Die Palästinensischen Flüchtlingslager im Nahen Osten - Sachstand - © 2006 Deutscher Bundestag WD 2 – 174/06 Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages Verfasserin: Sachstand WD 2 – 174/06 Abschluss der Arbeit: 9. Oktober 2006 Fachbereich WD 2: Auswärtiges, Internationales Recht, Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Verteidigung, Menschenrechte und humanitäre Hilfe Telefon: + Ausarbeitungen und andere Informationsangebote der Wissenschaftlichen Dienste geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Die Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste sind dazu bestimmt, Mitglieder des Deutschen Bundestages bei der Wahrnehmung des Mandats zu unterstützen. Der Deutsche Bundestag behält sich die Rechte der Veröffentlichung und Verbreitung vor. Diese bedürfen der Zustimmung des Direktors beim Deutschen Bundestag. - 3 - Inhalt 1. Einleitung 4 2. Auftrag und Budget der UNRWA 6 3. Definition und Anzahl der Flüchtlinge 8 4. Anzahl und Standort der Lager 9 5. Lager- und Länderprofile 10 5.1. Jordanien 10 5.2. Gazastreifen 12 5.3. Westjordanland 13 5.4. Syrien 14 5.5. Libanon 16 6. Struktur der palästinensischen Flüchtlingsbevölkerung 19 7. Religionsstruktur des palästinensischen Volkes 21 8. Rolle von Nicht-Regierungsorganisationen in den Camps 21 9. Literaturverzeichnis 22 - 4 - 1. Einleitung Die Situation der palästinensischen Flüchtlinge ist, was die Anzahl der betroffenen Menschen wie auch die Dauer des Problems angeht, in der Moderne einmalig. Die von den Palästinensern als al nakba („Katastrophe“) bezeichnete Vertreibung aus ihrem angestammten Gebiet im Zuge des arabisch-israelischen Krieges im Jahr 1948 hat zu einem dauerhaften Flüchtlingsproblem geführt, das seither mit internationaler Hilfe nur mit Mühe aufgefangen wird. Nach Angaben der zuständigen UN-Hilfsorganisation “United Nations Relief and Works Agency” (UNRWA) hat sich die humanitäre Situation in den Lagern im Laufe der Jahrzehnte infolge des rasanten Bevölkerungswachstums verschärft.1 Internationale Bemühungen, ein tragfähiges Zukunftsmodell für die palästinensischen Flüchtlinge zu finden, scheinen zu ruhen. Die offizielle palästinensische Forderung eines Rückkehrrechtes für die Flüchtlinge ist im Nahostfriedensprozess immer wieder ausgeklammert worden und hat sich als einer der größten Stolpersteine auf dem Weg zu einer Einigung erwiesen. Aus den Nothilfemaßnahmen des Jahres 1948 ist ein Dauerzustand geworden. Die Menschen in den übervölkerten Lagern und den umliegenden Armutsquartieren leiden unter Perspektivlosigkeit. Dies betrifft nicht nur ihre materielle Existenz. Sie befürchten vor allem von einem möglichen zukünftigen Friedensschluss zwischen Israel und einem wie auch immer gearteten Palästinenserstaat außen vor gelassen zu werden (Knudsen 2003:1). Nach offiziellen Angaben der UNRWA gibt es zur Zeit 4.375.050 registrierte palästinensische Flüchtlinge (Stand 03/2006). Aufgrund der hohen Geburtenquote ist die Tendenz des Bevölkerungswachstums steigend, zumal eine medizinische Grundversorgung gewährleistet ist. Ein Drittel der registrierten palästinensischen Flüchtlinge, rund 1,3 Millionen Menschen, leben in den 59 anerkannten Flüchtlingslagern des Nahen Ostens. Alle registrierten Flüchtlinge haben Zugang zu den Hilfsprogrammen der selbstständigen UN-Organisation. Neben der UNRWA kümmern sich zahlreiche palästinensische und internationale Nicht-Regierungsorganisationen um die Verbesserung der Lebensqualität in den Lagern.2 1 http://un.org/unrwa.html 2 Neben der UNRWA gibt es in den Lagern eine Vielzahl von Nicht-Regierungs- und Wohltätigkeitsorganisationen , die in unterschiedlichem Umfang das Lagerleben beeinflussen. Eine detaillierte Betrachtung ihres Aktionsradius würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Angemerkt sei, dass sie mitunter bei den Palästinensern in keinem hohen Ansehen stehen. Wie eine Umfrage aus dem Jahre 2006 der Konrad- Adenauer-Stiftung in den palästinensischen Autonomiegebieten ergab, halten 70 Prozent der Palästinenser das Gebaren dieser Einrichtungen für nicht transparent. 53 Prozent unterstellen den Organisationen Nepotismus. 57 Prozent der befragten befanden, dass es bei den NROs und Wohltätigkeitsorganisationen - 5 - Die UNRWA ist auch außerhalb der Flüchtlingslager aktiv, da sich häufig in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Camps Wohngebiete mit vorwiegend palästinensischer Bevölkerung gebildet haben. Zwei Drittel der registrierten Flüchtlinge leben außerhalb der abgegrenzten Lager, wobei dies keinesfalls auf einen höheren Lebensstandard schließen lässt. Häufig ist die Infrastruktur innerhalb der Lager besser als in der unmittelbaren Nachbarschaft. Die Hilfe der UNRWA greift im Wesentlichen in den Bereichen Bildung und Gesundheit, umfasst aber auch teilweise die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln , Nothilfe in Krisensituationen sowie Infrastrukturmaßnahmen wie die Abwasserent - und Wasserversorgung. Die Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern sind nach Angaben von UNRWA gekennzeichnet von Armut, dass heißt von einer hohen Bevölkerungsdichte, beengten Wohnverhältnissen und einer unzureichenden grundlegenden Infrastruktur wie Straßennetzen und Abwassersystemen.3 Mittlerweile versorgt die UNRWA die vierte Generation von Flüchtlingen, von denen ein Großteil das gesamte Leben in den zunehmend überfüllten Lagern verbringt. Eine Integration in die Gesellschaft der Gastländer findet nur sehr eingeschränkt statt und differiert zwischen den einzelnen Drittländern, in denen sich Flüchtlingslager befinden. Viele Flüchtlinge versuchen, dem Elend durch gering bezahlte Tagelöhnerarbeit oder als Hausangestellte zu entkommen. Wem es gelingt, für seine Familie Wohnraum zu ergattern, der fristet sein Leben mit zahlreichen Familienmitgliedern auf wenigen Quadratmetern in Rohbeton, vielfach auf nacktem Fußboden und häufig ohne eine Grundausstattung an Möbeln und sonstigen Haushaltsgegenständen .4 Eine Zukunftsperspektive – Integration in die Drittländer, beruflicher Aufstieg, Verbesserung der wirtschaftlichen Situation bei guter Gesundheit – haben die wenigsten Flüchtlinge. Die günstigsten Lebensumstände haben die palästinensischen Flüchtlinge in Jordanien. Es sei darauf hingewiesen, dass auf das vielschichtige Problem der Gewalt – sei sie innerfamiliär , lagerspezifisch oder politisch bedingt und die Lagergrenzen überschreitendnicht eingegangen werden kann, da dies den Rahmen der Anfrage sprengte. Eine nähere Betrachtung des Gewaltkreislaufes im Nahen Osten unter besonderer Berücksichtung der Lager und ihrer politischen Radikalisierung bleibt indessen ein wichtiger Aspekt zur verschiedene Formen von Korruption gibt. Vgl. http://www.kas.de/proj/home/pub/19/1/year- 2006/document_id-87 (Meinungsumfrage zu NGOs in Palästina). 3 http://www.un.org/unwra/refugees/wheredo.html , S.1. 4 Eigene Beobachtung der Verfasserin, die während ihres Aufenthaltes in Beirut (1997-1999) die Lager im Libanon besucht hat und in den palästinensischen Autonomiegebieten war. - 6 - Beurteilung des Flüchtlingsproblems im Hinblick auf die (In)Stabilität des Nahen Ostens .5 2. Auftrag und Budget der UNRWA Die “United Nations Relief and Works Agency” (UNRWA) für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten wurde infolge des Arabisch-Israelischen Krieges von der UNO- Generalversammlung am 8. Dezember 1949 gegründet, um die unmittelbare Not der palästinensischen Flüchtlinge zu lindern. Sie nahm auf der Basis der Resolution 302 (IV) am 1. Mai 1950 als UN-Unterorganisation ihre Arbeit auf und beschäftigt heute 110 feste Mitarbeiter, die in den Bereichen Gesundheitsversorgung und Bildung eng mit der WHO und der UNESCO kooperieren. Hinzu kommen tausende von lokalen Mitarbeitern , die überwiegend Palästinenser sind. Das aktuelle Mandat der UNRWA läuft bis zum 30. Juni 2008. Es wird alle drei Jahre wegen der andauernden Notlage der palästinensischen Bevölkerung erneuert. Die UNRWA stellt keine politische Vertretung der Flüchtlinge dar, nimmt aber auf internationaler Ebene deren Fürsprecherrolle ein (Sayigh 1997:16). Die UNRWA hat als humanitäre Organisation zwar die Not der Flüchtlinge lindern, sie aber nicht vor Angriffen gleich welcher Art schützen können (Akram 2002: 43). Das Budget der UNRWA setzt sich aus freiwilligen Beiträgen von Geberstaaten zusammen . Die größten Beiträge werden von den USA, der Europäischen Kommission, Großbritannien und Schweden geleistet. Bis Ende der 1990er Jahre wurde die UNRWA nur geringfügig von den arabischen Staaten unterstützt. In den vergangenen Jahren ist die regionale Bereitschaft gewachsen, die Arbeit der UNRWA angesichts der finanziellen Engpässe der Organisation finanziell zu fördern.6 Das Budget der Organisation betrug im Jahr 2004 350 Millionen US Dollar.7 Von diesen Mitteln müssen keine Personalkosten getragen werden, da die UNRWA-Mitarbeiter aus dem Haushalt der Vereinten Nationen bezahlt werden. Darüber hinaus erhielt die UNRWA 2004 auf Grund der humanitären Krise in den palästinensischen Autonomiegebieten Nothilfemittel in Höhe von 193 Mio US Dollar (2003: US $ 320 Mio.). Obwohl die Beiträge der Geberstaaten nach Angaben der UNWRA im Laufe der Jahre gestiegen sind, halte die Finanzierung nicht Schritt mit den wachsenden Aufgaben, die aus dem kontinuierlichen Anwachsen der Flüchtlingspopulation entstehen. „Dies hat zu einer besorgniserregenden 5 Vgl. zur Spirale von Gewalt und Gegengewalt: Hass, Amira (2003); Wiedenhöfer, Kai (2003); Gresh, Alain (2002); Subhi al-Zobaidi in Rudi Friedrich (2002). Zur häuslichen Gewalt: Ugland, Ole (2003), 248ff (domestic violence). 6 Vgl. dazu http://www.arts.mcgill.ca/MEPP/PRRN/brynen.html 7 „cash and in-kind budget“. - 7 - Erosion in der Qualität der UNWRA-Dienste geführt.“8 Während im Jahre 1975 durchschnittlich pro Kopf 200 US $ zur Verfügung standen, sind es heute nur noch 70 US $. Die UNRWA ist innerhalb der Lager verantwortlich für Bildung, Gesundheit, Nothilfe und soziale Dienste. Sie ist nicht verantwortlich für die Verwaltung oder polizeiliche Dienste. Mehr als die Hälfte des Budgets wird für die Bildungsprogramme ausgegeben (2004: 188,520 US $). Für die Gesundheitsversorgung waren in demselben Jahr 61 Mio. US $ vorgesehen, für Nothilfe und soziale Dienste 34 Mio. US $ und für Projektmittel und allgemeine Dienste 65 Mio. US $.9 Zugang zu den von der UNRWA finanzierten Programmen haben nur bei der Organisation registrierte Flüchtlinge, die in offiziell anerkannten Lagern oder in den UNRWA- Einsatzgebieten („areas of operation“) gemeldet sind. Ihre Gesamtzahl beläuft sich heute auf 4.375.050 Millionen Menschen (Stand 2006). Von der Hilfe ausgeschlossen sind grundsätzlich alle Palästinenser, die sich gegen eine Registrierung entschieden haben oder die nicht beide Teile der Definition erfüllen, also Verlust von Haus und Einkommen durch Vertreibung infolge der Ereignisse von 1948, respektive 1967 (siehe Kap. 3). Es hat seit Bestehen der Organisation immer wieder humanitäre Notlagen gegeben, in denen die UNRWA im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch nicht anerkannten palästinensischen Flüchtlingen geholfen hat. Dazu gehörten Versorgungsengpässe, die nach den kriegerischen Auseinandersetzungen von 1967 sowie infolge der ersten und zweiten Intifada (1987-1993; 2000-2005)10 – durch die Abriegelung der palästinensischen Gebiete – entstanden sind. Die UNRWA ist auch in Wohngebieten mit einer hohen Konzentration von Palästinensern aktiv, die nicht offiziell als Camps anerkannt sind (Bsp. Yarmouk in der Nähe von Damaskus, das die syrische Regierung im Gegensatz zur UNRWA als „refugee camp“ bezeichnet). Da die Lager sich mit der Bevölkerungszunahme i.d.R. nicht räumlich ausgedehnt haben, haben viele Palästinenser sich im Laufe der Jahrzehnte im Umfeld niedergelassen . Die UNRWA kümmert sich nicht um Palästinenser, die in Drittländern Aufnahme gefunden haben, in denen es keine anerkannten Flüchtlingslager gibt. 8 http:/www.un.org/unrwra/overview/qa.html, Seite 2. 9 „operational and common services“. 10 http://www.un.org/unrwa/overview/qa.html, S. 3f. - 8 - 3. Definition und Anzahl der Flüchtlinge Es gibt verschiedene Gruppen und Kategorien von palästinensischen Flüchtlingen, die sich in Drittländern des Nahen Ostens aufhalten, sowie Binnenflüchtlingen („internally displaced persons“, sog. IDPs). Vier Gruppen können hier unterschieden werden. 1. 1948 von der UNRWA registrierte Flüchtlinge und ihre Nachkommen, 2. 1948 nicht registrierte Flüchtlinge und ihre Nachkommen, 3. Palästinensische Binnenflüchtlinge in Israel, 4. 1967 infolge des Sieben-Tage-Krieges registrierte Flüchtlinge und ihre Nachkommen . Die UNRWA erkennt als hilfsberechtigte palästinensische Flüchtlinge Menschen an, „deren Wohnort Palästina in dem Zeitraum vom 1. Juni 1946 bis 15. Mai 1948 war und die infolge des 1948er Konfliktes sowohl ihr Zuhause wie auch ihren Lebensunterhalt verloren haben“. Die Anerkennung erstreckt sich auch auf die Nachkommen der registrierten Flüchtlinge. Die meisten palästinensischen Flüchtlinge erfüllen diese Definition . Die bei der UNRWA registrierten Flüchtlinge fallen nicht unter den Schutz der Genfer Menschenrechtskonvention.11 Als die UNRWA im Mai 1950 ihre Arbeit aufnahm, übernahm sie die Verantwortung für 950.000 Personen von ihrer Vorgängerinstitution „United Nations Relief for Palestine Refugees“ sowie von anderen Hilfsorganisationen.12 Nach Durchsicht der Listen verblieben 860.000 Palästinenser mit Anspruch auf Hilfsleistungen.13 Zurzeit beläuft sich ihre Gesamtzahl auf knapp 4,4 Millionen Menschen (Stand 2006), Tendenz steigend . Die jährlichen Wachstumsraten der Flüchtlingsbevölkerung liegen seit den 1990er Jahren zwischen 3 und 5 Prozent.14 11 Vgl. dazu http://www.unhcr.de/unhcr.php/cat/32/aid/1256 (siehe auch Anhang). 12 International Committee of the Red Cross, American Friends Service Committee. 13 Wie viele Palästinenser im Zuge des arabisch-israelischen Krieges 1948 heimatlos wurden, ist umstritten . Die israelische Regierung spricht von 400.000 Menschen; arabische Quellen und Menschenrechtsorganisationen von 950.000 Personen. http://wwwhumanrightshouse.org/dllvis5.asp?id=2028). Nach offiziellen Angaben der Vereinten Nationen beläuft sich die Gesamtzahl der 1948er Flüchtlinge auf 711,000 Personen. 14 http://www.un.org/unrwa/publications/pdf/figures.pdf, (Table I: Annual Growth Rate of Registered Palestine Refugees and Female Percentage 1953-2000). - 9 - 4. Anzahl und Standort der Lager Es gibt insgesamt 59 von der UNRWA anerkannte Lager. Zehn davon wurden infolge der Vertreibungen des Jahres 1967 errichtet.15 Zu der Anzahl der offiziellen Lager in Drittstaaten und den palästinensischen Autonomiegebieten , den dort registrierten Flüchtlingen sowie der Gesamtzahl der Flüchtlinge macht die UNRWA folgende Angaben: UNRWA Einsatzgebiet/ Area of operation Offizielle Lager In Lagern registrierte Familien In Lagern registrierte Flüchtlinge Gesamtzahl registrierter Flüchtlinge Jordanien 10 61.063 316.549 1.835.704 Libanon 12 49.836 214.093 405.425 Syrien 10 25.740 116.253 434.896 West Bank 19 38.954 185.121 705.207 Gaza Streifen 8 92.322 474.130 993.818 Gesamtzahl 59 267.915 1.306.191 4.375.050 Stand 31. März 200616 Die von der UNRWA betreuten Lager liegen in Jordanien, im Gaza-Streifen, im Westjordanland (West Bank), in Syrien und im Libanon. Das Gebiet der Lager wird UNRWA von den Gastländern zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei entweder um staatliches Gebiet oder um geleaste Grundstücke. Weder die UNRWA noch die Bewohner der Camps sind eigentumsberechtigt. Die meisten Flüchtlinge (1.835.704 Menschen) leben derzeit in Jordanien, wo sie zwar vielfach am Rande der Gesellschaft leben, aber aufgrund der Identität mit dem Staats- 15 Landkarten und Aufgliederung der Flüchtlingszahlen in den einzelnen Lagern und Ländern finden sich im Anhang. Vgl. auch http://www.un.org/unrwa/publications/index.html (statistics/countries). 16 http://www.un.org/unrwa/publications/index.html, S. 1. - 10 - volk im Verhältnis zu anderen Drittstaaten besser integriert sind. Die zweitgrößte Flüchtlingsgruppe lebt mit insgesamt 1.699.025 Menschen in den palästinensischen Autonomiegebieten: 993.818 Flüchtlinge im Gazastreifen und 705.207 Flüchtlinge im Westjordanland. Dort liegen auch die meisten Lager (19). Die drittgrößte Flüchtlingsgruppe lebt in Syrien (434.896 Personen), gefolgt vom Libanon (405.425 Personen). Es gibt es lagerübergreifende Probleme, die das Leben unabhängig von ihrem Standort kennzeichnen. Diese betreffen Wohnraumknappheit, Baumängel, Infrastrukturmängel (bes. Kanalisation und Straßenbau), Überlastung und Budgetknappheit des UNfinanzierten Gesundheitssystems, Mangel an Schulraum, mitunter Nahrungsmittelknappheit sowie die aus Arbeitslosigkeit und i.d.R. nur geringfügigen Erwerbsmöglichkeiten resultierende große Armut der Bevölkerung. Gleichwohl ist die Situation in den UNRWA-Lagern sowohl innerhalb der einzelnen Länder wie auch im Ländervergleich unterschiedlich. Darauf soll im folgenden Kapitel eingegangen werden. 5. Lager- und Länderprofile 5.1. Jordanien In Jordanien gibt es zehn von der UNRWA anerkannte Palästinenserlager, von denen vier am Ostufer des Jordans nach dem Krieg von 1948 errichtet wurden. Schätzungsweise 100 000 Palästinenser suchten damals jenseits des Flusses Schutz. In Jordanien leben zur Zeit 1.835.704 registrierte palästinensische Flüchtlinge (Stand 2006). Seit 2003 ist ihre Population um knapp 100.000 Menschen angewachsen. Darunter sind auch Palästinenser, die infolge der Vertreibungen nicht-irakischer Minderheiten aus dem Irak kamen. Da sich unter ihnen auch zahlreiche Iraner sowie iranische Kurden befanden, die teilweise von den USA verdächtigt wurden, mit terroristischen Organisationen in Verbindung zu stehen, mussten die Flüchtlinge zunächst im Niemandsland zwischen Jordanien und Irak ausharren.17 Bis Ende der fünfziger Jahre lebten die Flüchtlinge in Zelten, was angesichts der harschen Witterungsverhältnisse in Jordanien keine Dauerlösung war. Die UNWRA errichtete im Laufe der Zeit Steinbehausungen. Einer Familie mit 4 bis 5 Personen wurden 12 Quadratmeter zugestanden. Die Lager sind wegen des Bevölkerungswachstums heutzutage überfüllt, allerdings hat die jordanische Regierung immer wieder in den Ausbau der Camp-Infrastruktur investiert. 17 Human Rights Watch hat in einem gesonderten Bericht auf die humanitäre Notlage dieser Übergangslager hingewiesen (vgl. http://www.hrw.org; Flight from Iraq: Attacks on Refugees and other Foreigners and their Treatment in Jordan, Vol. 15, No 4 (E), 05/2003). - 11 - Sechs weitere Camps wurden nach dem Sechstagekrieg von 1967 errichtet. Circa 140. 000 Personen, die bereits bei der UNRWA als Flüchtlinge registriert waren, kamen infolge der Ereignisse über die Grenze. Hinzu kamen 240.000 Bewohner des Westjordanlandes , die als „displaced persons“ qualifiziert wurden. (Die Westbank wurde bis 1967 von Jordanien verwaltet.) Nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 und der Schlacht von Karame 1968 versuchte die PLO in Jordanien einen Staat im Staate zu errichten. Am 2. September 1970 verübte die radikale PLO-Fraktion PFLP einen Anschlag auf König Hussein, der misslang. Es folgten bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen zwischen der jordanischen Armee und PLO-Milizen. Die PFLP entführte mehrere Flugzeuge westlicher Fluglinien, um Gefangene freizupressen. Am 16. September 1970 eskalierte die Situation. Bei Angriffen, die die Vertreibung der PLO aus Jordanien zum Ziel hatten , kamen drei- bis fünftausend Palästinenser ums Leben („Schwarzer September“). Nachdem die PLO ihr Hauptquartier in den Libanon verlegt hatte und Yassir Arafat über Ägypten nach Beirut geflohen war,18 beruhigte sich in den folgenden Jahren das Verhältnis zwischen dem jordanischen Staat und den palästinensischen Flüchtlingen wieder. Die Palästinenser sind heute in Jordanien im Verhältnis zu den anderen Drittstaaten , in denen UNRWA-Lager existieren, relativ gut integriert. Zwar haben sich die Lebensbedingungen in den sechs provisorischen Notlagern im Laufe der Jahre verbessert. Die Zelte wurden zunächst durch Fertigbauhütten ersetzt, bis diese schließlich Betonhäusern wichen. Noch immer aber sind die Wohnverhältnisse in den sechs 1967 entstandenen Camps deutlich schlechter als in den vier Lagern von 1948. Besonders in den entlegenen Camps fehlt es vielfach an Infrastruktur und öffentlichen Diensten. Dafür ist in Jordanien die Regierung zuständig. Es gibt drei weitere, inoffizielle Flüchtlingslager in der Nähe von Amman, Zarqa und Madaba, die lediglich von der jordanischen Regierung als solche qualifiziert werden. Eine ausführliche Feldstudie des Osloer Fafo Institutes kam zu dem Ergebnis, dass die Lebensverhältnisse in den Lager heterogen seien. So gebe es neben der Masse armer Campbewohner auch eine kleine Gruppe relativ reicher Flüchtlinge. Insgesamt gesehen bildeten die Flüchtlingslager als räumliche ökonomische Einheit jedoch das Schlusslicht der jordanischen Wirtschaft (Khawaja, Tiltnes: 2002, 171). Das größte Lager heißt Baqa’a (80,100 Flüchtlinge/Stand 2003) und liegt 20 Kilometer nördlich von Amman. Es wurde 1968 errichtet. Die Bundesrepublik Deutschland half in den Jahren von 1969-1971 finanziell bei dem Ausbau des Camps. Die knapp 17,000 eingeschriebenen Schüler werden im Schichtbetrieb in acht Schulgebäuden unterrichtet (Stand 2003/04).19 Raummangel und Überfüllung sowie Unterricht im Schichtbetrieb 18 http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_September_(Aufstand) 19 http://www.unrwa/refugees/jordan/baqaa.html (Vgl. Anhang) - 12 - bei teilweise sehr hohen Außentemperaturen kennzeichnen die Lernsituation in fast allen Lagern der UNRWA. Alle palästinensischen Flüchtlinge in Jordanien besitzen die jordanische Staatsbürgerschaft mit Ausnahme der ca. 100.000 Flüchtlinge, die ursprünglich aus dem Gazastreifen stammen. Sie können befristete Pässe beantragen, haben aber kein Wahlrecht. Die UNRWA qualifizierte vor drei Jahren 46.286 Flüchtlinge als Härtefälle („special hardship cases“).20 5.2. Gazastreifen Der Gazastreifen nimmt unter den fünf Einsatzgebieten („areas of operation“) der UNRWA eine Sonderposition ein, da mehr als Dreiviertel der Gesamtbevölkerung aus Flüchtlingen bestehen. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge leben in den acht Lagern. Die meisten der Flüchtlinge kamen 1948 (ca. 200. 000 Menschen). Sie stammen ursprünglich aus der Gegend um Jaffa und Bersheva (Negev-Wüste). Auf 360 Quadratkilometern leben heute 1,4 Millionen Menschen, davon sind 993.818 anerkannte UNRWA-Flüchtlinge. Die Flüchtlingslager im Gazastreifen weisen eine der höchsten Bevölkerungsdichten der Welt auf. So leben z.B. im Beach Camp 79.853 Menschen auf nur einem Quadratkilometer. Die hohe Bevölkerungsdichte macht sich besonders in den Schulen bemerkbar, die unter starkem Platzmangel leiden.21 Die UN-Hilfsorganisation qualifiziert 83.613 Flüchtlinge im Gazastreifen als Härtefälle (Stand 2006). Sie kooperiert eng mit der palästinensischen Autonomiebehörde.22 Das größte Lager im Gazastreifen ist das Jabalia Camp nördlich von Gaza City. Es wurde nach 1948 für ursprünglich 35.000 Flüchtlinge aus dem Süden Palästinas errichtet. Heute leben auf dem 1,4 Quadratkilometer großem Areal 106.621 Menschen (Stand 2006). In dem Camp mangelt es an einer ausreichenden Infrastruktur. Der Raummangel ist so groß, dass manche Gassen schmaler als einen Meter breit sind. In dem Camp begann im Dezember 1987 die erste Intifada. Die UNRWA qualifiziert 16.914 der Campbewohner als Härtefälle (Stand 2005).23 Die fortwährenden Spannungen zwischen der israelischen und der palästinensischen Bevölkerung erreichten einen neuen Höhepunkt, als die israelische Armee im Mai 2004 zahlreicher Wohngebäude in Rafah, nahe der ägyptischen Grenze, zerstörte. Bereits 20 http://www.un.org/unrwa/refugees/jordan.html (Vgl. Zur Härtefalldefinition vgl. Anhang 5). 21 http://www.un.org/unrwa/refugees/gaza/html (Vgl. Anhang). 22 http://www.un.org/unrwa/refugees/gaza/html 23 http://www.un.org/unrwa/refugees/gaza/jabalia.html - 13 - 1971 hatte die israelische Armee nach Angaben von Human Rights Watch rund 2000 Häuser in den im Gazastreifen gelegenen Flüchtlingslagern zertrümmert. Rund 6000 Menschen verloren damals ihr Zuhause. Viele der 2004 betroffenen Familien wiesen nach Angaben der Menschenrechtsorganisation keine Verbindungen zu den gewaltsamen Attacken auf Israel auf, die die Zerstörungswelle auslösten.24 Ein Brennpunkt im Gazastreifen ist gegenwärtig der von mehreren tausend Palästinensern , darunter 100 Flüchtlingsfamilien, bewohnte Ort Shouka in der Nähe des Gaza- Airports. Ende Juli 2006 übernahm die israelische Armee (IDF) den Flughafen. Nach UNRWA-Angaben flohen mehr als 2000 Menschen in die in Rafah gelegenen UNWRA-Gebäude, zumeist Schulen. Der Direktor der UNRWA-Operationen im Gazastreifen , John Ging, bezeichnete den Preis, den die israelische Militäroffensive für die Palästinenser hat, als hoch und die Zerstörung der Lebensgrundlagen als massiv. Die israelische Armee leugnet nach UNRWA-Angaben die Vertreibung von Zivilisten.25 Ein weiterer UN-Bericht geht auf die Traumatisierung von Kindern durch die Kriegshandlungen ein. Nach Angaben von Naema Al-Madhoun, einer Schuldirektorin in dem bei Gaza City gelegenen Beach Camp, sei die Notwendigkeit der psychologischen Betreuung der Kinder in jüngster Zeit erheblich gewachsen. Viele litten unter Angstzuständen und Schlafstörungen.26 5.3. Westjordanland In der Westbank leben nur ein Viertel der insgesamt 705.207 Flüchtlinge in Lagern. Mit 19 Camps hat das Westjordanland zwar die höchste Anzahl dieser Einrichtungen im UNWRA-Gebiet, doch sind diese im Hinblick auf die Einwohnerzahlen verhältnismäßig klein. So ist das größte Lager im Westjordanland, genannt Balata, ungefähr so groß wie das kleinste Camp im Gazastreifen. Seit dem Oslo-Abkommen von 199327 liegen die Lager in verschiedenen Zonen. Dies wirkt sich auf die staatliche Kontrolle über die Lager aus: Das Shufat-Camp vor den Toren Jerusalems unterliegt israelischer Kontrolle, sechs weitere der Zone B unterliegen israelisch-palästinensischer Kontrolle und die verbleibenden elf weiteren der Zone A werden von der palästinensischen Autonomiebehörde kontrolliert. 24 http://www.hrw.org/reports/2004/rafah1004/5.htm 25 http://www.un.org/unrwa/news/articles/irin_7sep06.html 26 http:/www.un.org/unwra/refugees/stories/PalChildDay.html 27 http://www.kalenderblatt.de/index.php?what=thmanu&manu_id=646&tag =13&monat= 9&year=2006&dayisset=1&lang=de - 14 - Die Einwohner der Lager wurden in jüngerer Zeit wirtschaftlich sehr von den Grenzschließungen getroffen, die Israel aufgrund der zweiten Intifada und den zahlreichen Anschlägen auf israelische Staatsbürger vornahm. Die Bevölkerung ist auf die Erwerbsarbeit im israelischen Staatsgebiet angewiesen. Die sozio-ökonomische Lage der Flüchtlinge hat sich seither verschärft. Die Ausbildungssituation der Kinder und Jugendlichen ist ebenfalls besorgniserregend. Rund 50 Kinder müssen sich einen Klassenraum teilen. Auch das UNRWA-finanzierte Gesundheitssystem ist überlastet. Die Ärzte untersuchen pro Tag im Durchschnitt 89 Patienten (Stand 2005).28 Das Balata-Camp, südlich von Nablus, wurde 1950 gegründet. Auch hier nahmen die Einwohnen aktiv an der ersten Intifada teil, was zu zahlreichen menschlichen Opfern sowie zu Zerstörungen der Infrastruktur und von Wohnraum führte. Zurzeit leben 21.903 Menschen in dem Lager. Das Leben im dem Camp zeichnet sich durch einen hohen Grad an Eigeninitiative bei der Organisation von humanitären und kulturellen Aktivitäten aus, die auch der Jugend zugute kommen.29 Das Abwassersystem und das Straßensystem sind indessen marode.30 5.4. Syrien Die meisten Flüchtlinge von 1948 kamen aus dem Norden Palästinas, zumeist aus der Gegend um Safad, Haifa und Jaffa, nach Syrien. 1967 flohen weitere 100.000 Menschen von den Golan-Höhen ins angrenzende Syrien. Als die israelische Armee 1982 ihre Offensive zur Vertreibung der PLO aus dem Libanon startete und dabei wochenlang auch die palästinensischen Flüchtlingslager unter Beschuss nahm, brachten sich weitere Palästinenser ins nahe gelegene Syrien in Sicherheit. Auch in jüngster Zeit kamen Flüchtlinge über die libanesisch-syrische Grenze, um Schutz vor den Angriffen der israelischen Armee zu suchen (sog. Juli-Krieg 200631). Patricia Mc Phillips, eine örtliche UNRWA-Mitarbeiterin, bezeichnete hier die Hilfsbereitschaft der syrischen Bevölkerung als „überwältigend großzügig“.32 In Syrien haben die 434.896 registrierten palästinensischen Flüchtlinge Zugang zu öffentlichen Schulen und Universitäten.33 Die UNRWA betreibt daneben mehr als 110 28 http://www.un.org/unrwa/refugees/westbank.html 29 1994 wurde das „Refugee Committee to Defend Refugee Rights“ gegründet. 30 http://www.un.org/unrwa/refugees/westbank/balata.html 31 12. Juli-14. August 2006. 32 http://www.un.org/unrwa/refugees/stories/Syria_aug06.html 33 Diese Zahlenangabe ist möglicherweise durch die Neuankömmlige schon wieder überholt, aber die aktuellste verfügbare Angabe. - 15 - eigene Schulen. Außerdem gibt es ein berufliches Ausbildungszentrum in Damaskus, das seit 1961 rund 11.570 jungen Palästinensern eine berufliche Zukunft eröffnet hat. Die Flüchtlinge haben auch Zugang zum öffentlichen syrischen Gesundheitssystem, das allerdings aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage des Staates nur eingeschränkt leistungsfähig ist. Die UNRWA konzentriert sich bei ihren Aufgaben in Syrien auf Infrastrukturmaßnahmen wie die Wasserver- und entsorgung, sanitäre Anlagen, Wohnraumbeschaffung und die Müllentsorgung. Sie räumt indessen in den online verfügbaren Detailinformationen zu den einzelnen Camps in den genannten Bereichen schwere Mängel ein. Die schlechten sanitären Bedingungen in den Lagern führen zu schweren gesundheitlichen Risiken für die Campbewohner. Knapp 30.000 Menschen wurden von der UNRWA im Jahre 2002 als Härtefälle eingestuft.34 Der niedrige Lebensstandard in Syrien spiegelt sich auch in dem Zustand der Lager wieder, in denen es trotz der internationalen Hilfe massive Probleme in den Bereichen Wasserversorgung und Hygiene gibt. Besonders gravierend ist die Lage in dem Camp Homs, das auf halbem Weg zwischen Damaskus und Aleppo liegt. Die Schulen sind in einem völlig heruntergekommenen Zustand und das Abwassersystem ist durch die gewachsene Zahl der Campeinwohner überlastet.35 Ähnliche Probleme gibt es auch im Lager Sbeineh, 14 km südlich von Damaskus. Hier sind zudem die lokalen Brunnen fast versiegt, so dass die Bewohner ihr Wasser von Tanklastwagen kaufen müssen. 1998 wurden mit deutscher Hilfe eine Zahnarztpraxis und ein Labor gebaut.36 In der Nähe von Sbeineh liegt auch das Lager Khan Dannoun, das in den Ruinen einer jahrhundertealten Karawanserei errichtet wurde. Es ist eines der ärmsten Lager in Syrien. Neben zahlreichen Erkrankungen, die auf die mangelhaften sanitären Zustände im Lager zurückzuführen sind, gibt es in dem Camp viele Patienten, die unter der im Mittelmeerraum verbreitete genetischen Blutkrankheit Thalassemia leiden. Diese Form der Blutarmut kann ohne intensive Therapien nicht bekämpft werden und führt unbehandelt zu einer geringen Lebenserwartung und -qualität.37 Die jahrzehntelange massive Armut hat zu zahlreichen ehelichen Verbindungen im engen Verwandtenkreis geführt, so dass es eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Behinderten gibt. Viele Kinder und Jugendliche müssen ihre Schulausbildung früh beenden, um zum Familieneinkommen beizutragen. Der geringe Bildungsstand betrifft besonders die Mädchen.38 34 http://un.org/unrwa/refugees/syria.html 35 http://www.un.org/unrwa/refugees/syria/homs.html 36 http://www.un.org/unrwa/refugees/syria/sbeineh.html 37 http://www.thalassemia.de/ 38 http://www.un.org/unrwa/refugees/syria/dannoun.html - 16 - Besser sieht die Bildungssituation im Camp Khan Eshieh, südlich von Damaskus aus. Viele Campbewohner arbeiten als Lehrer oder öffentliche Angestellte. Indessen ist auch in ihrem Wohngebiet das Wassersystem mangelhaft und es kommt aufgrund der sanitären Bedingungen zu vielen Erkrankungen.39 Gravierend scheinen auch die Verhältnisse im Camp Neirab zu sein, das in der Nähe des Flughafens von Aleppo liegt. Die Situation im Lager ist nach Angaben von UNRWA gekennzeichnet von baulichen Mängeln, großer räumlicher Beengtheit des Wohnraums und der Gassen, die häufig nur einen halben Meter breit sind, sowie unerträglichen Verhältnissen in den Baracken, die durch die naturgegebene große Sommerhitze und Winterkälte bedingt sind.40 5.5. Libanon Die Geschichte der Flüchtlingslager im Libanon ist besonders eng verwoben mit den Konflikten des Nahen Ostens: Sie waren Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen palästinensischen und vorwiegend christlichen Milizen während des libanesischen Bürgerkrieges (1975-1990); sie waren von 1970-1982 Operationsgebiet der PLO, die nach ihrer Vertreibung aus Jordanien auch im Libanon versuchte, einen Staat im Staate zu errichten ; sie wurden im Zuge der gewaltsamen Vertreibung der PLO 1982 während der israelischen Invasion Ort grausamer Massaker41; sie gerieten 1985 ins Schussfeld der Kämpfe zwischen der schiitischen Amal-Miliz und Arafat treuen Truppen;42 sie blieben auch nach dem Bürgerkrieg Rückzugsraum für zahlreiche Terrorgruppen43 und damit ein rechtsfreies Areal, das sich der polizeilichen Kontrolle der libanesischen Regierung lange Zeit nahezu völlig entzog; sie gerieten in jüngster Zeit in die Schusslinie der israelischen Luftangriffe während des sogenannten Juli-Krieges.44 Von den aktuellen Zerstörungen besonders betroffen sind die Lager im Süden Beiruts, in deren Nachbarschaft die Hizbollah-Hochburgen liegen bzw. lagen, sowie die Camps 39 http://www.un.org/unrwa/refugees/syria/khaneshieh.html 40 http://www.un.org/unrwa/refugees/syria/neirab.html 41 Sabra und Shatila: Nach dem Attentat auf den libanesischen Präsidenten Baschir Gemayel dringen am 16. September 1982 christliche Phalange-Milizen unter dem Kommando von Elie Hobeika in das Westbeiruter Lager ein, um die palästinensischen Milizen zu entwaffnen. Es kommt zu blutigen Massakern an der Zivilbevölkerung. Das Lager ist währenddessen von israelischen Truppen umstellt , die die Fluchtwege versperren. Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker- _von_Sabra_und_Schatila 42 vgl. zur gesamten Bürgerkriegszeit Robert Fisk: Pity the Nation. Lebanon at War, Oxford 1990. 43 Auch von nicht-palästinsischer Provinienz, so hielten sich auch ehemalige Mitglieder der deutschen RAF in den Lagern (z.B. in Ein el-Hilweh) auf. 44 Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wird aus Platzgründen in diesem Kapitel nicht auf einzelne Lager eingegangen. Nähere Informationen zu der Situation der einzelnen Lager finden man durch Anklicken der Namen auf der Landkarte unter http://www.un.org/unwra/refugees/lebanon - 17 - im Süden des Landes unweit der libanesisch-israelischen Grenze.45 In einem Anfang August 2006 formulierten Flash Appeal erbat UNRWA 7,2 Millionen US Dollar für Nothilfemaßnahmen, da die Flüchtlingsbevölkerung „in hohem Ausmaß von dem zerstörerischen Konflikt betroffen sei.“ Viele Palästinenser hätten während der Angriffe überstürzt die Lager im Süden verlassen und seien in die anderen UNRWA-Gebiete gen Norden abgewandert, die von den Angriffen weniger bedroht seien. Die Mehrzahl der Flüchtlinge habe jedoch in den Lagern ausharren müssen. Rund 25.000 Flüchtlinge, Palästinenser und andere Binnenflüchtlinge (IDPs) hätten im Laufe des rund 30 Tage währenden Konflikts46 Schutz in UNRWA-Gebäuden wie Schulen gesucht und seien auf dringende Hilfe angewiesen. Ungefähr 150.000 Palästinenser, die über das ganze Land verstreut seien, bräuchten akute Nahrungsmittelhilfe. Rund 16.000 Flüchtlinge hätten ihr Zuhause verloren und Zuflucht an sichereren Orten gesucht, unter anderem auch in Syrien. Eine besondere Gefahr gehe von den vielfach verseuchten Wasservorräten und den maroden Abwassersystemen aus. Das Risiko eines akuten Ausbruchs von Durchfallerkrankungen, Cholera, Atemwegsinfekten und anderer ansteckender Krankheiten sei in den überfüllten Aufnahmelagern besonders hoch.47 Richard Cook, der UNRWA-Direktor im Libanon, verurteilte in einer Pressemitteilung scharf die israelischen Raketenangriffe auf die Lager. So gebe es insbesondere für die Attacken auf das völlig überfüllte Camp Ein el-Hilweh, in dem 47.00 Menschen auf nur 0,5 Quadratkilometern lebten, keine Rechtfertigung.48 Die Ausgangslage für eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den Lagern sind zur Zeit – trotz der großen Zerstörungen – günstig: Nach Angaben der UN- Hilfsorganisation hat es bereits vor den israelischen Angriffen einen bedeutsamen Wandel der libanesischen Regierungsposition im Hinblick auf die Lager gegeben. Die Bereitschaft , in enger Zusammenarbeit mit UNRWA die Lebensbedingungen in den Lagern zu verbessern, sei erheblich gewachsen. Die Regierung von Ministerpräsident Fuad Siniora hat die Unterstützung der UNRWA-„Camp Improvement Initiative“ zugesagt. Angesichts der weit reichenden Kriegsschäden ist es fraglich, ob die zugesagten Verbesserungen seitens der libanesischen Regierung eingehalten werden.49 Die aktuelle Lage der 405.425 registrierten Flüchtlinge, die in insgesamt 12 Lagern leben , ist nicht erst seit den jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen prekär. Von den ursprünglich 16 Lagern wurden vier im Laufe des Bürgerkrieges völlig zerstört. Die 45 vgl. den Blog-Bericht von Olfat Mahmoud aus dem Lager Borj El Barajneh vom 21. July 2006, http://electronicintifada.net/v2/article5150.shtml 46 12.Juli.-14. August 2006. 47 Text des Flash Appeals siehe Anlage. 48 UNRWA Strongly Condemns the Killing of its Staff Member (siehe Anlage). 49 Vgl. UNRWA „Camp improvement Initiative For Palestine Refugees in Lebanon“, Ergebnis eines Advisory Commission Meetings in Amman, Juni 2006 (siehe Anhang). - 18 - Einwohner wurden auf andere Camps verteilt, von denen die Mehrzahl völlig überfüllt ist. Das Leben dort ist laut UNRWA gekennzeichnet von mangelnder Infrastruktur, Übervölkerung, Armut und Arbeitslosigkeit. Insgesamt ist die Armutsquote bei den palästinensischen Flüchtlingen im Libanon sowie die Quote der Härtefälle die höchste im ganzen UNRWA-Einsatzgebiet.50 Die libanesische Gesellschaft und Politik hat sich nach der Vertreibung der PLO – anders als in Jordanien – nie mit den Palästinensern versöhnt. Die Wunden des Bürgerkrieges bleiben im palästinensisch-libanesischen Verhältnis bis heute spürbar. Das Leben der Flüchtlinge ist von zahlreichen gesetzlichen Einschränkungen überschattet. „Es ist allgemein bekannt, dass die palästinensischen Flüchtlinge im Libanon mit mehr Not konfrontiert und weniger integriert sind als die Flüchtlinge in anderen Gaststaaten.“ Die meisten von ihnen lebten am Rande der libanesischen Gesellschaft und seien toleriert, aber nicht integriert (Ugland 2003: 13ff.).51 Als eine weitere Verschlechterung der Lebensbedingungen kann ein im Frühjahr 2001 verabschiedetes Gesetz betrachtet werden, mit dem Ausländern der Immobilienbesitz nur noch gestattet wird, wenn sie eine anerkannte Staatsbürgerschaft besitzen. Nach Einschätzung der „Fédération Internationale des Ligues des Droits de l’Homme“ richtet sich dieses Gesetz eindeutig gegen die Palästinenser, wofür auch einige öffentliche Debattenbeiträge libanesischer Abgeordneter sprechen.52 Inwieweit sich die Solidarität der palästinensischen Flüchtlinge mit der vor den jüngsten israelischen Angriffen geflohenen libanesischen Bevölkerung positiv auf das Verhältnis der beiden Völker auswirken wird, bleibt abzuwarten. Rund 2.500 Libanesen fanden vorübergehend Aufnahme in den bei Sidon (Saida) gelegenen Lagern Ein el-Hilweh und Mieh-Mieh. Hunderte weitere Libanesen wurden in in anderen Landesteilen gelegenen Camps aufgenommen. „Libanon hat uns aufgenommen, als wir zu Flüchtlingen wurden, und nun ist es an uns, Libanesen aus den gleichen tragischen Gründen aufzunehmen“, wird ein Palästinenser von UNRWA zitiert. Menschen, die nichts besäßen, zeigten Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Menschen, die auch nichts hätten. Die Situation in den Lagern sei alarmierend.53 50 http://www.un.org/unrwa/refugees/lebanon.html 51 Eine sehr ausführliche Feldstudie wurde im Jahre 2003 mit Unterstützung der norwegischen Regierung vom Osloer Fafo Institut for Applied International Studies sowie dem Palestinian Central Bureau of Statistics herausgegeben. 52 http://www.fidh.org/IMG/pdf/lb356f.pdf#search=%22biens%20immobili%C3%A8re%20liban%20p alestiniens%22 53 http://un.org/unwra/refugees/stories/Leb_aug06.html - 19 - Eine Studie über die Entwicklung der Flüchtlingslager im Libanon, ausgeführt vom Osloer Fafo Institutes für angewandete Sozialwissenschaften, zog 2005 folgende Bilanz : Zwar gehe es den Flüchtlingen heute besser als der ersten Generation, die nach 1948 kam. Aber die Situation der Lager stagniere seit langem und verschlechtere sich zusehens. In vielen Flüchtlingshaushalten sei die Mehrzahl der Familienmitglieder von Armut, schlechter Gesundheit und geringer Bildung betroffen. Es gebe eine Armutsspirale , die auch mit der ökonomischen Situation im Libanon zu tun habe. Die Abriegelung des libanesischen Arbeitsmarktes bringe für die palästinensischen Haushalte, besonders aber für die jungen Männer, große Probleme mit sich. „Wer immer kann, verlässt das Land.“ Jene, die nicht gehen könnten, bildeten eine große Gruppe von jungen, schlecht ausgebildeten Männern ohne Zukunftsperspektive (Tiltness 2005: 9f.). Hinzu kommt, dass die libanesische Regierung die Zufuhr von Baumaterialien in die baufälligen und übervölkerten Lager verbietet, wodurch die konkreten Lebensbedingungen weiter beeinträchtigt werden. Auch ist den Palästinenser der Zugang zu mehr als zwanzig Berufen gesetzlich versperrt.54 Da im Libanon vielfach die Tagelöhnerarbeit von syrischen und häufig illegalen, asiatischen Wanderarbeitern erledigt wird, bleiben den Palästinensern wenige Möglichkeiten eines eigenständigen Verdienstes (al- Madi, Ugland 2003: 127). Die durch eine sehr hohe Arbeitslosigkeit gegebene Abhängigkeit von der UNRWA und anderen Hilfsorganisationen haben zu einer hohen Frustration der palästinensischen Bevölkerung geführt.55 6. Struktur der palästinensischen Flüchtlingsbevölkerung Ungefähr 56 Prozent der palästinensischen Flüchtlinge sind nach Angaben der UNRWA unter 25 Jahren alt. Eine weitere Statistik besagt, dass 47 Prozent der palästinensischen Flüchtlinge unter 20 Jahre alt ist und 64 Prozent unter 30 Jahre.56 Die Säuglingssterblichkeitsrate ist im Vergleich mit westlichen Ländern (Deutschland: 3,9 von 1000 Kindern) 57 hoch: Bei den im Libanon lebenden Palästinensern sterben 35 von 1000 Kindern im frühkindlichen Alter (Stand 2000). Der Durchschnitt aller UNRWA-Lager liegt bei 32 von 1000 Kindern. Allerdings entspricht dieser Wert dem Gesamtdurchschnitt im arabischen Raum. 54 Im Libanon sind palästinensische Flüchtlinge von rund 20 Berufen ausgeschlossen, da sie ihnen die für eine Zulassung notwendige Mitgliedschaft in den entsprechenden Kammern verwehrt wird. 55 http://www.un.org/unrwa/refugees/lebanon.html 56 http://www.un.org/unrwa/publications/pdf/figures.pdf (Table III sowie Figure 1). 57 Statistisches Bundesamt – VI A- . - 20 - Die palästinensische Flüchtlingsbevölkerung ist dennoch in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen. Die höchste Geborenenrate58 ist in der palästinensischen Bevölkerung im Gaza Streifen zu verzeichnen: Hier werden 35,6 Kinder pro 1000 Flüchtlinge geboren. Die niedrigste Geborenenrate unter den Flüchtlingspopulationen ist im Libanon zu verzeichnen, wo 24,6 Kinder pro 1000 Flüchtlinge zur Welt kommen (Stand 1998).59 In Deutschland liegt die Geborenenrate bei 8,3 Kindern pro 1000 Einwohner (Statistisches Bundesamt, Stand 2005). Die palästinensischen Flüchtlingsfamilien haben durchschnittlich 5,7 Mitglieder. Der höchste Wert wird in Gaza (6 Mitglieder) erreicht, der niedrigste in Syrien und Libanon (5,3 Mitglieder). Demographische Angaben und Indikatoren Jordanien West Bank Gaza Libanon Syrien Gesamtzahl im UNRWA Gebiet Registrierte Flüchtlinge 1.570.192 583.009 824.622 376.472 383.199 3.737.494 Davon Weiblich 764.306 287.658 404.968 185.055 189.819 1.831.806 Davon unter 16 Jahren (%) 34,6 % 34,1 % 45,6 % 30,1 % 34,7 % 36,5 % Im Lager lebend Im Lager lebend (%) 280.191 18 % 157.676 27 % 451.186 55% 210.715 56 % 111.712 29 % 1.211.480 32% Anzahl der Lager 10 19 8 12 10 59 Säuglingsterblichkeitsrate pro 1000 Lebendgeburten 32 27 33 35 29 31,2 Durchschnittliche Anzahl der Familienmitglieder 5,9 5,8 6,0 5,3 5,3 5,7 Geborenenrate pro 1000 34 33,7 35,6 24,6 33,0 32,2 58 Der Terminus „Geburtenrate“ wird auf Anraten des Statistischen Bundesamtes zugunsten des Begriffs „Geborenenrate“ aufgegeben, da sich die Gesamtzahl der geborenen Kinder aufgrund von Mehrlingsgeburten nicht in der stets niedrigeren Geburtenziffer niederschlägt. 59 http://www.un.org/unrwa/publications/pdf/figures.pdf (Table IV). - 21 - Flüchtlingen 1998 Stand Juni 200060 7. Religionsstruktur des palästinensischen Volkes Gesamtzahlen, die sich auf die Religionszugehörigkeit aller Palästinenser oder nur auf die Flüchtlingspopulation beziehen, konnten nicht gefunden werden. Allerdings dürften die offiziellen Angaben der palästinensischen Autonomiebehörde repräsentativ sein. So beträgt dort die geschätzte Bevölkerung ca. 3,76 Millionen (Gaza: 1,389 Millionen, West Bank: 2,372 Millionen) Menschen. Sie sind zu 96,2% Muslime, 3,8% Christen (Anteil sinkend, etwas mehr als die Hälfte sind griechisch-orthodox, daneben alle anderen Konfessionen).61 Die Palästinenser gehören mehrheitlich der sunnitischen Glaubensrichtung des Islam an. Es gibt einen kleinen Prozentsatz von Christen, die zum Großteil den altorientalischen christlichen Kirchen angehören. Die Palästinenser sind in religiöser Hinsicht also kein homogenes Volk. Neben der sunnitisch -muslimischen Mehrheit gibt es eine kleine Minderheit palästinensischer Juden und Drusen sowie eine etwas größere Gruppe palästinensischer Christen, die zwischen 5 und 10% der Bevölkerung ausmachen. „Diese religiösen Minderheiten sehen sich in den letzten Jahren zwar durch das Anwachsen des islamischen Fundamentalismus zum Teil bedroht, tatsächlich werden sie aber in der freien Ausübung ihres Glaubens kaum eingeschränkt “ (Herz: 2003, S.169). 8. Rolle von Nicht-Regierungsorganisationen in den Camps Neben der UNRWA gibt es in den Lagern eine Vielzahl von Nicht-Regierungs- und Wohltätigkeitsorganisationen, die in unterschiedlichem Umfang das Lagerleben beeinflussen . Eine detaillierte Betrachtung ihres Aktionsradius würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Angemerkt sei, dass sie mitunter bei den Palästinensern in keinem ho- 60 Table IV Demographic Data and Demographic Indicators, as of June 2000 vgl. http://www.un.org/unrwa/publications/pdf/figures.pdf 61 http://www.inwent.org/v-ez/lis/palaestina/seite1.htm - 22 - hen Ansehen stehen. Wie eine Umfrage aus dem Jahre 2006 der Konrad-Adenauer- Stiftung in den palästinensischen Autonomiegebieten ergab, halten 70 Prozent der Palästinenser das Gebaren dieser Einrichtungen für nicht transparent. 53 Prozent unterstellen den Organisationen Nepotismus. 57 Prozent der Befragten befanden, dass es bei den NROs und Wohltätigkeitsorganisationen verschiedene Formen von Korruption gibt. 9. Literaturverzeichnis Akram, Susan (2002): Palestinian Refugees and their Legal Status. Rights, Politics and Implications for a just solution. In: The Journal of Palestine Studies, No. 3, S. 36-48. Al-Madi, Yousef; Ugland, Ole Fr. (2003): Employment and Working conditions. In: Ugland, Ole Fr. 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Palästinenser und Israelis sprcchen über ihr Land, Graz. - 23 - Schatten, Fritz (2001): Rückkehr wohin? Das endlose Drama der palästinensischen Flüchtlinge. In: Internationale Politik und Gesellschaft, Bonn, S. 260-267. Sayigh, Rosemary (1997): Palästinenser im Libanon. Die (Auf-)Lösung des Flüchtlingsproblems . In: Ofterdinger, Ronald (Hrsg.): Palästinensische Flüchtlinge und der Friedensprozess. Palästinenser im Libanon, Berlin. Tiltnes, Age A. (2005): Falling behind. A brief on the living conditions of Palestinian refugees in Lebanon. Fafo Institute for Applied International Studies, Oslo. 51 S. http://www.fafo.no/pub/rapp/464/464.pdf Ugland, Ole Fr., Hg. (2003): Difficult Past, Uncertain Future. Living Conditions Among Palestian Refugees in Camps and Gatherings in Lebanon (Fafo-report 409). Fafo Institute for Applied International Studies, Oslo. Wiedenhöfer, Kai (2003): Perfect Peace. Die Palästinenser von Intifada zu Intifada, Göttingen. Links: UNRWA allgemein: http://www.un.org/unrwa http://www.un.org/unrwa/overview/qa.html http://www.un.org/unrwa/publications/pdf/figures.pdf http://www.un.org/unrwa/publications/index.html http://www.un.org/unrwa/refugees/stories.html UNRWA-Libanon http://www.un.org/unrwa/refugees/lebanon.html UNRWA-Syrien http://un.org/unrwa/refugees/syria.html http://www.un.org/unrwa/refugees/syria/sbeineh.html http://www.un.org/unrwa/refugees/syria/dannoun.html http://www.un.org/unrwa/refugees/syria/neirab.html http://www.un.org/unrwa/refugees/syria/khaneshieh.html http://www.un.org/unrwa/refugees/syria/homs.html - 24 - http://www.un.org/unrwa/refugees/stories/Syria_aug06.html UNRWA-Westbank http://www.un.org/unrwa/refugees/westbank.html http://un.org/unrwa/refugees/westbank/balata.html UNRWA-Gaza http://www.un.org/unrwa/refugees/gaza/html http://www.un.org/unrwa/refugees/gaza/jabalia.html http:/www.un.org/unwra/refugees/stories/PalChildDay.html UNRWA-Jordanien http://www.un.org/unrwa/refugees/jordan.html http://www.unrwa/refugees/jordan/baqaa.html http://www.kas.de/proj/home/pub/19/1/year-2006/document_id-87 Anlage 1. Establishment of UNRWA 2. Statistik Operationsgebiet/Gesamtzahl 3. Where do the Refugees live? 4. History and Establishment of UNRWA 5. UNRWA-Definition von Härtefällen 6. Überarbeitete Stellungnahme zur Rechtsstellung palästinensischer Flüchtlinge unter UNRWA-Mandat sowie Hinweise zur UNRWA-Registrierung 7. Education (Table I-IV, Figure 2-5) 8. Health ( Table I-V, Figure 1-2) 9. Allg. Statistiken (Table I-V, Figure 1-3) 10. Länderspezifische Statistiken (Table 1, 2.1-2.5) 11. Angaben zu Lagern in Jordanien 12. Angaben zu Lagern im Gazastreifen 13. Angaben zu Lagern in der Westbank 14. Angaben zu Lagern in Syrien 15. Angaben zu Lagern im Libanon 16. UNRWA-Flash Appeal (August 2006) 17. UNRWA Strongly Condemns the Killing of ist Staff Member (August 2006) 18. Camp Improvement Initiative For Palestine Refugees in Lebanon (June 2006) 19. Thousands isolated in a sea of destruction (Blogbericht, 21. July 2006)