© 2019 Deutscher Bundestag WD 10 - 3000 - 058/19 Bildung und Sport in Deutschland Dokumentation Wissenschaftliche Dienste Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 10 - 3000 - 058/19 Seite 2 Bildung und Sport in Deutschland Aktenzeichen: WD 10 - 3000 - 058/19 Abschluss der Arbeit: 30. Juli 2019 Fachbereich: WD 10: Kultur, Medien und Sport Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 10 - 3000 - 058/19 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Fachliteratur zur Thematik Bildung und Sport 4 3. Sport und Bildung auf Landesebene 7 4. Weitere Beiträge, Aspekte und Links zur Thematik 8 Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 10 - 3000 - 058/19 Seite 4 1. Einleitung Bereits im zwölften Kinder-und Jugendbericht aus dem Jahr 2005 (BT-Drs. 15/6014,10.10.2005, S.243) wurde der Zusammenhang von Sport und Bildung postuliert, indem es dort heißt: „Dem Sport wird insgesamt eine maßgebliche Bildungswirksamkeit zugesprochen, die zunächst die unmittelbar körperbezogenen Kompetenzen (Körpererfahrung, -ästhetik, -ausdruck), aber auch nicht unmittelbar sportbezogene Kompetenzen im sozialen, politischen und kognitiven Bereich einschließt (Teamfähigkeit, Selbstvertrauen, Selbstorganisation, Verantwortungsfähigkeit; Keiner/Vagt 2003). Träger des Sports im außerschulischen Bereich für Kinder und Jugendliche sind sehr unterschiedliche Organisationen. Die Sportjugend als eigene Jugendstruktur und als Jugendorganisation ist Träger der Jugendarbeit. Ihre Maßnahmen, die über das Sportfachliche hinausgehen, finden im Rahmen der Jugendarbeit statt und gelten als außerschulische Jugendbildung. Außerdem verfolgen weitere Jugendverbände unmittelbar sportbezogene bzw. körperbezogene Aktivitäten, z. B. Bergsteigen oder Rettungsschwimmen . In der offenen Jugendarbeit gehören sportliche Angebote zu einem eher szeneorientierten , jugendkulturell ausgerichteten Maßnahmenprofil (z. B. Streetball-Turniere, Mitternachts- Basketball), oder sie sind Bestandteil erlebnispädagogischer Unternehmungen zur Entwicklung von Selbsterfahrung und Gruppenbeziehungen (z. B. Wildwasserfahren, Höhlenwanderungen) im Rahmen von Ferien- und Freizeitprogrammen.“ Aktuell praktizierte Kooperationen von Schulen und Sportvereinen auf Landesebene (siehe Punkt 3 dieser Arbeit) sind Ausdruck und Beleg dafür, dass der Sport als Bildungsgut anerkannt und aufgewertet wurde. Seine Bedeutung geht über die körperliche Ertüchtigung hinaus und dient, insbesondere in der Zusammenarbeit mit den Sportvereinen, auch der Ausbildung gesellschaftlich relevanter Kompetenzen. 2. Fachliteratur zur Thematik Bildung und Sport BRAUN, SEBASTIAN (Hrsg.), Der Deutsche Olympische Sportbund in der Zivilgesellschaft. Eine sozialwissenschaftliche Analyse zur sportbezogenen Engagementpolitik, Spinger VS, Wiesbaden 2013, Anlage (Inhaltsverzeichnis) Auszug aus diesem Werk (Kapitel 7): HANSEN, STEFAN, Lernen in Bildungslandschaften: Engagementpolitische Perspektiven für die Bildungsarbeit im Sport, a.a.O., S. 98-119. Anlage 1 KRÜGER, MICHAEL UND NEUBER, NILS (Hrsg.), Bildung im Sport. Beiträge zu einer zeitgemäßen Bildungsdebatte , VS Verlag Wiesbaden, 1. Auflg., 2011 (Deutscher Bundestag-Bibliotheks-Signatur: P 5136340). Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 10 - 3000 - 058/19 Seite 5 Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft fasst die verschiedenen Beiträge dieses Bandes wie folgt zusammen: „Bildung steht auf der Liste gesellschaftlicher Topthemen ganz oben. Von Sport ist in diesem Zusammenhang jedoch selten die Rede – höchstens in seiner Funktion als Ausgleich zum Schulund Bildungsstress. Gleichwohl bietet der Sport eine Vielzahl von Bildungspotenzialen allgemeiner und spezieller Art. Wer über Bildung spricht, muss sich mit der Rolle des Sports in Politik, Kultur und Gesellschaft beschäftigen. Der Sammelband arbeitet den Stellenwert von Bewegung, Spiel und Sport für die Bildung des Menschen heraus und zeigt, welche Bildungspotenziale im Sport stecken. Er bündelt die zentralen Beiträge des 19. Sportwissenschaftlichen Hochschultages der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, der im September 2009 in Münster stattfand. Buchrücken“ (Bundesinstitut für Sportwissenschaften, (https://www.bisp-surf.de/Record /PU201305003922 abgerufen am 26.07.2019). In dieser Publikation veröffentlicht: KRÜGER, MICHAEL, Sport als Bildungs- und Kulturgut – Stationen der Bildungsgeschichte der Leibeserziehung und des Sports in Deutschland, a.a.O., S. 83-104. Anlage 2 KRUSE, CARSTEN, Wie viel Bildung braucht der Sport, wie viel Sport braucht die Bildung? Symposiums Bericht, LitVerlag Berlin, 2010. https://books.google.de/books/about/Wie_viel_Bildung _braucht_der_Sport_wie_v.html?id=qXpyE2tVVVoC&redir_esc=y. Sowie Auszug aus dem Buch als Screenshot: https://books.google.de/books?id=qXpyE2tVVVoC&pg=PA7&dq=bildung +und+Sport&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiX3un9083jAhWHepoKHQEg- BncQ6AEINTAC#v=onepage&q=bildung%20und%20Sport&f=false. NEUBER, NILS, Informelles Lernen im Sport – Beiträge zur allgemeinen Bildungsdebatte, 2010 (https://www.springer.com/de/book/9783531170091). Das Abstract des Bundesinstituts für Sportwissenschaft zu diesem Band lautet wie folgt: „In der gegenwärtigen Bildungsdebatte rücken neben formalen Bildungsmodalitäten zunehmend non-formale und informelle Lernprozesse in den Fokus. Nicht zuletzt das Jugendalter erscheint vor dem Hintergrund modernisierter Gesellschaften prädestiniert für informelle Lernprozesse in der Gleichaltrigengruppe. Das Feld von Bewegung, Spiel und Sport wird dabei bislang allerdings weitgehend ausgeklammert. Das ist umso erstaunlicher, als der Sport zu den häufigsten und wichtigsten Freizeitaktivitäten Heranwachsender zählt. In diesem Band werden Ansätze der allgemeinen Jugendforschung, der politischen und der sozialräumlichen Bildung sowie sportwissenschaftliche Arbeiten vorgestellt. Bildungspotenziale des Vereinssports kommen dabei ebenso Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 10 - 3000 - 058/19 Seite 6 zur Sprache wie Chancen der Identitätsentwicklung für Kinder und Jugendliche sowie des informellen Kompetenzerwerbs im bürgerschaftlichen Engagement. Darüber hinaus werden empirische Studien zum informellen Lernen im Sport präsentiert. Die Autoren und ihre Beiträge sind: 1. Nils Neuber: Informelles Lernen im Sport – ein vernachlässigtes Feld der allgemeinen Bildungsdebatte . I. Perspektiven der allgemeinen Jugendforschung. 2. Bernd Overwien: Zur Bedeutung informellen Lernens. 3. Wiebken Düx & Thomas Rauschenbach Informelles Lernen im Jugendalter . 4. Ulrich Deinet: Informelle Bildung als Raumaneignung. II. Perspektiven der sportwissenschaftlichen Jugendforschung. 5. Rüdiger Heim: Bildung im außerschulischen Sport. 6. Hans Peter Brandl-Bredenbeck: Bewegung, Bildung und Identitätsentwicklung im Kindes- und Jugendalter . 7. Sebastian Braun: Bildung, Zivilgesellschaft und organisierter Sport – Engagementpolitische Reflexionen zu einem bildungspluralistischen Arrangement. III. Empirische Studien. 8. Ahmet Derecik: Informelles Lernen im Ganztag – eine sportpädagogische Studie zur sozialräumlichen Aneignung von Schulhöfen. 9. Nils Neuber & Florian Wienkamp: Informelles Lernen im Schulsport – eine Studie zur Partizipation von Sporthelferinnen und Sporthelfern. 10. Marion Golenia & Nils Neuber: Bildungschancen in der Kinder- und Jugendarbeit – eine Studie zum informellen Lernen im Sportverein. 11. Stefan Hansen: Situationen und Kontexte des informellen Lernens in Vereinen – Ergebnisse einer empirischen Studie. 12. Sebastian Braun & Stefan Hansen : Kompetenzerwerb zum und durch Bürgerengagement – eine Studie zur Gruppenhelfer-Ausbildung im Sport. 13. Ralf Sygusch & Christian Herrmann: Formelle Bildung im Kinder- und Jugendsport . 14. Tim Bindel: Informelles Lernen im selbstorganisierten Sport – eine Studie zur sozialen Regulierung informeller Sportgruppen im Jugendalter. Buchrücken und Inhaltsverzeichnis .“ (https://www.bisp-surf.de/Record/PU201103002301). Siehe auch: https://books.google.de/books?id=wzZ42qZMpQIC&pg=PA9&dq=bildung +und+Sport&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiX3un9083jAhWHepoKHQEgBncQ6AEITj AH#v=onepage&q=bildung%20und%20Sport&f=false. Sowie Auszug aus dem Buch als Screenshot: https://books.google.de/books?id=wzZ42qZMpQIC&pg=PA9&dq=bildung +und+Sport&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiX3un9083jAhWHepoKHQEgBncQ6AEITj AH#v=onepage&q=bildung%20und%20Sport&f=false. SCHÜRMANN, VOLKER, Deutsche Sporthochschule Köln, Moderner Sport und körperliche Bildung , Vorlesung 1: Inhaltliche Einführung, Version2.2, März 2012, im Internet abgerufen unter: https://www.dshs-koeln.de/fileadmin/redaktion/Institute/Paedagogik_und_Philosophie /PDF/9_Zwischenbilanz.pdf. Anlage 3 SCHÜRMANN, VOLKER, Deutsche Sporthochschule Köln, Moderner Sport und körperliche Bildung, Vorlesung 1, Version 3.1, März 2016 (1.0: April 2009), im Internet abgerufen unter: https://www.dshs-koeln.de/fileadmin/redaktion/Institute/Paedagogik_und_Philosophie/PDF/04- 1Vorl_KplBildg_Vers3-0.pdf. Anlage 4 Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 10 - 3000 - 058/19 Seite 7 3. Sport und Bildung auf Landesebene LANDESSPORTBUND NORDTHEIN-WESTFALEN (Hrsg.), FAQ, Sport & Bildung in NRW. Anlage 5 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Kooperation Schule-Sportverein, im Internet abrufbar unter: https://km-bw.de/,Lde/Startseite/Jugend_Sport/Kooperation+Schule+- +Sportverein. Anlage 6 Landessportbund Niedersachsen, Sport ist Bildung – Bildung ist auch Sport! im Internet abrufbar unter: https://www.lsb-niedersachsen.de/fileadmin/user_upload/2016_09_Sport_ist_Bildung.pdf. Anlage 7 Weitere Beispiele für die Zusammenarbeit von Schule und Verein und damit die Anerkennung des Sports als Bildungsgegenstand finden sich in Kooperationsprogrammen der Länder, wie beispielsweise : Niedersächsisches Kultusministerium, Zusammenarbeit von Schule und Sportverein: https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/schule/schuelerinnen_und_schueler_eltern/schulsport /projekte_und_aktionen/aktionsprogramm_schule_und_sportverein/aktionsprogramm-- 6244.html. Sportjugend Hessen, Kooperationsfeld Schule Verein, https://www.sportjugend-hessen.de/sportverein -und-schule/kooperationsfeld-schule-und-verein/. Schulamt für den Hochsauerlandkreis, Kooperation Schule-Verein. Handreichungen für Schulen und Sportvereine, im Internet abrufbar unter: https://www.hochsauerlandsport.de/fileadmin /co_system/hochsauerlandkreis/media/PDF/Handreichung_Kooperation_Schule-Verein.pdf. Anlage 8 Sportjugend im KSB Rhein-Sieg e.V. Was Sportvereine für die Gesellschaft leisten, im Internet abrufbar unter: https://www.alfter.de/files/2016-07-11_imageflyer_web.pdf. Zur Bedeutung des Sports und zum Sport als öffentliche Aufgabe heiß es hier: „Der Sportverein nimmt hierbei eine besondere Stellung ein, da er sowohl im kulturellen als auch im sozialen Bereich Aufgaben des Staates erfüllt und zusätzlich eine pädagogische und gesundheitliche Bedeutung besitzt. Hervorzuheben ist auch das enorme Integrationspotential der Sportvereine, welches ebenfalls das breite Leistungsspektrum auszeichnet. Im Sport werden vielfältige Kompetenzen gefördert, die neben motorischen und kognitiven Fähigkeiten vor allem auch die Persönlichkeitsentwicklung betreffen. Werte, Regeln & Einstellungen werden praxisnah Wissenschaftliche Dienste Dokumentation WD 10 - 3000 - 058/19 Seite 8 gelebt, so daß wichtige Grundlagen für die Bewältigung von Herausforderungen auch außerhalb des sportlichen Kontextes gelegt werden.“ Anlage 9 4. Weitere Beiträge, Aspekte und Links zur Thematik Meister, Anja-Maria, Warum Schulsport zu einer guten Bildung gehört, Die Welt, 05.03.2016, im Internet abrufbar unter: https://www.welt.de/regionales/bayern/article152922453/Warum-Schulsport -zu-einer-guten-Bildung-gehoert.html. Anlage 10 Zu neueren Entwicklungen im Bereich der Ausbildung von Lehrenden, vgl.: Sport 2.0: Wie die Digitalisierung den Sport verändert, im Internet abrufbar unter: https://www.bmbf.de/de/sport-2-0-wie-die-digitalisierung-den-sport-veraendert-2098.html. Anlage 11 15. Kinder-und Jugendbericht, Deutscher Bundestag, Drucksache 18/11050, im Internet abrufbar unter: https://www.bmfsfj.de/blob/115438/d7ed644e1b7fac4f9266191459903c62/15-kinder-undjugendbericht -bundestagsdrucksache-data.pdf. 14. Sportbericht der Bundesregierung, Deutscher Bundestag, Drucksache 19/9150, im Internet abrufbar unter: http://dip21.bundestag.btg/dip21/btd/19/091/1909150.pdf. ****