© 2019 Deutscher Bundestag WD 5 - 3000 – 015/19 Informationen zu Startups im Bereich Künstliche Intelligenz Dokumentation Wissenschaftliche Dienste Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 – 015/19 Seite 2 Informationen zu Startups im Bereich Künstliche Intelligenz Aktenzeichen: WD 5 - 3000 – 015/19 Abschluss der Arbeit: 12.2.2019 Fachbereich: WD 5: Wirtschaft und Verkehr, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 – 015/19 Seite 3 Mit dieser Dokumentation ist ein kursorischer, kurzfristiger Blick auf die Gründerszene im Bereich Künstliche Intelligenz (KI oder auch AI für Artificial Intelligence) beabsichtigt. Tiefere und länger angelegte Recherchen zur Förderung von KI-Startups erfolgen in einem zweiten Schritt. Auf der Internetseite https://www.plattform-lernende-systeme.de/startups.html findet sich ein Überblick der Initiative AppliedAI über KI-Startups in Deutschland. Die Seite https://www.plattform -lernende-systeme.de/ki-landkarte.html ermöglicht, über eine Landkarte zu den einzelnen erfassten KI-Unternehmen zu kommen. Auf der Internetseite des IW Köln schreiben Dr. Henry Goecke und Christopher Thiele: „Die Initiative AppliedAI und das Unternehmen ASGARD liefern Auflistungen von KI-Start-ups für Deutschland (AppliedAI 2018; ASGARD 2017). Werden diese beiden Listen zusammengefügt, zeigt sich eine relativ breite regionale Streuung der Start-ups, deren Geschäftsmodell nach den genannten Quellen auf KI basiert, über Deutschland hinweg. Insgesamt finden sich 164 KI-Startups bundesweit. Spitzenreiter bei den Städten ist Berlin inkl. Umland mit knapp 70 Unternehmen . Der Vergleich von KI-Start-ups und KI-Forschungseinrichtungen zeigt: In den Städten Berlin, München, Hamburg und Karlsruhe übersteigt die große Anzahl der Start-ups deutlich die der Forschungseinrichtungen, während es in Bremen, Dresden und Aachen umgekehrt ist. So bietet beispielsweise die Universität Bremen drei sogenannte Arbeitsgruppen zu KI sowie das Centrum für Komplexe Systeme und Visualisierung -, jedoch nur zwei KI-Start-ups nach den verwendeten Quellen. (…) Die Daten zeigen, dass aktuell in Deutschland zahlreiche KI-Start-ups gegründet werden, ohne eine KI-Forschungseinrichtung in der regionalen Nähe zu haben. Ein Beispiel dafür ist Frankfurt am Main. In München hingegen finden sich neben einer der bedeutendsten Hochschulen im Bereich KI, der Technischen Universität München, auch etwa 30 KI-Start-ups (THE, 2018). Dies bestätigt auch eine statistische Analyse (Ripleys Kreuz K-Funktion): Innerhalb kleiner Radien lassen sich vermehrt Startups sowie Forschungseinrichtungen finden, wie zum Beispiel im Münchener Umfeld, Hamburg oder Bremen. Bei größeren Radien dreht sich dieser Trend jedoch um. Die regionale Streuung von KI-Start-ups hat dabei Vor- und Nachteile: Zum einen zeigt sich, dass Gründungen auch abseits großer Forschungszentren möglich sind. Auf der anderen Seite können möglicherweise Spillover aus den Forschungseinrichtungen durch räumliche Nähe besser internalisiert werden. Darüber hinaus kann eine höhere Konzentration an einem oder wenigen Standorten die Entwicklung von KI-Start-ups möglicherweise beschleunigen. Es ist davon auszugehen, dass sich in einem Themenfeld mit einer so großen Dynamik wie KI auch dieses Bild zukünftig verschieben kann – zugunsten klarer Zentren oder auch in Richtung noch stärkerer Streuung. Zudem zeigt die Verteilung die Bedeutung der historischen Pfadabhängigkeiten der föderalen Struktur in Deutschland mit dem Resultat, dass Deutschland nicht nur durch ein, sondern viele starke wirtschaftliche Zentren geprägt ist.“ https://www.iwkoeln.de/studien/iw-kurzberichte/beitrag /henry-goecke-christopher-thiele-zahlreiche-zentren-412793.html Unter dem Link https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Kurzberichte /PDF/2018/IW-Kurzbericht_2018-75_KI-Forschung_und_Start-ups.pdf findet sich ein Kurzbericht dieser Autoren mit dem Titel: IW-Kurzbericht 75/2018, KI-Forschung und Start-ups in Deutschland: Zahlreiche Zentren. Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 5 - 3000 – 015/19 Seite 4 Die Roland Berger GmbH hat in Zusammenarbeit mit Asgard Capital Verwaltung GmbH im Mai 2018 die Studie Artificial Intelligence –A strategy for European startups Recommendations for policymakers veröffentlicht. Sie ist auf der Internetseite https://www.rolandberger .com/de/press/Start-ups-sind-die-wichtigsten-Innovatoren-f%C3%BCr-K%C3%BCnstliche- Intelligenz-%E2%80%93-Europa-m.html herunter zu laden. Der Bundesverband Deutsche Startups e.V. schreibt auf seiner Internetseite: „Künstliche Intelligenz prägt seit Jahrzehnten unser Leben. Computer spielen besser Schach als Menschen, sie handeln mit Aktien, verifizieren Unterschriften, fahren Autos und LKWs, fliegen Drohnen oder beantworten Emails. Derzeit gibt es eine Vielzahl von Narrow Artificial Intelligences, welche in ihren Fachbereichen die Aufgaben schneller und effektiver erledigen als Menschen. Daraus resultierend entstehen zahlreiche Diskussionen um die Verdrängung von Arbeitsplätzen, ethische und moralische Werte oder möglichen Abhängigkeiten. Die Koordination Künstliche Intelligenz des Bundesverbandes Deutsche Startups nimmt diese Diskussion auf und vertritt die Interessen der Unternehmen, welche eine Künstliche Intelligenz entwickeln oder bereits verwenden.“ https://deutschestartups.org/community/plattformen/kuenstliche -intelligenz/ Auf der Seite VC-Startups.com heißt es in einer Meldung vom 29. Oktober 2018: „Auch bei Startup - und Venture Capital-Investments in Deutschland konnte in den letzten Monaten ein starker Anstieg in Jungunternehmen aus dem Bereich ‚Künstliche Intelligenz / Artificial Intelligence ‘ registriert werden. Seit Jahresbeginn gab es bereits 32 deutsche KI-Startup-Finanzierungen mit einem Gesamtvolumen von knapp 180 Mio. Euro.“ Die Meldung listet weiter KI- Startup-Finanzierungen in 2018 auf. http://vc-startups.com/kuenstliche-intelligenz-deutscheki -startups-erhalten-200-mio-euro . Der Beirat junge deutsche Wirtschaft beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie äußert sich in einem Positionspapier unter dem Link https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads /B/bjdw-positionspapier-zum-thema-ki.pdf?__blob=publicationFile&v=4 zum Thema Künstliche Intelligenz. Eine allgemeinere Untersuchung zu Startups, die indes auch Aussagen über KI-Startups enthält, ist die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Auftrag gegebene Studie „Trends in der Unterstützungslandschaft von Start-ups – Inkubatoren, Akzeleratoren und andere“ des iit: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Studien/trends-in-der-unterstuetzungslandschaft -von-start-ups.pdf?__blob=publicationFile&v=6 . ***