rolle zu spielen. Drei von vier Befragten haben die dänische Hauptstadt angeführt. Gleiches gilt insbesondere für Amsterdam, Wien und Utrecht. Diese und andere Städte sind zum einen vergleichsweise häufig Gegenstand medialer Berichterstattung und aus diesem Grund sehr bekannt. Zum anderen verfolgen einige der meistgenannten Städte seit mehreren Jahrzehnten eine konsequente Verkehrspolitik (z.B. Zürich, Groningen, Wien) oder sind seit einigen Jahren verstärkt im Sinne eines stadtverträglicheren Verkehrs aktiv (z.B. Paris, Barcelona, Oslo). Öffentlichkeitswirksame Maßnahmen wie bspw. die piétonnisation der Seineufer in Paris, die Schaffung von nahezu autofreien Innenstädten wie in Gent und Oslo oder die Superblocks in Barcelona dienen auf der politischen Ebene insbesondere ökologisch-sozialliberalen Parteien und Initiativen zur Profilierung. Die Maßnahmen werden daher PR-technisch entsprechend vermarktet und bieten insbesondere visuellen Medienformaten wie dem Fernsehen attraktive Bilder. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die punktuelle mediale Berichterstattung oder das wiederholte Aufführen einzener Infrastrukturelemente oder Programme als sogenannte best practice -Beispiele hinreichender Beleg für ein stadtweites strukturelles und konsistentes verkehrs- 22 https://www.zukunft-mobilitaet.net/170323/analyse/verkehrswende-gute-beispiele-europa-verkehrspolitik-verkehrsplanung / (zuletzt aufgerufen am 27.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 18 politisches Handeln sein kann. In einigen Städten erfolgt bspw. die Förderung des Radverkehrs primär zulasten des Fußverkehrs. Es kommt somit zu einer Flächenkonkurrenz innerhalb des Umweltverbunds statt zu einer Flächenumverteilung von der Verkehrsart mit den höchsten externen Kosten (MIV) hin zu wohlfahrtsmaximierenden Verkehrsarten. Ebenfalls ist die Bereitstellung von Parkraum insbesondere in Außenbezirken mitunter unreguliert, kostenfrei und widerspricht übergeordneten verkehrspolitischen Zielen. Auf regionaler oder nationaler Ebene werden Kapazitätserweiterungen im Straßennetz mit Argumenten der verbesserten Erreichbarkeit und des daraus folgenden wirtschaftlichen Wachstums gefordert, während im Binnenverkehr große Anstrengungen für eine Verkehrsverlagerung weg vom Pkw unternommen werden. Veränderungen der relativen Verkehrszusammensetzung (wegebezogener Modal Split) verdecken mitunter eine weiterhin ansteigende Verkehrsmenge im Straßennetz , die maßgeblich für die Belastung der lokalen Bevölkerung und der Umwelt ist.“ Das Wuppertal Institut für Umwelt, Klima, Energie verglich im Auftrag von Greenpeace auf der Grundlage offizieller Daten die einwohnerstärksten Städte in 13 Ländern mit Blick auf die Luftqualität , die Verkehrssicherheit, das ÖPNV-Angebot, das Mobilitätsmanagement durch die Politik sowie den Anteil von Radfahrern und Fußgängern. In der Studie „LIVING. MOVING. BREA- THING.”23 wurden folgende Städte, darunter Kopenhagen, Zürich und Wien, untersucht: Kopenhagen, Amsterdam, Oslo, Zürich, Wien, Madrid, Paris, Brüssel, Budapest, Berlin, London, Moskau sowie Rom. In der Schlussfolgerung auf Seite 37 wird ausgeführt, dass die Förderung der nachhaltigen städtischen Mobilität in einer Stadt einfach klingen möge, wenn Experten die aktive Mobilität und den öffentlichen Verkehr gegenüber motorisierten Individualverkehrsmitteln als vorrangig bezeichneten . Die Umsetzung der Idee in die Praxis und die Erzielung von Ergebnissen, die zu weiteren Umsetzungen ermutigen würden, erfordere jedoch eine Änderung der politischen Einstellung zur Motorisierung, einen starken politischen Willen, vollständiges Einverständnis der politischen Entscheidungsträger sowie ein klares Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen und die Attraktivität einer nachhaltigen Mobilität für die Menschen. Man habe zu Beginn der Studienerstellung u.a. aufgrund von Medienberichten erwartet, dass bestimmte Städte besser abschneiden 23 https://epub.wupperinst.org/frontdoor/deliver/index/docId/7033/file/7033_Living_Moving_Breathing.pdf (zuletzt aufgerufen am 25.3.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 19 würden als andere. Die empirische Analyse habe diese Wahrnehmung jedoch nur teilweise bestätigt . Die Analyse zeige, dass die Förderung des öffentlichen Verkehrs allein nicht ausreiche, um ein wirklich nachhaltiges städtisches Mobilitätssystem zu etablieren. Die INRIX24 2019 Global Traffic Scorecard misst den Staustatus in mehr als 975 Städten in 43 Ländern und basiert auf einer dreijährigen Analyse der Mobilität in den am stärksten belasteten Städten der Welt. Es wird ausgeführt, dass dieses Mal zusätzlich Fahrrad- und ÖPNV-Reisezeitvergleiche sowie die Auswirkungen von Staus in den Städten untersucht worden seien.25 Für die ausgewählten Städte ergibt sich folgendes Bild: Stadt Rang 2019 (Rang 2018) Verlorene Stunden im Stau (Rang 2019) Veränderung zum Vorjahr Geschwindigkeit der letzten Meile Kopenhagen 94 (91) 68 0 % 14 Zürich 161 (152) 50 -4 % 17 Wiener Neustadt 481 (474) 23 +3 % 19 Birmingham 62 (58) 80 -5 % 16 New York City 14 (16) 140 -4 % 11 San Francisco 30 (28) 97 -8 % 10 Quelle: Eigene Darstellung nach Angaben von INRIX 2019 Global Traffic Scorecard (https://inrix.com/scorecard/, zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). 4. Handel und Gastronomie Die Situation von Handel und Gewerbe befindet sich derzeit nach Aussage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) in einer generellen Umbruchsituation, da Verbraucher zunehmend Einkäufe 24 Das Unternehmen INRIX wurde 2005 gegründet und liefert u.a. Produkte für die Automobil- und Transportbranche wie Park- und Verkehrsinformationen und -lösungen in Echtzeit. Siehe auch: https://inrix.com/about/ (zuletzt aufgerufen am 27.4.2020). 25 https://inrix.com/scorecard/# (zuletzt aufgerufen am 27.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 20 im Online-Handel tätigen. Die großen Lebensmittelketten sind weiterhin frequentiert, wodurch sich wiederum spezielle Anforderungen an die Güterversorgung ergeben.26 Das Statistische Bundesamt stellte auf Anfrage zu den ausgewählten Städten für die drei Städte Kopenhagen, Wien und Birmingham folgende Daten aus der Eurostat Online Datenbank des Statistischen Amts der Europäischen Union zur Verfügung:27 Handel mit Kraftfahrzeugen ; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen und Krafträdern ) Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen ) Jahr 2009 2014 2009 2014 2009 2014 DK01 - Hovedstaden28 4.864,8 6.712,8 Nicht verfügbar Nicht verfügbar 11.517,3 13.596,7 AT13 - Wien 4.295,1 5.818,5 Nicht verfügbar Nicht verfügbar 6.350,9 12.916,5 UKG3 – West Midlands29 6.258,0 10.017,1 Nicht verfügbar Nicht verfügbar 13.998,9 16.043,2 Quelle: Mehrjährliche Statistiken für den Handel (NACE Rev. 2, G) nach NUTS 2-Regionen30 (Umsatz in Mio. Euro); Angaben des Statistischen Bundesamtes vom 24.3.2020. Darüber hinaus liegen in den dem Statistischen Bundesamt bekannten amtlichen europäischen bzw. internationalen Statistikquellen keine Informationen zu den ausgewählten Städten zu Umsatzzahlen im Bereich Handel und Gastronomie vor. 26 Telefonat mit dem HDE am 2.3.2020. 27 Email des Statistischen Bundesamtes vom 24.3.2020. 28 Übergeordnete NUTS 2-Region, die Kopenhagen enthält. 29 Übergeordnete NUTS 2-Region, die Birmingham enthält. 30 NUTS 2-Regionen sind Basisregionen für regionalpolitische Maßnahmen. https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/nuts/background (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 21 4.1. Kopenhagen Informationen zu Kaufkraft und Konsumverhalten in Dänemark finden sich unter dem Link: https://www.gtai.de/gtai-de/trade/wirtschaftsumfeld/kaufkraft-und-konsum/daenemark /kaufkraft-und-konsumverhalten-daenemark-18514#toc-anchor--1 (zuletzt aufgerufen am 31.3.2020) und sind als Anlage 1 beigefügt. Weitere Informationen zu Kopenhagen liegen derzeit nicht vor. 4.2. Zürich In der Veröffentlichung der Stadt Zürich „Handel im Wandel. Szenarien für den Detailhandel und die Auswirkungen auf die Stadt Zürich“31 ist die Stadtentwicklung Zürich der Frage nachgegangen , wie sich der in Umbruch befindliche Detailhandel, der die Versorgung der Bevölkerung sichert und den Stadtraum prägt, in Zukunft gestalten könnte. Statistische Angaben zur Entwicklung von Umsatzzahlen zu Handel und Gastronomie wurden von den zuständigen Stellen nicht zur Verfügung gestellt. Nach Aussage des Züricher Statistikamtes verfügt die Stadt Zürich nicht über entsprechende Daten .32 Das Bundesamt für Statistik BFS publiziert monatliche Daten für die Gesamtschweiz, jedoch ohne regionale Abstufung.33 4.3. Wien Aus Österreich liegt die als Anlage 2 beigefügte Leistungs- und Strukturstatistik zu Handel und Gastronomie (Wien) für die Jahre 2008 bis 2017 der STATISIK AUSTRIA vor. In dem Forschungsbericht „Online-Handel. Trendanalysen zu Entwicklungen und Folgewirkungen auf Beschäftigungsstrukturen in Österreich“ (Wien 2016) im Auftrag der Kammer für Arbeiter 31 https://www.stadt-zuerich.ch/prd/de/index/stadtentwicklung/stadt-der-zukunft/handel-im-wandel/Szenarien .html (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). 32 Email der Statistik Stadt Zürich vom 15.4.2020. 33 Siehe hierzu: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/industrie-dienstleistungen/produktion-auftraege -umsatz/tertiaerer-sektor.html (zuletzt aufgerufen am 20.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 22 und Angestellte Wien wird u.a. auf die quantitativen Beschäftigungseffekte im Einzelhandel durch Online-Handel eingegangen.34 4.4. Birmingham Das Office for National Statistics (ONS) des Vereinigten Königreichs hat auf Anfrage die im November 2019 veröffentlichte „Annual Business Survey (ABS) - 2018 Provisional Results“ zur Verfügung gestellt, die wichtigste strukturelle Unternehmenserhebung des ONS (siehe Anlage 3). In der ABS werden Finanzinformationen veröffentlicht von Unternehmen, die die nichtfinanzielle gewerbliche Wirtschaft35 Großbritanniens repräsentieren (etwa zwei Drittel der britischen Wirtschaft). Zu den abgedeckten finanziellen Variablen gehören Umsatz, Käufe, Beschäftigungskosten , Investitionsausgaben und Lagerbestände. Anhand dieser Angaben kann die ungefähre Bruttowertschöpfung (aGVA) berechnet werden, die ein Maß ist für das von den befragten Unternehmen (und der Industrie oder dem Sektor, den sie repräsentieren) erwirtschaftete Einkommen abzüglich ihrer Vorleistungen an Waren und Dienstleistungen, die für die Produktion ihres Ergebnisses verbraucht werden. Es ist ein Beitrag für die Messung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Vereinigten Königreichs.36 Detaillierte Analysen können über einen speziellen, kostenpflichtigen Analysedienst angefragt werden. Weitere Informationen zu dem Angebot finden sich unter:37 https://www.ons.gov.uk/businessindustryandtrade/business/businessservices/methodologies /annualbusinesssurveyabs (zuletzt aufgerufen am 20.4.2020). 4.5. New York Wallstreet-Online berichtete bereits im Dezember 2018, dass erstmalig seit elf Jahren Einzelhandelsketten mehr Geschäfte in New York City schließen würden, als sie eröffneten. Nach einem Studienergebnis des Center for an Urban Future würden vor dem Hintergrund steigender Mieten und einer anhaltenden Expansion von Amazon die Anzahl der Einzelhandelsfilialen 2018 um 0,3 Prozent auf 7.849 schrumpfen. Insgesamt 18 Ketten, darunter Aerosoles, Nine West, Easy Spirit , Toys 'R' Us, Quiznos und DKNY verließen demnach 2018 ihre Standorte in New York, wobei die meisten von ihnen Insolvenz hätten anmelden müssen. Besonders betroffen sei der Bekleidungseinzelhandel gewesen. Daneben gebe es Einzelhandelsketten, die die Anzahl ihrer Filialen 34 https://www.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/wirtschaft/betriebswirtschaft/Online-Handel_2017.pdf, S. 89 ff (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). 35 Die nichtfinanzielle gewerbliche Wirtschaft besteht aus den Unternehmen der Industrie und des übrigen Produzierenden Gewerbes sowie des Handels- und Dienstleistungsbereichs ohne Kredit- und Versicherungswirtschaft. (siehe auch https://www.destatis.de/DE/Methoden/WISTA-Wirtschaft-und-Statistik/2009/07/auslandskontrollierte -unternehmen-072009.pdf?__blob=publicationFile, S. 682 (zuletzt aufgerufen am 21.4.2020). 36 https://www.ons.gov.uk/businessindustryandtrade/business/businessservices/methodologies/annualbusinesssurveyabs (zuletzt aufgerufen am 22.4.2020). 37 Email des Office for National Statistics vom 8.4.2020. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 23 in New York reduzierten, wie z.B. Subway, Sunglass Hut, Staples und McDonald's. Allein Subway habe 103 Filialen geschlossen. Die meisten der Ketten, die ihren Standort vergrößerten, seien im Lebensmittel- und Mobilfunksektor tätig. Starbucks eröffnete demnach 15 neue Geschäfte, Dunkin' Donuts insgesamt 12 neue Filialen. Daneben sei T-Mobile das am schnellsten wachsende Einzelhandelsunternehmen gewesen.38 In dem aktuellen NYC Quarterly economic - update findet sich folgende Abbildung (Stand: 1.4.2020):39 Es wird dazu ausgeführt, dass die Wirtschaft der Stadt im 4. Quartal 2019 auf Jahresbasis um 2,4 Prozent gewachsen sei und damit das nationale Wirtschaftswachstum übertroffen habe, das im dritten Quartal noch bei 1,6 Prozent gelegen habe. Das erhöhte Wirtschaftstempo sei von einem starken Arbeitsmarkt und einem soliden Lohnwachstum, gemessen am durchschnittlichen Stundenlohn, angeführt worden. Das US-BIP sei im 4. Quartal 2019 mit einer Jahresrate von 2,1 Prozent gestiegen, was der Wachstumsrate des Vorquartals entspreche. Der größte Beitrag zum BIP-Wachstum sei ein starker Rückgang der Importe gewesen. Die größte Wachstumsbremse sei ein Rückgang der Lagerinvestitionen . Die Verbraucherausgaben hätten 1,2 Prozentpunkte (Pp) zum BIP-Wachstum beigetragen, weniger als die 2,12 Pp im 3. Quartal 2019. Der Rückgang des Beitrags der Verbraucherausgaben sei in erster Linie durch eine deutliche Verringerung des Kaufs sowohl von langlebigen als auch von nicht langlebigen Gütern verursacht worden. Der Beitrag der Gebrauchsgüter sei von 0,56 Pp 38 https://www.wallstreet-online.de/nachricht/11116188-filialsterben-new-yorker-einzelhandel-knickt-online-konkurrenz (zuletzt aufgerufen am 15.4.2020). 39 https://comptroller.nyc.gov/reports/new-york-city-quarterly-economic-update/ (zuletzt aufgerufen am 1.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 24 im 3. Quartal 2019 auf 0,15 Pp im 4. Quartal 2019 gefallen. Ebenso sei der Beitrag der Verbrauchsgüter von 0,53 Pp im 3. Quartal 2019 auf 0,11 Pp im 4. Quartal 2019 gefallen. Den größten Beitrag zum BIP-Wachstum habe ein Rückgang der Importe um 8,7 Prozent geleistet, der höchstwahrscheinlich auf die Zölle auf Waren aus China zurückzuführen sei. Die chinesischen Warenexporte in die USA hätten 21,2 Prozent aller US- Importe im Jahr 2018 ausgemacht. Im Jahr 2019 sei dieser Anteil auf 18,1 Prozent gefallen. Die US-Warenexporte nach China seien 2019 um 11,3 Prozent aufgrund der von China verhängten Vergeltungszölle gesunken. Trotz des Rückgangs der Exporte im Jahresverlauf seien die Exporte nach China im vierten Quartal 2019 wahrscheinlich als versöhnliches Zeichen angestiegen, das zu dem aktuellen Abkommen zwischen den USA und China geführt habe. Das Ergebnis, ein Rückgang der Importe aus China und ein schwächerer Rückgang der Exporte, habe zu diesem positiven Beitrag zum US-BIP geführt. Die Staatsausgaben hätten im 4. Quartal 0,47 Pp zum BIP-Wachstum beigetragen, davon 0,23 Pp auf Bundesebene und 0,23 Pp auf der Ebene der Bundesstaaten und der lokalen Regierungen. Die Ausgaben der Bundesregierung für den Nichtverteidigungsbereich seien im 4. Quartal 2019 auf Jahresbasis um 1,6 Prozent gestiegen und die Verteidigungsausgaben um 4,9 Prozent gewachsen. Ein anhaltender Einbruch bei den privaten Investitionen habe 1,08 Prozentpunkte vom BIP- Wachstum abgezogen, nachdem im dritten Quartal 2019 0,17 Prozentpunkte und im zweiten Quartal 2019 1,16 Prozentpunkte abgezogen worden seien. Infolgedessen seien die privaten Bruttoinvestitionen im 4. Quartal 2019 um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Zwei wahrscheinliche Ursachen für den dritten vierteljährlichen Investitionsrückgang in Folge seien die nachlassende Wirkung des Stimulus-Effekts des Steuer- und Beschäftigungsgesetzes von 2017 sowie das Zögern angesichts der Unsicherheiten über den Verlauf der Handelsverhandlungen (die USA und China unterzeichneten im Januar 2020 ein vorläufiges "Phase 1"-Abkommen). Schließlich sei die US-Inflationsrate, gemessen an der jährlichen Veränderung des Verbraucherpreisindexes , im 4. Quartal 2019 um 2,0 Prozent gestiegen, während der Deflator der persönlichen Konsumausgaben (PCE) um 1,5 Prozent angestiegen sei. Informationen zu Umsatzzahlen in der Gastronomie konnten im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht eruiert werden. 4.6. San Francisco Auf den Internetseiten der Stadt San Francisco finden sich die sogenannten „City Performance Scorecards“. Sie liefern zeitnahe Informationen über die Effizienz und Effektivität der Regierung von San Francisco in acht hervorgehobenen Dienstleistungsbereichen, darunter auch Verkehr und Wirtschaft. Ziel ist es, Bürger und politische Entscheidungsträger mit Informationen zu versorgen . Weitere Informationen hierzu finden sich unter: https://sfgov.org/scorecards/ (zuletzt aufgerufen am 20.4.2020). Statistische Informationen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der San Francisco Bay Area von 2001 bis 2018 finden sich unter dem Link: https://www.statista.com/statistics/183843/gdp-of-the-san-francisco-bay-area/ (zuletzt aufgerufen am 20.4.2020). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 5 - 3000 - 028/20 Seite 25 Informationen zur Gastronomie konnten im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht eruiert werden . 5. Zusammenfassung Die Fragestellung zu dem vorliegenden Sachstands ist komplex. Es sollten zu ausgewählten Städten statistische Angaben zum Modal Split sowie zu Umsatzzahlen in Handel und Gastronomie eruiert werden. Darüber hinaus sollte die Lebensqualität in diesen Städten betrachtet werden. Im Laufe der Arbeit hat sich herausgestellt, dass die Faktenlage bezogen auf die ausgewählten Städte nicht in allen Aspekten der Arbeit qualitativ und quantitativ vergleichbar ist. Zu dem Aspekt „Lebensqualität in Städten“ wurden beispielhaft die Untersuchungen von Mercer und Numbeo aufgeführt. Mercer führt hierbei ein Rankingverfahren durch, während Numbeo die allgemeine Lebensqualität bewertet, ohne diese in eine Rangfolge zu setzen. In beiden Untersuchungen konnten alle ausgewählten Städte eingeordnet werden. Die Bewertungskriterien sind jedoch unterschiedlich. Ebenso konnten für alle ausgewählten Städte Aussagen zum Modal Split eruiert werden. Die Darstellung der Umsatzzahlen in Handel und Gastronomie gestaltete sich hingegen schwierig . Die Ausführungen zu Abschnitt 4 basieren daher größtenteils auf eigenen Recherchen und erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Gesicherte Daten wurden lediglich aus Österreich zur Verfügung gestellt. Das Statistikamt Zürich verfügt nach eigenen Angaben nicht über entsprechende Daten und verweist auf das Bundesamt für Statistik, das jedoch nur Daten für die Gesamtschweiz, d.h. ohne regionale Abstufung, publiziert. Detailliertere Daten zu Birmingham könnten gegebenenfalls kostenpflichtig über einen speziellen Dienst beantragt werden. Anfragen zu Kopenhagen, New York und San Francisco blieben unbeantwortet. 6. Anlagen Anlage 1 Kaufkraft und Konsumverhalten – Dänemark. GTAI – Germany Trade & Invest. 16.11.2017. Anlage 2 Leistungs- und Strukturstatistik 2008 – 2017. STATISTIK AUSTRIA. Anlage 3 Annual Business Survey (ABS) - 2018 Provisional Results. Office for National Statistics (ONS). ***