AUSARBEITUNG _______________________________________________________ Thema: Kulturwirtschaft: Begriffliche Reichweite und wirtschaftliche Bedeutung Fachbereich X (WF X G): Kultur und Medien (Tel.: 33736) Verfasser: Abschluss der Arbeit: 15. März 2006 Reg. Nr.: WF X – 012/06 Ausarbeitungen von Angehörigen der Wissenschaftlichen Dienste geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung des einzelnen Verfassers und der Fachbereichsleitung. Die Ausarbeitungen sind dazu bestimmt, das Mitglied des Deutschen Bundestages, das sie in Auftrag gegeben hat, bei der Wahrnehmung des Mandats zu unterstützen. Der Deutsche Bundestag behält sich die Rechte der Veröffentlichung und Verbreitung vor. Diese bedürfen der Zustimmung des Direktors beim Deutschen Bundestag. Inhalt 1. Einleitung 3 2. Die gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung des Kultursektors 4 3. Kunst und Kultur als Antriebskräfte des Wirtschaftswachstums 9 4. “Creative Industries” und Kulturwirtschaft: Definitorische Abgrenzungen 16 5. Die ökonomische Bedeutung der Kulturwirtschaft in Deutschland 20 6. Literatur 26 - 3 - 1. Einleitung Kunst und Kultur befriedigen nicht nur Bedürfnisse des Kunstpublikums und der Konsumenten, sondern gelten auch als eine wichtige Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung. In einem umfassenden Sinn geht es dabei zunächst nicht um die Produktion und den Handel mit kulturbezogenen Waren und Dienstleistungen, sondern um die Grundlagen ökonomischer Wachstums- und Entwicklungsprozesse. Kultur wird dabei als die Gesamtheit der Werte, Einstellungen, Glaubensüberzeugungen, Orientierungen und Grundvoraussetzungen angesehen, die nicht nur die sozialen Beziehungen prägen, sondern auch die Grundvoraussetzungen für Wachstum und Entwicklung darstellen. Die Grundannahme ist hier, dass Gesellschaften günstige oder weniger günstige kulturelle Voraussetzungen für Prosperität und langfristiges Wirtschaftswachstum besäßen. Kultur ist in diesem Sinn ein –bisher zumeist vernachlässigter – Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung. Die mit diesen Vorstellungen verbundenen Argumente und Debatten werden im nächsten Kapitel skizziert (2.). In einem engeren Sinn geht es um den unmittelbaren ökonomischen Nutzen von Kunst und Kultur. So wird die Ausstattung mit Kultureinrichtungen als ein weicher Standortfaktor gewertet, der bedeutsam für die Ansiedlung von Unternehmen sei, weil diese entsprechend motiviertes und qualifiziertes Personal vorfänden. Dies zeigt sich etwa dort, wo ein Wirtschaftsstandort aufgrund seiner kulturellen Eigenschaften besonders attraktiv wird. Das politische Entscheidungsproblem ist dabei, dass diese Kulturgüter ohne öffentliche Förderung nicht immer in ausreichendem Maß verfügbar sind. Insgesamt geht es hier um die wirtschaftspolitische Funktion des Kultursektors. Ausgangspunkt sind die wirtschaftlichen Kenngrößen des Kultursektors (Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Investitionen). Dass der Kultursektor auf die Schaffung von Wohlstand und Arbeitsplätzen einen beträchtlichen Einfluss haben kann, wird inzwischen in einer Reihe von Kulturwirtschaftsberichten deutlich unterstrichen. Obwohl das Phänomen „Kulturwirtschaft“ in wirtschaftspolitischen Diskussionen inzwischen einen festen Platz einnimmt , ist dieser Begriff als Zusammenfassung unterschiedlicher Teilmärkte in Deutschland erst Ende der 80er Jahre aufgekommen (3.). Deutlich wird allerdings, dass die Definition des Phänomens „Kulturwirtschaft“ nicht geklärt ist. Reichweite und Tiefe dessen, was als Kulturwirtschaft bezeichnet wird, unterscheidet sich im internationalen, aber auch nationalen Vergleich beträchtlich. Erst langsam beginnt sich ein einheitlicher Standard in diesem Politikfeld herauszubilden (4). Auch in Deutschland hat die Beschäftigung mit Kulturwirtschaft in den letzten Jahren zugenommen. Gerade auf Länderebene gilt der kulturwirtschaftliche Bereich seit längerem als ein wesentlicher Faktor für Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung (5.). - 4 - 2. Die gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung des Kultursektors Kulturförderung beruht nicht zuletzt auf der Annahme, dass der Kultursektor eine wichtige Rolle für die gesellschaftliche Entwicklung, aber auch eine zentrale Voraussetzung der ökonomischen Wohlfahrt darstellt. Dabei sind die verschiedenen Funktionen und Rollen des Kunst- und Kulturbereiches zunehmend ins Blickfeld des öffentlichen Interesses gerückt und haben eine breite Diskussion über die ökonomische und gesellschaftliche Bedeutung von Kunst und Kultur ausgelöst (NIEDERHOLTMEYER 1993: 5f.). Die wirtschaftliche Bedeutung des Kulturbereichs, aber auch der Kunstproduktion im engeren Sinn, zeigt sich freilich nicht nur im unmittelbaren ökonomischen Erfolg. Vielmehr muss der Kultursektor auch in seiner übergreifenden Rolle als Träger und Produzent von längerfristig wirkenden ideellen Grundlagen der Gesellschaft verstanden werden. Auch in dieser Rolle ist der Kultursektor ökonomisch relevant. Dies betrifft vor allem die spezielle Funktion (neben Bildung, Forschung und Entwicklung) zur Herstellung und Garantie der Wettbewerbsfähigkeit. Kunst und Kultur werden in diesem Zusammenhang vielfach als ein wichtiger Faktor für die ökonomische Entwicklung angesehen. Darüber hinaus ist Kultur ein zentraler Begriff für das, was mit dem Begriff „Sozialkapital“ zusammenhängt. Kulturgüter sind in diesem Zusammenhang auch Ausdruck von Identität und Wertvorstellungen. Dies lässt sich freilich nur mit einem sehr weiten Kulturbegriff fassen, der weit über das Feld der öffentlichen Kulturförderung hinausgeht . Hinzu kommt, dass die wirtschaftliche und soziale Bedeutung des Kulturbereichs, aber auch der Kunstproduktion im engeren Sinn, nicht allein im unmittelbaren ökonomischen Erfolg gesehen werden kann. Vielmehr wird der Kultursektor auch in seiner übergreifenden Rolle als Träger und Produzent der ideellen Grundlagen der Gesellschaft verstanden.1 Kulturelles verweist in diesem Zusammenhang prinzipiell auf gemeinsame Denk- und Wertemuster , mit denen Menschen ihre Lebenswelt verstehen, darstellen und sich mit anderen darüber verständigen. Im Kontext dieses gemeinsamen Selbstverständnisses wird Kultur als einer der Begriffe verwendet, mit denen die Gruppenmitglieder ihre eigenen symbolisch wichtigen Verhaltensweisen, Handlungen und Zwecke ebenso beschreiben wie sie sich von „anderen“ Gruppen dadurch abgrenzen können. Kultur wird nicht mehr – wie in der traditionellen Sichtweise – interpretiert im Sinne eines statischen Bestimmungsfaktors des menschlichen Verhaltens, sondern als der dynamische Prozess der zwischenmenschlichen Interaktionen in einem besonderen sozioökonomischen und politischen Umfeld. Aus dieser Perspektive erscheinen zielgerichtete menschliche Aktionen, die in Netzwerken sozialer Beziehungen 1 Der umfassende Begriff von Kultur schließt die Gesamtheit der Wertvorstellungen und leitenden Ideologien einer Gesellschaft ein. - 5 - stattfinden, als die Kraft, die die Kultur wie auch die soziale Struktur formt und gestaltet. Kultur kann insoweit definiert werden als ein sozial und historisch verorteter Prozess der Produktion von Sinn und Bedeutung (BARRETT, CORRIGAN, KUHN und WOLFF 1979; BERGER und LUCKMANN 1986).).2 Dieser Prozess der kollektiven Sinngebung strukturiert auch das Geschichts- und Handlungswissen der Menschen und erzeugt damit ihren Handlungs- und Bewertungsrahmen. Dies schließt nicht nur Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensformen, Wertvorstellungen, Traditionen und Glaubensrichtungen. Kultur ist in dieser Sicht der Schlüsselbegriff für das Gesamtgeflecht von Verhaltensmustern, Normen und Werten, die für eine Gesellschaft die Vorstellungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft prägen.3 Kultur ist damit zugleich die ideelle Grundlage für gesellschaftliche Entwicklungsprozesse, indem sie zur Entstehung, Modifizierung oder Entwertung kontextabhängiger Weltbilder beiträgt. Eine zentrale Frage ist dabei, inwieweit diese Weltbilder durch ökonomisch-technische Prozesse (auch auf globaler Ebene) herausgefordert werden und welche Auswirkungen diese auf die jeweiligen kulturellen Besonderheiten und Formen haben und zu welchen kulturellen Selektionsprozessen sie führen. Aber auch die umgekehrte Frage stellt sich, nämlich die nach den kulturellen Voraussetzungen des gesellschaftlichen Wandels und der ökonomischen Entwicklung. Die Betonung von Kultur als Voraussetzung für gesellschaftliche Entwicklungsprozesse ist ein verhältnismäßig neuer Ansatz, der freilich in den letzten Jahren zunehmend forciert worden ist. Neben institutionellen Faktoren sind es in dieser Sicht vor allem die kulturspezifischen Variablen, die die Funktionsweise und die Entwicklungsmodi der Gesellschaften erklären können (RAO und WALTON 2004; RICHERSON und BOYD 2005). Auch für die Wirtschaftswissenschaft spielt Kultur heute eine bedeutende Rolle. In ökonomischer Fokussierung lassen sich zwei wesentliche Betrachtungsweisen unterscheiden, die in gegensätzlicher Kausalität die Rolle der Kultur in Entwicklungsprozessen erfassen. In der 2 Unterscheiden lassen sich dabei diskursive and präsentative Symbole und Bedeutungen. Erstere können in geschriebener oder gesprochener Sprache artikuliert werden, sie sind prinzipiell offen für intellektuelle oder argumentative Auseinandersetzungen Diskursive Bedeutungen sind das, was üblicherweise mit den Begriffen Ideen oder Überzeugungen bezeichnet werden kann. Demgegenüber zeigen sich präsentative Bedeutungen prinzipiell in nicht-sprachlichen Symbolen oder symbolischen Praktiken (Zeichen, Bilder, Musik, Rituale, Tanz Mode etc.) oder in poetischer, figurativer Nutzung von Sprache (Literatur). 3 Dies entspricht auch der Kulturdefinition der Zweiten Weltkonferenz über Kulturpolitik der UNESCO im Jahre 1982 („Erklärung von Mexico City“), die in der Folgezeit ihre Wirkung im gesamten UN-System entfaltet hat. In der Allgemeinen Erklärung zur kulturellen Vielfalt der UNESCO wird erneut bekräftigt, dass „Kultur als Gesamtheit der unverwechselbaren geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Eigenschaften angesehen werden sollte, die eine Gesellschaft oder ein soziale Gruppe kennzeichnen, und dass sie über Kunst und Literatur hinaus auch Lebensformen, Formen des Zusammenlebens, Wertesysteme, Traditionen und Überzeugungen umfasst.“ (DEUTSCHE UNESCO-KOMMISSION 2001: 1). Vgl. zum Kulturbegriff auch PASCHEN u. a. (2002: 33-57), UNDP (2004) und aktuell DI FABIO (2005). - 6 - ersten Betrachtungsweise geht es um die kulturellen Folgen (oder Widersprüche) der ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung. Diese Herangehensweise liegt etwa den Studien des Wertewandels zugrunde, die davon ausgehen, dass wirtschaftliche Entwicklung und ökonomisches Wachstum erst die kulturellen Veränderungen herbeiführen, die zwar in der Folge die Etablierung demokratischer und partizipativer Institutionen wahrscheinlicher machen, gleichzeitig aber neue kulturelle Widersprüche und Konflikte hervorrufen (INGLEHARDT 1998). Der Befund lautet: In den jüngsten Modernisierungsschüben der westlichen Welt habe sich mit dem Zuwachs an Individualisierung der Lebenseinstellungen die Bindefunktion des Sozialkapitals verringert. Darüber hinaus habe die Pluralisierung der Lebenseinstellungen zu einer Konkurrenz unterschiedlicher Sinnangebote geführt und damit würden bisher vorhandene gemeinsame Wertorientierungen zunehmend in Frage gestellt. Bei Entwicklungsländern stellt sich die Frage eher danach, wie und inwieweit dort Sozialkapital überhaupt erst als Grundlage ökonomischer Entwicklungsprozesse akkumuliert werden kann.4 Damit gerät die Frage nach der originären Wirkung kultureller Faktoren in den Blick. Diese werden in einer zweiten Betrachtungsweise in kausaler Umkehrung in den Mittelpunkt gestellt . Hier wird danach gefragt, ob kulturelle Faktoren etwas damit zu tun haben, dass manche Volkswirtschaften oder Regionen reich werden, während andere ökonomisch zurückbleiben . Die Erklärungen unterschiedlicher Entwicklungsverläufe gründen heute auf einer Reihe von Ansätzen, die sich vor allem mit der vergleichenden Analyse von Eigentumsrechtssystemen und den politischen und sozialen Institutionen beschäftigen. Überprüft wird, wie diese kulturellen und institutionellen Arrangements das ökonomische Verhalten beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Gesellschaften ausübt. Insbesondere der Beitrag von David LANDES (1998) ist Ausdruck eines kulturalistischen Paradigmenwechsels. Dieser Ansatz betont gerade die relative Unabhängigkeit und Persistenz von grundlegenden Überzeugungssystemen.5 Unterschiedliche kulturelle Prägungen werden heute zunehmend als eine wichtige Erklärung der Ursachen internationaler Wachstumsunterschiede gesehen. Ein Grund liegt darin, dass die Befunde von interregionalen Wachstumsdifferenzen auf der Basis von (Wachstums-) Modellen mit ausschließlich ökonomischen Variablen ebenso wenig erklärt werden wie die üblichen internationalen Wachstumsunterschiede. Deshalb wurden die Standard-Variablen der neoklassischen Wachstumsmodelle (Sparrate, Ausbildungsniveau, Geburtenrate usw.) in jüngster Zeit um eine Reihe von institutionellen Variablen erweitert, um deren Einfluss auf die Politik der 4 Vgl. dazu auch die „Values Map“ unter www.worldvaluessurvey.org. 5 Vgl. dazu auch weitere Beiträge zum Verhältnis von Kultur und wirtschaftlicher Entwicklung (FUKUYAMA 2001; HARRISON und HUNTINGTON 2002; DIMAGGIO 1994 und THOMPSON 2001). - 7 - Regierungen und damit auf das Wirtschaftswachstum zu klären. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass diese Variablen wichtig für das Wirtschaftswachstum sind. Das gilt insbesondere für den Schutz der Eigentumsrechte, für die Qualität der staatlichen Verwaltung und für die relative politische Stabilität.6 Allerdings sind die methodischen und begrifflichen Probleme nicht zu übersehen: Es scheint vor allem außerordentlich schwierig zu sein, genuin Kulturelles von anderen – zumeist institutionellen – Faktoren abzugrenzen. Kulturelle Faktoren werden vielfach auf „Beliefs and Norms“ reduziert. Kultur lässt sich in dieser Betrachtung als ein von Generation zu Generation durch kollektives Lernen überliefertes und daher sich eher langsam änderndes „Belief System“ bezeichnen, das zum einen die Herausbildung und den Wandel von Institutionen beeinflusst, gleichzeitig aber die Verhaltensmuster der Akteure in diesen Institutionen bestimmt . Die Folgerung daraus ist: Die jeweilige nationale bzw. regionale Kultur bestimmt die Fähigkeit des jeweiligen Landes bzw. der jeweiligen Region, sich neuen Entwicklungen und externen Schocks anzupassen. Der kulturell bestimmte Grad der Adaptionseffizienz von Institutionen ist letztlich entscheidend dafür, ob die jeweilige Gesellschaft auf einem einmal eingeschlagenen Wachstums- oder Stagnationspfad sehr lange verharrt („Pfadabhängigkeit“) oder sich in Richtung eines neuen Entwicklungspfads bewegen kann.7 Zu berücksichtigen ist jedoch auch das Problem der Komplementarität kultureller Faktoren. Ein entscheidendes Problem ist dabei die „Passform“ der institutionellen und kulturellen Faktoren. Es deutet vieles darauf hin, dass in allen Gesellschaften mehrere unterschiedliche, zum Teil auch konkurrierende, Kulturen zusammenwirken, die erst in ihrer Gesamtheit das Bedingungsfeld für die gesellschaftliche Entwicklung bereitstellen. Ein Problem stellt sich etwa dort, wo diese Prozesse zu inkohärenten Kulturen des Wirtschaftens führen. Die durch Kulturimport neu entstandene „kulturelle Vielfalt“ im sozialen-ökonomischen Sektor kann unter diesen Umständen zu einem sozialen oder ökonomischen Hemmnis für die Entwicklung von Gesellschaften werden. Deutlich wird dies beispielsweise bei unterschiedlichen Rechtssystemen oder beim Aufeinandertreffen unterschiedlicher Eigentumskonzeptionen; festzustellen ist dies auch auf den Arbeitsmärkten, die einerseits durch differierende Anforderungen an Qualifikationen und Arbeitshaltungen, andererseits aber auch durch kulturelle Eigenheiten von spezifischen Bevölkerungsgruppen gekennzeichnet sind. Im Hinblick auf die Wirkungen 6 Vgl. dazu insbesondere die Übersicht im World Economic Outlook vom Frühjahr 2003 (INTERNATIONAL MONETARY FUND 2003: Kap. 3). 7 Auch die Volkswirtschaftslehre verlässt traditionelle Pfade, um zu untersuchen, wie kulturelle Prägungen die nationale Wirtschaftspolitik und damit auch ganze Volkswirtschaften beeinflussen. Vgl. dazu insbesondere die Übersicht der Debatte in MÉNARD und SHIRLEY (2005), wo insbesondere der Beitrag von Douglass North hervorgehoben wird. Vgl. dazu auch EGER (2003). - 8 - der Globalisierung stellt sich aber auch die Frage, wie die intensivierten Austauschbeziehungen der Gesellschaften diese kulturell-institutionellen Konfigurationen beeinflussen. - 9 - 3. Kunst und Kultur als Antriebskräfte des Wirtschaftswachstums Kunst und Kultur befriedigen nicht nur Bedürfnisse der unmittelbaren Konsumenten, sondern sind in einem umfassenden Sinn eine wesentliche Grundlage der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung. Dabei geht es – wie im ersten Teil ausgeführt – in diesem umfassenden Sinn zunächst nicht um die Produktion und den Handel mit Kulturgütern (der „Kulturwirtschaft“), sondern um die kulturellen Grundlagen ökonomischer Wachstums- und Entwicklungsprozesse. Die Grundannahme ist hier, dass Gesellschaften günstige oder weniger günstige kulturelle Voraussetzungen für Prosperität und langfristiges Wirtschaftswachstum besäßen. In einem engeren Sinn ist der unmittelbare ökonomische Nutzen von Kunst und Kultur angesprochen. So wird etwa die Ausstattung mit Kultureinrichtungen auch als ein weicher Standortfaktor gewertet, der bedeutsam für die Ansiedlung von Unternehmen sei, weil diese entsprechend qualifiziertes Personal vorfänden (GRABOW, HENCKEL und HOLLBACH-GRÖMIG 1995).8 Eine steigende Zahl von Anwendern des Kulturgutes kann den Nutzen sogar noch erhöhen („Netzwerkeffekte“).9 Dies zeigt sich etwa dort, wo ein Wirtschaftsstandort aufgrund seiner kulturellen Eigenschaften besonders attraktiv wird.10 Hinzu kommt das Argument, Kulturausgaben hätten eine Umwegrentabilität , weil sie Touristenströme anlockten. Zu dieser Umwegrentabilität tragen etwa die zusätzlichen Übernachtungen und Restaurantausgaben der Besucher bei. Der ausgelöste Mehrkonsum wird häufig auf ein mehrfaches der direkten staatlichen Kultursubvention veranschlagt. Auch damit kann die staatliche Unterstützung von Kultur ökonomisch gerechtfertigt werden, da diese Güter nur durch öffentliche Förderung bzw. Bereitstellung im ökonomisch ausreichenden Maß angeboten werden.11 8 Ein Beispiel hierfür ist die Standortstudie der ZUKUNFTSAGENTUR BRANDENBURG (2004), die die Bedeutung von Sozial- und Kulturkapital hervorhebt. Vgl. dazu auch die Studie des DIW (FRANK, GEPPERT und VESPER 2002). 9 Das politische Entscheidungsproblem ist dabei, dass diese Kulturgüter ohne öffentliche Förderung nicht immer in ausreichendem Maß verfügbar sind. 10 Das traditionelle Argument des Identitäts- und Innovationswertes wurde zunehmend abgelöst von der Frage nach der ökonomischen Funktion von Kultur und Kunst (Wirtschaftsförderungsexternalitäten) (VAN DER BEEK 2002: 59ff.; BENDIXEN 1998; THROSBY 2001; VAN DER PLOEG 2006). FREY (2005) verweist jedoch darauf, dass mit einer solchen Betrachtungsweise Kunst und Kultur zu sehr auf das Wirtschaftliche reduziert werde. Kunst sei sehr viel mehr, die öffentliche Förderung von Kunst und Kultur müsse zunächst (und vor allem) im Hinblick auf den unmittelbaren (kunstbezogenen) Nutzen gerechtfertigt werden. Eine rein ökonomische Begründung hätte die fatale Implikation, dass die Kulturförderung sich in unmittelbarer Konkurrenz mit anderen ökonomischen Wachstumsmaßnahmen sähe. 11 Kultur als Wirtschaftsfaktor wird in einer Vielzahl von Untersuchungen analysiert. Zu nennen sind vor allem die ifo-Studien, in denen erstmalig die volkswirtschaftliche Bedeutung von Kunst und Kultur für die Bundesrepublik Deutschland untersucht wurde (HUMMEL 1998; HUMMEL und WALDKIRCHER 1992; HUMMEL und BERGER 1988; HUMMEL 1995; HUMMEL 2000). - 10 - Angesichts ökonomischer und fiskalischer Krisentendenzen geht es zunehmend auch um die wirtschaftspolitische und wirtschaftliche Funktion des Kultursektors. Deshalb richtet sich eine weitere Frage auf das ökonomische Gewicht des Kultursektors innerhalb der Gesamtwirtschaft . Deutlich wird dies etwa am Beschäftigungsanteil, den der Kultursektor für sich beansprucht . Ähnliches gilt für die Entwicklung von Umsätzen oder am Beitrag des Kultursektors für das Bruttoinlandsprodukt. Festgestellt wurde etwa, wie viele Menschen mit der Schaffung , Verbreitung und Bewahrung von Kunst und Kultur befasst sind, wie hoch die Wertschöpfung des Kulturbereiches ausfällt und wie hoch der Kunst- und Kulturbereich als Teil der Gesamtwirtschaft zu veranschlagen ist (HUMMEL 1998: 166ff.). In den letzten 10 Jahren nahm die Zahl von wissenschaftlichen Arbeiten und politischen Programmen zum Themenkomplex „Kulturwirtschaft und Beschäftigung“ stark zu. Sowohl die gegenwärtige kulturtheoretische Diskussion als auch die Kulturpolitik sind durch zwei Prozesse gekennzeichnet , die voneinander unabhängig sind, sich jedoch wechselseitig beeinflussen im Hinblick auf die künftige Entwicklung: man spricht einerseits von der „Ökonomisierung“ der Kultur, andererseits von der „Kulturalisierung“ der Wirtschaft. Kulturelle Produkte und Dienstleistungen sind auch ein wichtiger Teil des internationalen Handels. Kulturelle Waren und Dienstleistungen dienen zur Unterhaltung und Erbauung, ermöglichen Information und Wissenstransfer und sind auf die Konstitution und Entwicklung kollektiver Identitäten ausgerichtet (SCHULZE 2003). Das „UNESCO Institute for Statistics“ hat dazu Ende 2005 einen neuen Überblick vorgelegt. Deutlich wird, dass insbesondere nach 1990 der Handel mit Kulturdienstleistungen (wie auch des gesamten Dienstleistungsbereichs ) außerordentlich stark angestiegen ist. Verantwortlich dafür ist insbesondere der Boom im Multimediabereich, audiovisuellen Gütern, Software und anderen Herstellern von copyright-basierten Produkten (UNESCO INSTITUTE FOR STATISTICS 2005). Die Ausweitung des Handels mit kulturellen Produkten steht in engem Zusammenhang mit der strukturellen Entwicklung des Mediensektors. Die neuen elektronischen Medien spielen in dieser Entwicklung eine besondere Rolle. Begleitet war dies von der Herausbildung neuer Unternehmenskonglomeraten , wie etwa Presseagenturen und Verlagshäusern, die sich als wesentliche Träger weltumspannender Informations- und Wissenstransfers erwiesen und auch die technische Infrastruktur für die Verbreitung von Moden, Weltanschauungen, Ideologien, Wissenschaften und Konsummustern lieferten. Diese Faktoren haben nicht nur die Produktpalette auf dem kulturellen Sektor ausgeweitet und vertieft, sondern auch das Handlungsfeld für die Anbieter der kulturellen Produkte reorganisiert. Dies ist nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Aufkommen neuer Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu sehen, die heute als wesentliche Triebkräfte des - 11 - ökonomischen Wachstums angesehen werden („New Economy“).12 Die Ausbreitung des Internet und digitaler Produkte bzw. Dienstleistungen verursachte einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Personen, die in diesen neuen Bereichen gestalten konnten. In einer Reihe von Untersuchungen und Arbeitspapieren wird eine deutliche Ausweitung der Kunst- bzw. Kulturarbeitsmärkte konstatiert. Eine der einflussreichsten Publikationen dazu war das 1998 erschienene Commission Staff Paper der Europäischen Kommission „Culture, the Cultural Industries and Employment“. Festgestellt wurde dort, dass der Kulturbereich bereits im Jahr 1995 etwa drei Millionen Arbeitsplätze in den Mitgliedsstaaten umfasste (EUROPÄISCHE KOMMISSION 1998a). Verdeutlicht wird dabei auch, dass die Kulturberufe im Bereich künstlerisches Schaffen wie auch die im Verlagssektor sich durch die Auswirkungen der neuen Techniken deutlich verändert haben. Als die eigentlichen Träger des künftigen Wirtschaftswachstums werden die Neuen Medien angesehen. Als größter Wachstumssektor gilt der TIMES-Sektor (Multimedia, E-Commerce sowie Software und Sicherheit). Erwartet wird eine dynamische Interaktion von “traditioneller” Kultur (Inhalt), dem TIMES-Sektor (Technik) und Services/Vertrieb, die als „digital culture“ zu einem zentralen Wachstumsmotor für die gesamte Wirtschaftsentwicklung geworden sei. Es wird mit einer jährlichen Wachstumsrate (anfänglich) 10 % gerechnet, so dass für das Jahr 2011 etwa 22 Millionen Arbeitsplätze innerhalb der Europäischen Union prognostiziert werden (MKW 2001: 9).13 Manche Autoren gehen sogar soweit, aus diesen Trends das Entstehen einer neuen „Kreativen Klasse“ heraus zu lesen.14 Die neue Klasse ist dadurch gekennzeichnet, dass sie vor allem für die Schaffung neuer Ideen, Produkte und Verfahren bezahlt wird und über wesentlich mehr Autonomie und Flexibilität in ihrer Arbeitszeit verfügt. Kreativität wird als die zentrale Produktivkraft gedeutet, mit der Wissen und Information produziert, verarbeitet und umgeformt wird. Als weicher Standortfaktor besitzt die Kultur generell eine hohe Bedeutsamkeit für Standortentscheidungen von Firmen und Unternehmen. Im Falle der Kulturwirtschaft spielt das kulturelle Umfeld eine zentrale Rolle, da kulturwirtschaftliche Akteure auf ein kreatives Milieu in hohem Maße angewiesen sind. Insbesondere FLORIDA (2002) hat sich der Frage zugewandt, inwiefern hervorstechende Innovations- und Wachstumsraten bestimmter Regionen (in USA) auch mit Hilfe von Lebensstilfaktoren und Faktoren städtischer Lebens- 12 Zum Zusammenhang von New Economy und Kulturwirtschaft vgl. ausführlich HEALY (2002). 13 Diese Studie, die im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt wurde, betont das Arbeitsplatzpotential im Bereich von Kunst und Kultur. Vgl. dazu auch die zusammenfassenden Informationen der EU-Kommission (Beschäftigung und Soziales) unter http://www.europa.eu.int/comm/employment_social/news/2001/jul/digital_de.html. 14 Eine Veranschaulichung der These des „Aufstiegs der kreativen Klasse“ findet sich im Internetangebot von Matthias Horx (http://www.horx.com/Zukunftstexte/Aufstieg_der_kreativen_Klasse.pdf). - 12 - bedingungen erklärt werden können. Die Studie zeigt, dass eine Kombination verschiedener Humankapitalarten am günstigsten für die regionale Entwicklung ist: Künstler wie Musiker, Entertainer, Literaten oder Medienproduzenten bringen eine kulturelle Szene für Städte und Regionen hervor. Als Kern der neuen „Kreativen Klasse“ gelten die Akteure im „erweiterten Künstlermarkt“: Erfolgreiche Schriftsteller, Schauspieler, Chefredakteure, Regisseure, Maler, Architekten, Fotografen, Moderatoren, Unterhalter, Kabarettisten, Comiczeichner, Musiker, etc. Dort, wo solche kreativen Milieus entstehen, ziehen sie nicht nur Kreative an, sondern ziehen auch Unternehmen anderer Branchen an.15 Insgesamt geht es dabei um die Verbindung von regionaler Produktion, kulturellen Dienstleistungen und staatlicher Wirtschafts- und Kulturpolitik.16 Die Politik kann mit gezieltem Cluster-Management dazu beitragen, die regionale und überregionale Zusammenarbeit zwischen Unternehmen sowie wirtschaftsnahen Partnern und Institutionen zu unterstützen, um die vorhandenen Potenziale zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen zu erhöhen . Kultur ist in diesem Zusammenhang auch ein bedeutender Einflussfaktor für die Stadtund Regionalentwicklung (BUNDESAMT FÜR BAUWESEN UND RAUMORDNUNG 2002).17 Auch die Europäische Kommission hat diesen Zusammenhang betont. Die Integration von Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft liegt den Institutionen der Europäischen Union ebenso am Herzen wie der Schutz des kulturellen Erbes, die Förderung der lokalen Kultur und die Rolle der Kultur als „Wachstumsmotor“ in Europa. In diesem Zusammenhang finden auch auf der Ebene der Europäischen Union Diskussionen um eine stärkere Integration der Kulturwirtschaft in regionale Entwicklungskonzepte statt (EUROPÄISCHE KOMMISSION 1996, 1997, 1998a, 1998b).18 Eine national wie international allgemein anerkannte Abgrenzung der Wirtschaftssektoren, die der Kulturwirtschaft zugehörig sind, existiert allerdings nicht.19 Seit Anfang der 1990er 15 Vgl. dazu ausführlich FREUNDT (2003) und KUNZMANN (2000). 16 Immer wieder wird darauf verwiesen, dass ökonomische Cluster auch in der Kulturwirtschaft von Bedeutung sind, ohne allerdings – eine Ausnahme bildet der Medienbereich – die möglichen Synergie- Effekte einer interorganisationellen (komplementären) Kooperation in diesem Sektor klar benennen zu können. Vgl. dazu etwa den Österreichischen Kreativwirtschaftsbericht (GAVAC et al. (2004: 90ff.). Im November 2002 fand in Sheffield die erste internationale „Creative Clusters Summit Conference“ statt, weitere Konferenzen folgten in den darauf folgenden Jahren (http://www.creativeclusters.com). 17 Vgl. dazu auch den Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) (BT-Drs. 15/5141 vom 14. 03. 2005). 18 Vgl. dazu auch AUSSCHUSS DER REGIONEN (1995, 1997a, 1997b) und EU-PARLAMENT (1999; 2003) und RAT DER EUROPÄISCHEN UNION (2000). 19 SÖNDERMANN (2002) verweist allerdings darauf, dass die in Europa verwendete Wirtschaftsklassifikation zur Wirtschafts- und Beschäftigungsstatistik bislang keinen Begriff „Kulturwirtschaft“ kennt. Deshalb sei es nicht verwunderlich, dass in der Vielzahl der in den letzten Jahren entstandenen empirischen Studien keine verbindliche und einheitlich verwendete Abgrenzung der Kulturwirtschaft zu finden ist. Jede dieser - 13 - Jahre wird der Begriff in Deutschland diskutiert (SÖNDERMANN 2005b). Zumeist wird darunter ein Wirtschaftsverbund verstanden, der aus einer Reihe mehr oder weniger miteinander verflochtener Wirtschaftsbranchen besteht. In einem sind sich die Studien jedoch einig: In der Diagnose eines außergewöhnlichen Wachstumspotenzials.20 In kurzer Zeit sind in vielen Ländern Europas Förderprogramme zur Unterstützung der Kulturwirtschaft eingerichtet worden. Gleichwohl ist der Kultursektor in seiner Funktion als Wachstumsfaktor von der etablierten Wirtschaftsforschung bisher kaum untersucht worden.21 Damit ist auch über den kausalen Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Kultursektors – darin eingeschlossen auch staatliche Ausgaben bzw. Investitionen im Kultursektor – und der Schaffung von Arbeitsplätzen nur wenig Literatur vorhanden. Ein wesentlicher Grund liegt vermutlich darin, dass der Kultursektor sehr inhomogen ist und mit dem statistischen Konstrukt „Kulturwirtschaft“ höchst unterschiedliche ökonomische Bereiche erfasst werden. Nach den gängigen Definitionen umfasst der Kultursektor den Verlagsbereich , Tonträgerindustrie, Rundfunk und Fernsehen, aber auch Architekturbüros, die Künste im engeren Sinn sowie Museen. Das ökonomische Schwergewicht liegt jedoch deutlich im Medienbereich: Verlagsgewerbe, Tonträgerindustrie, Filmwirtschaft und Rundfunk/TV machen etwa 70 Prozent der Umsätze der Kulturwirtschaft aus (SÖNDERMANN 2005b). Eine weitere Erklärung hierfür liegt in den statistischen Unklarheiten. Der kulturwirtschaftliche Bereich ist bislang höchst unterschiedlich abgegrenzt worden. Der Bereich möglicher Definitionen weist eine erhebliche Spannweite auf. Sie reicht von einer weiten Abgrenzung der UNESCO, die auch Aktivitäten wie Sport und Landschaftspflege einschließt, bis zu dem relativ engen Kulturbegriff des Statistischen Bundesamtes. Selbst innerhalb einer Volkswirtschaft gibt es – wie im deutschen Beispiel – kein einheitliches Konzept von „Kulturwirtschaft“ und auch zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union lassen sich enorme Unterschiede in Definition und Klassifikation von „Kultur” feststellen. Ein weiterer Grund dürfte darin liegen , dass die Akteure des Kultur- und Kunstsektors die ökonomische Funktion ihres Handels bisher eher ausgeblendet haben und vor allem auf den nichtökonomischen Nutzen abstellten („Kultur als öffentliches Gut“).22 Studien hat eine jeweils eigene Einordnung der einzelnen Wirtschaftszweige aus den verschiedenen Sektoren Produktion, Handel und Dienstleistungen vorgenommen. 20 Vgl. dazu etwa die Übersicht der österreichischen Internetseite Creative Industries mit einer Reihe von Studien und Texten, die online zur Verfügung stehen (http://www.creativeindustries.at). Weitere Studien finden sich bei der Austrian Society for Cultural Economics and Policy Studies (www.fokus.or.at/welcome.htm). Vgl. auch BRAULT (2005) und HEALY (2002). 21 Ein Überblick über die aktuelle Literatur zu den Quellen des wirtschaftlichen Wachstums findet sich in OECD (2003). 22 So stellte etwa der Koalitionsvertrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen aus dem Jahr 2002 fest: „Die kulturellen Güter sind öffentliche Güter und müssen für alle zugänglich sein.“ (SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2002). - 14 - Gleichwohl wird in verschiedenen Dokumenten der Europäischen Union auf die Bedeutung der Kultur für die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen hingewiesen . So wurde etwa in einem Arbeitspapier der EU-Kommission über die lokalen Entwicklungs - und Beschäftigungsinitiativen das Beschäftigungspotential von regionalen kulturellen Maßnahmen betont (SEK(95)564 vom März 1995). Festgestellt wurde insbesondere, dass Kultur auf unterschiedliche Weise zu Beschäftigung und regionaler Entwicklung beitrage .23 Noch deutlicher wird die Unterstützung im Medienbereich: Die Kulturindustrien werden als eine wichtige Quelle für Beschäftigung angesehen. Die Europäische Union hat dazu Programme aufgelegt, um sie zur Selbststrukturierung und zur Nutzung der neuen Möglichkeiten anzuregen, die vom Binnenmarkt und den digitalen Technologien geboten werden. Die Union bemüht sich außerdem, ein für die Entwicklung dieser Industrien günstiges Umfeld zu schaffen: Sie sollen von Forschungsergebnissen, einem leichten Zugang zur Finanzierung, einem stimulierenden Umfeld und den Vorteilen der Zusammenarbeit sowohl innerhalb der Union als auch mit Drittländern profitieren können.24 Die kommunalen, regionalen, nationalen und europäischen Wirtschaftsförderer unterschätzen demgegenüber vielfach die Rolle der Kulturwirtschaft.25 Auffällig ist auch, dass die Kulturwirtschaft nicht nur in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur, sondern auch in den Empfehlungen der wirtschaftswissenschaftlichen Politikberatung26 ausgeblendet wird. Deutlich wird dies etwa an der Lissabon-Strategie,27 die auch in ihrer Neufassung die Kulturwirtschaft nicht berücksichtigt hat.28 Auch das Nationale Reformprogramm Deutschlands 23 Reflektiert wird dies auch in den kulturbezogenen Aspekten der Strukturfondsprogramme. Obwohl die Strukturfonds für die Finanzierung von Kulturprojekten mit EU-Mitteln eine herausragende Rolle spielen, bleibt der Anteil der Kulturprojekte innerhalb der Strukturfonds ein Randbereich. Kultur spielte dennoch in den vergangenen Jahren eine zunehmend bedeutendere Rolle innerhalb der EU-Regionalförderprogramme ( 2004). 24 Vgl. dazu die Informationen unter www.europa-foerdert-kultur.info/index.php?&nav1=politik06 und http://europa.eu.int/comm/culture/portal/action/industries/indus_de.htm. 25 Vgl. dazu aber auch BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT (2004); vgl. auch die Rede von Staatsministerin Dr. Christina Weiss vor dem Wirtschaftsforum Hamburg e.V. zum Thema „Kultur in Bezug zur Wirtschaft“ http://www.wirtschaftsforum-hamburg.de/cms/fileadmin/Dokumente/ Rede_Wirtschaftsforum.pdf [Stand 15.02.06] 26 Auch die Jahresgutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und die Jahreswirtschaftsberichte der Bundesregierung haben bislang dem Kulturwirtschaftsbereich keine Aufmerksamkeit geschenkt. 27 Vgl. dazu WIESAND und SÖNDERMANN (2005). Max FUCHS (2006) kontrastiert in diesem Zusammenhang die – stärker ökonomisch ausgerichtete – Lissabon-Strategie mit der Lissaboner World Conference on Arts Education, Building Creative Capacities for the 21st Century (März 2006), die sich der Herstellung von Wissen und Kreativität im Kultursektor widmet. 28 Vgl. dazu im Einzelnen http://europa.eu.int/growthandjobs/index_en.htm. Vgl. dazu auch EU-KOMMISSION (2006). - 15 - (NRP) – der deutsche Beitrag zur Neubelebung der Lissabon-Strategie – verzichtet auf die Einbeziehung der Kulturwirtschaft als eigenständiges Element der Wachstumspolitik. Im Mittelpunkt steht der Ausbau der Wissensgesellschaft als zentrale Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit moderner Gesellschaften, für Teilhabe und soziale Gerechtigkeit. Hinzu kommen die wettbewerbsfähige Gestaltung der Märkte und die weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für unternehmerische Tätigkeit durch den Abbau von Hemmnissen für private Initiative, die Stärkung einer wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstruktur und die Unterstützung des Mittelstands. Vor dem Hintergrund des schärferen globalen Wettbewerbs wird angestrebt, die Innovationskraft auszubauen. Gleichzeitig soll die deutsche Position in allen Bereichen der Wissensgesellschaft gestärkt werden, dies gilt insbesondere für Forschung und Entwicklung. Das deutsche Bildungssystem soll auf die stetig steigenden Qualifikationsanforderungen und den erhöhten Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften ausgerichtet werden. Das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft soll enger gestaltet werden, die Wirtschaftspolitik will ihre Strategie auf die wissensbasierte, forschungsintensive und innovativen Produkten und Dienstleistungen ausrichten. Die wirtschaftliche Bedeutung von Kunst und Kultur wird dabei jedoch nicht eigens angesprochen (BUNDESREGIERUNG 2005).29 29 Vor dem Hintergrund der besonderen politischen Situation aufgrund der Bundestagswahlen am 18. September 2005 und der engen Zeitvorgaben der EU-Kommission ist das deutsche Nationale Reformprogramm nicht im parlamentarischen Verfahren abgestimmt worden. Für die Fortschreibung des Programms sollen Bundestag, Länder und Verbände sowie gesellschaftliche Gruppen künftig stärker einbezogen werden. - 16 - 4. “Creative Industries” und Kulturwirtschaft: Definitorische Abgrenzungen Vorreiter in der Debatte um die ökonomische Bedeutung des kulturellen Sektors war Großbritannien . Bereits 1992 beschäftigte sich Justin O’Connor vom Manchester Institute of Popular Culture erstmals mit dem kulturellen Sektor als Wirtschaftszweig und subsumierte unter dem Begriff „Cultural Industries“ die Herstellung, Distribution und Konsumtion von Produkten mit hohem Symbolcharakter, dessen ökonomischer Wert sich von deren abstraktem Wert ableitet (O’CONNOR 2000). Hierauf aufbauend wurde vom Kulturministerium eine Konzeption der „Creative Industries“ entworfen (DEPARTMENT FOR CULTURE, MEDIA AND SPORT 1998).30 Die Vorgehensweise fand auch in anderen Ländern der Europäischen Union Interesse. Über Großbritannien hinausgehend ist dabei die Tatsache bedeutsam, dass auf Dauer angelegte Strukturen der direkten Kooperation von Kunst und Wirtschaft geschaffen wurden. Im deutschsprachigen Raum war Deutschland das erste Land, das sich mit der Thematik des Wirtschaftsfaktors Kultur eingehend beschäftigte und mittlerweile über detaillierte Untersuchungen über die wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Sektors verfügt. In den Jahren nach 1992 erschien eine Reihe von Kulturwirtschaftsberichten des Landes Nordrhein -Westfalen, herausgegeben vom Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie . Der Bereich der Kulturwirtschaft wird dabei wie folgt umrissen: „Das zentrale Kriterium für die Unternehmen, Betriebe und Tätigkeiten der Kulturwirtschaft ist, dass sie erwerbswirtschaftlichen Zielen nachgehen. Der Output der Kulturwirtschaft umfasst die Vorbereitung, Schaffung, Vermittlung, Verbreitung und Erhaltung von künstlerischen, kulturellen und medialen Produkten, Waren und Dienstleistungen.“ (MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND MITTELSTAND, ENERGIE UND VERKEHR DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN 2001: 9ff.)31 Im Unterschied zur britischen Vorgehensweise werden in den Kulturwirtschaftsberichten Nordrhein-Westfalens die kulturellen und künstlerischen Kernprodukte und Dienstleistungen ins Zentrum der Betrachtung gestellt, um den spezifischen Entwicklungspotenzialen der Branche gerecht zu werden. Wesentlich ist, dass der hier definierte Begriff der Kulturwirtschaft nicht gleichzusetzen ist mit dem im angelsächsischen Raum benutzten Begriff der „Creative Industries“, der nicht kulturbezogene Branchen ebenso wie die Informationstechnologien mit einbezieht. Hervorzuheben ist darüber hinaus, dass die in dieser Weise abge- 30 Vgl. dazu weitere Informationen unter http://www.culture.gov.uk/creative_industries/. 31 Vgl. dazu die Bemühungen des Statistischen Bundesamtes, die Sektoren der Kulturwirtschaft abzugrenzen (STATISTISCHES BUNDESAMT 2004: 124ff.). Die dort enthaltene Grundlinie ist auch Ausgangspunkt für eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Kulturwirtschaft. - 17 - grenzte Kulturwirtschaft weder den öffentlich finanzierten, noch den gemeinnützigen Bereich des kulturellen Sektors beinhaltet. Auch in Österreich wird inzwischen von einer breit gefassten Kreativwirtschaft gesprochen: Dabei wird von einem „Drei-Sektoren Modell“ ausgegangen , das den gesamten kulturellen bzw. kreativen Sektor einschließt, wobei die privatwirtschaftliche Kulturwirtschaft nur einen Teil der gesamten Kreativwirtschaft darstellt (GAVAC et al. 2004: 22ff.).32 Die vorgelegten empirischen Studien33 und eine Reihe von Konferenzen34 zur Kulturwirtschaft führten in den letzten Jahren zu einer besseren Verständigung über den Kernbereich dessen, was als Kulturwirtschaft verstanden werden soll. Dies umfasst zunächst den gesamten kreativen Sektor, der in mehrere Segmente aufgegliedert werden kann. In der deutschen Diskussion wird „Kulturwirtschaft“ in Anlehnung bereits bestehender Modelle relativ eng abgegrenzt . Dazu dienen insbesondere die Modelle aus Nordrhein-Westfalen („Kultur- und Medienwirtschaft“), Großbritannien („Creative industries“), Frankreich („Industrielles culturelles“), Schweiz („Kulturwirtschaft“) sowie aus der EU-Kommission/EUROSTAT („Kultursektor“). Kulturwirtschaft kann in diesem Sinn kann als ein ausdifferenzierter Wirtschaftsverbund verstanden werden, in dem im Rahmen künstlerischer Produktion, Kulturvermittlung oder auch medialer Verbreitung Leistungen erbracht oder dafür Produkte hergestellt oder veräußert werden. Die Praxis hat gezeigt, dass sich ein seit Beginn der 90er Jahre in Nordrhein- Westfalen in drei Kulturwirtschaftsberichten erarbeiteter Ansatz grundsätzlich bewährt hat. Nach diesem Ansatz umfasst Kulturwirtschaft „alle Wirtschaftsbetriebe und Selbstständigen , die für die Vorbereitung, Schaffung, Erhaltung und Sicherung von künstlerischer Produktion , Kulturvermittlung und/oder medialer Verbreitung Leistungen erbringen oder dafür Produkte herstellen oder veräußern.“ (ARBEITSGEMEINSCHAFT KULTURWIRTSCHAFT NRW 2002: 11f.). In dieser definitorischen Eingrenzung zählen vom öffentlichen Sektor getragene Kultureinrichtungen nicht zur Kulturwirtschaft, wenngleich sich Kulturwirtschaft, öffentliche Betriebe und „3. Sektor” nicht immer ganz klar voneinander abgrenzen lassen. Je nach Nähe zum 32 Vgl. auch GREFFE und PFLIEGER (2005) und TOWSE (2003). 33 Vgl. dazu auch den Kulturwirtschaftsbericht der Schweiz (WECKERLE und SÖNDERMANN 2003) und eine vergleichende Studie, die vom EU-Parlament in Auftrag gegeben wurde (EUCLID 2003). Eine informative Auswahl an Studien zur Kulturwirtschaft und Kreativwirtschaft bietet die österreichische Website www.creativeindustries.at. Vgl. dazu auch HARTLEY (2005) sowie EBERT und GNAD (2006). 34 Beispiele sind die Konferenz „The International Creative Sector“ in Austin/Texas im Jahr 2003 (FRONVILLE 2003) und „Culture Industries in Europe“ (1999 in Essen). - 18 - „kulturellen Kernprodukt” wird in der Kulturwirtschaft zwischen Kulturwirtschaft „im engeren Sinne” (z.B. selbständige Künstler), „im weiteren Sinne” (z.B. Antiquitätenhandel) und nach „ergänzenden Branchen” unterschieden (z.B. Kunsthandwerk). Auch lassen sich weitere angrenzende Branchen, etwa der Kulturtourismus mit in eine solche Rahmendefinition von Kulturwirtschaft einbeziehen. Obwohl das Phänomen "Kulturwirtschaft" in wirtschaftspolitischen Diskussionen inzwischen einen festen Platz einnimmt, ist dieser Begriff als Zusammenfassung unterschiedlicher Teilmärkte in Deutschland erst Ende der 80er Jahre aufgekommen. Wegen ähnlich lautender Begriffe oder inhaltlicher „Verwandtschaften“ kommt es jedoch immer wieder zu Irritationen und Missverständnissen in öffentlichen Diskussionen und in der Politik: Sehr häufig wird „Kulturwirtschaft“ mit dem breiten Themenfeld „Kultur und Wirtschaft“ verwechselt. Dazu zählen u. a. Themen wie „Kultur als Standortfaktor“ oder „Kultursponsoring“. Kulturwirtschaft ist auch nicht mit dem in Deutschland schon wesentlich früher geprägten Terminus „Kulturindustrie“ gleichzusetzen. Dieser bezieht sich vor allem auf kulturkritische Aspekte massenmedialer Kulturprodukte und wird gleichzeitig als Synonym für minderwertige bzw. eher unterhaltende Kulturgüter verwandt. „Kulturwirtschaft“ ist nicht ohne weiteres synonym mit dem im angelsächsischen Raum benutzten Begriff „Culture Industries“ zu verwenden, der sich eher auf Großunternehmen bezieht. Die Bezeichnung „Creative Industries“, die seit kurzem recht populär, gemeint sind damit vor allem Klein- bzw. Mittelbetriebe. Mitberücksichtigt sind dabei jedoch Branchen ohne Kulturbezug, zum Beispiel aus dem Bereich der Informationstechnologie. Die verschiedenen beteiligten Branchen werden – statt nach einer Einteilung in die Wirtschaftssegmente Dienstleistung und Produktion – nach kulturellen Sparten in Teilmärkten gegliedert. Drei Bereiche grenzen sich voneinander ab: Die Nähe zum Prozess der Gestaltung , die Herstellung und die Distribution sind die Kriterien der Unterscheidung. Die kreative Produktion von Inhalten und der hohe künstlerische Anteil an den Produktivitäten sind entscheidend . Beispielsweise gehören selbständige Künstler zu den Akteuren der „Kulturwirtschaft im engeren Sinne“. Die „Kulturwirtschaft im weiteren Sinne“ umschließt in einer weiteren Stufe die Weiterbearbeitung kreativer Inhalte, etwa die Tonträgerproduktion (ARBEITSGEMEINSCHAFT KULTURWIRTSCHAFT 1998; EBERT und GNAD 2000). In jüngerer Zeit wurde ein Abgrenzungsmodell „Kulturwirtschaft“ in Anlehnung bereits bestehender Modelle entwickelt. Dazu dienen insbesondere die Modelle aus Nordrhein-Westfalen („Kultur- und Medienwirtschaft“), Großbritannien („Creative industries“), Frankreich („Industrielles culturelles“), Schweiz („Kulturwirtschaft“) sowie aus der EU-Kommission /EUROSTAT („Kultursektor“). - 19 - In allen fünf Modellen gehören die folgenden Bereiche zu den Kernbranchen der Kulturwirtschaft (SÖNDERMANN 2005b): 1. Verlagsgewerbe (Buchverlage, Presseverlage, Tonträger- und Musikverlage), 2. Filmwirtschaft (Film-, TV-Film-, Video-Produktion, Verleih, Vertrieb, Filmtheater), 3. Rundfunkwirtschaft (privater Hörfunk, Fernsehen), 4. Musik, visuelle und darstellende Kunst (Freiberufliche Künstler/innen, private Theater- , Kleinkunstszene, Theater-/Konzertdirektionen, bühnentechnische Betriebe), 5. Journalisten-/Nachrichtenbüros (Journalisten-/Nachrichtenbüros), 6. Museumsshops, Kunstausstellungen (kommerzielle Museumsaktivitäten und Kunstausstellungen, etc.), 7. Einzelhandel mit Kulturgütern (Musikfachhandel, Buchhandel, Galerien, Kunsthandel), 8. Architekturbüros (Innen-, Garten-/Gestaltungs-, Hoch-/Tiefbauarchitekten), 9. Designwirtschaft (Industrie-, visuelles-, Mode/Textil-Design, Fotografiegewerbe) Für die Interpretation der statistischen Daten zur Kulturwirtschaft ist zu berücksichtigen, dass hier keine Software- und Spielindustrien, Werbemärkte oder Forschung und Entwicklung einbezogen wurden. Deutlich wird dabei auch, dass die Unternehmen der Kulturwirtschaft – wenn von den ökonomisch bedeutenden Medienunternehmen abgesehen wird - zum großen Teil kleine und mittlere Unternehmen mit regionaler Standortbindung sind. Der Sektor ist infolge dieser Struktur flexibel und weist in bestimmten Branchen relativ hohe Beschäftigungseffekte auf. SÖNDERMANN (2005b) verweist außerdem darauf, dass in dieser Abgrenzung keine Softwareund Spielindustrien, Werbemärkte oder Forschung & Entwicklung einbezogen wurden. Ebenso müsse zwischen Kulturwirtschaft (gewinnorientiert) und öffentlich/gemeinnützigen Kulturbereichen unterschieden werden. Öffentliche und gemeinnützige Kulturbereiche gelten nach UNESCO-Verständnis als komplementäre Felder der Kulturwirtschaft. - 20 - 5. Die ökonomische Bedeutung der Kulturwirtschaft in Deutschland Die Bedeutung der Kulturwirtschaft in Deutschland hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen . Feststellbar ist dies nicht zuletzt an den wirtschaftlichen Kenngrößen des Kultursektors (Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Investitionen).35 Bereits für das Jahr 1996 wird konstatiert, dass im Kunst-, Medien- und Kulturbereich (einschließlich der vor- und nachgelagerten Bereiche) mehr als 40 Mrd. Euro an Wertschöpfung mit gut einer Million Beschäftigten erbracht worden seien (SÖNDERMANN 2003). Auf der Jahrestagung zur Kulturwirtschaft der Friedrich-Naumann-Stiftung am 1. Dezember 2005 in Berlin36 wurde darauf hingewiesen , dass – gemessen an der Wertschöpfung – die Kulturwirtschaft eine ähnliche Größenordnung wie der Energiesektor in Deutschland erreicht habe.37 Deutlich wurde dabei auch das damit verbundene Potential für Arbeitsplätze: Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen im Kultursektor in Deutschland erreichte im Jahr 2003 einen Umfang von etwa 800 000 Personen. Zusätzlich arbeiten außerhalb des unmittelbaren Kultursektors noch weitere 150 000 Beschäftigte in Kulturberufen in sonstigen Produktions-, Handels-, Dienstleistungs- und öffentlichen Bereichen. Damit liege der Anteil des kulturellen Erwerbspersonenpotentials bei 2,7 Prozent der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung (SÖNDERMANN 2005a). Ähnliches zeigt sich auf europäischer Ebene (SÖNDERMANN (2002). Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften, hat eine Studie über die Beschäftigung im Kulturbereich in Europa vorgelegt. Danach waren im Jahr 2002 in der Europäischen Union etwa 4,2 Mio. Menschen, d.h. 2,5% der Beschäftigten insgesamt, im Kulturbereich tätig.38 Kultur als Wirtschaftsfaktor braucht auch den Vergleich mit anderen Branchen nicht zu scheuen: Die Kulturwirtschaft erreicht im Jahr 2003 einen Beitrag zur Bruttowertschöpfung in Deutschland von insgesamt 35 Mrd. EUR. Das entspricht einem Anteil von 1,6% am gesam- 35 Kultur als Wirtschaftsfaktor wird in einer Vielzahl von Untersuchungen analysiert. Zu nennen sind vor allem die ifo-Studien, in denen erstmalig die volkswirtschaftliche Bedeutung von Kunst und Kultur für die Bundesrepublik Deutschland untersucht wurde (HUMMEL und WALDKIRCHER 1992; HUMMEL und BERGER 1988; HUMMEL 1995), vgl. dazu auch die Studie des DIW (FRANK, GEPPERT und VESPER 2002). Der Kulturbereich ist auch Gegenstand von Untersuchungen der „weichen Wirtschaftsfaktoren“ (GRABOW, HENCKEL und HOLLBACH-GRÖMIG 1995). 36 Vgl. dazu den umfangreichen Tagungsband unter http://www.kulturwirtschaft.de/pdf/kulturwirtschafttagungsband -2005.pdf; ein Kurzbericht findet sich unter http://www.berndfesel.de/puk01-06- kulturwirtschaft.pdf. 37 Zur strukturellen Entwicklung (Umsatz, Branchen, Unternehmen) vgl. auch SÖNDERMANN (2005b). 38 In der Abgrenzung von Eurostat umfasst die Beschäftigung im Kulturbereich sowohl die Beschäftigung in Kulturberufen in der gesamten Wirtschaft als auch die Beschäftigung in kulturellen Wirtschaftszweigen. Kulturberufe sind in diesem Sinn berufliche Tätigkeiten mit kultureller Dimension, etwa als Bibliothekar, Schriftsteller, darstellende Künstler. Bei diesen Wirtschaftstätigkeiten werden alle Arbeitsplätze berücksichtigt, unabhängig von der Beschäftigung. Vgl. dazu weitere Informationen unter http://europa.eu.int/comm/culture/portal/events/archive/employment_de.htm. - 21 - ten Bruttoinlandsprodukt. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen liegt die Kulturwirtschaft damit in ähnlichen Dimensionen wie die Chemische Industrie (44 Mrd. Euro und 2,0 % Anteil am BIP) und der Energiewirtschaft (30 Mrd. Euro und 1,4% Anteil am BIP) (vgl. Schaubild). Auch die Umsätze der Kulturwirtschaft bewegen sich in vergleichbarer Weise. Allerdings wird festgestellt, dass die Kulturwirtschaft in Deutschland in den letzten Jahren einen deutlichen Konjunktureinbruch erlitten habe: Im Jahr 2000 erreichte der Umsatz noch die Marke von 83 Milliarden Euro, um im Jahr 2003 auf knapp 74 Milliarden Euro zu sinken. Die Filmwirtschaft ist mit einem extrem hohen Rückgang von 2,8 Mrd. EUR oder einem prozentualem Rückgang von knapp 28% am stärksten betroffen. Verlagsgewerbe, Rundfunkwirtschaft, Architektur- und Designbüros müssen ebenfalls Umsatzrückgänge von knapp 10% bis 15% hinnehmen (vgl. Tabelle 1). - 22 - Tabelle 1: Umsätze in der Kulturwirtschaft Quelle: Arbeitskreis Kulturstatistik Im Hinblick auf die Unternehmensentwicklung unterscheidet sich der Kultursektor deutlich von anderen Branchen. In 2003 gab es etwa 135.000 steuerpflichtige Unternehmen einschließlich Künstlerateliers/Journalistenbüros, die einen Jahresumsatz von mindestens 17.500 Euro erreichen. Nahezu 100.000 arbeiteten als Einzelunternehmer bzw. Freiberufler, während die restlichen 35.000 Unternehmen, überwiegend Kleinunternehmen mit durchschnittlich 2-5 Beschäftigten je Betrieb in der Kulturwirtschaft aktiv waren. Die Zahl der Freiberufler mit weniger als 17.500 Euro Jahresumsatz wird auf weitere 200.000 Personen geschätzt, die nicht über die Statistik der Steuerbehörden nachgewiesen werden kann. Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen/Freiberufler gehören zur Gruppe der Architekten (36.800) und der Gruppe darstellende u. bildende Künste einschließlich Musik (35.300), gefolgt von den Designern (21.300) und den Journalisten (13.900). Die Entwicklung der Anzahl der der Unternehmen ist in den Jahren zwischen 2000 und 2003 insgesamt relativ stabil geblieben (Veränderung 2003 gegenüber 2000 = 0,3%), allerdings zuletzt mit einem leichten Minus von 0,8% von 2003 gegenüber 2002 (Tabelle 2). - 23 - Tabelle 2: Anzahl der Unternehmen in der Kulturwirtschaft Quelle: Arbeitskreis Kulturstatistik Dass der Kultursektor auf die Schaffung von Wohlstand und Arbeitsplätzen einen beträchtlichen Einfluss haben kann, wird auch in einer Reihe von Kulturwirtschaftsberichten von Städten und Bundesländern unterstrichen. Gerade auf Länderebene gilt der kulturwirtschaftliche Bereich seit längerem als ein wesentlicher Faktor für Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung . Allerdings sind die methodischen Vorgehensweisen und Zielsetzungen dieser Berichte immer noch sehr unterschiedlich, so dass die Darstellungen der kulturwirtschaftlichen Phänomene in den jeweiligen Bundesländern kein stimmiges Gesamtbild ergeben. Auch lassen sich die kulturwirtschaftlichen Sachverhalte nicht vergleichen. Die begriffliche Reichweite von „Kulturwirtschaft“ in den verschiedenen Ansätzen auf Länderebene ist dazu zu unterschiedlich. Wer von Kulturwirtschaft spricht, meint häufig allein die schillernde Welt der Musicals und Kinos oder denkt an bekannte TV-Musiksender wie VIVA. Der alleinige Blick auf diese Sphären blendet allerdings die Selbstständigen ebenso aus wie die vielen erwerbswirtschaftlich tätigen Klein- und Mittelbetriebe: die regional orientierten Buchverlage, Kleinkunsttheater, Tonstudios, Drehbuchautoren, Musikveranstalter und Galerien. Eine eindeutige Definition von „Kulturwirtschaft“ ist bisher nicht vorhanden. Die Kulturwirtschaftsberichte aus den verschiedenen Bundesländern gründen immer noch auf recht unterschiedlichen Konzeptionen von „Kulturwirtschaft“, und immer noch fehlt ein anerkanntes statistisches Konzept dieses Wirtschaftsbereiches auf Bundesebene.39 Gleichwohl ist die Kulturwirtschaft in relativ kurzer Zeit zu einem wichtigen Handlungsfeld der Landespolitik geworden. Gerade auf Länderebene gilt der kulturwirtschaftliche Bereich seit längerem als ein 39 Es gibt inzwischen Bestrebungen, im Rahmen einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe einen gesamtstaatlichen Kulturwirtschaftsbericht zu erstellen. Ziel des Berichts ist es, die Kulturwirtschaft hinsichtlich ihrer ökonomischen Bedeutung auf der Basis vorhandener Statistiken zu beschreiben. Daneben plant die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ die Vergabe eines Gutachtens zum Thema „Kulturwirtschaft in Deutschland“. - 24 - wesentlicher Faktor für Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung. Vorreiter war das Land Nordrhein-Westfalen, das bereits im Jahr 1992 einen ersten Bericht zur Kulturwirtschaft vorlegte . Dieser Bericht stellte in einer ersten, umfassenden Bestandsaufnahme die wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung der Branchen der Kulturwirtschaft in Nordrhein- Westfalen mit ihren Teilmärkten vor. Gerade in Nordrhein-Westfalen wurden – über die Kulturwirtschaftsberichte, einen Kongress (Kulturwirtschaft in Europa) und über Kulturwirtschaftstage – inzwischen viele Informationen über diesen Wirtschaftsbereich zusammengetragen .40 Ähnliche Vorgehensweisen finden sich inzwischen auch in anderen Ländern (Tabelle 3).41 Tabelle 3: Studien über die Kultur-/Kreativwirtschaft in Deutschland (1992-2005) Quelle: http://www.kulturwirtschaft.de/ 40 Gleichzeitig ergaben sich daraus Handlungsempfehlungen an die Politik. Insbesondere wurden zahlreiche kulturwirtschaftsbezogene Schlüsselprojekte entwickelt und umgesetzt (z.B. die 2Zeche Zollverein“ in Essen oder das „Depot“ in Dortmund). Vom Land NRW wurde im Jahr 2000 außerdem „StartArt“ aufgelegt, die erste „Gründungsinitiative für Kunst und Kulturwirtschaft in NRW“ (www.kulturwirtschaftnrw .de). 41 Auch in Hamburg ist ein Kulturwirtschaftsbericht in Vorbereitung. Zu den Kulturwirtschaftsberichten aus den Bundesländern vgl. die Übersicht im Internetangebot des Büros für Kulturpolitik und Kulturwirtschaft (http://www.berndfesel.de/index.html) und Kulturwirtschaft in Deutschland (www.kulturwirtschaft.de). - 25 - Obwohl die Kulturwirtschaft als Wirtschaftssektor einen vorderen Rang unter den arbeitsplatzschaffenden Sektoren einnimmt, hat dieser Bereich in institutioneller Hinsicht noch keine klare Verankerung im politischen Entscheidungssystem. Ihre Zuordnung bewegt sich zwischen der klassischen Kulturpolitik, die vornehmlich als Kulturförderung konzipiert ist (Kulturfinanzierung plus kulturelle Ordnungspolitik) und der Wirtschaftspolitik, die sich ebenfalls auf ihren klassischen Feldern bewegt und dem Kulturwirtschaftssektor keinen eindeutigen Ort zuweist. Gefordert wird deshalb ein stärkere Fokussierung der Politik: In wirtschaftspolitischer Hinsicht sollten die möglichen Standorteffekte und die Verankerung auf internationalen Märkten beachtet werden; stärker in den Blick zu nehmen seien auch die Folgen für den Beschäftigungssektor und Stärkung endogener regionaler Potentiale. Die Kulturwirtschaft bedürfe deshalb einer interdisziplinären Politik, die kulturpolitische und wirtschaftspolitische Zielsetzungen gleichermaßen berücksichtige.42 42 Vgl. dazu etwa den Beitrag von Thomas Krüger auf der Jahrestagung Kulturwirtschaft im Dezember 2005 (www.bpb.de/presse/KSMLYF,0,Kulturwirtschaft:_'Wirtschaftspolitik_oder_Kulturpolitik'.html). - 26 - 6. Literatur ARBEITSGEMEINSCHAFT KULTURWIRTSCHAFT (1995). 2. Kulturwirtschaftsbericht Nordrhein- Westfalen. Kultur und Medienwirtschaft in den Regionen Nordrhein-Westfalens. Düsseldorf: Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes NRW. ARBEITSGEMEINSCHAFT KULTURWIRTSCHAFT (1998). 3. Kulturwirtschaftsbericht Nordrhein- Westfalen: Kulturwirtschaft in Nordrhein-Westfalen: Arbeitsmarkt, Regionale Milieus, Europäische Entwicklungen. Düsseldorf: Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes NRW. ARBEITSGEMEINSCHAFT KULTURWIRTSCHAFT (2001). 4. 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