© 2019 Deutscher Bundestag WD 10 - 3000 - 022/19 Deutsch-rumänische Kulturbeziehungen Sachstand Wissenschaftliche Dienste Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 10 - 3000 - 022/19 Seite 2 Deutsch-rumänische Kulturbeziehungen Aktenzeichen: WD 10 - 3000 - 022/19 Abschluss der Arbeit: 7. März 2019 Fachbereich: WD 10: Kultur, Medien und Sport Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 10 - 3000 - 022/19 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Vorbemerkung 4 2. Kulturelle Beziehungen 4 2.1. Bilaterale Abkommen 4 2.2. Bildungsbereich 6 2.2.1. Historische Entwicklung 6 2.2.2. Aktuelle Situation 7 3. Deutsche Minderheit 7 3.1. Überblick 7 3.2. Ausgewählte Daten 8 3.2.1. Demographische Entwicklung 8 3.2.2. Deutsche Sprache 9 3.2.3. Religionszugehörigkeit 9 Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 10 - 3000 - 022/19 Seite 4 1. Vorbemerkung Dieser Sachstand enthält eine kurze Übersicht über die bilateralen Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und Rumänien mit einigen Ausführungen zur deutschen Minderheit in Rumänien. 2. Kulturelle Beziehungen 2.1. Bilaterale Abkommen Die deutsch-rumänischen Kulturbeziehungen haben eine lange Tradition wie im Gliederungspunkt 2.2.1 dargestellt ist. Derzeit basieren sie auf folgende bilaterale Abkommen: Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa von 19921, Abkommen über die gegenseitige Errichtung und die Tätigkeit von Kultur- und Informationszentren von 19902, Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit von 19953, Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien über die Entsendung deutscher Lehrer nach Rumänien 19914, 1 Vertrag über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien, unterzeichnet in Bukarest am 21. April 1992, abrufbar unter http://www.forost.ungarisches -institut.de/pdf/19920421-1.pdf. 2 Auf dieses Abkommen wird in Art. 20 des Freundschaftsvertrags von 1992 Bezug genommen. 3 Abkommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung von Rumänien über kulturelle Zusammenarbeit 16. Mai 1995, Bundesgesetzblatt, Jahrgang 2000, Teil II, Nr. 6 (Tag der Ausgabe 22. Februar 2000), Seite 216–224; https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl200s0216.pdf%27% 5D__1550738809289. 4 Bekanntmachung der deutsch-rumänischen Vereinbarung über die Entsendung deutscher Lehrer nach Rumänien , 4.10.1991, Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1993, Teil II, S. 48, https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?start=%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl293s0048.pdf%27%5D #__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl293s0048.pdf%27%5D__1551951221647. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 10 - 3000 - 022/19 Seite 5 Abkommen über schulische Zusammenarbeit von 19965. Darüber hinaus haben zur Entwicklung der bilateralen Kulturbeziehungen die gemischten rumänisch -deutschen Regierungskommissionen und ihre Unterkommissionen eine wichtige Rolle gespielt , die die gemeinsamen kulturellen Interessen der beiden Länder fördern.6 Schwerpunkte sind die Bereiche Wissenschaft und Hochschulen sowie die Förderung der deutschen Sprache. Rumänien fühlt sich eng mit dem deutschen Kulturraum verbunden. Durch die deutsche Minderheit besteht eine gemeinsame Tradition, die das Interesse an deutscher Sprache und Kultur in Rumänien wach hält.7 In Rumänien engagieren sich Das Goethe-Institut (GI), die deutschen Kulturzentren in Temeswar, Klausenburg, Kronstadt, Hermannstadt und Iaşi, das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD)8, die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA)9 5 Bekanntmachung im Bundesgesetzblatt, Jahrgang 2001 Teil II Nr. 25, ausgegeben zu Bonn am 23. August 2001, S. 804 ff; https://www.bgbl.de/xaver /bgbl/start.xav?start=//*%5B@attr_id=%27bgbl201s0804.pdf%27%5D#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id% 3D%27bgbl201s0804.pdf%27%5D__1550737888071. Außerdem ist auf das deutsch- rumänische Abkommen über eine Zusammenarbeit in der Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften der Wirtschaft vom 2. Februar 1995 hinzuweisen. Siehe Bekanntmachung im Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1995, Teil II, S. 212 ff; https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?start=%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl295s0212.pdf%27%5D #__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl295s0212.pdf%27%5D__1550738076249. 6 Botschaft von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland, Kulturelle Beziehungen, Überblick, https://berlin .mae.ro/de/node/534. 7 Vgl. Auswärtiges Amt, Rumänien - Beziehungen zu Deutschland, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik /laender/rumaenien-node/bilateral/210204?openAccordionId=item-210206-0-panel. 8 Weitere Informationen dazu: DAAD, Rumänien, https://www.daad.de/laenderinformationen/rumaenien/de/. 9 Weiter Informationen dazu Bundesverwaltungsamt Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), Fachberatung für Deutsch als Fremdsprache. https://www.auslandsschulwesen.de/Webs/ZfA/DE/Deutsch-lernen /DSD/Fachberatung_Deutsch-als-Fremdsprache/fachberatung-deutsch-fremdsprache_node.html. (ZfA, mit über 30 entsandten Lehrern). Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 10 - 3000 - 022/19 Seite 6 sowie deutsche politische Stiftungen. Die Zahl der Universitäts- und Schulpartnerschaften nimmt stetig zu. Seit 1999 ist Rumänien mit dem Kulturinstitut „Titu Maiorescu“ in Berlin vertreten. Es vermittelt rumänische Kultur durch Ausstellungen, Konzerte und Vortragsveranstaltungen.10 In Deutschland engagiert sich das Rumänische Kulturinstitut in Berlin (seit 1999).11 2.2. Bildungsbereich 2.2.1. Historische Entwicklung Die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien liegen zu einem großen Teil im bildungs- und akademischen Bereich. Schon 1714 wurde der im damaligen Silișteni (heute im Staatsgebiet Rumänien liegend) geborene Universalwissenschaftler und Woiwode des damaligen Fürstentums Moldau12 Dimitrie Cantemir Mitglied der Königlichen Akademie in Berlin.13 Im Auftrag dieser Akademie schrieb er „Die Geschichte des Osmanischen Reiches“ und „Descriptio Moldaviae". 1788 schuf der siebenbürgische Schriftsteller I. Molnar-Piuariu die "Deutsche-Wallachische Sprachlehre". Der Schriftsteller I. Budai-Deleanu verfasste ein rumänisch-deutsches Wörterbuch . Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm der Einfluss der deutschen Kultur und Literatur zu. In dieser Zeit erschienen mehrere Übersetzungen ins Rumänische aus der deutschen Literatur z. B. „Der blinde Gärtner“ von Kotzebue, "Don Carlos" und "Die Räuber" von Schiller, „Die Leiden des jungen Werthers” von Goethe.14 Viele rumänische Persönlichkeiten haben in Berlin oder in anderen Universitätsstädten Deutschlands studiert oder gelebt, wie Mihail Kogălniceanu, Titu Maiorescu, Petre Carp, Theodor Rosetti, Vasile Pogor usw. Mihai Kogălniceanu studierte 1835-1838 in Berlin und war tief beeindruckt von den Berliner Debatten, wie seine Briefe nach Hause in eindrücklicher Weise dokumentieren. Er hat eine der ersten Studien in deutscher Sprache zur rumänischen Sprache und Literatur ("Rumänische oder wallachische Sprache und Literatur") verfasst. Titu Maiorescu, ein weiterer wichtiger rumänischer Politiker und eine kulturelle Persönlichkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts, 10 Auswärtiges Amt, Rumänien - Beziehungen zu Deutschland, a.a.O. 11 Zur Arbeit des Instituts siehe z.B. Rumänisches Kulturinstitut Berlin, https://www.icr.ro/berlin/institutul-cultural -roman-titu-maiorescu-din-berlin, Botschaft von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland, Kulturelle Beziehungen, a.a.O. und Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Rumänisches Kulturinstitut "Titu Maiorescu" Berlin in der Villa Walther, https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/kultur-undwissenschaft /veranstaltungsorte/artikel.190077.php. 12 Das frühere Fürstentum Moldau liegt heute im Territorium Rumäniens. 13 Zur Person Dimitrie Cantemir und seinem vielseitigen u.a. wissenschaftlichen Wirken vgl. z.B. Universität Hamburg, Dimitrie Cantemir, https://www.inf.uni-hamburg.de/inst/dmp/hercore/projects/cantemir.html. 14 Vgl. Botschaft von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland, Kulturelle Beziehungen, a.a.O. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 10 - 3000 - 022/19 Seite 7 hat sein Doktorstudium in Gießen abgeschlossen. Mihai Eminescu, der größte rumänische Dichter , hat in Berlin studiert (1872-1874). Sein Werk wurde stark von Arthur Schopenhauer beeinflusst . Ion Luca Caragiale, der wichtigste rumänische Dramatiker, lebte und starb in Berlin (1904- 1912). Sergiu Celibidache, ein bekannter rumänischer Dirigent, hat in Berlin studiert und war von 1945 bis 1952 Hauptdirigent in der Berliner Philharmonie. Von 1979 bis zu seinem Tod war er Musikdirektor der Münchner Philharmonie.15 2.2.2. Aktuelle Situation Derzeit lernen in Rumänien rund 19.000 Schüler an Schulen Deutsch als Muttersprache. 30 Lehrer aus Deutschland sind derzeit an rumänischen Schulen im Rahmen des Lehrerentsendeprogramms eingesetzt. Am Goethe-Kolleg in Bukarest und am Lenau-Lyzeum in Temeswar gibt es deutsche Spezialabteilungen. Dort können Schüler neben dem rumänischen auch das deutsche Abitur erwerben.16 In den letzten Jahren hat sich der Austausch zwischen den beiden Ländern kontinuierlich weiterentwickelt . Die Zahl der Schul- und Universitätspartnerschaften wächst konstant. Mehr als 3000 rumänische Studenten studieren jährlich an deutschen Universitäten und gleichzeitig studieren immer mehr Deutsche an rumänischen Hochschulen. An den rumänischen Universitäten gibt es unterschiedliche Studiengänge in deutscher Sprache. Zu diesen Universitäten zählen z. B. Universitatea „Politehnică” Bucureşti, Academia de Studii Economice Bucureşti, Universitatea „Babeş-Bolyai” Cluj-Napoca, Universitatea Tehnică Cluj-Napoca, Universitatea „Lucian Blaga” Sibiu, Universitatea de Vest Timişoara und Universitatea „Politehnică” Timişoara. Zahlreiche rumänische Universitäten verfügen über Lehrstühle der Germanistik17. Derzeit sind in Rumänien 30 Lektoren aus Deutschland an verschiedenen Universitäten tätig. In Deutschland gibt es rumänische Lektoren an der Humboldt Universität zu Berlin, Universität Regensburg , Universität Heidelberg und Universität Leipzig.18 3. Deutsche Minderheit 3.1. Überblick Der deutschen Minderheit in Rumänien gehörten laut Volkszählung 2011 knapp 37.000 Personen an, wobei die tatsächliche Zahl bei ca. 45.000 liegen dürfte. Die deutsche Minderheit ist im „Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien“ (DFDR) mit Sitz in Hermannstadt organisiert, 15 Botschaft von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland, Kulturelle Beziehungen, a.a.O. 16 Vgl. ebenda. 17 Ebenda. 18 Ebenda. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 10 - 3000 - 022/19 Seite 8 das im März 2015 in Gegenwart von Staatspräsident Johannis und Bundesaußenminister Steinmeier sein 25jähriges Bestehen feierte. Vorsitzender ist Dr. Paul-Jürgen Porr.19 Auch nach den Kommunalwahlen im Juni 2016 stellt die Minderheit zahlreiche Kommunal- und Kreistagsabgeordnete in Sathmar und Siebenbürgen. Im Regierungsdepartment für interethnische Beziehungen stellt die Minderheit eine für sie zuständige Unterstaatssekretärin. Als Abgeordneter der Minderheit im Nationalparlament wurde im Dezember 2016 der seit 2004 amtierende Ovidiu Ganţ wiedergewählt. Die bisher noch sehr guten Deutschkenntnisse in der Minderheit sind zunehmend durch die knappen Mittel des rumänischen Bildungswesens und der damit einhergehenden sich verschlechternden Versorgung mit deutschem muttersprachlichen Unterricht bedroht . Die Bundesregierung wendete im Jahr 2017 für Maßnahmen zur Unterstützung der deutschen Minderheit ca. 5,2 Millionen EUR auf. Hinzu kamen Fördermittel der rumänischen Regierung in Höhe von rund 1,9 Millionen EUR.20 3.2. Ausgewählte Daten 3.2.1. Demographische Entwicklung 1977 lebten 359.109 Deutsche in Rumänien. Die Abwanderung von Deutschen wurde 1978 mit der Bundesrepublik Deutschland vereinbart, wobei 11.000 Personen pro Jahr ausreisen konnten. In den 1970er und 1980er Jahren reisten insgesamt 221.925 Personen aus. Dies steigerte sich 1990 zu einer regelrechten Ausreisewelle; 111.150 Rumäniendeutsche erreichten die Bundesrepublik. Im Jahr zuvor (1989) waren es 23.387. Im Zeitraum 1950-2005 reisten insgesamt 430.101 deutsche Aussiedler aus Rumänien in die Bundesrepublik ein. Allerdings kam in den letzten Jahren der Zuzug von Rumäniendeutschen praktisch zum Stillstand.21 19 Das DFDR bietet auf seiner Website weitere Informationen zur Situation der Deutschen in Rumänien. Vgl. DFDR, Wer sind wir, http://www.fdgr.ro/de/despre_noi. Ein geschichtlicher Überblicksartikel findet sich z.B. bei Ziegler, Winfried, Die deutsche Minderheit in Rumänien, https://www.goethe.de/resources/files /pdf134/die-deutsche-minderheit-aus-rumnien41.pdf. Vgl. auch Auswärtiges Amt, Rumänien - Beziehungen zu Deutschland, Deutsche Minderheit, https://rumaenien.diplo.de/ro-de/themen/politik/bilaterales. 20 Auswärtiges Amt, Rumänien - Beziehungen zu Deutschland, Deutsche Minderheit, https://rumaenien .diplo.de/ro-de/themen/politik/bilaterales. 21 Vgl. Munzinger, Rumänien, https://www.munzinger.de/search/document?index=mol- 03&id=03000ROM000&type=text/html&query.key=atuRtnMh&template=/publikationen/laender /document.jsp&preview=. Wissenschaftliche Dienste Sachstand WD 10 - 3000 - 022/19 Seite 9 Nach der Volkszählung von 2002 hatte Rumänien 21.698.181 Einwohner, davon waren 60.088 (0,3%)22 Deutsche. Die Volkszählung von 2011 ergab eine Zahl von 36.042 Deutschen. Sie verteilen sich auf folgende Gruppierungen: Siebenbürger Sachsen, Banater und Sathmarer Schwaben, Banater Berglanddeutsche, Landler, Bukowina- und Dobrudscha-Deutsche.23 3.2.2. Deutsche Sprache Der aktuelle Anteil der Deutschen an der Bevölkerung in Rumänien liegt laut CIA-Factbook mit Update vom 14.02.2019 bei 0,2%.24 Allerdings ergab sich nach der Volkszählung von 2011 bei der Frage nach der Muttersprache, dass nur 0,1 % der Bevölkerung Deutsch spricht.25 Rumäniens Verfassung verbürgt Angehörigen nationaler Minderheiten u. a. die Bewahrung und Entwicklung ihrer ethnischen, kulturellen, sprachlichen und religiösen Identität.26 Das 2001 verabschiedet Kommunalverwaltungsgesetz ermöglicht Angehörigen nationaler Minderheiten im Umgang mit Behörden die Verwendung der Muttersprache, wenn ihr Bevölkerungsanteil am Ort wenigstens 20 % beträgt.27 3.2.3. Religionszugehörigkeit Bei der Volkszählung 2011 bekannten sich 81,0 % der Teilnehmer als rumänisch-orthodoxe Gläubige. 4,3% bekannten sich als römische Katholiken, darunter u. a. Deutsche vor allem Banater und Sathmarer Schwaben. Zur Evangelischen Kirche28 bekannten sich 5.399 Gläubige, hauptsächlich Deutsche in der Regel Siebenbürger Sachsen. 3.519 Personen bekannten sich zum Judentum . Der Anteil der Deutschen darunter ist nicht bekannt.29 **** 22 Vgl. Botschaft von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland, Rumänien, ein Überblick – Allgemeine Daten , https://berlin.mae.ro/de/romania/1013 23 Vgl. Munzinger, Rumänien, a.a.O. 24 CIA Fact Book, Romania, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/ro.html. 25 Vgl. Munzinger, Rumänien, a.a.O. 26 Vgl. ebenda. 27 Vgl. ebenda. 28 Im CIA Fact Book wird für den Anteil der Protestanten ein Wert von 6.4% angegeben. Vgl. CIA Fact Book, Romania , a.a.O. 29 Vgl. Munzinger, Rumänien, a.a.O.