© 2011 Deutscher Bundestag WD 10 - 3000 - 097/11 Open Access Konzeptionelle Grundlagen und Entwicklungsstand in ausgewählten Schwellenländern Ausarbeitung Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitungen und andere Informationsangebote der Wissenschaftlichen Dienste geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Der Deutsche Bundestag behält sich die Rechte der Veröffentlichung und Verbreitung vor. Beides bedarf der Zustimmung der Leitung der Abteilung W, Platz der Republik 1, 11011 Berlin. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 2 Open Access Konzeptionelle Grundlagen und Entwicklungsstand in ausgewählten Schwellenländern Verfasser: Aktenzeichen: WD 10 - 3000 - 097/11 Abschluss der Arbeit: 24. Oktober 2011 Fachbereich: WD 10: Kultur, Medien und Sport Telefon: Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Open Access: Konzeptionelle Grundlagen 6 3. Open Access in ausgewählten Schwellenländern 10 3.1. Brasilien 12 3.2. Indien 13 3.3. Russland 14 3.4. China 15 4. Fazit 16 5. Literatur 18 Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 4 1. Einleitung Das wissenschaftliche Publikationssystem befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Traditionell setzt es sich zusammen aus einem je nach Wissenschaftsdisziplin spezifischen Mix von Publikationsmedien, der wissenschaftliche Zeitschriften, Bücher, Sammelbände, Konferenzdokumentationsbände und Besprechungsliteratur umfasst. Bisher sind dies vor allem Printmedien mit Verlagen und Bibliotheken als zentralen Akteuren. Die Verlage erbringen die Leistung der Vervielfältigung, der Vermarktung und auch die Leistung der Qualitätssicherung. Inzwischen sind mit der Entwicklung des Internets und darauf bezogener Technologien neue elektronische Medien wie Online-Zeitschriften und Publikationsserver hinzugekommen. Digitale Medien eröffneten neue Formen und Formate des wissenschaftlichen Publizierens, die unter dem Begriff des elektronischen Publizierens gefasst werden: Dies reicht vom Bereitstellen von Dokumenten im Internet durch einzelne Wissenschaftler über komplementäre Online- Präsentation von Artikeln aus Printzeitschriften bis hin zu genuinen Online-Zeitschriften, in denen neben Text z.B. Video- oder Audiomaterial oder Primärdaten zugänglich gemacht werden können.1 Zugleich hat das Internet neue Wege des Austauschs von und des Zugriffs auf wissenschaftliche Veröffentlichungen ermöglicht. Angesichts dieser neuen technischen Möglichkeiten zur Neustrukturierung des Veröffentlichungsprozesses wird seit einigen Jahren daran gearbeitet, das System des wissenschaftlichen Publizierens mit Hilfe neuer Informationsund Kommunikationstechnologien zu verbessern und neue Perspektiven einer globalen Zugänglichkeit zu schaffen. Das Ziel dieser Initiativen ist „Open Access“, d. h. ein unbeschränkter und kostenloser Zugang zu wissenschaftlicher Information im Internet. Fachveröffentlichungen (und in einem weiteren Sinne auch Forschungsdaten) sollen online kostenfrei zugänglich gemacht und genutzt werden können (TAUBERT 2010).2 Die Potenziale von Open Access wurden zuerst in den Naturwissenschaften erkannt und genutzt, indem Wissenschaftler ihre Arbeiten auf einem eigenem Server - frei für alle Kollegen und ebenso auch für die interessierte Öffentlichkeit - zur Verfügung stellten. Inzwischen sind Open Access-Initiativen im gesamten Wissenschaftssystem anzutreffen. Neben Dokumentenservern („Repositorien“), auf denen andernorts veröffentlichte Artikel zugänglich gemacht werden, haben insbesondere Open-Access-Zeitschriften an Bedeutung gewonnen, in denen begutachtete Artikel kostenfrei zugänglich sind. Viele nationale Forschungsförderungseinrichtungen haben sich für die Durchsetzung dieser neuen Formen des digitalen Publizierens ausgesprochen.3 Partiell – etwa in manchen geisteswissenschaftlichen Disziplinen – gab es auch Vorbehalte gegenüber dem 1 Die Bedeutung der verschiedenen Arten von Publikationsmedien variiert traditionell zwischen den Disziplinen zum Teil beträchtlich; ebenso unterschiedlich sind die Herangehensweisen in der Umsetzung von Open Access (ALEXANDER VON HUMBOLDT-STIFTUNG 2009). 2 Ganz allgemein werden unter dem Begriff „Open Access“ Initiativen und Ansätze für einen freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen zusammengefasst (MRUCK, GRADMANN & MEY 2004; KUHLEN 2010). Grundsätzlich zur Geschichte des geistigen Eigentums und der Urheberrechte vgl. die Beiträge in HOFMANN (2006). Vgl. auch die Themenausgabe der „Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie“ (Ausgabe 4/5- 2007). 3 Auch die Bibliotheken hoffen auf diese Weise die als „Zeitschriftenkrise“ bekannte Entwicklung umzukehren, in deren Folge ihr Angebot aufgrund steigender Zeitschriftenpreise bei stagnierenden Bibliotheksbudgets stark geschrumpft ist (HÄTSCHER 2011). Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 5 Open-Access-Ansatz.4 Während in Deutschland zunächst eine kontroverse Debatte entstanden ist,5 sind in Schwellen- und Entwicklungsländern solche Bedenken kaum geäußert worden. Gerade in den BRIC-Staaten6 wird das Publizieren im Rahmen von Open Access-Modellen die Restriktionen als Chance angesehen, das eigene Wissenschaftssystem besser an die globalen wissenschaftlichen Diskurse anzukoppeln. Mit der Etablierung von Open Access-Lösungen soll außerdem die digitale Kluft zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern verringert werden (CANADA 2009). In diesem Sinn suchen weltweite Initiativen nach effektiven Strategien, um die Vorteile des Open Access für die Forschung und ihre Institutionen allgemein nutzbar zu machen. Immer zahlreicher werden dabei auch die Forderungen, ebenfalls die Archivierung von anderen wissenschaftlichen Publikationen und auch Primärdaten in Open Access-Archiven zu fordern. Dies wird auch durch eine Deklaration der Organisation for Economic Cooperation and Development bestätigt (OECD 2007). Neben den OECD-Staaten gehören auch China, Israel, die Russische Föderation sowie Südafrika zu den Unterzeichnern. Sie bekennen sich u.a. zu den Prinzipien der Ausgewogenheit, der Transparenz, der guten wissenschaftlichen Praxis und der Beachtung von Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Hinzu kommen Initiativen, die universitäre Lehr- und Lernunterlagen frei zur Verfügung stellen. So haben das Massachusetts Institute for Technology (http://ocw.mit.edu) und die Harvard University (http://mycourses.med.harvard.edu) bereits eine Vielzahl von Kursunterlagen online bereitgestellt. Gerade letzteres gewinnt auch an Universitäten in den Schwellenländern zunehmend an Bedeutung (Open-Courseware). Insgesamt lässt sich auch in Entwicklungs- und Schwellenländern eine Zunahme von im Internet frei verfügbaren Werken beobachten, bisweilen sogar ergänzt um die Rohdaten, auf denen die Veröffentlichungen basieren. Im Folgenden wird dies an den Beispielen in mehreren dieser Länder dargestellt. Deutlich wird dabei, dass die Open Access-Entwicklung vor allem in Brasilien vorangeschritten ist, während in den asiatischen Schwellenländern, aber auch in Russland die Open Access-Infrastruktur noch nicht sehr weit entwickelt ist. Ein Fazit rundet den Beitrag ab. 4 Befürchtet wird etwa der Niedergang von Fachverlagen und ein Zwang zu Open Access von Seiten der Fördergeber; vgl. dazu einen Beitrag zur Expertentagung zum Thema „Geisteswissenschaftliche Zeitschriften - Referenzsysteme und Qualitätsstandards“ (SCHMIDT-GLINTZER 2010). 5 So betont etwa Börsenverein des Deutschen Buchhandels in der Resolution "Keine Zukunft ohne Rechtssicherheit" vom 19. Juni 2009: „Die deutschen Verleger, Buchhändler und Zwischenbuchhändler appellieren an die Bundeskanzlerin, sich des Schutzes des geistigen Eigentums persönlich anzunehmen und ein Gesamtkonzept für die Weiterentwicklung des Urheberrechts vorzulegen. Damit sollte der Schutz geistigen Eigentums vor Internetpiraterie nachhaltig verbessert werden - und verhindert werden, dass Beschränkungen des Urheberrechts und fehlgeleitete Open Access-Modelle unternehmerische Initiativen ersetzen und verdrängen." Das Dokument ist abrufbar unter http://www.boersenblatt.net/326041. 6 Die Abkürzung BRIC steht für die Anfangsbuchstaben der fünf Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Das Akronym wurde erstmals 2001 vom damaligen Goldman Sachs-Chefvolkswirt Jim O'Neill verwendet. Inzwischen haben sich die vier Staaten zu einem informellen Klub zusammengeschlossen. Die Gruppe wurde jüngst um Südafrika erweitert: Am 14. April 2011 nahm Südafrika erstmals als Mitglied am jährlichem Treffen der Staatengruppe teil, die nun mit dem Kürzel BRICS bezeichnet wird. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 6 2. Open Access: Konzeptionelle Grundlagen Festzuhalten ist zunächst, dass in Programmatik und Praxis von Open Access zwei wesentliche Vorgehensweisen unterschieden werden.7 Der„grüne Weg“ bezeichnet die Speicherung bereits publizierter, begutachteter Forschungsartikel als Kopie auf Repositorien8 von Hochschulen oder Forschungsorganisationen („self archiving“).9 Dies betrifft vor allem Preprints und Postprints, aber auch andere Dokumentarten wie z.B. Monografien, Forschungsberichte, Konferenzproceedings. Ein Preprint entspricht einer Manuskriptfassung, die bei einer Zeitschrift (oder für einen Sammelband) für eine Veröffentlichung eingereicht wurde (LOSSAU 2007).10 Auch Primärdaten können über den Grünen Weg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Unterschieden werden institutionelle Repositorien (Wissenschaftsserver einer lokalen Einrichtung oder Hochschule) und Repositorien eines bestimmten Faches.11 Die SHERPA/RoMEO-Liste listet Verlage nach ihren Leitlinien in Bezug auf Urheberrechte und Parallelpublikation auf und unterscheidet vier verschiedene Kategorien, je nachdem, ob die Selbstarchivierung von Preprints und Postprints, nur von Preprints, nur von Postprints oder gar nicht erlaubt wird.12 Die Open Archives Initiative (OAI) registriert die Betreiber dieser Repositorien und entwickelte ein Protokoll für Metadaten, OAI-PMH, das weite Verbreitung gefunden hat. Eine Reihe von Diensten nutzt dieses Protokoll zum Metadatenharvesting,13 so 7 Vgl. dazu ARBEITSGRUPPE OPEN ACCESS IN DER ALLIANZ DER DEUTSCHEN WISSENSCHAFTSORGANISATIONEN (2009). 8 Dies sind Publikationenserver, auf denen Volltexte gespeichert sind. Vgl. dazu etwa das „Registry of Open Access Repositories (ROAR)“, abrufbar unter (http://roar.eprints.org). Vgl. auch die Daten des Ulrichsweb, das detaillierte Informationen mit einfachen Suchfunktionen zu mehr als 300.000 regelmäßig erscheinenden Publikationen bietet. Die von Ulrich bereitgestellten Datensätze umfassen ISSN, Verlag, Sprache, Fachgebiet, Auszüge und Indizes, Volltext-Datenbanken, Inhaltsverzeichnisse und Rezensionen (https://ulrichsweb.serialssolutions.com). 9 Die Bedingungen der Verlage für die Selbstarchivierung können in der SHERPA/RoMEO-Liste eingesehen werden. Diese Datenbank verzeichnet die Self-Archiving-Policies von ca. 150 Verlagen. Für alle Verlage und deren Zeitschriften ist festgehalten, ob das Abspeichern und Bereitstellen von Preprints oder Postprints erlaubt wird, zusätzliche Informationen, wie Copyright-Bedingungen und "Paid-Access-Optionen" – sofern diese von den Verlagen bereitgestellt werden – ergänzen das Profil (http://www.dini.de/dini-zertifikat/sherparomeo). 10 In diesen Repositorien werden üblicherweise frei zugängliche Versionen von anderswo gedruckt und kommerziell vertriebenen Publikationen abgelegt (http://roar.eprints.org). Vgl. zu den verschiedenen Modellen in Europa auch WEENINK et al. (2008). 11 Ein bekanntes Beispiel für ein disziplinäres Repositorium ist arXiv, ein Dokumentenserver für Preprints aus den Bereichen Physik, Mathematik, Informatik und Biologie (http://arxiv.org). 12 Vgl. http://www.sherpa.ac.uk/romeo/. 13 Die Open Archives Initiative versucht damit, die auf diesen Servern abgelegten Publikationen im Internet besser auffindbar und nutzbar zu machen (www.openarchives.eu). Das OAI-PMH kann auch zur Übertragung anderer Daten, z. B. Angaben zu Zitationen, eingesetzt werden und wird von einer wachsenden Anzahl von Institutionen unterstützt, so etwa dem Internet Archive (www.archive.org). Vgl. dazu auch KETT und SEIDEL (2011). Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 7 etwa die Suchmaschinen OAIster / WorldCat,14 Scirus15 von Elsevier, Bielefeld Academic Search Engine (BASE),16 Metadata on Internet Documents (MeIND),17 Google Scholar18 und das neue Meta-Portal ScientificCommons.19 Diese Serviceprovider erschließen die Inhalte der Dokumentenserver und machen diese durchsuchbar. Der „goldene Weg“ hingegen bezeichnet die Erstveröffentlichung von wissenschaftlichen Artikeln in Open-Access-Zeitschriften, prinzipiell aber auch die Open-Access-Publikation anderer originärer Beitragsarten (Monografien, Sammelbände usw.). Diese Texte durchlaufen üblicherweise einen Qualitätssicherungsprozess, meist in Form eines Peer Review oder Editorial Review. Mit dem Verlag wird in der Regel ein Publikationsvertrag geschlossen, der bestimmt, welche Nutzungsrechte die Autorinnen und Autoren dem Verlag einräumen und welche Nutzungsbedingungen für die frei zugänglichen Dokumente gelten sollen. Ein solcher Vertrag wird oftmals durch eine Open-Access-Publikationslizenz ergänzt, mit der die Autoren den Nutzern weitergehende und genau spezifizierte Rechte einräumen können. Beim „goldenen Weg“ lassen sich zwei Varianten unterscheiden: Zum einen das Veröffentlichen bei Open-Access- Verlagen bzw. in Open-Access-Zeitschriften, die sich entweder durch Publikationsgebühren vorab finanzieren (z.B. BioMed Central) oder öffentlich finanziert sind (z.B. Digital Peer Publishing Initiative DIPP).20 Zum anderen die parallele Publikation von Büchern im Druck (kostenpflichtig) und als elektronische Version (freier Zugang) in Open-Access-Verlagen, insbesondere in Universitätsverlagen.21 Dieses hybride Modell kommt vor allem bei Monographien zum Einsatz. Durch die frei zugängliche Online-Version wird die Auffindbarkeit durch Suchmaschinen und damit die Sichtbarkeit erhöht. Verlage erhoffen sich dadurch insbesondere höhere Verkaufszahlen der gedruckten Version. Eine Erweiterung erfährt der Open-Access-Begriff, der sich zunächst vor 14 Vgl. http://oaister.worldcat.org. 15 Vgl. http://www.scirus.com. 16 Vgl. http://www.base-search.net. 17 Vgl. http://www.meind.de. 18 Vgl. http://scholar.google.de. 19 Die ScientificCommons-Initiative will die Selbstarchivierung im deutschsprachigen Raum fördern und gleichzeitig einen unabhängigen, skalierbaren und offenen Zugang auf internationaler Ebene bieten (http://de.scientificcommons.org). 20 In hybriden Finanzierungsmodellen werden sowohl Open-Access-Artikel als auch zugangsbeschränkte Artikel innerhalb einer Zeitschrift publiziert. Der Verlag hält an den ursprünglichen Subskriptionsmodellen fest, bietet den Autoren aber zusätzlich an, gegen eine Gebühr den Artikel als Open Access freischalten zu lassen. Vgl. als Beispiel das Modell Open Choice des Wissenschaftsverlags Springer, abrufbar unter www.springer.com/open+access/open+choice?SGWID=0-40359-0-0-0. 21 Hinzu kommt ein Grauer Weg: Dieser Weg beschreibt die Veröffentlichung Grauer Literatur, also solcher Veröffentlichungen, die über den Buchhandel nicht zu beziehen sind. Dazu gehören im wissenschaftlichen Bereich Abstract-Sammlungen, Seminar- und Diplomarbeiten, Dissertationen, Tagungsberichte und ähnliche Dokumente. Ein Peer review findet bei diesen Dokumenten üblicherweise nicht statt. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 8 allem auf das Publizieren in Zeitschriften bezog, durch die Veröffentlichung von Monografien unter Open-Access-Bedingungen. So plant beispielsweise das von der Europäischen Union geförderte Projekt OAPEN,22 das aus der Zusammenarbeit mehrerer Universitätsverlage hervorging, Bücher aus geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen frei zugänglich zu machen. Damit soll verhindert werden, dass die Wissenschaften, bei denen die Kommunikation hauptsächlich über Monographien und weniger über Fachaufsätze erfolgt, einen strukturellen Nachteil gegenüber Wissenschaften entwickeln, in denen die Open-Access-Strategien bereits eine höhere Verbreitung gefunden haben. Deutlich wird damit, dass der Begriff „Open Access“ recht unterschiedliche Realisierungskonzepte beinhalten kann, um einen offenen Zugang zu wissenschaftlicher Information zu ermöglichen.23 Diese verschiedenen Wege sollen jedoch immer garantieren, dass wissenschaftliche Literatur kostenfrei und öffentlich im Internet zugänglich sein sollte. Eine wichtige Etappe zur Erreichung dieses Zieles war die Budapest Open Access Initiative. Diese Initiative europäischer und amerikanischer Wissenschaftler setzte sich zum Ziel, Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit frei zugänglich zu machen. Initiiert durch eine vom Open Society Institute organisierte Konferenz in Budapest im November 2001, gründete eine Reihe bekannter Wissenschaftler die Budapest Open Access Initiative (BOAI) und verabschiedeten am 14. Februar 2002 eine Erklärung, in der es heißt: „Frei zugänglich im Internet sollte all jene Literatur sein, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ohne Erwartung, hierfür bezahlt zu werden, veröffentlichen. (…) In allen Fragen des Wiederabdrucks und der Verteilung und in allen Fragen des Copyright überhaupt sollte die einzige Einschränkung darin bestehen, den jeweiligen Autorinnen und Autoren Kontrolle über ihre Arbeit zu belassen und deren Recht zu sichern, dass ihre Arbeit angemessen anerkannt und zitiert wird."24 Am 11. April 2003 wurde in Bethesda, Maryland über die Möglichkeiten einer besseren Einbindung der Beteiligten am Publikationsprozess beraten und im Juni dazu das Bethesda Statement on Open Access Publishing veröffentlicht.25 Die Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen vom Oktober 2003 erweitert und präzisiert die Ziele der Open Access-Bewegung.26 Die meisten wichtigen deutschen Forschungsinstitutionen unterzeichneten 22 Ziel ist die Entwicklung und Implementierung eines OPEN-Access-Publikationsmodells für wissenschaftliche Monografien aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Das OAPEN-Konsortium besteht aus sieben Universitätsverlagen und sucht weitere Partner (http://oapen.org). 23 Eine erste, annäherungsweise Definition des Begriffs „Open Access“ ist der freie, für die Nutzer kostenlose Zugang zum Wissen (WILLINSKY 2006; NÄDER 2010). In der aktuellen Diskussion steht vor allem das mit öffentlichen Mitteln finanzierte wissenschaftliche Wissen im Fokus (LOSSAU 2007); ausführlich hierzu auch die Informationen der Internet-Plattform http://open-access.net. Vgl. auch den Überblick aus der Perspektive der Bibliotheken von HÄTSCHER (2011). 24 Das Dokument ist abrufbar unter http://www.soros.org/openaccess/translations/german-translation. 25 Das Dokument ist abrufbar unter www.earlham.edu/~peters/fos/bethesda_ger.htm. 26 Ende Oktober 2003 wurde im Rahmen der Konferenz „Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities“ der Max-Planck-Gesellschaft die Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen von namhaften europäischen und amerikanischen Forschungsorganisationen und Universitäten unterzeichnet. Die Unterzeichnenden verpflichten sich, die Weiterentwicklung des Open-Access-Gedankens zu unterstützen, indem sie z.B. Forscherinnen und Forscher darin bestärken, ihre Ergebnisse Open Access zu veröffentlichen (engl. „Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities”). Der Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 9 die Berliner Erklärung, so etwa Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Hochschulrektorenkonferenz, Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft, Berlin- Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) und Deutsche Initiative für Netzwerkinformation (DINI). Ein zentrales Ziel der Open-Access-Bewegung ist es, wissenschaftliche Literatur und wissenschaftliche Materialien für alle Nutzerinnen und Nutzer kostenlos im Internet zugänglich zu machen. Es geht vor allem um die Maximierung der Verbreitung wissenschaftlicher Information, wie dies gerade in der Berliner Erklärung betont wird. Auf einer anderen Ebene ist das Thema Open Access Gegenstand des politischen Interesses geworden. Am 20. Oktober 2009 wurde die Petition „Wissenschaft und Forschung ‐ Kostenloser Erwerb wissenschaftlicher Publikationen“ in den Deutschen Bundestag eingebracht, die 23.631 Mitzeichner fand und in der Vorschriften gefordert werden, dass Forschungsergebnisse aus öffentlich geförderter Forschung für alle Bürgerinnen und Bürger kostenfrei zugänglich gemacht werden.27 Diese Petition bedeutet die Forderung nach politischer Unterstützung von Open Access, einer Bewegung, die bisher in Deutschland von den Institutionen des Wissenschaftssystems getragen wird. Sie zeigt, dass Open Access von vielen unterstützt wird, aber auch der Bedarf gesehen wird, die Umsetzung der Idee des freien Zugangs zum Wissen noch stärker als bisher zu unterstützen. Die Entwicklung der Open-Access-Bewegung28 wurde nicht zuletzt durch die sogenannte Zeitschriftenkrise im wissenschaftlichen Bibliothekssystem begünstigt. Seit Mitte der 1990er Jahre sind die Preise für Zeitschriften vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich immer weiter gestiegen, so dass Universitätsbibliotheken mehrfach Journale abbestellen mussten. Die Folge war die zunehmend eingeschränkter Zugriffsmöglichkeiten auf relevante wissenschaftliche Informationen. Eine weitere Begünstigung fand der Open-Access-Gedanke durch die Mehrfachsubventionierung wissenschaftlicher Publikationen durch die Öffentliche Hand. Mehrfach deshalb, weil die Gehälter und die redaktionelle Überarbeitung vom Staat finanziert werden. Hinzukommen Druckkostenzuschüsse aus Fördermitteln, in der Regel ebenfalls von öffentlichen Geldgebern. Die fertigen Publikationen werden dann zumeist sehr teuer von den Bibliotheken zurückgekauft, damit diese sie wiederum den Wissenschaftlern zur Verfügung stellen können (MRUCK, GRADMANN & MEY 2004). Die Forderung des Open Access durchbricht diese Strukturen, indem die Forschungsergebnisse kostenfrei im Internet für alle Interessierten zur Verfügung stehen. Ein wesentlicher Anreiz für Open Access sind deshalb der schnelle Zugriff auf relevante wissenschaftliche Informationen und deren vereinfachte Nutzung für die weitere Forschung. Jedoch ist Open Access keineswegs mit Selbstpublikation gleichzusetzen, wie sie Text ist abrufbar unter http://oa.mpg.de/lang/de/berlin-prozess/berliner-erklarung. Auf europäischer Ebene erfuhr die Berlin Declaration eine Fortsetzung in Form der „Petition for guaranteed public access to publiclyfunded research results“, die an die EU-Kommission gerichtet wurde und inzwischen von über 1.300 Organisationen und über 28.000 Einzelpersonen unterzeichnet worden ist (www.ec-petition.eu). 27 Vgl. https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=7922. 28 Vgl. zu Geschichte der Open-Access-Bewegung die Informationen unter http://openaccess .net/de/allgemeines/was_bedeutet_open_access/geschichte; Informationen finden sich auch im Open Access-Dossier unter http://www.goethe.de/wis/bib/dos/oac/deindex.htm. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 10 etwa durch das Internet für alle möglich geworden ist, sondern orientiert sich prinzipiell an den, die für die Produktion wissenschaftlichen Wissens gelten. Gerade die Kriterien strenger Qualitätskontrolle durch Peer Review werden in der Regel auch bei Open-Access-Publikationen eingehalten. Gleichzeitig erlaubt der freie Zugang auf elektronische Publikationen die Entwicklung neuer Qualitätskriterien. So hat etwa die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im Januar 2006 Open Access in ihrer Förderpolitik verankert und Open-Access-Richtlinien verabschiedet (FOURNIER 2007).29 3. Open Access in ausgewählten Schwellenländern Die gänzlich frei zugänglichen Publikationen – der „goldene Weg“ zu Open Access – finden sich vor allem in elektronischen Zeitschriften. Eine Übersicht hierzu bietet das von der Universität Lund in Schweden entwickelte „Directory of Open Access Journals (DOAJ)“.30 Das DOAJ weist neben einer hohen Zahl von englisch‐sprachigen Titeln einen beträchtlichen Anteil an spanisch‐ und portugiesisch‐sprachigen Zeitschriften auf (HAIDER 2005).31 Während in Deutschland das mangelnde Renommee32 der Open Access Publikationen immer noch ein starkes Hindernis für 29 Vgl. dazu www.dfg.de/dfg_magazin/forschungspolitik_standpunkte_perspektiven/open_access/index.html; zur rechtlichen Einordnung ausführlich SPINDLER (2009); im Rahmen der jüngsten Urheberrechtsreformdebatte geht es in diesem Zusammenhang vor allem um das Zweitveröffentlichungsrecht von Wissenschaftlern (HANSEN 2009; TIETZE 2011; KREUTZER 2010). Informationen finden sich auch in IUWIS ((Infrastruktur Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft) unter www.iuwis.de/dossier/faq-zu-open-access-und-zweitveröffentlichungsrecht. Vgl. dazu auch „Ergänzende Hinweise zu den Desideraten der Allianz der Wissenschaftsorganisationen im Hinblick auf den Dritten Korb UrhG und Entgegnung auf die Argumentation des Börsenvereins des deutschen Buchhandels“ vom 4. April 2011; das Dokument ist abrufbar unter www.allianzinitiative.de/fileadmin/user_upload/2011-04-04_allianz.pdf. Unterstützung erhält diese Position auch vom Aktionsbündnis ,,Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft“ (http://www.urheberrechtsbuendnis.de) sowie im politischen Raum durch die Fraktionen von SPD mit einem Gesetzentwurf (BT-Drs. 17/5053, 16. 03. 2011) sowie Bündnis 90/Die Grünen mit einem Antrag (17/7031, 21.09.2011). 30 Vgl. http://www.doaj.org. 31 Einen Anhaltspunkt hinsichtlich der internationalen Verbreitung von Open Access-Publikationen des „Grünen Weges“ liefert die Website Repository66, die eine weltweite Liste von Open Access-Dokumentservern führt (http://maps.repository66.org); eine ähnliche Zusammenstellung bietet das Directory of Open Access Repositories (www.opendoar.org). 32 Die Reputation der Zeitschriften und anderer Publikationen spielt für die Wissenschaftler zumeist eine bedeutende Rolle. Gemessen wird dies in der Regel mit dem sogenannten Impact Factor. Der Impact Factor bzw. Einflussfaktor oder genauer Journal Impact Factor (JIF) einer Fachzeitschrift soll messen, wie oft andere Zeitschriften Artikel aus ihr in Relation zur Gesamtzahl der dort veröffentlichten Artikel zitieren. Je höher der Impact Factor, desto angesehener ist eine Fachzeitschrift. Dies wirkt sich auch auf die akademische Beurteilung von Wissenschaftlern aus: Wer in Zeitschriften mit höherem Impact Factor publiziert, hat größere Karrierechancen. Ein fehlender Impact Factor gilt demgegenüber als ein beträchtliches Hindernis für die Akzeptanz von Open-Access-Zeitschriften (DOBUSCH 2009; WEISHAUPT 2009). Neben dem Impact-Faktor ist jedoch auch die Anzahl der Downloads von Open-Access-Dokumenten ein Maß für die Sichtbarkeit der bereitgestellten wissenschaftlichen Ergebnisse. So betont HERB (2006), dass im Rahmen von Open Access eine maximierte Verbreitung der Inhalte und gesteigerte Zitationshäufigkeit möglich sei. Vgl. dazu die Informationen Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 11 die Akzeptanz von Open‐Access‐Zeitschriften darstellt, sind etwa in Brasilien die hochwertigen Zeitschriften weitgehend frei zugänglich.33 Insbesondere die Wissenschaftsorganisationen aus einigen Schwellenländern haben sich seit längerem als Unterstützer von Open Access positioniert. Sie werden unterstützt von weltumspannenden Bewegungen34 wie etwa Open Archives Initiative (OAI),35 Budapest Open Access Initiative (BOAI),36 Scholarly Publishing & Academic Resources Coalition (SPARC),37 aber auch von Organisationen wie International Council for Science (ICSU),38 United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) 39 und International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA).40 Hinzu kommen einige Initiativen in den Schwellenländern selbst. Im September 2005 fand in Salvador (Brasilien) im Rahmen des 9th World Congress on Health Information and Libraries das International Seminar on Open Access statt, auf dem die „Salvador Declaration on Open Access: The Developing World Perspective” verabschiedet wurde.41 Im November 2006 verabschiedeten die Teilnehmer des „Workshop on Electronic Publishing and Open Access”, der am Indian Institute of Science in Bangalore (Indien) stattfand, eine “National Open Access Policy for Developing Countries”. Das Dokument dient als Musterformulierung für die Selbstverpflichtung von Regierungen, Open Access zu fördern und wurde von Teilnehmern aus Äthiopien, Brasilien, China, Deutschland, England, Indien, Japan, Südafrika und USA formuliert.42 Es zeigt sich, dass Open Access bereits in die Förderrichtlinien vieler Förderorganisationen weltweit Einzug gehalten hat und dass sich bereits zahlreiche Institutionen im Rahmen einer Selbstverpflichtung zu open acccess bekannt haben. Offenkundig geht es dabei vornehmlich um den „Grünen Weg“, den die Institutionen beschreiten, wobei allerdings beträchtliche Unterschiede zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen festzustellen sind (STEMPFHUBER 2009: 123ff.). im open.access.net unter http://openaccess .net/de/wissenswertes_fuer/autoren/impact_faktor_und_die_anerkennung_von_oa_publikationen. 33 Einen Einblick in die weltweite Verteilung wissenschaftlicher Arbeiten bietet die Karte von Worldmapper, auf der die Größe der Länder proportional zu ihrem Anteil an wissenschaftlichen Publikationen im Jahr 2001 dargestellt ist: http://www.worldmapper.org/display.php?selected=205. 34 Vgl. dazu eine ppt-Übersicht unter http://opendepot.org/399/1/Rupak_Open_Access.ppt. 35 Vgl. http://www.openarchives.org. 36 Vgl. http://www.soros.org/openaccess. 37 Vgl. http://www.arl.org/sparc 38 Vgl. http://www.icsu.org. 39 Vgl. http://www.unesco.org/new/en/communication-and-information/access-to-knowledge/open-access-toscientific -information. 40 Vgl. http://www.ifla.org. 41 Vgl. http://www.icml9.org/meetings/openaccess/public/documents/declaration.htm. 42 Vgl. dazu http://www.ncsi.iisc.ernet.in/OAworkshop2006/pdfs/NationalOAPolicyDCs.pdf. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 12 3.1. Brasilien43 Brasilien belegt mit 638 Open-Access-Zeitschriften im Directory Of Open Access Journals (DOAJ) weltweit den zweiten Platz hinter den Vereinigten Staaten von Amerika mit 1323 (DOAJ 2011). Daneben spielt die Biblioteca Digital Brasileira de Teses e Dissertcaoes eine wesentliche Rolle, die fast 139.000 Dissertationen und andere Abschlussarbeiten zur Verfügung stellt. Hauptakteure sind die Politik, die die Open-Access-Initiativen finanziell unterstützt und eine gesetzliche Grundlage geschaffen hat, Bibliotheken, Universitäten, das Brasilianische Institut für Wissenschaft und Technologie sowie die Open Journal Systems (OJS) (WEISHAUPT 2010).44 Open-Access-Projekte werden sowohl nach dem grünen als auch nach dem goldenen Weg beschritten, wobei der – bereits beschriebene - goldene Weg, der bei den Zeitschriften eingeschlagen wird, besonders erfolgreich ist. Die Erfolge sind zurückzuführen auf das gemeinsame Wirken der BIREME (Biblioteca Regional de Medicina) und der SciELO (Scientific Electronic Library Online)45 sowie von Ibict (Instituto Brasileiro de Informacao em Cienência e Tecnologia)46 und zahlreichen Universitäten und akademischen Institutionen gemeinsam mit den Open Journal Systems. Den grünen Weg hat Ibict mit staatlichen Universitäten eingeschlagen, in Partnerschaft mit der Universidade de Brasilia (COSTA 2010). Die Open Access-Initiativen können sich auf eine entsprechende Gesetzgebung mit verpflichtenden Regelungen stützen. So schafft das Gesetz 1120/2007 die Voraussetzung dafür, dass öffentlich finanzierte wissenschaftliche Schriften (von Abschlussarbeiten bis Forschungsberichten) in entsprechenden Universitäts-Archiven digital vorgehalten werden. Innerhalb der verschiedenen Open-Access-Erklärungen ist insbesondere die „Salvador Declaration on Open Access“ erwähnenswert . Sie nimmt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Deklaration „Open access promotes equity“ in die Verantwortung, ihre Forschungsergebnisse frei zugänglich zu machen (WEISHAUPT 2010). Hinsichtlich des Modus von Open Access-Veröffentlichungen sei hier exemplarisch das Portal SciELO Brazil genannt, das folgende Kriterien für die Aufnahme von wissenschaftlichen Journalen festlegt: Das Journal muss Originalarbeiten veröffentlichen, die vor allem aus wissenschaftlicher und / oder signifikanter Forschung in ihren Fachgebieten resultieren. Auch andere Beiträge wie Rezensionen, Berichte, Pressemitteilungen und Fallstudien, die keine Original-Artikel sind, können von dem Journal publiziert werden (SciELO Brazil 2011,5.2.1). Die Evaluation und Zulassung der eingereichten Beiträge müssen von unabhängigen Gutachtern (Peer-Reviews) durchgeführt werden. Die Zeitschrift muss den Begutachtungsprozess ausdrücklich darstellen. Sobald ein Journal für die Aufnahme in die SciELO -Sammlung des 43 Dieser Teil wurde von (WD 8) bearbeitet. 44 Vgl. dazu ausführlich COSTA und LEITE (2008). 45 Vgl. http://www.scielo.br, 46 Vgl. http://www.ibict.br. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 13 Verfahrens durch die Peer-Review akzeptiert worden ist, wird die Begutachtung dokumentiert. Die Angabe der wichtigsten Termine des Prozesses, einschließlich Datum des Eingangs und der Annahme ist zwingend erforderlich (SciELo Brazil 2011, 5.22) 3.2. Indien Es gibt in Indien bislang nur wenige Open-Archive- und Open-Access-Initiativen und sie sind noch weit entfernt von einer Konsolidierung. Auch werden bisher indische Publikationen kaum zitiert, da die publizierenden indischen Fachzeitschriften nur eine geringe Auflage haben und Publikationen im Ausland in kaum zitierten Fachzeitschriften erscheinen. Allerdings gibt es nur wenige kommerzielle indische Verlage, die Fachzeitschriften sind hauptsächlich in der öffentlichen Hand. Dieser Umstand könnte dazu beitragen, die Entwicklung von Open Access- Modellen zu forcieren. Die indische Wissenschaft hat, unter aktiver Beteiligung von Regierungsbehörden und Verlagen, bereits erste Schritte in diese Richtung getan. Indische Forscher sehen den Nutzen von Open-Access-Zeitschriften und -Archiven insbesondere in einer erhöhten Wahrnehmbarkeit von Informationen, der höheren Zitationsrate von Artikeln und der Möglichkeit einer schnellen gesellschaftlichen Nutzbarmachung von Wissen (HIRWADE 2007). Ausgangspunkt für die bisherigen Open Access Initiativen in Indien ist der Right to Information Act, der 2005 in Kraft trat. Das Gesetz bildet eine wesentliche Grundlage für die allgemeinen Zugang zu den Ergebnissen der mit öffentlichen Mitteln finanzierten Forschung: Alle Bürger haben seitdem das Recht, die Ergebnisse und den sozialen Nutzen dieser Forschung zu kennen. Die indische Regierung erwartet von Autoren, dass sie ihre Arbeiten, wenn diese das Ergebnis öffentlich finanzierter Forschung sind, möglichst kostenlos zugänglich machen. Die Sondersitzung zum Thema Open Access, die am 6. Januar 2006 auf dem 93. Indian Science Congress in Rajendranagar (Hyderabad) stattfand, sprach eine Empfehlung für eine „Optimal National Open Access Policy“ aus.47 Die vor einiger Zeit gebildete National Knowledge Commission of India (NKC) und die National Association of Software and Service Companies of India (NASSCOM) unterstützen zusammen mit anderen Organisationen die Open-Courseware- Bewegung48 in Indien zum Zwecke der besseren Verteilung von Wissensressourcen. NKC formuliert zudem Open-Access-Politiken und Leitlinien für die Bereiche Hochschulbildung, Forschung und Entwicklung, mit dem Ziel, den Zugang zu Forschungsergebnissen zu verbessern und die Ergebnisse weltweit zu verbreiten. Im Hinblick auf die Open Access-Archivierung lassen sich erste Fortschritte erkennen. So hat das Institute of Mathematical Sciences in Chennai, eine der ersten Institutionen in der Open- Access-Archivierung in Indien, bereits 1997 einen Mirror49 für das Open-Access-Archiv arXiv ein. Obwohl in Indien insgesamt über 29 offene Repositorien zur Verfügung stehen, sind bislang nur 16 im Directory of Open Access Repositories (DOAR) verzeichnet. Ähnliches gilt für Open- 47 Vgl. dazu http://openmed.nic.in/1599/01/Open_Access_in_India.pdf. 48 Bei Open Courseware handelt es sich um frei zugängliche Studienmaterialien. 49 Ein Mirror bezeichnet in Computernetzwerken eine exakte Kopie von Daten. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 14 Access-Zeitschriften. Das Portal Open J-Gate50, das 2006 von Informatics India Ltd eingerichtet wurde, bietet elektronischen Zugang zur weltweiten Zeitschriftenliteratur und umfasst 3801 Open-Access-Zeitschriften (Stand: 3. Mai 2007). Die derzeit 108 indischen Forschungszeitschriften, die freien Zugang zu Volltexten bieten, werden zu einem großen Teil von sechs Zeitschriftenverlagen herausgegeben: Medknow Publications, Indian Medlars Centre of National Informatics, Indian Academy of Sciences, Indianjournals.com, Kamla-Raj Enterprises und Indian National Science Academy. Keine dieser Open-Access-Zeitschriften verlangt eine Autorengebühr, sie finanzieren sich durch Subskriptionen, Anzeigen oder Zuschüsse. Allerdings bestehen gerade auf der Seite der Wissenschaft die gleichen Bedenken, die auch in Europa vorgetragen werden. Viele Wissenschaftler glauben, Herausgeber renommierter Zeitschriften würden nicht akzeptieren, dass Forschungsarbeiten in Open-Access-Repositorien archiviert würden. Tatsächlich aber erlauben auch renommierte Zeitschriften, dass Autoren sogenannte Preprints und Postprints selbst archivieren. Außerdem befürchten sie, dass die Bewertung des Impact51 ihrer Forschungsergebnisse schwierig ist, wenn sie nicht in herkömmlichen Zeitschriften veröffentlicht sind. Nicht zuletzt, so argumentieren sie, würden Stellen und Auszeichnungen oft aufgrund des Impact-Faktors einer Zeitschrift, in der die relevanten Forschungsarbeiten veröffentlicht wurden, zuerkannt. Gleichwohl entschied das National Institute of Technology in Rourkela im Mai 2006, dass die Open-Access-Archivierung aller Forschungsarbeiten des Instituts, einschließlich der Doktor- und Masterarbeiten, verpflichtend ist.52 3.3. Russland Die Forderung nach freiem Zugang zu wissenschaftlichen Fachinformationen hat auch die östlichen Teile Europas erreicht. Die „Budapester Initiative“ wurde im europäischen Raum vor allem von deutschen, englischen, französischen, italienischen und spanischen Institutionen – überwiegend Universitäten und Universitätsverlage – unterzeichnet, seltener jedoch von osteuropäischen Einrichtungen. Ähnliches gilt für die „Berliner Erklärung“. Sie wurde von vielen Hochschulrektorenkonferenzen und Forschungsorganisationen in Belgien, Deutschland, Frankreich, Holland, der Schweiz und Spanien signiert, jedoch sind auch hier osteuropäische Länder kaum vertreten. Den bisher weitesten Verbreitungskreis hat die „EU-Petition“53 mit inzwischen etwa 26.000 Unterzeichnern: Neben Einrichtungen aus den vorgenannten Ländern finden sich Fördereinrichtungen und Fachgesellschaften beispielsweise aus Estland, Litauen, der 50 Vgl. http://www.openj-gate.com. 51 In den Schwellenländern stellt sich die Situation anders dar als in den wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern. In Indien sind von den 52 Zeitschriften mit Impact Factor 24 frei zugänglich, und nur wenige mehr, nämlich 28, werden kommerziell vertrieben. Eine aktuelle vergleichende Übersicht findet sich in ARUNACHALAM und MADHAN (2011). 52 Ein ausführlicher Überblick findet sich in ARUNACHALAM (2008). 53 Vgl. http://www.ec-petition.eu. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 15 Ukraine, aus Dänemark, Norwegen und Schweden, sowie vereinzelt auch Repräsentanten griechischer, polnischer, rumänischer und russischer Wissenschaftseinrichtungen. In Russland54 haben Open Access-Lösungen in den letzten Jahren zugenommen, jedoch wird diese Art der digitalen Bereitstellung wissenschaftlicher Text – neben der mangelnden staatlichen Unterstützung – durch eine Reihe von Restriktionen bisher stark gebremst. Neben dem Problem der sprachlichen Inkompatibilität und der deutlichen Unterschiede in den Wissenschaftstraditionen wird vor allem die fehlende wissenschaftspolitische Infrastruktur genannt. Gerade die großen Wissenschaftsorganisationen und auch die Universitäten haben bislang nur in geringem Maß die Open Access-Initiativen unterstützt. Gering ist auch das politische Interesse an der Entwicklung von Open Access-Lösungen.55 Deutlich wird dies etwa daran, dass bislang vor allem der „grüne Weg“ des Publizierens in Russland vorherrschend ist („self archiving).56 3.4. China Weiter entwickelt scheint die Open Access-Bewegung in China zu sein (FANG und ZHU 2006).57 Obwohl bisher keine klare rechtliche Grundlage für die Open Access Initiativen existiert, sind an vielen Hochschulen frei zugängliche Server mit Texten aus einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen eingerichtet worden. So eröffnete im Juni 2006 die National Library of China das „Open Access Repository of Library and Information Science” (OARLIS). Bereits davor sind mehrere multidisziplinäre Internet-Repositorien eingerichtet worden, so etwa das Quiji Wenku Preprint Repository (www.qiji.cn/eprint), Science Paper (www.paper.edu.cn) und der China Preprint Service (http://prep.istic.ac.cn). Unterstützt wurde diese Entwicklung insbesondere durch die Aktivitäten der Chinese Academy of Science (CAS) (http://english.cas.cn).58 Die Strategie der Chinese Academy of Science zielt darauf ab, die Bedingungen für Open Access in China nachhaltig zu verbessern. In diesem Aufhol-Prozess soll die National Science Library (NSL) eine wesentliche Position einnehmen. Sichtbar wird dies etwa in der Schaffung des Chinese Open Access Portal (www.open-access.net.cn) als einen wesentlichen institutionellen Beitrag zur Entwicklung von Open Access-Lösungen im chinesischen Wissenschaftssystem. Mit dem Open Acces- Portal soll nicht zuletzt der Wissenstransfern auf internationaler Ebene 54 Zur Entwicklung von Wissenschaft und Forschung in Russland vgl. ALEXANDER VON HUMBOLDT-STIFTUNG (2005). 55 So auch die telefonische Auskunft durch das DFG-Büro Russland/GUS in Moskau vom 18. Oktober 2011. 56 Die Situation in Russland lässt sich etwa am Beispiel der Publikationspraxis im Fach Psychologie erläutern; vgl. dazu die Übersicht bei VELICHKOVSK (2009: 157ff.). 57 Verdeutlicht wird dies auch dadurch, dass die in Peking im Oktober 2010 veranstaltete „Berlin8 open access conference” zum ersten Mal außerhalb Europa veranstaltet wurde. Die Konferenz wurde gemeinsam von der Chinese Academy of Sciences and der Max Planck Gesellschaft getragen (http://www.berlin8.org). 58 Zusammen mit der Universität Zürich und der Harvard University erhielt die Chinese Academy of Science im Jahr 2010 den Preis als "BioMed Central's Open Access Institute of the Year". Der Preis ist bestimmt für Institutionen, welche eine führende Rolle darin spielen, den Zugang zu publizierten Forschungsresultaten zu verbessern. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 16 verbessert werden. Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit Wissenschaftsorganisationen in anderen Ländern. Dies betrifft beispielsweise die deutsch-chinesische Zusammenarbeit zwischen National Natural Science Foundation of China (NSFC) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).59 Inzwischen gibt es in China eine beträchtliche Anzahl von Open Access Zeitschriften, die jedoch zumeist auf eigenständigen Servern publiziert werden (CHENG und REN 2008: 143f). Gleichzeitig werden aber Open Access-Websites entwickelt, die größere Kollektionen von wissenschaftlichen Zeitschriften enthalten. Zu nennen ist etwa „SciencePaper Online“ (www.paper.edu.cn/journal.php), das vom „Center for Science and Technology“ und dem zentralstaatlichen Bildungsministerium getragen wird (ebd.: 144). Auffällig freilich der unklare und oft transitorische Status vieler Open Access-Zeitschriften. So haben viele Zeitschriften, nachdem sie Kooperationen mit Springer, Blackwell oder Elsevier eingegangen sind, ihren Open Access-Ansatz wieder aufgegeben. Deutlich werden hieraus auch die Schwächen des institutionellen Hintergrundes für das System der wissenschaftlichen Publikationen. Es fehlt insbesondere die Unterstützung finanzstarker chinesischer Forschungsinstitutionen. Hinzu kommen weitere Restriktionen für die Entwicklung von Open Access-Lösungen in China. Dies betrifft zunächst das immer noch relativ geringe Wissen über Open Access innerhalb der chinesischen Scientific Community. Hinzu kommt, dass die institutionelle Infrastruktur deutlich hinter der faktischen Entwicklung von Open Access zurückgeblieben ist. Erforderlich erscheint insbesondere die Schaffung eines geeigneten Rechtsrahmens im Hinblick auf urheberrechtlichen Klarheit (ZHONG 2009).60 4. Fazit Insgesamt ist eine wachsende Popularität von Open Access-Lösungen nicht nur in den europäischen Ländern, sondern auch in Schwellen- und Entwicklungsländern zu verzeichnen. Dies zeigt nicht zuletzt ein aktuelles Statement der International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA) zu einigen zentralen Fragen von Open Access.61 Gerade in Brasilien gibt es inzwischen in vielen Wissenschaftszweigen beachtliche Open‐Access‐ Initiativen. Während in Deutschland das Renommee von Open Access Publikationen immer noch als ein starkes Hindernis für die Akzeptanz von Open‐Access‐Zeitschriften gilt, sind in Brasilien viele angesehene Zeitschriften frei zugänglich. Inwieweit dies auch Vorbildcharakter für die entwickelten Länder haben könnte, ist jedoch aufgrund der unterschiedlichen Wissenschaftstraditionen eine offene Frage. Festhalten lässt sich immerhin, dass Open Access das Ergebnis der Zusammenarbeit von Akteuren aus vielen Ländern ist. Auch künftig werden die verschiedenen Partner der Open-Access-Bewegung voneinander lernen können. Allerdings stellen sich auch Fragen. Insbesondere stellt sich das Problem, inwieweit die forcierte Nutzung von Open Access-Lösungen in einigen Schwellenländern nicht auch eine Folge einer bisher 59 Vgl. dazu CHENG und REN (2008: 140). 60 Einen Überblick bietet ZHONG (2009). 61 Inzwischen wurde dazu eine Open Access-Taskforce eingerichtet. Unter dem Vorsitz von Lars Bjoernshauge, Vize-Präsident des Schwedischen Bibliotheksverbandes, haben sich zehn internationale Vertreter in einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen (www.ifla.org/en/news/ifla-open-access-taskforce-established). Hinzu kommt eine IFLA-Publikation, die sich umfassend mit Open Access beschäftigt (KATSIRIKOU 2011). Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 17 relativ schwach entwickelten Infrastruktur des wissenschaftlichen Publizierens darstellt. Dies erklärt unter Umständen, warum in den angesprochenen Schwellenländern elektronische Publikationen inzwischen häufiger zitiert werden als herkömmliche Publikationen. Festzuhalten ist aber auch, dass sich im Hinblick auf die Publikationsformen sich die asiatischen Schwellenländern – insbesondere Indien, China, Korea – immer mehr den „westlichen“ Gegebenheiten angleichen, wenngleich die Quantität der Publikationen schon aufgrund der schlechteren Bibliotheksverhältnisse dort immer noch geringer ausfällt (ALEXANDER VON HUMBOLDT-STIFTUNG 2009). Während etwa in Deutschland das mangelnde Renommee ein starkes Hindernis für die Akzeptanz von Open‐Access‐Zeitschriften darstellt, sind etwa in Brasilien die hochwertigen Zeitschriften mit Impact Factor nahezu ausschließlich frei zugänglich. Zu beachten ist schließlich auch, dass das Publikationsverhalten weiterhin – auch im Rahmen von Open Access – in sehr starkem Maß von den Bedingungen in den jeweiligen Fächern abhängig ist. Der elektronischen Veröffentlichung kommt je nach Disziplin ein unterschiedlicher Stellenwert zu. In manchen Fächern ist sie weiterhin umstritten, und die Entwicklung ist immer noch im Fluss. Gleichwohl sind generelle Aussagen über das wissenschaftliche Publikationsverhalten aufgrund der beträchtlichen fachspezifischen Unterschiede nur in eingeschränkten Maß möglich. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 10 - 3000 - 097/11 Seite 18 5. Literatur ALEXANDER VON HUMBOLDT-STIFTUNG (2005). Wissenschaft und Forschung in Russland – zwischen Agonie und Reform? Arbeits- und Diskussionspapier 2/2005. Bonn: AvH. ALEXANDER VON HUMBOLDT-STIFTUNG (Hrsg.) (2009). Publikationsverhalten in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Beiträge zur Beurteilung von Forschungsleistungen (Diskussionspapiere der Alexander von Humboldt-Stiftung 12/2009, zweite erweiterte Auflage). Bonn: AvH. ARBEITSGRUPPE OPEN ACCESS IN DER ALLIANZ DER DEUTSCHEN WISSENSCHAFTSORGANISATIONEN (Hrsg.) (2009). Open Access. Positionen, Prozesse, Perspektiven. 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