© 2016 Deutscher Bundestag WD 1 - 3000 - 018/16 Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in Polen Ausarbeitung Wissenschaftliche Dienste Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages unterstützen die Mitglieder des Deutschen Bundestages bei ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit. Ihre Arbeiten geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geben nur den zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes aktuellen Stand wieder und stellen eine individuelle Auftragsarbeit für einen Abgeordneten des Bundestages dar. Die Arbeiten können der Geheimschutzordnung des Bundestages unterliegende, geschützte oder andere nicht zur Veröffentlichung geeignete Informationen enthalten. Eine beabsichtigte Weitergabe oder Veröffentlichung ist vorab dem jeweiligen Fachbereich anzuzeigen und nur mit Angabe der Quelle zulässig. Der Fachbereich berät über die dabei zu berücksichtigenden Fragen. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 2 Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in Polen Aktenzeichen: WD 1 - 3000 - 018/16 Abschluss der Arbeit: 20. April 2016 Fachbereich: WD 1: Geschichte, Zeitgeschichte und Politik Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1. Vorbemerkung 4 2. Erinnerungspolitik in Polen bis 2015 4 3. Geschichtspolitische Positionen der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) 6 4. Der Zweite Weltkrieg in der kollektiven Erinnerung der Polen seit 1990 8 5. Der Zweite Weltkrieg als Gegenstand zeitgenössischer Literatur und Filmkunst in Polen 10 6. Anlagenverzeichnis 13 Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 4 1. Vorbemerkung Die Ausarbeitung bündelt aktuelle wissenschaftliche Beiträge, politische Stellungnahmen und Artikel zum Themenkomplex Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in Polen. Die in der Anlage zusammengestellten Beiträge geben Antworten auf folgende vier Fragen, die in dem zugrundeliegenden Auftrag an den Wissenschaftlichen Dienst formuliert wurden: – Wie gestaltete sich die Erinnerungspolitik in Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus durch die polnische Regierung bis 2015? – Welche Geschichtspolitik in Bezug auf NS-Deutschland betreibt die PiS-Partei? – Wie hat sich die Wahrnehmung der NS-Vergangenheit innerhalb der polnischen Gesellschaft seit 1990 verändert? – Welchen Einfluss haben Film, Literatur und Theater in Polen, die sich mit der NS-Vergangenheit auseinandersetzen, auf die Erinnerungskultur innerhalb der polnischen Gesellschaft ? Hat dies Auswirkungen auf die deutsch-polnischen Beziehungen? 2. Erinnerungspolitik in Polen bis 2015 In seinem Aufsatz „Symbole der Erinnerung“ skizziert der polnische Historiker Robert Traba Entstehungsmechanismen und Formen des „sogenannten organisierten kollektiven Gedächtnisses“ in Polen und stellt diesen das Engagement „illegaler“ Initiativen gegenüber.1 Mit der Organisation des Gedenkens an den Zweiten Weltkrieg wurde 1947 der „Rat zur Pflege der Denkmäler des Kampfes und der Leiden“ beauftragt, so Traba. „Bis 1987 entstanden im Rahmen des ‚legalen‘ Gedenkens ca. 17.500 Stätten, die an den Zweiten Weltkrieg erinnern. In derselben Zeit wurden allein in Warschau im Rahmen des ‚illegalen‘ Gedenkens 1.512 Gedenktafeln in Kirchen gestiftet, die hauptsächlich den jenseits der Grenzen der Volksrepublik Polen Gefallenen und Ermordeten gewidmet waren. Neben den staatlichen, sogenannten martyrologischen Museen (Pawiak, Auschwitz, Majdanek, Stutthof, Treblinka, Groß Rosen, Łambinowice/Lamsdorf) entstanden 5.121 kleinere Gedenkstätten, ‚Nationale Gedenkstuben‘ oder ‚Traditionsstuben‘.“2 Traba unterscheidet verschiedene Phasen der Erinnerungskultur in Polen. Für die ersten Nachkriegsjahre (1944/45-1949) schlägt er den Begriff der „lebendigen Erinnerung“ vor: „Zum einen wegen der unmittelbaren zeitlichen Nähe zu den traumatischen Erlebnissen der Kriegszeit, die zu einer enormen emotionalen Betroffenheit der Gesellschaft führte. Zum anderen wegen der vom Staat erst relativ wenig monopolisierten öffentlichen Diskussion um das Bewahren der Erinnerung an den Krieg.“ In dieser Zeit habe sich das Verhältnis zur unmittelbaren Vergangenheit in verschiedenen Entwicklungen geäußert. So seien mit der Errichtung neuer Denkmäler alte, verhasste deutsche Denkmäler zerstört worden.3 Die zweite Phase der Erinnerungskultur (1950er bis 1 Robert Traba (2015), Symbole der Erinnerung. Der Zweite Weltkrieg im kollektiven Bewusstsein der Polen. Eine Skizze, in: Peter Oliver Loew, Robert Traba (Hrsg.), Deutsch-Polnische Erinnerungsorte, Band 5: Erinnerung auf Polnisch, S. 289-306 (Ausdruck im Anhang, Anlage 1). 2 Ebd., S. 290 f. 3 Ebd., S. 291. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 5 1970er Jahre) bezeichnet Traba als „legalisierte Erinnerung“. In diesen Jahren hätten sich die Initiativen zum Kriegsgedenken explosionsartig vermehrt. Die überwältigende Zunahme sei Folge der „monopolisierten Erinnerung“. Der „Rat zur Pflege der Denkmäler des Kampfes und der Leiden “ behielt weiterhin das „institutionelle Monopol über das Kriegsgedenken“. „Der von oben verordnete staatliche Kult für die Opfer gewährleistete eine kontinuierliche Pflege der ‚Orte der Erinnerung‘ und hemmte zugleich die Spontaneität und die Initiativen ‚von unten‘.“4 Die dritte Phase (nach 1980) beschreibt Traba als „Wiederbelebung der Erinnerung“. Die Dynamik des Wandels nach 1989 (vierte Phase) habe „eine schnelle Abstoßung der alten Ideologisierung der Vergangenheit bewirkt (…) Eine Gegenreaktion auf die kommunistische Geschichtsmanipulation ist die seit einigen Jahren anhaltende Welle einer neuen historischen Symbolik, die sich meistens auf die nationalen Helden der Zweiten Republik bezieht und das Kriegsschicksal der Polen und ihre Leiden vor allem im Osten heroisiert.“ Ob allerdings die Entwicklung nach 1989 mit dem Begriff der „wiedergewonnenen Erinnerung“ beschrieben werden könne, bezweifelt der Autor. Meinungsumfragen von 1996 würden belegen, „dass eine Mehrheit in der polnischen Gesellschaft sich in ihrer Interpretation der Vergangenheit dauerhaft einer im messianistisch-martyrologischen Ton gehaltenen Phraseologie“ bediene.5 Bei nachkommenden Generationen konstatiert Traba „eine gewisse Erschöpfung durch das mannigfache Gedenken“. Sie würden sich „ausdrucksstärkere und individuellere Bilder von der Vergangenheit“ wünschen.6 Die Frage, wie sich in den vergangenen 25 Jahren die Erinnerungspolitik und das Bild des Zweiten Weltkrieges im kollektiven Gedächtnis der Polen entwickelt und verändert haben, diskutiert Bartosz Korzeniewski in seinem Beitrag über Darstellungen des Zweiten Weltkrieges in polnischen Museen seit 1989.7 Er würdigt das Bestreben einiger Ausstellungsmacher und Kuratoren, bei der Neugestaltung von Erinnerungsorten die Dominanz der nationalen Perspektive zu überwinden . So betonten die Kuratoren des derzeit entstehenden „Museums des Zweiten Weltkrieges “ in Danzig, dass es nicht ihre Absicht sei, „ein martyrologisches Museum des polnischen Volkes aufzubauen, auch nicht eines zu Ehren der polnischen Streitkräfte“. Sie wünschten sich vielmehr ein Museum mit einer „universellen Botschaft“, in der die Ereignisse in Polen nur Teil des Gesamtbildes sind. Das Danziger Museum „wird die polnische Erfahrung des Krieges in einem breiteren europäischen und globalen Kontext zeigen. Auch das Schicksal anderer Nationen wird hier seine Berücksichtigung finden“.8 4 Ebd., S. 296 ff. 5 Ebd., S. 301 f. 6 Ebd. S. 303. 7 Bartosz Korzeniewski (2016), Das veränderte Bild des Zweiten Weltkriegs in polnischen Museen nach 1989, in: Jerzy Kałążny, Amelia Korzeniewska, Bartoz Korzeniewski (Hrsg.), Der Zweite Weltkrieg im polnischen und deutschen kulturellen Gedächtnis, S. 107-142 (Ausdruck im Anhang, Anlage 2). Siehe auch die Ausführungen zu diesem Aufsatz unter Punkt 4. 8 Ebd., S. 137- Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 6 3. Geschichtspolitische Positionen der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) Seit Mitte November 2015 ist in Polen eine Regierung im Amt, die allein von der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość – PiS) gestellt wird. Polen erlebt seitdem einen tiefgreifenden Umbruch in vielen Politikfeldern, darunter auch in der Bildungs-, Kultur- und Geschichtspolitik. Ministerpräsidentin Beata Szydło kündigte in ihrer ersten Regierungserklärung an, mit ihrer Politik eine „Stärkung der patriotischen Einstellungen“ befördern zu wollen. Mit Unterstützung öffentlicher Mittel sollen „Werke entstehen, die Polen und der Welt von unseren hervorragenden Landsleuten, unseren Helden erzählen. (…) Schämen wir uns nicht, das Ethos der polnischen Helden aufzubauen.“9 In seiner Antwort auf die Regierungserklärung skizzierte der PiS-Vorsitzende Jarosław Kaczyński die entsprechenden Vorhaben seiner Partei. Eine der Hauptherausforderungen sieht er in der „Erneuerung und Konsolidierung der nationalen Gemeinschaft“. Dabei gehe es „um unseren Schutz vor Diffamierungen, vor der Diffamierung der Polen, vor Antipolonismus, der heute die Rechtmäßigkeit der Existenz des polnischen Staates anzweifelt sowie auch das polnische Eigentum anzweifelt . (…) Es kann nicht sein, dass der polnische Staat nicht auf das reagiert (…), was sich heutzutage auf globaler Ebene tatsächlich ereignet. Polen, die Nation, die als erste mit der Waffe in der Hand zum Kampf gegen Nazideutschland aufgestanden ist, wird heute im Grunde als Verbündeter Hitlers behandelt, wird als mitverantwortlich für die Verbrechen Nazideutschlands behandelt . Wir haben es mit der Situation der Internalisierung der Verantwortung für den Holocaust mit besonderer Berücksichtigung der Polen zu tun. Wir müssen uns dem sehr entschlossen entgegen stellen.“10 Die innenpolitischen Akzentverschiebungen in Polen werden im Nachbarland Deutschland aufmerksam beobachtet. Der Politikwissenschaftler Reinhold Vetter geht davon aus, dass die PiS- Regierung „die staatliche Geschichtspolitik umkrempeln und stärker auf die von den Nationalkonservativen propagierten nationalen Werte und Traditionen sowie Geschichtsinterpretationen ausrichten“ wird. Eine erste wissenschaftliche Konferenz zu diesem Thema habe es bereits im November 2015 im Palais von Staatspräsident Andrzej Duda gegeben. Dort habe der Staatspräsident die „Stärkung des patriotischen Bewusstseins der Polen“ als vorrangiges Ziel der Geschichtspolitik der neuen Regierung bezeichnet.11 Nur drei Monate nach dieser Konferenz konstatiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung, in Polen werde „die Geschichtswissenschaft zur Kampfzone: Nationalkonservative fordern die patriotische Wende – und warnen vor der deutschen Propaganda“. FAZ-Korrespondent Stephan Stach 9 Beata Szydło (2015), Regierungserklärung der Ministerpräsidentin auf der ersten Sitzung des Sejm der Republik Polen am 18. November 2015, in: Polen-Analysen, Nr. 173, 1. Dezember 2015, S. 11 (Ausdruck im Anhang, Anlage 3), siehe: http://www.laender-analysen.de/polen/pdf/PolenAnalysen173.pdf (Aufruf am 18. April 2016). 10 Jarosław Kaczyński (2015), Rede in der Sejmdebatte zur Regierungserklärung von Ministerpräsidentin Beata Szydło am 18. November 2015, in: Polen-Analysen, Nr. 173, 1. Dezember 2015, S. 13 (Ausdruck im Anhang, Anlage 4), siehe: http://www.laender-analysen.de/polen/pdf/PolenAnalysen173.pdf (Abruf am 18. April 2016). 11 Reinhold Vetter (2015), Von Kaczyńskis Gnaden. Die neue nationalkonservative Regierung, in: Polen-Analysen, Nr. 173, 1. Dezember 2015, S. 6 f. (Ausdruck im Anhang, Anlage 5), siehe: http://www.laender-analysen.de/polen /pdf/PolenAnalysen173.pdf (Abruf am 18. April 2016). Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 7 beleuchtet die Hintergründe der aktuellen geschichtspolitischen Debatte in Polen, die einhergehe mit zum Teil sehr persönlichen Anfeindungen gegen international angesehene polnische Historiker und Deutschland-Spezialisten, die der PiS-Regierung kritisch gegenüberstünden. Die Sicht der PiS-Partei auf die polnische Geschichte, so Stach, verenge „sich auf den opferreichen Kampf der Polen um ihre nationale Selbstbehauptung gegen deutsche und russische beziehungsweise sowjetische Unterdrücker. Gegensätze innerhalb der polnischen Gesellschaft, die vor allem im unabhängigen Polen zwischen den beiden Weltkriegen offen zutage traten, werden ausgeblendet. Ebenso wie Ambivalenzen im Verhalten der Polen unter deutscher, aber auch sowjetischer Besatzung . Dass sich die moderne, international vernetzte, streitlustige polnische Geschichtswissenschaft widerspruchslos in den Dienst solcher staatlichen Geschichtspolitik stellt, ist nicht zu erwarten “, so Stephan Stach.12 Die angesprochenen „Ambivalenzen im Verhalten der Polen“ werden in einem Beitrag der Süddeutschen Zeitung dargestellt. Sein Autor erinnert zunächst daran, dass im Zweiten Weltkrieg rund sechs Millionen Polen ermordet wurden, vor allem von Deutschen. Diese Erfahrung würde die private und staatliche Erinnerung bis heute prägen. Doch die Erinnerung daran werde „vor allem bei der nationalkonservativen PiS in die Gegenwart fortgeschrieben und zum Mythos übersteigert : Polen, so die Lesart, sei allzeit Opfer der Geschichte – sei es Deutschlands, Russlands oder einer angeblich übermächtigen EU.“ Hinweise darauf, dass sich auch Polen an Verbrechen beteiligten – zum Beispiel an einem Massaker an Juden in Jedwabne im Jahre 1941, seien bei der PiS nicht erwünscht.13 Dass die aktuellen deutsch-polnischen Beziehungen von Meinungsverschiedenheiten geprägt sind, lässt sich sehr anschaulich in der Berichterstattung der PiS-nahen Medien beobachten. Nach kritischen Äußerungen deutscher Politiker an die Adresse der polnischen Regierung druckte zum Beispiel die „Gazeta Polska“ auf einer Titelseite ein bekanntes Foto vom Beginn des Zweiten Weltkrieges, auf dem Wehrmachtssoldaten einen polnischen Schlagbaum aus dem Weg räumen. Auf die Körper der Soldaten waren die Köpfe von Angela Merkel, Martin Schulz und Günther Oettinger montiert. Die Titelzeile lautete: „Die Deutschen greifen wieder Polen an“. Vergleichbare historische Parallelen nutzen auch andere Medien. Das Nachrichtenmagazin „wSieci“ 12 Stephan Stach (2016), Wir brauchen eine schönere Historie, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25. Februar 2016 (Ausdruck im Anhang, Anlage 6), siehe: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/wie-polens-geschichtswissenschaft -zur-politiksache-wird-14088672.html (Abruf am 18. April 2016). 13 Florian Hassel (2015), Gute Polen, schlechte Polen. Wie Warschaus neue Regierung Medien und Kultur benutzt, um den Mythos von der ewigen Opfernation zu verbreiten, in: Süddeutsche Zeitung vom 2. Dezember 2015 (Ausdruck im Anhang, Anlage 7), siehe: http://www.sueddeutsche.de/kultur/wandel-in-der-kulturpolitik-gutepolen -schlechte-polen-1.2762448 (Abruf am 18. April 2016). Über das Massaker an Juden im Ort Jedwabne berichtete der polnischstämmige Historiker Jan Tomasz Gross in seinem Buch „Nachbarn“. Dieses Buch löste in Polen eine geschichtspolitische Kontroverse aus. Siehe dazu auch: Jörg Winterbauer (2016), „Polen befindet sich in einem kalten Bürgerkrieg“, Interview mit der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland, in: Die Welt vom 5. April 2016 (Ausdruck im Anhang, Anlage 8), siehe: www.welt.de/154014642 (Abruf am 18. April 2016). Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 8 beispielsweise bezeichnet in seinen Meldungen die Bundesrepublik regelmäßig als „das Reich“ oder das „Vierte Reich“.14 4. Der Zweite Weltkrieg in der kollektiven Erinnerung der Polen seit 1990 Veränderungsprozesse in der Erinnerungskultur der polnischen Gesellschaft analysiert die Soziologin Barbara Szacka in ihrem Aufsatz „Der Zweite Weltkrieg – Erinnerung und Gedenken“.15 Eine Besonderheit der polnischen Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg sei, „dass es eine gespaltene Erinnerung gab und wohl immer noch gibt, geteilt in die Erinnerung an zwei unterschiedliche Erfahrungen: die sowjetische Besatzung im östliche Teil Vorkriegspolens und die deutsche Besatzung in seinem westlichen Teil. (…) Sie zu verbinden und aus ihnen eine allgemeine kollektive Erinnerung im gesellschaftlichen Konsens zu schaffen, wurde erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht durch die Kluft zwischen der offiziell übermittelten ‚amtlichen‘ Erinnerung und der ihrerseits gespaltenen kollektiven Erinnerung.“16 Nach 1990 habe sich die „Form der offiziell übermittelten Erinnerung verändert, ohne dass jedoch ihre vorherige Spaltung überwunden werden konnte. In Reaktion auf das Totschweigen des Leidens im Osten wurde die Aufmerksamkeit ausschließlich auf dieses gerichtet, was zu einer Vernachlässigung vieler Kriegsthemen führte, die zuvor mit großem Nachdruck thematisiert worden seien.“17 Die neue offiziell vermittelte Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg habe das „Bild vom Deutschen als des einzigen polnischen Erbfeindes“ verändert. In offiziellen Verlautbarungen und in Informationssendungen des polnischen Fernsehens habe in den 1990er Jahren beim Thema Zweiter Weltkrieg zumindest zeitweise ein „Tonfall der Versöhnung“ dominiert. Doch die Erinnerung an das durch Deutsche erfahrene Leid verschwinde nicht einfach aus dem kollektiven Gedächtnis der Polen, wie Barbara Szacka anhand von quantitativen Umfragen und Gruppeninterviews belegt. Die Forschungsergebnisse zeigten, dass inzwischen die Erinnerung an das Schicksal der eigenen Familie im Vordergrund stehe: Es sei „eine stark von Privatem geprägte Erinnerung“.18 Der Historiker Feliks Tych untersucht, inwieweit der Holocaust heute im allgemeinen Bewusstsein der Polen verankert ist.19 Er erklärt, warum die polnischen Nachkriegsgenerationen sich für 14 Jörg Winterbauer (2016), Kritische Berichte unerwünscht, in: Die Welt vom 12. Januar 2016 (Ausdruck im Anhang , Anlage 9), siehe: http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article150891421/Kritische-Berichte-unerwuenscht .html (Abruf am 18. April 2016). 15 Barbara Szacka (2015), Der Zweite Weltkrieg – Erinnerung und Gedenken, in: Peter Oliver Loew, Robert Traba (Hrsg.), Deutsch-Polnische Erinnerungsorte, Band 5: Erinnerung auf Polnisch, S. 310-326 (Ausdruck im Anhang , Anlage 10). 16 Ebd., S. 311 f. 17 Ebd., S. 313. 18 Ebd., S. 324. 19 Feliks Tych (2015), Der Holocaust im allgemeinen Bewusstsein der Polen. Zustand und Bildungsziele, in: Peter Oliver Loew, Robert Traba (Hrsg.), Deutsch-Polnische Erinnerungsorte, Band 5: Erinnerung auf Polnisch, S. 253- 265 (Ausdruck im Anhang, Anlage 11). Feliks Tych überlebte als einziges Mitglied seiner Familie den Holocaust . Im Jahre 2010 hielt er zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus die Gedenkrede im Deutschen Bundestag. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 9 das Schicksal der Juden kaum interessiert haben. Erst in den 1990er Jahren habe sich in dieser Frage ein allmählicher Interessenwandel vollzogen. Inzwischen gebe es aber neben dem Zentrum für Holocaust-Forschung an der Polnischen Akademie der Wissenschaften sechs judaistische Lehrstühle an polnischen Universitäten, die Zahl einschlägiger Graduierungsarbeiten und Publikationen steige.20 Jetzt sei es notwendig, „der jungen polnischen Generation die gesamte Bandbreite von Einstellungen in unserer Gesellschaft gegenüber der Judenvernichtung zu zeigen, und zwar in realistischen Proportionen“. Doch diese Aufgabe befinde sich noch immer „weitgehend im Stadium des Wunschdenkens“. Zwar enthielten Schulbücher inzwischen Informationen darüber , „dass es unter der deutschen Besatzung in Polen Menschen gab, die diesem Verbrechen gegenüber gleichgültig blieben. (…) Es existierten zwei Arten passiver Haltungen der Polen gegenüber der Judenvernichtung: schlichte Gleichgültigkeit und eine passive Zustimmung. Davon jedoch schweigen die Schulbücher.“21 Feliks Tych fordert eindringlich, die Wahrheit über den Holocaust in ihrer ganzen Komplexität zu beschreiben und zu vermitteln. Schließlich erscheine „die Annahme begründet, dass auch das Bewusstsein vom Holocaust, von dessen Genese und Begleitumständen der Menschheit als Warnung zu dienen vermag, eben weil wir hier mit einer Sphäre in Berührung kommen, wo es darum geht, die menschliche Gattung zu bewahren und eine zivilisatorische Degeneration zu vermeiden“.22 Als Orte der Erinnerung gehören Museen zu den wichtigsten Stützen des kollektiven Gedächtnisses . Ihnen fällt die Aufgabe zu, das Langzeitgedächtnis über den Zweiten Weltkrieg zu gestalten. Der Kulturwissenschaftler Bartosz Korzeniewski hat die Veränderungen in der Darstellung des Zweiten Weltkrieges in polnischen Museen nach 1989 untersucht.23 Am besten sichtbar werde dieser Wandel in dem Bemühen, „die sogenannten ‚weißen Flecken‘ der Geschichte zu füllen, indem man dem öffentlichen Diskurs all die Ereignisse der Vergangenheit wieder zuführt, die bis dahin dem Vergessen anheimgegeben worden waren, aber auch indem man die Interpretation dieser Ereignisse von Falschdarstellungen befreit, die während des vorhergehenden Systems in großem Umfang verbreitet wurden.“24 Nach 1989 hatten die Museen die Aufgabe, frühere Tabus zu überwinden und die Fakten zur Geschichte des Krieges richtig zu stellen, also auch an so wichtige Ereignisse zu erinnern wie das Massaker von Katyn, den Kampf der Heimatarmee, den Warschauer Aufstand. Dazu wurden und werden neue Museen geschaffen und vorhandene Einrichtungen überarbeitet.25 In Danzig wird 2016 ein „Museum des Zweiten Weltkrieges“ eröffnet, das sich als erstes Museum weltweit „der Aufgabe widmet, ein ganzheitliches Bild von der Erfahrung des Zweiten Weltkriegs zu präsentieren. Das Hauptziel besteht darin, den Zweiten Weltkrieg als größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts darzustellen.“ Der Schwerpunkt der Darstellung 20 Ebd., S. 255. 21 Ebd., S. 256 22 Ebd., S. 262 f. 23 Bartosz Korzeniewski (2016), Das veränderte Bild des Zweiten Weltkriegs in polnischen Museen nach 1989, a.a.O. (Ausdruck im Anhang, Anlage 2). 24 Ebd., S. 107. 25 Ebd., S. 110. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 10 dieses Krieges werde auf seine sozialgeschichtliche Komponente und die Fokussierung auf Alltagserfahrungen gelegt, so Korzeniewski.26 Ein in zahlreichen polnischen Museen zu beobachtendes Problem sei „die Dominanz der nationalpolnischen Perspektive in der Darstellung von Kriegsereignissen“. Darüber werde derzeit diskutiert.27 Gleichwohl seien in den vergangenen 25 Jahren mehrere Museen von der Praxis abgerückt, „den Krieg allein aus der eigenen nationalen Perspektive darzustellen. Die Ausstellungen wurden um universelle Aspekte der Kriegserfahrung ergänzt, unter anderem um die Erfahrung der jüdischen Bevölkerung. Nicht zuletzt trennte man sich von der Praxis der Polonisierung des Holocaust.“28 5. Der Zweite Weltkrieg als Gegenstand zeitgenössischer Literatur und Filmkunst in Polen Mit der Frage des Wandels des Kriegsbildes in der polnischen Gegenwartsliteratur befasst sich die Germanistin und Soziologin Dominika Gortych in ihrem Beitrag für den soeben erschienenen Sammelband „Der Zweite Weltkrieg im polnischen und deutschen kulturellen Gedächtnis“.29 Neben einführenden Anmerkungen liefert sie im ersten Teil einen Abriss literarischer Darstellungen des Krieges, der Okkupation und der Shoa, die vor 1989 entstanden sind. Für diese galt „eine Kriegsnarration aus der Zeit der Volksrepublik: eine versöhnende Erzählung, stellenweise inkohärent , dafür von der Gesamtgesellschaft akzeptiert, weil sie den romantischen Mythos über die Aufopferung der Polen, das ihnen von den Deutschen zugeführte Leid und die stalinistischen Verbrechen reproduzierte. Die Befreiung des Diskurses aus den Fesseln der Zensur bedeutete eine Neuverhandlung der nationalen Symbole.“30 Im zweiten Teil untersucht die Autorin literarische Texte über die Zeit des Zweiten Weltkriegs aus den vergangenen 25 Jahren, also ab 1990. Die Diskurslandschaft sei pluralistischer geworden, der Okkupationsalltag und die Shoa-Erfahrung rückten zunehmend ins Zentrum literarischer Auseinandersetzung.31 Inzwischen erschienen auch in Polen genreübergreifende Darstellungen von Kriegs- und Shoa-Erfahrungen, die einen popkulturellen Charakter aufweisen, zum Beispiel Comics.32 Ein häufiges Motiv des gegenwärtigen Theaters und der gegenwärtigen Prosa „über polnische Schuld im Kontext der Shoa“ seien „die zurückkehrenden Gespenster“.33 Die polnische Gegenwartsliteratur, so Dominika Gortych, sei gekennzeichnet durch einen „Pluralismus kollektiver Gedächtnisse (…), determiniert durch Heterogenität von Erfahrungen und Perspektiven“. Diese schlage sich auch „in der Vielfalt an Sti- 26 Ebd., S. 117 ff. 27 Ebd., S. 129 ff. 28 Ebd., S. 138 f. 29 Dominika Gortych (2016), Von der Treue des Zeugnisses bis hin zum mythischen Phantasma. Der Zweite Weltkrieg in polnischer Literatur, in: Jerzy Kałążny, Amelia Korzeniewska, Bartoz Korzeniewski (Hrsg.), Der Zweite Weltkrieg im polnischen und deutschen kulturellen Gedächtnis, S. 43-82 (Ausdruck im Anhang, Anlage 12). 30 Ebd., S. 61. Hier folgt die Autorin einer Wertung von Przemysław Czapliński. 31 Ebd., S. 62. 32 Ebd., S. 70. 33 Ebd., S. 73. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 11 len und Ästhetiken nieder, die miteinander interagieren und häufig hybride Erzählformen hervorbringen “. Versuchten die Autoren in den ersten Jahren nach der Katastrophe, Zeugnis vom Geschehenen abzulegen, so würden sie heute „am immer noch andauernden Kampf über die neue Deutung von dessen Wirklichkeit“ teilnehmen.34 Die Philosophin Amelia Korzeniewska untersucht polnische Spielfilme über den Zweiten Weltkrieg , die nach 1989 entstanden sind.35 Sie fragt, welche neuen Motive aus der Zeit des Krieges und der deutschen Besatzung in ihnen auftauchen, durch welche Ideen und Werte sie getragen werden und ob die Filme eine neue Erzählsprache entwickeln. Die Autorin interessiert, „ob gegenwärtige Filme für die Verarbeitung des kulturellen Traumas im Zusammenhang mit den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges einen Beitrag leisten“.36 Ein „bemerkenswertes Phänomen“ im polnischen Kino nach 1989 sei das „Interesse an Minderheitennarrationen“, insbesondere an den polnisch-jüdischen Beziehungen. Im Kino der Nachkriegsjahre sei die Tragödie der Judenermordung „als eine allgemeinmenschliche und nicht jüdische Tragödie betrachtet“ worden. Erst nach 1989 sei „der Holocaust als ein separates Thema aus dem Kontext des polnischen Martyriums herausgenommen“ und von unterschiedlichen Standpunkten aus aufgegriffen worden.37 Als „weitere Strömungen“ im polnischen Film über den Zweiten Weltkrieg arbeitet die Autorin „die Aufwertung der Opfernarration und die Versuche der Entmythologisierung des bisherigen Kriegsbildes “ und seiner Helden heraus.38 Ein weiteres Merkmal dieses Kinos sei seine „Genrevielfalt“ – von der Komödie über fiktionale Darstellungen bis hin zum Kriegsthriller.39 Als einen Film, der „das im Trend liegende Thema der schwierigen polnisch-jüdischen Beziehungen unter Kriegsumständen “ berührt, hebt Korzeniewska den Film „Ida“ (2013) hervor, der 2015 als bisher einziger polnischer Film einen Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film erhielt.40 Dass in Deutschland und Polen produzierte Kino- und Fernsehfilme über den Zweiten Weltkrieg noch heute dazu dienen können, grenzüberschreitende Debatten auszulösen, lässt sich immer wieder beobachten. Offenbar sind auch siebzig Jahre nach Kriegsende die Erinnerungen ganz unterschiedlich geprägt. So fand der 2013 vom ZDF ausgestrahlte Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ von Nico Hoffmann in Deutschland ein überwiegend positives Echo. Wenige Monate später wurde das Weltkriegsepos auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Polens ausgestrahlt – zur besten Sendezeit und mit hervorragenden Einschaltquoten. Doch in Polen wurde die Serie sehr kritisch aufgenommen, zahlreiche Rezensenten und viele Zuschauer erhoben Widerspruch: Die 34 Ebd., S. 75 f. 35 Amelia Korzeniwska (2016), Liminalität und Post-Erinnerung. Der Zweite Weltkrieg im polnischen Spielfilm nach 1989, in: Jerzy Kałążny, Amelia Korzeniewska, Bartoz Korzeniewski (Hrsg.), Der Zweite Weltkrieg im polnischen und deutschen kulturellen Gedächtnis, S. 161-216 (Ausdruck im Anhang, Anlage 13). 36 Ebd., S. 172. 37 Ebd., S 180 f. 38 Ebd., S. 185 f. 39 Ebd., S. 188. 40 Ebd., S. 203. Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 12 Serie würde weitgehend den deutschen Opfermythos fortschreiben und Antisemitismus vor allem als Problem der Polnischen Heimatarmee darstellen, protestierten sie.41 Zwei Jahre später zeigte das ZDF den polnischen Kinofilm „Warschau ‘44“ („Miasto 44“) von Jan Komasa, der wie eine Antwort auf „Unsere Mütter, unsere Väter“ wirkte. Dieses Kriegsepos setzt der Polnischen Heimatarmee ein filmisches Denkmal, es macht die Tragödie des grausam niedergeschlagenen Warschauer Aufstands vom 1. August 1944 aus polnischer Perspektive erfahrbar. Der polnische Filmkritiker Tomasz Lis empfahl deutschen Zuschauern, sich diesen Film unbedingt anzusehen: „Wir haben das Wunder der Versöhnung zwischen Polen und Deutschland der Vorstellungskraft unserer politischen Führer zu verdanken. Heute brauchen wir jedoch ein weiteres Wunder – das Wunder der Versöhnung zwischen unseren Völkern. Dafür sind jedoch Geschichtskenntnisse und Empathie notwendig, die ein Verständnis für unsere Emotionen, aber auch unsere Obsessionen möglich machen.“ Die Deutschen sollten sich diesen Film anschauen, „weil die tragischsten zwei Monate der polnischen Geschichte genau so aussahen, wie der Film sie darstellt“.42 41 Magdalena Saryusz-Wolska, Carolin Piorun, Verpasste Debatte. „Unsere Mütter, unsere Väter“ in Deutschland und Polen, in: Osteuropa, 46. Jahrgang, 11-12/2014, S. 115-132 (Ausdruck im Anhang, Anlage 14), siehe: http://www.zeitschrift-osteuropa.de/site/assets/files/3466/oe141108.pdf (Abruf am 19. April 2016). 42 Tomasz Lis, Zweierlei Erinnerung, in Die Welt vom 18. August 2014 (Ausdruck im Anhang, Anlage 15), siehe: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article131264226/Diesen-polnischen-Film-sollten-die-Deutschen-sehen .html (Abruf: 19. April 2016). Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 13 6. Anlagenverzeichnis Robert Traba (2015), Symbole der Erinnerung. Der Zweite Weltkrieg im kollektiven Bewusstsein der Polen. Eine Skizze, in: Peter Oliver Loew, Robert Traba (Hrsg.), Deutsch-Polnische Erinnerungsorte , Band 5: Erinnerung auf Polnisch, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2015, S. 289-306. Anlage 1 Bartosz Korzeniewski (2016), Das veränderte Bild des Zweiten Weltkriegs in polnischen Museen nach 1989, in: Jerzy Kałążny, Amelia Korzeniewska, Bartoz Korzeniewski (Hrsg.), Der Zweite Weltkrieg im polnischen und deutschen kulturellen Gedächtnis. Siebzig Jahre danach (1945- 2015), Posener Beiträge zur Germanistik, Band 36, Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2016, S. 107-142. Anlage 2 Beata Szydło (2015), Regierungserklärung der Ministerpräsidentin auf der ersten Sitzung des Sejm der Republik Polen am 18. November 2015, in: Polen-Analysen, Nr. 173, 1. Dezember 2015, S. 8-12, siehe: http://www.laender-analysen.de/polen/pdf/PolenAnalysen173.pdf (Aufruf am 18. April 2016). Anlage 3 Jarosław Kaczyński (2015), Rede in der Sejmdebatte zur Regierungserklärung von Ministerpräsidentin Beata Szydło am 18. November 2015, in: Polen-Analysen, Nr. 173, 1. Dezember 2015, S. 13-15, siehe: http://www.laender-analysen.de/polen/pdf/PolenAnalysen173.pdf (Abruf am 18. April 2016). Anlage 4 Reinhold Vetter (2015), Von Kaczyńskis Gnaden. Die neue nationalkonservative Regierung, in: Polen-Analysen, Nr. 173 vom 1. Dezember 2015, S. 2-7, siehe: http://www.laender-analysen .de/polen/pdf/PolenAnalysen173.pdf (Abruf am 18. April 2016). Anlage 5 Stephan Stach (2016), Wir brauchen eine schönere Historie, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25. Februar 2016, siehe: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/wie-polens-geschichtswissenschaft -zur-politiksache-wird-14088672.html (Abruf am 18. April 2016). Anlage 6 Florian Hassel (2015), Gute Polen, schlechte Polen. Wie Warschaus neue Regierung Medien und Kultur benutzt, um den Mythos von der ewigen Opfernation zu verbreiten, in: Süddeutsche Zeitung vom 2. Dezember 2015, siehe: http://www.sueddeutsche.de/kultur/wandel-in-der-kulturpolitik -gute-polen-schlechte-polen-1.2762448 (Abruf am 18. April 2016). Anlage 7 Jörg Winterbauer (2016), „Polen befindet sich in einem kalten Bürgerkrieg“, Interview mit Agnieszka Holland, in: Die Welt vom 5. April 2016, siehe: www.welt.de/154014642 (Abruf am 18. April 2016). Anlage 8 Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 1 - 3000 - 018/16 Seite 14 Jörg Winterbauer (2016), Kritische Berichte unerwünscht, in: Die Welt vom 12. Januar 2016, siehe: http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article150891421/Kritische-Berichte-unerwuenscht .html (Abruf am 18. April 2016). Anlage 9 Barbara Szacka (2015), Der Zweite Weltkrieg – Erinnerung und Gedenken, in: Peter Oliver Loew, Robert Traba (Hrsg.), Deutsch-Polnische Erinnerungsorte, Band 5: Erinnerung auf Polnisch, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2015, S. 310-326. Anlage 10 Feliks Tych (2015), Der Holocaust im allgemeinen Bewusstsein der Polen. Zustand und Bildungsziele , in: Peter Oliver Loew, Robert Traba (Hrsg.), Deutsch-Polnische Erinnerungsorte, Band 5: Erinnerung auf Polnisch, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2015, S. 253-265. Anlage 11 Dominika Gortych (2016), Von der Treue des Zeugnisses bis hin zum mythischen Phantasma. Der Zweite Weltkrieg in polnischer Literatur, in: Jerzy Kałążny, Amelia Korzeniewska, Bartoz Korzeniewski (Hrsg.), Der Zweite Weltkrieg im polnischen und deutschen kulturellen Gedächtnis. Siebzig Jahre danach (1945-2015), Posener Beiträge zur Germanistik, Band 36, Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2016, S. 43-82. Anlage 12 Amelia Korzeniwska (2016), Liminalität und Post-Erinnerung. Der Zweite Weltkrieg im polnischen Spielfilm nach 1989, in: Jerzy Kałążny, Amelia Korzeniewska, Bartoz Korzeniewski (Hrsg.), Der Zweite Weltkrieg im polnischen und deutschen kulturellen Gedächtnis. Siebzig Jahre danach (1945-2015), Posener Beiträge zur Germanistik, Band 36, Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2016, S. 161-216. Anlage 13 Magdalena Saryusz-Wolska, Carolin Piorun (2014), Verpasste Debatte. „Unsere Mütter, unsere Väter“ in Deutschland und Polen, in: Osteuropa, 46. Jahrgang, 11-12/2014, S. 115-132, siehe: http://www.zeitschrift-osteuropa.de/site/assets/files/3466/oe141108.pdf (Abruf am 20. April 2016). Anlage 14 Tomasz Lis (2016), Zweierlei Erinnerung, in Die Welt vom 18. August 2014, siehe: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article131264226/Diesen-polnischen-Film-sollten-die- Deutschen-sehen.html (Abruf: 19. April 2016). Anlage 15