Deutscher Bundestag Wissenschaftliche Dienste Auswirkungen von Dürre und Wassermangel auf die Wirtschaft - Ausarbeitung - 0 2008 Deutscher Bundestag WD 5 - 3000 - 020/08 Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages Verfasser: Auswirkungen von Dorre und Wassermangel auf die Wirtschaft Ausarbeitung WD 5 - 3000 - 020/08 Abschluss Arbeit: 5. März 2008 Fachbereich WD 5: Wirtschaft und Technologie; Emährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Tourismus Telefon: Ausarbeitungen und andere Informationsangebote der Wissenschaftlichen Dienste geben nicht die des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der BuncHagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantworttmg der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Die Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste sind dazu bestimmt, Mitglieder des Deutschen Bundestages bei der Wahrnehmulg des Mandats m unterstützen. Der Deutsche Bundestag behält sich die Rechte der Veröffentlichung und Verbreitung vor. Beides Bedarf der Zustimmung der Leitung der Abteilung W. - Zusammenfassung - Die Debatte Ober den Umgang mit der Ressource Wasser findet derzxit überwiegend im Rahmen der Diskussion Ober die Klimaverånderung Statt. Der größere Teil der prognostizierten Probleme bezieht sich dabei auf das Phänomen des Wasserüberschusses, wie es infolge des Abschnelzens der Polkappen und der Gletscher in den Kostenregionen der Erde zu erwarten ist. Die gegenwårtig verfügbaren Szenarien zur Wasserknappheit sind vage und Einigkeit hemscht lediglich insoweit, als dass eine Verschärfung von vorhandenen Problemen in den semiariden und ariden Zonen zu erwarten ist. Diese Szenarien sind jedoch eng an die Wahrscheinlichkeit der Erreichung des Millenium-Ziels „Nachhaltiger Zugang zu sauberem Trinkwasser" gebunden und befassen sich allenfalls im Hinblick auf die Kosten der Bereitstellung mit ökonomischen Faktoren und Auswirkungen des Wassermangels. Das nicht erst in der neueren Diskussion Ober die Veränderung des Klimas festgestellte Phänomen des Wassermangels ist bis auf wenige, in Westasien und Nordafrika gelegenen Beispiele, Oberwiegend auf die exzessive Nutzung der Ressourcen durch den Menschen zurückzuffhren. Durch die Verstärkung der klimatischen Extreme stoßen die bisher bevorzugten, angebotseitigen Lösungen wie der Neubau von Staubecken, Tiefbrunnen und Meerwasserentsalnngsanlagen in Trockenregionen an die Grenzen des physische Potenzials. Die Möglichkeit der Regulierung auf der Nachfrageseite durch Wassereinsparung und/oder Tarifierung wird bislang kaum genutzt. Sehr oft erscheint es Wirtschaftlich vorteilhafter die Wassemachfrage zu senken als das Angebot zu steigern. Die wenigen verfiigbaren Studien, in denen ein Vergleich zwischen der Wirtschaftlichkeit von Nachfrage- und Angebotssteuerung angestellt wird, beziffern die Kostenunterschiede zwischen gespartem und zusätzlich geliefertem Kubikmeter mit Faktoren zwischen 1-3 oder sogar 1-10. Unter diesem Blickwinkel stellt sich die Frage nach den durch die Vermgbarkeit von Wasser gesetzten Grenzen des Wachstums zunächst nicht. Vielmehr ist — wie neuerdings von der Kommission der Europäischen Union tür das Gebiet der EU gefordert — eine ganzheitliche, auf die Wassereinzugsgebiete bezogene Betrachtung vonnöten. Auf deren Grundlage könnte ein weiterer ungesteuerter Zuwachs der Wasserentnahme vermieden werden.